Oswald Crollius to Franz Kretschmer; 1594, October 19

From Theatrum Paracelsicum

Regest (ChatGPT-4o)

Oswaldus Crollius entschuldigt sich bei Frantz Kretschmer für die Verzögerung seiner Rückkehr und seines Schreibens aufgrund zahlreicher Verpflichtungen. Er schildert detailliert seine Bemühungen, verschiedene Kommunikationswege über Tübingen und Heidelberg zu organisieren, um den Austausch von Nachrichten und Materialien zu ermöglichen. Dabei nennt er mehrere Vermittler, darunter Domini Hillerus, Professor Hochmann und Dr. David Eisenmenger.

Crollius erläutert, dass er Kretschmer eine Botschaft für einen gemeinsamen Freund, Brunner, mitsendet, sowie Informationen über zuvor übermittelte alchemistische Materialien wie „terra sigillata“. Er gibt Hinweise zu alchemistischen Prozessen, insbesondere zur Verarbeitung von Substanzen wie „Mercurium“ und zur Bedeutung einer korrekten Vorbereitung und Durchführung. Er hebt die Schwierigkeiten und Missverständnisse hervor, die viele in der alchemistischen Arbeit erlitten haben, und bietet Ratschläge, um Fehler zu vermeiden.

Er betont die Bedeutung der gegenseitigen Verlässlichkeit und warnt davor, von ihrem gemeinsamen Vorhaben abzuweichen. Zudem beschreibt er die alchemistische „prima solutio“ sowie die entscheidenden Schritte der Operationen und verweist auf relevante Schriften, wie die von Fernel, Paracelsus und Trevisanus.

Crollius appelliert an Kretschmers Geduld und Beharrlichkeit bei der Arbeit und rät ihm, Zeit und Ressourcen mit Bedacht einzusetzen. Er fordert ihn auf, regelmäßig über den Stand seiner Unternehmungen zu berichten und sicherzustellen, dass ihre Kommunikation reibungslos funktioniert. Abschließend drückt er seine Hoffnung aus, dass ihre alchemistischen Bemühungen unter Gottes Segen erfolgreich sein werden.


German Translation (ChatGPT-4o)

Gruß.

Ich bedaure außerordentlich, mein Herr Kretschmer, dass ich aufgrund verschiedener Verpflichtungen bisher nicht zu meinen Angelegenheiten zurückkehren konnte. Das ist auch der Grund, warum sich bisher keine Gelegenheit ergeben hat, dir zu schreiben. In den letzten Tagen habe ich jedoch zwei Möglichkeiten untersucht: Die eine über den Neffen von Herrn Hiller aus dessen Bruder, der in Tübingen bei einem Apotheker dient, den ich früher kannte, als der Vater eines meiner Schüler noch in Tübingen bei demselben Apotheker lebte. Die andere über den Tübinger Professor Herrn Hochmann, dessen Dienste der erlauchte Markgraf häufig in Beratungen in Anspruch nimmt. Beide haben mir ihre Unterstützung bei der Übermittlung zugesichert. Du wirst also bald Nachrichten von dem erwähnten Juristen und später weitere von Herrn Hillers Neffen erhalten.

Wenn ich nach Heidelberg komme, werde ich dafür sorgen, dir häufig durch die Spirer Boten zu schreiben. Doktor David Eisenmenger, Arzt dieser Stadt, wird mir seine Unterstützung nicht verweigern, und über die Ansbacher Kuriere, die oft nach Speyer kommen, kann er alle Angelegenheiten sorgfältig betreuen. Es liegt nun an dir, alles sorgfältig Herrn Hiller anzuvertrauen, damit deine Briefe – auch die, die du künftig über Herrn Hochmann in Tübingen oder Herrn David Eisenmenger senden wirst – nicht unterwegs verloren gehen. Das wäre alles dazu.

Ferner sende ich dir hiermit einen Brief an unseren gemeinsamen Freund Brunner, um dessen sorgfältige Weiterleitung ich dich bei erster Gelegenheit bitte. Ich teile dir mit, dass ich ihm vor einigen Tagen einige Pfund Terra Sigillata durch einen Ulmer Freund geschickt habe. Diese wird im Gebiet meines edlen Herrn gewonnen. Ich hatte dir dies gleichzeitig mitgeteilt und beim Verlassen Regensburgs einen weiteren Brief für dich beim gleichen Freund hinterlassen. Ich glaube, dass dir der in Regensburg hinterlassene Brief inzwischen zugestellt wurde, und der andere, der noch unterwegs ist, wird bald bei dir eintreffen.

Ich habe einige Bitten an den genannten Apotheker: Falls er dir, wie ich ihm geschrieben habe, eine Schachtel zusendet, bitte ich dich, sie sorgfältig zu verwahren, bis ich zurückgekehrt bin und dir geschrieben habe, dass du eine vertrauenswürdige Person zu mir schicken sollst, die dir die von mir versprochenen Dinge bringen wird. So können sowohl das, was der Apotheker geschickt hat, als auch die anderen Dinge, um die ich dich gebeten habe – nämlich chirurgische Experimente, eine vollständige Behandlung der Syphilis und weitere medizinische Erkenntnisse, die durch Erfahrung, sei es von dir oder deinen Freunden, bestätigt sind – in einem Schritt zu mir gelangen.

Herr Huser hat mir, wie ich dir schrieb, während der vergangenen Messe aus Frankfurt geschrieben. In meinem Brief grüßt er Brunner und dich. Ich bitte dich, bei passender Gelegenheit diesen Brief beigefügt an ihn weiterzuleiten.

Nun komme ich zu unseren vertraulicheren Angelegenheiten. Mein Freund, erinnere dich an das, was wir in Regensburg miteinander besprochen und vereinbart haben, bekräftigt durch Treue und Handschlag. Deshalb ermahne ich dich erneut, dich niemals von diesem Vorhaben abbringen zu lassen. Wer einen anderen Weg sucht als den, den ich dir damals durch meinen Mann offengelegt habe, wird stets vergeblich arbeiten und schließlich – wie mein treuester und integerster Freund aus Lyon mir schreibt – auf das Elend seines Scheiterns zurückblicken und bedauern, dass er seine Mühe und Mittel verschwendet hat. Dies schreibt er unter anderem.

Wundere dich nicht, dass viele lange an diesem Thema gearbeitet und dennoch nichts gefunden haben. Die Zahl derer, die in diesem Werk Schiffbruch erlitten haben, ist unermesslich. Was du schreibst, dass dein Mann hofft, in [Saturn] mehr zu finden als in [Mercur], ist ein großer Irrtum. Lullus widerlegt dies ausdrücklich anhand des Beispiels von Wein. Aus Wein, solange er gut und schmackhaft ist, kann die Quintessenz gewonnen werden (wie er sagt), aber nicht, wenn er in Essig umgewandelt wurde. Ebenso, sagt er, kann aus dem Flüchtigen, solange es die Milch der Jungfrau und der grüne Löwe ist, die Quintessenz extrahiert werden, nicht jedoch, wenn es in ein unreines Metall umgewandelt wurde.

Viele, die mit der wahren Materie arbeiten, öffnen ihr Gefäß, nachdem sie die Materie eingeschlossen haben, niemals wieder, wie es all jene Unglücklichen tun, die den Geist der Philosophen nicht erfassen und ihr Werk so überstürzen, ohne das Überflüssige zu entfernen oder das Fehlende hinzuzufügen. Wenn du dies richtig verstehst, wirst du dich leicht von jedem Irrtum befreien und auch deinen Mann, falls er ein guter Mensch ist, korrigieren können.

Innerhalb eines halben Jahres, wie du annimmst, wird mein Werk noch nicht vollendet sein können, da die Erde noch nicht ausreichend weiß ist. Wenn die Erde vollkommen weiß geworden ist, können wir mit Sicherheit glauben, dass wir den Stein besitzen. Denn alles Übrige ist nichts als Spiel und Zeitvertreib im Vergleich zu dieser äußerst mühevollen und langwierigen Arbeit. Den 14. August 1594, Lyon. So schreibt er zuletzt.

Du schreibst außerdem, ich möge mein Licht dazu nutzen, dein Licht zu entzünden, fügst jedoch nicht hinzu, an welchem Teil des Werkes du noch hängst. An der Materie zweifelst du, wie ich glaube, kaum: Dies wäre nämlich eine zu grobe Unkenntnis, die meinem Crollius nicht unterlaufen kann.

Vielleicht beschäftigt dich noch der Modus operandi, doch da ich bisher deinen Fortschritt nicht bedenkt habe, nehme ich an, dass du zumindest die Ansichten von Fernel und Paracelsus mittlerweile gut verstanden hast. Über beide habe ich dich offen und ausreichend aufgeklärt, ja, ich habe sie dir geradezu mit dem Finger gezeigt, wie sie zu verstehen sind. Es fehlt nur wenig, und beide haben ohne jegliche Verhüllung die gesamte Sache sogar für Laien offengelegt. Der eine erklärt in seinem Büchlein De Tinctura Physicorum hervorragend beide Operationen, sowohl die der Alten als auch der Neueren: Der andere stellt die Materie schlicht und klar dar – und sogar die Operation selbst, wenn du ihn aufmerksam liest.

Denke nur daran, dass die erste Lösung rechtzeitig und im gebotenen Zeitraum durchgeführt wird: Für diese setzen fast alle etwa 40 Tage an. Überlege dir hier auch doppelt, wie das Überflüssige entfernt und das Fehlende hinzugefügt werden muss. Sobald du diese beiden Dinge erkannt hast, wirst du keine Schwierigkeiten mehr in der gesamten Operation verspüren. Denn vom Anfang bis zum Ende gibt es nur eine einzige Arbeit und eine einzige Operation. Und um es mit einem Wort zu sagen: Es ist nichts weiter zu tun, als aufzulösen und wiederum zu verfestigen. Wenn du dies tust, wird dich die Operation selbst reichlich lehren, wann das Überflüssige entfernt und wann das Fehlende hinzugefügt werden muss.

Ich würde dir alles offen darlegen, wenn ich nicht den Verlust meiner Briefe befürchten würde. Es schmerzt mich, dass du dies nicht früher von mir verlangt hast; ich hätte dir nämlich in verschiedenen Briefen nach und nach den Verstand aller Philosophen übermitteln können. Auch hättest du dann, von mir belehrt, dich mit jenem Philosophen aus Köln austauschen und von ihm erfahren können, ob seine Operation mit meiner übereinstimmt oder nicht. Es ist jedoch notwendig, dass sie übereinstimmt, sonst hätten all jene, die bis heute über diese Kunst geschrieben haben, gelogen.

Darüber hinaus beachte Folgendes zur Verfestigung: Diese soll erst nach 40 Tagen in Angriff genommen werden. In der ersten Operation wird aus dem Körper Wasser. In der zweiten Operation wird aus dem Wasser ein Körper oder Erde.

Während des Prozesses treten einige Zwischenschritte auf, die berücksichtigt werden müssen. Obwohl sie nicht die Form des Steins selbst ausmachen, sind sie dennoch so beschaffen, dass ohne ihre Hilfe das Potenzial nicht in die Tat umgesetzt werden kann. Solche Schritte sind beispielsweise die Zerkleinerung und das Waschen, die von Anfang bis Ende anzuwenden sind. An welchem Tag dies jeweils geschehen soll, überlege selbst und konsultiere das Werk. Denn dieses ist der beste Lehrer, wie ich dir oft geschrieben habe. Und hier wirst du verstehen, was entfernt und was hinzugefügt werden muss. Dies sind die geheimsten aller Geheimnisse in dieser Kunst, die niemals zuvor von jemandem so deutlich überliefert wurden, wie ich sie dir jetzt mitteile. Bete nur zu Gott, dass er die Augen deines Geistes erleuchtet und dir das Übrige, das im Vergleich zu dem, was bereits gesagt wurde, von geringem Wert ist, gütig offenbart. Das wird zweifellos geschehen, wenn du selbst das Werk in die Hand nimmst und keinem Geschwätzigen vertraust.

Ich würde dir auch gerne den Prozess der Alten erklären, damit du unser eigenes Verfahren leichter beurteilen kannst. Aber glaube mir, es ist unmöglich, dass jemand einem anderen alles schriftlich mitteilen kann, wenn nicht der eine dem anderen vieles persönlich und anschaulich zeigt.

Ich selbst habe 18 Jahre lang am Prozess der Alten gearbeitet, musste jedoch schließlich das Werk, das ich mehrfach wiederholt hatte, aufgeben, da ich niemanden hatte, der mich von meinen Irrtümern auf den richtigen Weg führte.

Andernfalls ist der Prozess ein und derselbe, außer dass bei den Alten die erste Vorbereitung der Erde, die gemeinhin „Kopf des Raben“ genannt wird, von Unerfahrenen kaum innerhalb eines halben Jahres oder sogar eines ganzen Jahres abgeschlossen werden kann. Bei unserem Prozess hingegen dauert dies höchstens 50 Tage. Nur in diesem Punkt scheint eine gewisse Verkürzung vorzuliegen, die jedoch sehr gering ist. Wenn dir also jemand von einer Abkürzung erzählt, glaube ihm nicht: Beide Methoden sind äußerst langwierig.

Deshalb mahnen uns die Philosophen immer wieder, uns nicht zu beeilen und uns nicht entmutigen zu lassen, wenn unser Werk langsam voranschreitet. Wer, frage ich, würde nicht die Verzögerung einer so hervorragenden und kostbaren Sache mit größter Gelassenheit ertragen? Wer würde nicht alle Mühen mit höchster Standhaftigkeit und Geduld erdulden? Wer würde nicht sogar die Feindschaft und das Unrecht der ganzen Welt bereitwillig ertragen?

Also, sei standhaft und gib das Werk nicht zu schnell auf, es sei denn, du hast dich hundertfach geirrt – wie jener gute Pontanus schrieb, der sagte, dass er, obwohl er bereits alles sehr gut verstand, sich dennoch zweihundert Mal allein wegen Unkenntnis des Feuers irrte. Und das ist zweifellos wahr, wenn man zuvor nicht die Kunst der Destillation verstanden hat. Da du diese jedoch hervorragend beherrschst, brauchst du dir über das Feuer keine allzu großen Sorgen zu machen. Denn dies kann mit jeder Art von Feuer geschehen, solange es vorsichtig und regelmäßig gehandhabt wird.

Diese Dinge wollte ich dir, meinem innigst geliebten Freund, treu schreiben – all das, was sicher in einem Brief mitgeteilt werden konnte, und sogar mehr, als eigentlich einem Schreiben anvertraut werden sollte. Mögest du dies wohl überdenken, und falls du noch Zweifel hast, werde ich dir später mehr schreiben, insbesondere, wenn du in diesen Angelegenheiten noch etwas benötigst.

Falls du aus Übungsgründen etwas in der Arbeit ausprobieren möchtest, dann tue dies mit jenem, von dem du schreibst, und nicht mit gewöhnlichem Material. Ich habe dir bereits gesagt, wie unrein und mühsam dieses ist. Ich habe ungarisches Material verwendet, das zwar sehr rein ist, aber dennoch viel Schwärze hinterlässt, die in unserer philosophischen Sublimation ständig entfernt werden muss, um den Verlust des gesamten Werkes zu vermeiden. Das Werk wird dadurch jedoch erheblich verzögert.

Bitte erinnere dich, dass ich dich auf das Kölner Werk hingewiesen habe. Hast du seitdem etwas davon verstanden? Und wie lange haben diese Franzosen bereits daran gearbeitet? Ohne Zweifel haben sie ebenso lange wie ich, wenn nicht sogar länger, daran gearbeitet. Mit Gottes Hilfe wirst du sehen, dass wir, sobald wir die Weiße erreicht haben, ebenso viele Rosen ernten werden wie sie jetzt.

Es schmerzt mich, dass du von unserem Pulver damals nichts hattest, um ihre Einschätzungen zu prüfen.

Ich erinnere dich noch einmal daran, dass du, bevor du mit der Operation beginnst, die alten Philosophen gründlich und gleichzeitig lesen solltest. Besonders empfehle ich dir Trevisanus und seinen gelehrten Brief Ad Medicum Bononiensem oder Regis Galliae. Ebenso seine Allegorie in seinem kleinen Buch über Alchemie, das sich am Ende befindet und die Nummer 4 trägt. Dort sagt er, er habe seine Quelle so erschöpft, dass nur noch ein Zehntel von zehn Teilen übriggeblieben sei. Überlege, warum er dies sagt, und schreibe mir deine Meinung dazu.

Ich empfehle dir auch Paracelsus’ goldenes Buch De Tinctura Physicorum sowie Ventura aus Venedig, der alles so genau beschrieben hat, dass er weder Gestank noch Schwärze ausgelassen hat.

Leb wohl. 2. September, Lyon. So schreibt er.

Sieh, mein Bruder, wie aufrichtig ich mit dir umgehe, indem ich Dinge mit dir teile, die ich nicht einmal einem leiblichen Bruder anvertrauen würde. Antworte mir bitte sorgfältig auf alles, und behandle diese Briefe wie ein Orakel oder einen absolut vertrauenswürdigen Lehrer.

Ich bitte dich eindringlich, mich über all deine Angelegenheiten zu informieren: Was du derzeit in Arbeit hast, was dein Mann tut, ob er die versprochenen Dinge geschickt hat, die auch durch einen speziellen Boten übermittelt werden sollten, und über alles Weitere. Wenn du künftig etwas von mir benötigst, wisse, dass alles, was ich habe, dir gehört.

Antworte mir bald über Herrn Hiller, den ich bitte, diesen Brief durch eine vertrauenswürdige Person an dich zu senden. Ich werde keine Ruhe finden, bis ich weiß, dass dieses Schreiben sicher in deine Hände gelangt ist. Herr Hiller kann mir deine Antwort über Herrn Hochmann, den Tübinger Juristen, übermitteln, den ich bereits informiert habe. In Zukunft, wenn ich nach Heidelberg zurückgekehrt bin, erwarte ich deine Briefe über Herrn David Eisenmenger, den Arzt aus Speyer, den ich gebeten habe, alle Briefe, die in meinem Namen durch die Ansbacher Boten eintreffen, sorgfältig an mich weiterzuleiten.

Wir sind derzeit noch in der Abtei Bebenhausen und werden frühestens in zwei oder drei Wochen nach Heidelberg zurückkehren, was mich sehr belastet.

Ich werde dir bald erneut durch Herrn Hillers Neffen schreiben.

Was hältst du von der speziellen Sache, deren Beschreibung ich dir beim Verlassen Regensburgs zur Weiterleitung über Brunner bei nächster Gelegenheit hinterlassen habe? Bitte, wenn du mich liebst, schreibe mir häufig und informiere mich ehrlich über alles. Da du Zeit zur Verfügung hast, nutze sie gut und gehe das Werk an. Mit Gottes Hilfe sehe ich keinen Grund, warum uns etwas fehlen sollte. Wir haben durch unsere Freunde Zugang zu Mitteln, die vielen Tausenden, die sich mühsam dieser Kunst gewidmet haben, verwehrt blieben. Nutzen wir sie also mit Dankbarkeit in der Furcht Gottes, und hoffen wir auf alle guten Dinge vom Vater des Lichts.

Leb wohl, mein Bruder, und sei gegrüßt von deinem treuesten und aufrichtigsten Oswaldus Crollius.

Bebenhausen, im Jahr 1594, am 19. Oktober

Ich erwarte mit Sehnsucht eine Antwort auf alles.

19. Oktober 1594.

English Translation (ChatGPT-4o)

Greetings.

I deeply regret, my Mr. Kretschmer, that I have not yet been able to return to my affairs due to various obligations. This is also the reason why no opportunity has arisen to write to you. However, in recent days, I have identified two possible ways to communicate. One is through the nephew of Mr. Hiller’s brother, who works with an apothecary in Tübingen, someone I previously knew when the father of one of my students was staying in Tübingen with the same apothecary. The other is through the Tübingen professor Mr. Hochmann, whose services the illustrious Margrave often employs in consultations. Both have promised their assistance in forwarding messages. You will therefore receive letters soon from the aforementioned jurist, as well as later from Mr. Hiller’s nephew.

When I arrive in Heidelberg, I will make sure to write to you frequently via messengers from Speyer. Dr. David Eisenmenger, the physician of that city, will not deny me his assistance, and through the Ansbach couriers, who often come to Speyer, he will be able to manage everything carefully. It is now your task to entrust everything diligently to Mr. Hiller so that your letters—also those you may later write to me via Mr. Hochmann of Tübingen or Mr. David Eisenmenger—will not be lost in transit. That is all for now regarding this matter.

Furthermore, I am sending you a letter addressed to our mutual friend Brunner, which I kindly ask you to deliver at the first opportunity. I inform you that I sent him a few pounds of terra sigillata through a friend in Ulm a few days ago. This substance is extracted from the territory of my noble sir. I also wrote to you on the same occasion, and when leaving Regensburg, I left another letter for you with the same person. I believe that the one left in Regensburg has already been delivered to you, while the other, which is still in transit, should reach you soon.

I request certain things from the aforementioned apothecary: If he sends you a box, as I have written to him, I ask you to keep it safely until I return and instruct you to send a trustworthy person to me who will bring you the items I promised. In this way, both what the apothecary has sent and the other items I have requested from you—namely, surgical experiments, a complete treatment for syphilis, and any other medically verified findings you or your friends may have—can be delivered to me in one effort.

Mr. Huser, as I wrote to you, sent me a letter from Frankfurt during the past fair. In my letter, he sends greetings to Brunner and to you. I ask you to take the opportunity to forward this letter to him along with your own.

Now, I turn to our more confidential matters. My friend, remember the things we discussed and agreed upon in Regensburg, sealed with loyalty and a handshake. Therefore, I urge you once again never to allow yourself to be diverted from that objective. Whoever seeks another path than the one I revealed to you at that time through my man will always labor in vain. In the end (as my most faithful and honest friend has written to me from Lyon), he will lament his misery and regret having wasted his effort and resources.

Do not be surprised that many have labored long on this same subject yet discovered nothing. The number of those who have suffered shipwreck in this work is endless. Regarding your note that your man hopes to find more in [Saturn] than in [Mercury], he is completely mistaken. Lullus clearly refutes this with the example of wine. From wine, as long as it is good and of fine taste, the quintessence can be extracted (as he says). However, if it is turned into vinegar, this is no longer possible. Similarly, he states, as long as the "milk of the virgin" and the "green lion" remain volatile, the quintessence can be extracted from them. However, if they are transformed into impure metal, this becomes impossible.

Many who work with the true matter, once they have enclosed it, never open their vessel again. This is unlike the unfortunate ones who do not grasp the mind of the philosophers and thus ruin their work by failing to remove the superfluous or add what is lacking. If you understand this correctly, you will easily free yourself from all error and correct your man, provided he is a good one.

As you think, my work cannot be completed within half a year, as the earth is not yet sufficiently whitened. Once the earth has been perfectly whitened, we can firmly believe that we have the stone. The rest is nothing but play and jest compared to this most tedious and lengthy labor.

August 14, 1594, Lyon. He writes this at the end.

You write, moreover, that I should ignite your light with mine, yet you do not specify in which part of the work you are still stuck. I hardly think you doubt the material: such gross ignorance could not possibly apply to my dear Crollius.

Perhaps the method of operation still challenges you. However, since you have not mentioned any process to me so far, I assume you have already adequately grasped the minds of Fernel and Paracelsus. Concerning both, I have advised you candidly and sufficiently clearly—or rather, I have pointed out with precision—how each is to be understood. Indeed, it is hardly an exaggeration to say that each has unveiled the entire matter, without any concealment, even for the uninitiated. One of them explains both the operations of the ancients and the moderns admirably in his booklet De Tinctura Physicorum. The other lays out the material plainly and openly—indeed, even the operation itself, if you read him attentively.

Bear in mind only the first solution, ensuring that it is carried out correctly and within the appropriate time: this is typically prescribed by nearly everyone to take about 40 days. At this stage, carefully consider twice how to remove the superfluous and add what is lacking. If you can discern these two steps, you will no longer encounter any difficulty in the entire operation. For from beginning to end, there is but one single labor and one single operation. To put it briefly, nothing else needs to be done but to dissolve and then congeal. If you do this, the operation itself will abundantly teach you when the superfluous should be removed and when the lacking should be added.

I would explain everything to you openly if I did not fear the loss of my letters. It pains me that you did not ask me about this sooner; I could have conveyed to you, through various letters, the understanding of all the philosophers piece by piece. You could also, having been instructed by me, have consulted that philosopher from Cologne to determine whether his operation aligns with mine or not. It is necessarily the case that it must align, for otherwise, all who have written about this art up to our time would be liars.

Furthermore, regarding congealment, observe this: it should only be undertaken after 40 days. In the first operation, water is made from the body. In the second, the water is transformed into a body or earth.

During the operation, certain intermediary steps must be taken into consideration. Although they do not constitute the form of the stone, they are of such importance that, without their assistance, potential cannot be brought into actuality. These steps include grinding and washing, which must be applied from the beginning to the end. As to the specific day on which these should occur, consider carefully yourself and consult the work. For the work itself is the best teacher, as I have often written to you. And here you will come to understand what must be removed and what must be added. These are the most secret of all secrets in this art, which have never been transmitted by anyone as explicitly as I now convey them to you. Pray only that God enlightens the eyes of your mind and graciously reveals to you the rest, which, in comparison to what has already been said, is of little importance. This will undoubtedly happen if you yourself take the work into your hands and do not trust in any chatterer.

I would gladly outline for you the process of the ancients so that you might better judge our own. But believe me, it is impossible for anyone to convey everything in writing unless one is present to demonstrate many things visually to another.

I have labored for eighteen years on the process of the ancients, yet, having no one to guide me from my errors onto the right path, I was eventually forced to abandon the work, though I had repeated it several times.

Otherwise, the operation is one and the same, except that in the process of the ancients, the initial preparation of the earth—commonly referred to as the "head of the raven"—can scarcely be completed within half a year or even a year by the inexperienced. In our own process, however, this is achieved within fifty days at most. And in this alone there seems to be a certain abbreviation, though it is very slight. So, if anyone boasts to you about a shortcut, do not believe them: Both methods are exceedingly long.

Thus, the philosophers continually urge us not to hurry and not to be disheartened if our work progresses slowly. For who, I ask, would not bear the delay of so excellent and precious a thing with the utmost equanimity? Who would not endure all hardships with the greatest steadfastness and patience? Who would not willingly bear the hatred and injustices of the entire world?

Therefore, take courage and do not abandon the work prematurely, unless you have erred a hundred times, as the good Pontanus wrote of himself, saying that even when he thought he understood everything perfectly, he still erred two hundred times due to nothing more than ignorance of the fire. And this is undoubtedly true unless one has first understood the art of distillation. However, since you understand this admirably, there is no need for you to be overly concerned about the fire. For any fire can suffice, provided it is administered prudently and regularly.

These things I have faithfully wished to write to you, my most beloved and faithful friend—everything that could safely be entrusted to a letter, and even more than was proper to commit to writing. Reflect on these well, and if you still have any doubts, I will write more to you later, especially if there is anything in these matters you may desire.

If you wish to attempt something in the work for the sake of practice, do so with that material of yours which you mention, not with common material. I have already warned you how impure and burdensome it is. I have used Hungarian material, which, though very pure, nevertheless leaves much blackness, which in our philosophical sublimation must continually be removed to avoid the loss of the entire work. This significantly delays the process.

Please remember my mention of the Cologne work. Have you learned anything from it since that time, or how long have those Frenchmen been working on it? Undoubtedly, they have labored as long as I, or even longer. By God’s will, you will see that as soon as we achieve whiteness, we will harvest just as many roses from our work as they are now harvesting.

I regret that you did not have any of our powder at that time to test their judgments.

I further advise you to thoroughly read the works of the ancient philosophers before you begin the operation. Particularly, I recommend Trevisanus: his learned letter Ad Medicum Bononiensem sive Regis Galliae and also his allegory in his alchemical book, which appears at the end and is numbered as the fourth. There he says that he drained his little fountain to the point that only a tenth part remained with ten parts. Consider why he says this and write to me with your interpretation.

I also commend to you Paracelsus' golden book De Tinctura Physicorum and Ventura from Venice, who described everything so precisely, leaving out neither the stench nor the blackness.

Farewell. September 2, Lyon. Thus he writes.

See, my brother, how candidly I deal with you, sharing things with you that I would consider a matter of conscience to share even with a blood brother. Respond diligently to everything and treat these letters as oracles or the advice of a most trustworthy teacher.

I ask you earnestly to inform me about all your affairs: what you currently have in hand, what your man is doing, and whether he has sent the promised items, which were to be delivered by a special courier, as well as anything else of importance. If you desire anything from me in the future, know that all I have is yours.

Respond to me soon through Mr. Hiller, whom I request to send this letter to you via a trusted messenger. I will not be at peace until I know that this letter has safely reached your hands. Mr. Hiller can send me your response through Mr. Hochmann, the jurist in Tübingen, whom I have already notified. In the future, when I return to Heidelberg, I will expect your letters via Mr. David Eisenmenger, the physician from Speyer, whom I have also instructed and requested to faithfully forward all letters received in my name from the Ansbach couriers.

We are still in the abbey at Bebenhausen and will not return to Heidelberg for another two or three weeks, which troubles me greatly.

I will write to you again soon through Mr. Hiller’s nephew.

But what do you think about the particular matter whose description I left with Brunner in Regensburg for delivery to you at the earliest opportunity? Please, if you care for me, write to me often and candidly inform me about everything. Since you have time available, use it wisely and commence the work. With God’s help, I see no reason why anything should be lacking for us. We have access to resources through our friends that were denied to many thousands who struggled in vain with this art. Let us therefore use them with gratitude in the fear of God, and let us hope for all good things from God, the Father of Lights.

Farewell, my brother, and be greeted by your most faithful and sincere Oswaldus Crollius.

Bebenhausen, in the year 1594, October 19

I eagerly await your response to everything.

October 19, 1594