Bibliographia Paracelsica/BP033
From Theatrum Paracelsicum
BP033
Paracelsus: Für Pestilentz, ed. by Ägidius Karl. Salzburg: Hans Baumann, 1554.4°. Signatures: Aa–Bb4 Cc2 B–M4 = 54 fols. (108 pages) (autopsy).
Main Language: German. —
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Das Schriftchen athmet nirgends Paracelsischen Geist; es ist eine ganz im landläufigen Stile gehaltene volksthümliche Darstellung der diätetischen Lehren für Pestzeiten, Aderlassvorschriften, Anweisungen zum Schwitzen, Purgationen und andere innere und äussere Mittel für diese Krankheit mittheilend. Genannt werden Bl. XXIX zweierlei Pillen, deren erste als „bewärt durch Doctor Theophrasten, vnd annder [!] in ainem seer grossen Sterben zů Bern in schweitz“ empfohlen werden; von den andern heisst es „Dise Pillel hat Doctor Theophrastus Pie Memorie (wie er dann von jm selb schreibt) vil vnd offt bewärt, vnd im brauch gehabt, vnd vil gůts auch grossen nutz zů Antorff im Brabant, in ainem grossen lauff damit geschafft“. Die Recepte selbst schmecken durchaus nicht nach Paracelsus (dessen Name im Schriftchen nicht weiter genannt wird) und finden sich in keiner seiner Pestschriften. Wenn der Herausgeber eine Hohenheim’sche Schrift über die Pest wirklich in Händen hatte, wie er in der Vorrede sagt, so könnte man am ehesten noch an die populäre Sterzinger Pestschrift denken (vgl. No. 171), an welche sich vielleicht ein paar dunkle Anklänge finden z. B. in der Empfehlung des Saphir (cupr. sulf.) als äusserliches Aetzmittel für die Pestbeulen (Bl. XXXIXb). Die Darstellungsweise des „aurum vitae“ und des „aquafort“ Bl. XXXIV u. XXXV findet sich in dieser Weise nicht bei Paracelsus. Möglich ist es gewiss, dass der Herausgeber angeblich oder wirklich aus Hohenheim’s handschriftlichem Nachlass in Salzburg Stammendes benutzen konnte (Schülernotizen oder Sonstiges) und so mag denn die sonst nicht überlieferte Nachricht von Hohenheim beobachteter Pestepidemien in Bern und Antwerpen dem historischen Thatbestand entsprechen. Dass der Herausgeber es für eine Empfehlung seines Büchleins halten durfte, wenn er Hohenheim’s Namen an die Spitze desselben setzte, beweist jedenfalls, wie lebendig der Ruhm des Paracelsus damals noch in Salzburg unter dem Volke war.
Der Herausgeber Bruder Aegidius Karl war in Salzburg nicht aufzufinden (vgl. Aberle, a. a. O. S. 526-528); vermuthlich ist an ihn das Gedicht Alexanders von Suchten „ad Carolum Salisburgensem“ gerichtet, welches in den „Medici libelli“ (No. 87) sich vorfindet. Die Belehrung, welche Suchten in diesem Gedichte dem Adressaten ertheilt, lässt deutlich erkennen, dass man denselben in der Paracelsisten-Gemeinde nicht als einen Zugehörigen betrachtete.
Michael Toxites nennt ihn 1570 in seiner Ausgabe von Alex. v. Suchten’s Schrift „De Secretis Antimonij liber vnus .. Getruckt zuͤ Strassburg, bey Christian Müller’s Erben“, 8°. S. 104 „Carolus Raubergius Salisburgensis“. (Vgl. meine Paracelsisten-Bibliographie, Centralbl. f. Bibliothekswesen 1893 S. 392.)
Weitere Ausgaben dieses Büchleins vom Jahre 1561 u. 1563 siehe unten unter No. 41 u. 59.«
Der Herausgeber Bruder Aegidius Karl war in Salzburg nicht aufzufinden (vgl. Aberle, a. a. O. S. 526-528); vermuthlich ist an ihn das Gedicht Alexanders von Suchten „ad Carolum Salisburgensem“ gerichtet, welches in den „Medici libelli“ (No. 87) sich vorfindet. Die Belehrung, welche Suchten in diesem Gedichte dem Adressaten ertheilt, lässt deutlich erkennen, dass man denselben in der Paracelsisten-Gemeinde nicht als einen Zugehörigen betrachtete.
Michael Toxites nennt ihn 1570 in seiner Ausgabe von Alex. v. Suchten’s Schrift „De Secretis Antimonij liber vnus .. Getruckt zuͤ Strassburg, bey Christian Müller’s Erben“, 8°. S. 104 „Carolus Raubergius Salisburgensis“. (Vgl. meine Paracelsisten-Bibliographie, Centralbl. f. Bibliothekswesen 1893 S. 392.)
Weitere Ausgaben dieses Büchleins vom Jahre 1561 u. 1563 siehe unten unter No. 41 u. 59.«
Full title (autopsy):
Für Pestilentz. ‖ Ajn seer nützlich- ‖ er vnnd bewerter Tractat/ ‖ der Christlichen gemayn zů nutz vnd wolfart/ auß ‖ deß weitberu̇embten vnd hocherfarnen Doctoris Philippj ‖ Theophrastj Paracelsj Bůch gezogen. Welches Er/ von ‖ diser Khranckhait beschriben. Darinn vil vnnd manicherlay ‖ Latwergen/ Pu̇llel/ Wasser/ Confect vnd Puluer/ Sampt ‖ anndernn Preseruatifen erfunnden werden. Damit sich die ‖ Gesunden in disen geschwinden leüffen der regieren- ‖ den Pestilentz bewaren mügen: Auch/ wie den ‖ Krannckhen/ so mit disem Gebrechen be- ‖ hefft/ soll geholffen werden &c. Diß ‖ alles/ nach ordnung jnnhalt vol- ‖ gunds Registers/ jnn sechs ‖ Thayl: Vormals in ‖ Truckh nye kom ‖ men: ver- ‖ fertigt. ‖ * ‖ Das Büchel zů der Christlichen gemayn. ‖ Zu deinem nutz thůe khauffen mich/ ‖ Dann es wirdt nit gereüen dich. ‖ 1554. ‖ Getruckht in der Ertzbischoflichen Statt Saltzburg/ durch Hansen bauman. ‖ Mit Röm. Kö. May. Freyhait/ in vier jarnn nit nach zůtruckhen.
Full colophon (autopsy):
Getruckht in der Ertzbi- ‖ schoflichen Statt Saltzburg/ durch ‖ Hansen Bawman/ von Rottenburg ‖ auf der Tauber. ‖ jmm jar. ‖ M. D. Liiij.
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sig. Aa1r
sig. A1v
Epitaph of Paracelsus
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Titelrückseite: „Epitaphium excellentissimi Doctoris Theophrasti paracelsi ab Hohenhaym, quod Salisburgae in Nosocomio apud sanctum Sebastianum, in lapide sculptum inuenitur, vbi & sepultus quiescit. Conditur hic Philippus ... Vitam cum morte mutauit.“ Darunter das Wappen der Bombaste von Hohenheim im Dreipass; der Herzschild zeigt den Schrägbalken von rechts nach links mit drei Kugeln belegt, das Familienwappen; die 8 den Herzschild umgebenden Kreuze des Wappenschildes sind Theophrasts Zuthat, deren heraldische Bedeutung zu enträthseln schwer fällt. Zu beiden Seiten des Wappens:
„Pax vi- uis requies
aeterna sepultis.“
Darunter „Omne donum perfectum a Deo, Imperfectum a Diabolo“. — Es ist dies der erste Druck der Grabschrift, welchem das in Salzburg dem Herausgeber vor Augen stehende Original als Vorlage diente (nur statt „honoravit“ des Originals ist „mandauit“ gesetzt). Vgl. die Birckman’schen Kölner Drucke, die Huser’sche Quartausgabe und Aberle a. a. O. S. 4 f. und dessen frühere Veröffentlichung „Theophrastus Paracelsus und dessen Ueberreste in Salzburg“. 1878 S. 1 f. u. 35 f.«
„Pax vi- uis requies
aeterna sepultis.“
Darunter „Omne donum perfectum a Deo, Imperfectum a Diabolo“. — Es ist dies der erste Druck der Grabschrift, welchem das in Salzburg dem Herausgeber vor Augen stehende Original als Vorlage diente (nur statt „honoravit“ des Originals ist „mandauit“ gesetzt). Vgl. die Birckman’schen Kölner Drucke, die Huser’sche Quartausgabe und Aberle a. a. O. S. 4 f. und dessen frühere Veröffentlichung „Theophrastus Paracelsus und dessen Ueberreste in Salzburg“. 1878 S. 1 f. u. 35 f.«
sig. Aa2r–Bb3r [11 pages]
Preface by Ägidius Karl; German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»„Vermanung Brůder Egidien Karl von Saltzburg, zů der Christlichen gemain“. Hierin erklärt der Herausgeber, er habe sich vorgenommen „ainen Edlen schatz, der ain zeytlang verporgen gelegen ist, zůeroͤffnen“. Er habe „diss Bůchlein treülich zuͤsamen Colligiert, in ain ordnung gebracht vnnd beschriben, auch fürnemblich auss des Hocherfarnen (Loͤblicher gedaͤchtnus) Doctors Theophrastj Paracelsi Bůch, (so ehr vonn der Pestilentz geschriben) auf das best so es jmmer müglich gewest, gezogen ...“ Entschuldigt sich auch, dass er „als ainer der zů solchen sachen nit verordnet noch berůfft ist, damit herfür breche“.«
sig. Bb3v–Cc2v [7 pages]
Table of contents
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»„Register vber dises Büchel ..“«
sig. B1r–M3v ‖ f. Ir–XXXXIIIv [86 pages]
Pseudo-Paracelsus, Für Pestilenz; German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»die Pestschrift „D. Philippi Theophrasti ab Hohenheim“ in 6 Theilen. Die Seitenüberschrift lautet durchgehends „Pars .. D. Phil. Theophrasti, contra Pestem“.«
sig. M4r
Errata
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»acht Errata«
sig. M4r
Colophon
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Am Ende S. M4r „Getruckht in der Ertzbischoflichen Statt Saltzburg, durch Hansen Bawman, von Rottenburg auf der Tauber. jmm jar. M.D.Liiij.“«
sig. M4v
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