Letters/Kassel/Johannes Heupel to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel, 1615-04-05

From Theatrum Paracelsicum
Author: Johannes Heupel
Recipient: Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel
Date: 1615, April 5
Place: Frankfurt am Main
Pages: 1
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 220—221 (alt f. 210)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=500
Names: Jacob Alstein; Johann Thurnmüntzer
Places: Bretten; Heidelberg; Frankfurt am Main; Marköbel bei Hanau


[f. 220r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, e[uer] f[ürstlich] g[naden] wunsche ich langes leben gluckselige regirung vnd wolfart, genedigster herr.

Es ist vor etlichen wochen bei mir geweßen Doctor Jacobus Alsteinius, welcher in theoria wol philosophiret vnd grosse dinge vorgeben hat, deren höchst vermeinet er zu sein, das man im martyo auß einer zehen leimen oder let erden ein waßer distilliren solte, welches ich gethon, aber es ist ein stinckend vnnuz waßer geweßen, weil ich nun gebeten v. e[uer] f[ürstlich] g[naden] wolte ihm audienz geben, alß will aber wenn euern f[ürstlich] g[naden] etwas gewisses kan sie es vff dieße weiße bekommen. Es hat mir Doctor Medicinae von Bretheim [=Bretten] mit namen Johann Thurn Munzer bei Heydelbergk gesagt alhie zu Franckfurt das vor 3 iaren e[uer] f[ürstlich] g[naden] eines verstorbenen philosophi buch oder vilmehr ein index vber 10 bucher, in welchem magnalia operum Dei in natura sambt dem subiecto vnd praeparatione lapidis p[hilosophorum] vera gemeldet wird, vmb 7000 fl. aber es hab e[uer] f[ürstlich] g[naden] nur den halben theil darumb{?} geben wertten{?} es aber gemein{?} gelt wessen sie selbs nit, doch sagte er der juncker wurde sich nun mit 4000 reichstaler begnugen lassen.

Wen nun e[uer] f[ürstlich] g[naden] drumb were, so könte solches mir oder dem doctor zugeschrieben werden, vnd wen ihme ein ehrliche bestallung gemacht wurde, so wolte er e[uer] f[ürstlich] g[naden] darauf das ware subiectum vnd dessen praeparation zeigen (dan solches keinem laboratorio zuuertrawen.) So lange kan auch e[uer] f[ürstlich] g[naden] expositionem pecuniae zuruck halten. Weil nun hiebei ken betrug, kan e[uer] f[ürstlich] g[naden] si ita placet den Doctorn Johan Thurnmuntzern sambt dem junckern zu sich fordern lassen vnd mit ihnen handeln, bescheret der liebe Gott e[uer] f[ürstlich] g[naden] der ich e[uer] f[ürstlich] g[naden] alles guts gönne, et non nisi ducatus dulpia{?}.

Der Doctor schickt hierbei e[uer] f[ürstlich] g[naden] ein philosophisch buchlein zu leßen vnd erbietet sich hoch gegen e[uer] f[ürstlich] g[naden] si modo celsitudo vestra ex aequo ut bono cum ipse agore et se philosophicis conditionibus in libro comprehensis subijcere velit.

Welches ich bono anima e[uer] f[ürstlich] g[naden] nit verhalten sollen. Dieselbe hiemit Gottes genediger regirung vnd schutze, mich aber deoselben zum besten bevhelende.

Datum Franckfurt den 5ten aprilis a[nno] C[hristi] 1615.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] alzeit trewhertziger vndertheniger diener

Johannes Heupelius pastor de Marckköbell.

{Nachtrag:} E[uer] f[ürstlich] g[naden] verzeiche meinen vnfleiß quia ego aegrotis huc vectus sum.