Raphael Egli to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 1615, March 25
Author: | Raphael Egli | |
Recipient: | Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel | |
Date: | 1615, March 25 | |
Place: | no place |
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Pages: | 1 | |
Language: | Latin |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 83 (olim 77) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=636 |
Names: | Hans Ulrich Eglin; Wolfgang Lambert; Jacob Alstein; Georg Semling; Stezelius; Dietrich von Falkenberg; Ernst Graf von Nassau; Jacob Albertini |
Places: | Köln; Italien; Spanien; Goslar |
Regest (ChatGPT-4o)
Raphael Egli bedankt sich demütig für die Antwort und das Wohlwollen des Landgrafen. Er berichtet, dass [Wolfgang] Lambert wünsche, sein Buch von Landgraf Moritz einsehen zu lassen, da es eine besondere Methode enthalte, für die ein Verstorbener aus Köln 500 Gulden gezahlt habe. Lambert sei bereit, zunächst nur eine Zahlung in der Höhe zu akzeptieren, die der Landgraf nach Prüfung des Buches für angemessen halte. Der Restbetrag solle gezahlt werden, falls die Methode als verlässlich nachgewiesen werde. Egli hält Lambert für leicht zugänglich, sofern er die Möglichkeit erhält, dem Landgrafen persönlich zu begegnen.
Egli teilt mit, dass er [Jacob] Alstein über die ihm zugedachten Anweisungen informieren werde. Bezüglich [Georg] Semling, der kürzlich in Marburg eingetroffen sei, habe er diesem offen gesagt, dass aufgrund seiner Reisen nach Spanien und Italien unklar sei, welcher Partei er sich angeschlossen habe. Semling habe erklärt, Stezelius und [Dietrich von] Falkenberg zu kennen sowie die von ihnen unterstützten Parteien. Er habe die genannten Regionen nach seiner Entlassung aufgrund von Gerüchten durchquert, jedoch niemals den Spaniern gedient und werde es auch nicht tun. Egli beschreibt Semling als besonnenen Mann mit ehrbarem Auftreten und hält es nicht für riskant, ihn zuzulassen. Hätte Stezelius ihn nicht aufgehalten, wäre Semling bereits vor einer Woche zu Ernst Graf von Nassau gereist. Egli empfiehlt, bei Verhandlungen mit Semling auf die Anwesenheit von Zeugen zu achten. Die Angelegenheit um Goslar könne möglicherweise durch schriftliche Korrespondenz geregelt werden.
Abschließend übermittelt Egli die Bitte seines Landsmanns [Jacob] Albertini, eines Juristen aus Rätien, dass Landgraf Moritz sich in dessen Stammbuch einträgt. Egli ersucht nachdrücklich, diesem Wunsch die Ehre zu gewähren.
Edition
[f. 83r] Illustrissime Princeps, Domine Clementissime, de Clementissimo ejusdem rescripto, & benevolentia humilimè ago gratias, exspectaturus suo loco responsum super filio[1].
Lambertus cuperet saltem inspici suum librum ab Ill[ustrissim]ae Excelsitate Vestra, in quo inesse dicit unum particulare, pro quae Coloniensis demortuus quingentos persolvit florenos. Ait se Processus & alios monstraturum certos. Posset ei tantum persolvi pro libro, quantum non ille petit, sed quanti Excelsitas Vestra Illustrissima post inspectionem dignum judicaret: reliquum ubi aliquid certi exinde probatum repertumque esset, adijciendum. Sed nihil hîc a me dici potest, cùm omnia in solidum ex Ill[ustrissim]ae Excel[sita]tis V[estr]ae arbitratu pendeant, ipsique iam responsum satis sit. Puto autem facilè emollitum iri si in conspectum Ejusdem admittendus fuerit.
Doctori Altsteinio referam quae benignissimè Ill[ustrissim]a Ex[celsti]tas V[estr]a illi significari jubet. Quod ad Semlingum, qui modo accessit, liberè ei dixi, quia profectus fuerit in Hispanias & Italiam, non constare cui parti sit addictus.
Verum & Stezelium & Falkenbergium nosse respondit, quas partes sit sequutus: penetrasse illas regiones post dimissionem propter rumores magnos sparsos: nunquam servijsse nec serviturum Hispano. Vir est placidus & facie liberali, non opinor subesse ultum in admittendo periculum. Nisi enim Stezelius eum distinuisset, jam profectus esset ante septimanam ad Comitem Ernestum a Nassou[2]; Interim absque arbitris cum illo agendum non puto. Rem Goslerianam per literas quoque posset forte conficere.
Haec subito praesenti puero dedimus, quae Illustrissima Exc[elsi]tas V[estr]a boni consulat humilimè oro. 25 martij [1]615.
Ill[ustrissim]ae Exc[elsita]ti V[estr]ae Subiectissime addictus
Raphael Eglinus Iconius
Meus Sympatriota Rhetus nobilis Albertinus Juris C[onsultus][3] humilimè petit manu Ill[ustrissim]ae Exc[elsita]tis V[estr]ae in suo Albo, qua ne eum dedignetur vehementer oro.
German Translation (ChatGPT-4o)
Hochgeehrter Fürst, gnädigster Herr,
für die gnädige Antwort und das gewährte Wohlwollen danke ich demütig und werde zu gegebener Zeit auf eine Rückmeldung hinsichtlich meines Sohnes warten.
Lambert wünscht sich, dass sein Buch von Eurer hochfürstlichen Durchlaucht zumindest einmal eingesehen wird. Er behauptet, es enthalte eine besondere Methode, für die ein Verstorbener aus Köln 500 Gulden bezahlt habe. Er versichert, auch die dazugehörigen Prozesse und weitere sichere Beweise vorlegen zu können. Die Bezahlung für das Buch, meint er, könne zunächst so hoch ausfallen, wie Eure hochfürstliche Durchlaucht es nach Durchsicht für angemessen hält. Der Restbetrag könne dann gezahlt werden, wenn sich daraus etwas Verlässliches beweisen lasse. Zu diesem Punkt kann ich nichts weiter sagen, da alles vom Urteil Eurer hochfürstlichen Durchlaucht abhängt. Ich denke jedoch, dass sich Lambert leicht besänftigen lässt, wenn er die Gelegenheit erhält, vor Eurer hochfürstlichen Durchlaucht zu erscheinen.
Dem Herrn Doktor Altstein werde ich die Anweisungen mitteilen, die Eure hochfürstliche Durchlaucht ihm gütigst zu übermitteln geboten hat. Was Semling betrifft, der kürzlich eingetroffen ist, habe ich ihm offen gesagt, dass nicht sicher sei, welcher Partei er angehört, da er nach Spanien und Italien gereist sei.
Er antwortete, er kenne Stezel und Falkenberg und die Parteien, denen sie sich angeschlossen haben. Er habe jene Länder durchquert, nachdem er entlassen wurde, und zwar aufgrund weit verbreiteter Gerüchte. Er habe jedoch niemals den Spaniern gedient und werde es auch nicht tun. Er ist ein ruhiger Mann mit ehrbarem Auftreten, und ich glaube nicht, dass es riskant wäre, ihn zuzulassen. Wäre er nicht von Stezel aufgehalten worden, wäre er bereits vor einer Woche zu Graf Ernst von Nassau aufgebrochen. Dennoch halte ich es nicht für angebracht, ohne Zeugen mit ihm zu verhandeln. Vielleicht ließe sich die Angelegenheit um Goslar auch durch schriftliche Korrespondenz regeln.
Diese Zeilen habe ich dem anwesenden Boten unverzüglich übergeben und bitte Eure hochfürstliche Durchlaucht demütig, sie wohlwollend aufzunehmen. Am 25. März 1615.
In tiefster Untertänigkeit Eurer hochfürstlichen Durchlaucht ergebener Raphael Eglinus Iconius
Mein Landsmann aus Rätien, der ehrenwerte Jurist Albertinus, bittet demütig, sich in das Album Eurer hochfürstlichen Durchlaucht eintragen zu dürfen. Ich flehe Euch inständig an, ihm diese Gnade nicht zu verweigern.
English Translation (ChatGPT-4o)
Most Illustrious Prince, Gracious Lord,
I humbly thank you for the gracious reply and the favor shown, and I will await a response regarding my son at the appropriate time.
Lambert wishes that his book be at least reviewed by Your Serene Highness. He claims it contains a special method for which a deceased man from Cologne paid 500 florins. He assures that he can also present the processes and other certain proofs. Payment for the book, he suggests, should be determined not by his demand but by what Your Serene Highness deems appropriate after reviewing it. Any remaining amount could then be paid once something certain and verifiable is proven from it. However, I cannot say more on this matter, as everything depends entirely on the judgment of Your Serene Highness, and Lambert already finds this response sufficient. I do believe, however, that he can be easily persuaded if he is granted the opportunity to appear before Your Serene Highness.
I will pass on to Doctor Altstein what Your Serene Highness has most graciously ordered to be conveyed to him. Regarding Semling, who has recently arrived, I told him openly that it is unclear which side he is affiliated with, given his travels to Spain and Italy.
He replied that he knows Stezel and Falkenberg and the factions they followed. He said he traversed those regions after his dismissal due to widely spread rumors and has never served nor would he ever serve the Spaniards. He is a calm man with an honorable demeanor, and I do not believe there is any danger in admitting him. Had Stezel not detained him, he would have departed a week ago to Count Ernst of Nassau. Nevertheless, I do not think it wise to negotiate with him without witnesses. Perhaps the matter regarding Goslar could also be resolved through written correspondence.
I have entrusted these lines to the present messenger and humbly beg that Your Serene Highness receives them kindly. March 25, 1615.
In utmost humility, devotedly yours, Raphael Eglinus Iconius
My compatriot from Raetia, the noble jurist Albertinus, humbly requests the honor of having his name entered into the album of Your Serene Highness. I earnestly implore you not to deny him this favor.