Florian Daniel Koschwitz (fl. 1570–1598)

From Theatrum Paracelsicum
Florian Daniel Koschwitz (fl. 1570–1598) war Ratsherr in Striegau.
Vater: ↗ Jonas Daniel Koschwitz. Ehefrau: Justina (Tochter von Georg Rosarius, Rat in Schweidnitz). Kinder: Anna (verh. mit Jonas Milde, 1585--nach 1628, Eheschließung 29.11.1627).
auch: Coschwitz, Coschwitcius, Coschwicius, Coschwizius
K. war 1570 Präzeptor am Straßburger Gymnasium für verschiedene Adlige, darunter Wolfgang Wilhelm von Rogendorf, Wolfgang von Hofkirchen (1527--1584), Georg Wilhelm von Hofkirchen. Am 13. November 1571 widmete ↗ Michael Toxites seine Ausgabe von Raimundi Lullii [...] libelli aliquot Chemici (Basel: Pietro Perna 1572; VD16 R 150) K. sowie ↗ Lucas Bathodius und ↗ Valentin Koßlitz. 1573 trug er sich ins Stammbuch von Wenzel Petrzik († 1592) ein. 1576 lebte er in Striegau (Schlesien) und stand er in brieflichem Austausch mit ↗ Leonhard Thurneisser; aus dem Brief vom 16. Mai 1576 geht hervor, dass K. auch mit dem ebenfalls in Striegau lebenden ↗ Johannes Montanus sowie mit dem Künstler und Alchemisten ↗ Franz Brun bekannt war. 1577 findet er Erwähnung in einem Brief von ↗ Michael Toxites an den Rat von Hagenau, in dem sich Toxites gegen Vorwürfe ↗ Heinrich Wolffs verteidigt, er habe die Drucklegung bestimmter Bücher Wolffs verzögert oder verhindert. Aus einem Brief von Johannes Montanus von 27. Februar 1577 geht hervor, dass K. längere Zeit bei einem «edlen Herrn» gelebt habe und sich nun bei «Herrn Strein» auf einem Schloss bei Wien aufhalte, mutmaßlich bei ↗ Richard Strein von Schwarzenau. 1598 verfasst K. ein Gelegenheitsgedicht zur Hochzeit von Georg Ludwig (Pfarrer in Gottschdorf bei Hirschberg) und Anna Sambach, er ist zu dieser Zeit Ratsherr in Striegau. Danach verlieren sich seine Spuren.
Julian Paulus
Literatur:
Charles Schmidt: Michael Schütz genannt Toxites: Leben eines Humanisten und Arztes aus dem 16. Jahrhundert, Straßburg: C.F. Schmidt 1888, esp. p. 124 (Google Books)
Marcel Fournier and Charles Engel: L’université de Strasbourg et les academies portestantes françaises, vol. 1 (Gymnase, académie, université de Strasbourg) (Marcel Fournier: Statuts et privilèges des universités françaises depuis leur fondation jusqu’en 1789, II/4), Paris: L. Larose 1894, esp. p. 163 (Google Books)
Gustav Bauch: Ein Satyrvorspiel zur Gründung der Ludoviciana, in: Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde 6 (1909), p. 421-464, esp. p. 463 (online)
Gabriele Spitzer: ... und die Spree führt Gold: Leonhard Thurneysser zum Thurn, Astrologe – Alchimist – Arzt und Drucker im Berlin des 16. Jahrhunderts, Wiesbaden 1996, esp. p. 141
Adolf Laminski: Aus den Schlesischen Dichterschulen: Materialien in einer Privatbibliothek des 17. Jahrhunderts aus Breslau. 2. Teil: Gedichte bei Hochzeiten und Begräbnissen, in: Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte 81 (2002), p. 169-221, esp. p. 198 n° 402 (Google Books)
Leandro Perini: La vita e i tempi di Pietro Perna (Studi e testi del Rinascimento europeo, 17), Roma: Edizioni di storia e letteratura 2002, esp. p. 460 n° 197
Corpus Paracelsisticum: Dokumente frühneuzeitlicher Naturphilosophie in Deutschland, ed. by Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, vol. 2 (Der Frühparacelsismus, Zweiter Teil) (Frühe Neuzeit, 89), Tübingen: Max Niemeyer 2004, esp. p. 262
Martin Opitz: Lateinische Werke, vol. 2 (1624–1631), ed. by Veronike Marschall and Robert Seidel, ed. by Veronike Marschall and Robert Seidel (Ausgaben deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts), Berlin: De Gruyter 2011, esp. p. 352 (Google Books)

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Normdaten
GND: kein Eintrag (27. April 2024)
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Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 2 (2004): 262
Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon (1731–1754): nicht im Register