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Raimundus Lullus war Pseudonymer Fachschriftsteller.
Lexika: Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft, ed. by Claus Priesner and Karin Figala, München: C.H. Beck 1998, p. 224-227: »Raimundus Lullus« (by Antonio Clericuzio) (A)
Literatur: Udo Benzenhöfer: Paracelsus, Reinbek: Rowohlt 1997, esp. p. 50f. (Archiv JP: PM1997-001)
Theatrum Paracelsicum
Normdaten
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Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700):
00001443
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Oswaldus Crollius, Alchemomedizinische Briefe 1585 bis 1597 (1998), 197 (Biogramm)
Oswald Crollius, Alchemomedizinische Briefe 1585 bis 1597, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Stuttgart: Franz Steiner 1998, 197
Lullus, Raimundus: geb. 1232/33; gest. 1315/16; katalanischer Enzyklopädist, Mystiker, Dichter und Missionar.
Im Crollschen Briefwechsel erscheint L. als ein aktueller Autor, der sich am Dauerstreit der Alchemiker über die Ausgangssubstanz für das ‘Große Werk’ beteiligt hatte; ferner wird L. in der Crollschen Basilica chymica (1609) als eine Autorität zitiert. Dies erinnert daran, daß L. bis weit in die Neuzeit im Ruf eines bedeutenden Alchemikers stand und dieser (von der historisch-kritischen Lull-Forschung zerstörte) Glanz auf einem umfänglichen Alchemicacorpus beruhte, das während des 15. Jahrhunderts auf rund 50 Schriften anschwoll und dann bis in das 18. Jahrhundert fortgeschleppt, fortgeschrieben und assimiliert worden ist. Zum Ps.-Lull-Corpus gehörte * Johanns von Rupescissa De consideratione quintae essentiae, ein Grundwerk der Alchemia medica (erschienen u. d. T. De secretis naturae, Venedig 1514 u. ö.; das erste gedruckte Ps.-Lull-Alchemicum überhaupt). Hauptsächlich aber setzt sich das Ps.-Lull-Alchemicacorpus aus Schriften zur Transmutationsalchemie zusammen. Ausweislich einer Vielzahl an Abschriften und Abdrucken spielte es in der bewegten Geschichte des frühneuzeitlichen Lullismus und der Alchemie eine wichtige Rolle. Im übrigen macht die Überlieferungsgemeinschaft einer lullifizierten Fassung von Johanns von Rupescissa De consideratione quintae essentiae mit Hohenheims Wundt- vnnd Leibartznei (Frankfurt/M. 1549 u. ö.) oder die Herausgeberschaft pseudolullscher Alchemica durch einen Paracelsusanhänger vom Range des M. Toxites (Ps.-Lull, Libelli aliquot chemici, Basel 1572) schlaglichtartig kenntlich, daß zur Zeit Crolls zwischen Alchemoparacelsismus und Lullismus manche Wechselbeziehungen bestanden.
Sources