Dedication, 1570-02-08, Johann Albrecht (Wimpinaeus) to Albrecht V., Herzog von Bayern

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Author: Johann Albrecht (Wimpinaeus)
Recipient: Albrecht V., Herzog von Bayern
Type: Dedication
Date: 8 February 1570
Place: München
Pages: 9
Language: German
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=1895
Editor: Edited by Julian Paulus
Source:
Paracelsus, Archidoxa ex Theophrastia, ed. Johann Albrecht, München: Adam Berg 1570, sig. ✠2r-*2r [BP119]
CP: Not in Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum
Translation: Raw translation see below
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[sig. ✠2r] Dem Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herren/ Herren Albrechten/ Pfaltgrauen bey Rhein/ Hertzogen in Obern vnnd Nidern Bayern &c. meinem genedigsten Fürsten vnnd Herren Mecænaten.

Baldt nach Erschaffung der Welt/ Durchleuchtiger hochgeborner Fürst G[nädiger] Herr vnd Mecænas, hat sich das listigest thier vnd allen Thiren/ die Schlang vnderstanden/ die schönest vnd edleste Creatur Gottes/ den Menschen zufellen: vnnd jhn von dem Höchstgen guet/ seinem Schöpffer in alle mühseligkait abzufüren: vnnd also das Bildnus Gottes/ zu welchem der Mensch geschaffen ist/ im Menschen außzuleschen. Vnd auff das die Schlang jhr fürnemen desto füglicher volbrecht/ hat sie listigklich den Menschen da angegriffen/ da sie jn am schwechsten zusein vermainet/ vnnd nit den Man welcher in seiner erleuchten vernunfft standhafftig gewesen were/ vnd sich nit durch wanckelmütige red der Schlangen/ von Gott vnnd seinem Gebott/ hette so baldt lassen abwenden/ sonder das Weyb/ angeredt/ welches zu den eusserlichen wollüsten leichtlich zubewegen ware: vnnd der Schlangen stimTemplate:EditorialAbbr als bald gehorchet: da sie/ das Weyb/ jhre stimTemplate:EditorialAbbr zu den wollüsten kehret/ vnnd sich bereden ließ zuessen von den Früchten des Baums der wissenhait des guten vnd bösen.   Dann wie wol die Eua wüste/ das Gott der Allmechtig verbotten het/ [sig. ✠2v] von disem Baum zuessen/ auff das der Mensch nit stürbe: vnd sein von Gott erleuchte vernunfft vnnd verstandt/ mit boßhait vnd vnwissenhait nit vertuncklet würde: nicht desto weniger/ diweil die Schlang jr zusagt: Wan sie würde von diesem Baum essen, so würden jhre Augen auffgethan/ vnd würden den Göttern gleich/ wussendt guts vnnd böß: Hat das Weyb/ auff zusagung der listigen Schlangen/ der sie glauben geben/ von disem Baum früchte gebrochen/ dieselbigen nicht allain gessen/ sonder jhrem Mann zuessen auch geraicht: der alß dan vom Weyb verfürt worden: vnd von der Göttlichen jnnerlichen rechten vnd warhaften Contemplation sich abgewandt hat heraus/ zu den wollüsten/ die da mit den sinnen gefasset vnd begriffen werden: darumb dan auch die straff als baldt erfolgt: vnnd baide/ der Man vnnd das Weyb auß dem Paradeiß verstossen worden/ vnd gestorben seindt: nit leiblich/ so sie darnach kinder gezeugt (wie Philo spricht) sonder geistlich: dieweil jhr gemüht mit vngehorsam gegen Gott vermackelt gewesen: so sie der Schlangen verfürische redt/ dem ernstlichen rechten Gebott Gottes fürzogen: vnd mehr der Schlangen in dem dan Gott angehangen seindt.

Durch welche vngehorsamkait/ die ersten Elter/ haben nit allain jn jhre nach kömlich/ den zeytlichen todt des leibs/ sonder auch die finsterkait des gemüts eingefürt: also das im Menschen das natürlich licht fast vertunckelt worden ist/ vnnd weyt von dem ersten schein abgewichen/ der von Gott im anfang dem Menschen gar hell vnnd klar eingepflantzt worden ist.   Daher kain wunder ist/ das je vnd allwegen mancherlay secten vnder den Philosophis vnTemplate:EditorialAbbr andern gelert- [sig. ✠3r] ten entstanden sein/ vnd noch heutigs tags entstehn: so ausserhalb dem Göttlichen liecht/ vnd der warhafften experiens kainer mehr sicht/ dann was jme seine verfinsterte vernunfft eröffnet: welche eröffnung gewißlich nit volkomTemplate:EditorialAbbren sein kan/ dann das Liecht der vernunfft selbs: das ist/ vnuolkommen. Dieweil aber ainer ein klarern vnd hellern verstand dan der ander hat/ aber doch all zugleich vnuolkommen: ist auch aines mainung klarer vnd heller dan des andern/ doch vnuolkomTemplate:EditorialAbbren: so aller verstandt in sich selbs vnuolkomTemplate:EditorialAbbren ist. Darumb ob gleichwol Plato der Philosophus genant worden ist Diuinus/ von wegen seiner hohen weißhait: Jst doch gleich wol Aristoteles von jhme abgewichen/ vnnd hat ain andere weiß zu Philosophirn aufgebracht/ vnangesehen das er Platonis discipulus gewesen. Deßgleich in vilen wichtigen stucken/ seind hernacher andere Philosophi auch von Aristotelis mainung abgetretten/ wie in vielen ortten in den Büchern des hochberumbten Galenj zusehen ist. Also auch von Galeno in vielen die nachfolgende weisen abgewichen seind/ welches vns gnugsam Auenrhois zeugnus gibt/ auff das ich der andern geschweig.

Welche wanckelmuetung der gelehrten/ hat nit ain geringen argwon eingefürt in die gemüeter der verstendigen/ das der gemelten Scribenten opiniones nicht all fast steiff auff die grundtfest der natur gesetzt: sonder das sie nach aines jetwedern gutbeduncken herfür gebracht/ vnd in keinem andern werd zuhalten sein/ dan in welchem sie von jnen selbs vns fürgeschrieben worden: das ist/ wann sie mit der natur stimmen/ für recht erkandt: wo sie aber wider die natur/ für nichtig hingelegt werden sollen. Dan warumb wolten wir [sig. ✠3v] angebunden sein/ an das oder jenes mainung/ in der Philosophei/ vnd andern natürlichen künsten/ so doch einem jedwedern zu aller zeit frey gelassen worden/ dz oder jenes mainung zuloben oder zuschelten? WarumTemplate:EditorialAbbr wolt vns auch die natur so hefftig verschlossen sein/ das wir nit den alten gleich dorin suchen dörfften: vnd jhre gehaimniß erforschen kundten/ so eben ein Jnfluentia/ ein natur/ eben so menschen sein/ wie von anfang gewesen?

Weniger ists nit/ vil guts haben die alten Philosophi vns verlassen/ als Hermes Trismegistus/ Pythagoros/ Plato/ Aristoteles/ vnd andere: deßgleichen die Medici/ Hippocrates vnd Galenus/ Auenrhoes vnd Auicenna vnd andere: aber doch nit souil/ das die natur gnugsam auß jnen erkandt werden kundt: Darumb dann die nachfolgende Philosophi vnnd Medici/ mit grosser mühe vnnd geschickligkeit sich vnderstanden haben/ die natur/ dem menschen seine jnnerliche augen des gemüts zueröffnen/ noch klärer außzulegen: auff das der mensch nit so vnwissend inn der welt vmbgieng: so er diser ein anschawer vnd erkündiger der natürlichen gehaimnussen von Gott erschaffen ist. Daher dann alle Philosophi von menigklichen groß lob vnd danck erlangt/ vmb jhre fürgeschnitne arbeit: außgenomTemplate:EditorialAbbren Theophrastum Paracelsum: wölchem (wiewol er mehr dann keiner der Philosophen oder Artzten/ sich in den verborgnen haimligkaiten der natur geübt/ dise ergründt/ erkant/ vnd an tag/ das lang leben des menschen zuerhalten vnnd zufürdern/ geben hat) das mehrer theil der menschen nit allein vndanckbar ist/ sonder darzu auch vbel redt vnd außschendt: wölches dann meines erachtens/ mehr für ein verblendte verstockung/ dann [sig. ✠4r] für ein menschliches vrtheil zuhalten ist.   Dann auß was vrsach solt er Theophrastus darumb veracht werden vnnd geschendt/ warumb die andere Philosophi all gepreiset vnnd gelobet worden sein? Jm fall gesetzt/ das da nicht ist/ was er geschriben hab von der natur der kleinern vnd grossern welt/ sey alles on grundt: steht es darumb gelehrten wol an/ in der massen außzuholhippen/ wie dann spöttlich von jhnen geschicht? Were es nit besser den vngrundt mit sattem grundt der natur abzulainen: vnnd zubeweisen/ das Theophrasti Schrifften im liecht der natur nit köndten bestehn?

Aber nit die warheit/ sonder die hoffart vnd vnwissenheit zuhandhaben/ mit wölchen Theophrasti widersacher an gefült sein/ wird Theophrastus so geschmecht: so die vermainten grosse Doctores sehen/ wann dises Trismegisti Artzney ein fortgang gewönne/ das jhre authoritet zu boden gieng. Dann sie sich schemen nach dem Doctorat/ vnd langer geübter vermainter practic/ mehr von Theophrasto vnnd den seinigen zulernen: vnd wissen doch in schweren kranckheiten mit dem wenigsten weder zurathen noch zuhelffen: wider wölche alle Theophrastus den seinen gewisse vnnd bewerte artzney verlassen hat. DanTemplate:EditorialAbbr was geschicht von den vnwissenden verächtern der Theophrastischen artzneyen in schweren kranckheiten: als in Peste, in morbo Gallico, in Epilepsia, in Lepra, in Gutta, in Hydrope, vnnd andern dergleichen? inn Peste ziehen die vermainte Doctores daruon/ lassen die Krancken hilffloß ligen/ ohn angesehen das sie rhusam Prouision Gelt von Stetten vil Jar eingenomTemplate:EditorialAbbren haben: gleich als wann der gesund vnd nit der kranckt des artztes[c1] bedörfft: [sig. ✠4v] welches dan ain offentliche bekantnus ist/ das sie kain gewisses remedium wider Pestem haben. Oder wan sie schon bleyben/ helffen sie doch wenig leuten durch jre artzney: vnd denen geholffen wurd/ geschicht durch Theoprhastische artzney/ die sie also haimblich gebrauchen/ wie zubeweysen/ vnd am tag ist.

Jn Frantzosen handlen sie dergleichen jämTemplate:EditorialAbbrerlich/ schmirben den rowen vnberaytten Mercurium/ dem sein gifft nit genommen in menschen/ daruon die neruen erstlich erstarren/ vnd hart werden/ darnach anlauffen/ vnd wan es wol geräth/ sich sampt dem flaisch in ain feulung heraus begeben/ deren dan erbärmliche schäden volgen/ die mit grosser mühe durch rechte Artzney als dan kaum gehailt werden: oder aber verlassen den krancken gar/ als ob jhme nit zuhelffen were: oder vberliefern jhn den allten weybern/ die dann kain Quecksilber sparen/ sonder was sie mögen vnd künden durch schmirben oder rauchen/ in den menschen pringen/ mit mercklichem verderben/ vnnd on widerpringlichen schaden des Krancken.

Jm Hinfallenden/ haben sie gar kain hilff/ weder wider den Paroxismum/ oder den grundt der kranckhait: sonder lassen den armen also verzablen/ vnd hilflos im Landt herrumb ziehen biß an sein endt.

Wider den Aussatz/ haben sie gleichfals gar nichts düchtigs/ vnd wan sie sich den zuhailen vnderstehn durch schmirben/ verhalten sie den vnsauberkait im leib/ also das die letzlich gezwungen werden/ mit gewalt plattern außwartz auff zutreiben/ der jnwendigen kranckhait jren gang widerumb zueröffnen/ darmit der kranck in verhaltnem wust nit erstickte: [sig. *1r] vnd schicken also den krancken scheitzlicher von jn/ dann wie sie jn entpfangen haben: Ja sie haben wenig erkantnuß zwischen dem aussatz vnd nit aussatz: dann sie wol einen aussetzig zusein geschetzt/ vnd disen auch ins hauß hinauß zuthun gerathen/ der darnach draussen von jme selbs gesund worden/ vnd widerumb zu der gemain kommen: darauß dann der vngrundt jres vrtheils zusehen: dann kein aussatz von jme selbs hingeht/ so diser auch der artzney nit weicht/ wie sie bekennen.

Jnn Gutta vnd seinen speciebus/ wann sie das augstain öll nit hetten/ weren sie aller hilff beraubt/ vnd werden auch von disem das mehrertheil verlassen/ dieweil sie beraubt seind anderer haimligkaiten/ die auch hieher gehören.

Jnn wassersuchten/ ist es ein spott zumelden wie sie handlen. Dann erstlich wann einer noch nit geschwollen ist/ ob schon der grundt vnd qual der wassersucht vorhanden/ sagen sie er sey nit wassersüchtig: darnach aber so bald die geschwulst für augen/ machen sies gar auß/ vnnd hilfft weder Euphorbium/ noch Sagapenum/ weder Colloquint/ noch ScamTemplate:EditorialAbbronea/ weder Esula/ noch hilder rinden: stirbt also der kranck dahin ohn hilff/ das warlich zuerbarmen sit vnnd zu fürkommen.

Hergegen staffirt Theophrastus die rechten Medicos wider alle gemelte kranckheiten vnd jhres gleichen/ das sie im liecht der natur/ vnTemplate:EditorialAbbr bey jren patienten bestehn können/ vnd jrer wissenheit von baiden zeugknuß haben. Dann wider Pestem haben sie ein præseruation in Sulphure vnTemplate:EditorialAbbr Mummia: die Curation in außtreibung des giffts/ durch Quintam Eßenciam auri vnd heraus ziehung dessen durch ein Attractiuisch pflaster: wider die Frantzosen/ das Laudanum Mer- [sig. *1v] curiale, Jtem das laudanum de tribus, sampt dem pflaster de salibus: wider den hinfallenden/ den spiritum Vitrioli, mit dem auro potabili verainigt: in Lepra den Mercurium Solis vnnd Lunæ: in Gutta das oleum Solis: in hydrope præcipitatum auri: auff das ich hie der andern Eßencijs nit meldung thue/ die berait werden auß den edlen gestainen/ Perlen/ vnd Corallen/ die all nutzbarlich inn den gemelten kranckheiten gebraucht werden können.

Vnd was erzele ich souil? in Mercurio Solis ligt alles das/ was die weisen je gesucht haben: dessen vns Theophrastus zeugnus gibt im Büchlein de Tinctura Physicorum, da er disem Mercurio die hailung aller schwerer kranckheiten zuschreibt.

So dann nun dem menschlichen geschlecht/ souil gutthat auß Theophrasti artzneyen widerfaren könden: vnnd so mancherlay art der schwersten kranckheiten/ durch dise gehailt werden/ wölche von andern vnhailsam geacht seind: ist billich das die Bücher an tag kommen/ wölche der gemelten artzneyen mancherlay beraittung gründlich inn sich verfassen. Vnder wölchen die Archidoxa Theophrasti Paracelsi, Medicorum & Philosophorum Monarchæ, sampt den andern seinen hie beysammen verfasten nit die geringsten seind/ sonder vnder den fürnembsten die besten vnd nutzisten: so inn jnen die gantze natur eröffnet ist/ denen/ die sich die natur zuergründen embsig vnderfangen haben.

Wölche Bücher ich E[uer] F[ürstlich] G[naden] als meinem gnedigisten Fürsten vnnd Herrn Mecænaten, gantz vnderthenig offerir vnd dedicir/ mit vnderthenigster bitt E[uer] F[ürstlich] G[naden] wöllen dise gnedigklich von mir auff vnd annemen.

[sig. *2r] Trag kein zweiffel/ wann Theophrastus biß auff dise zeit gelebt hett/ er wurd E[uer] F[ürstlich] G[naden] solche vnnd dergleichen seine Bühcer selbst dedicirt vnnd zugeschriben haben/ als einem hochlöblichen Fürsten/ der nit allein ein Mecænas zu vnsern zeitten aller gelehrten vnd natur erkündiger ist/ vnnd deren ein vnzal hin vnd wider mit grossem kosten erhelt: sonder auch für sich selbst gelehrt/ vnd der natur erfarn ist: vnnd neben andern Potentaten/ der welt mit verstand/ weißheit/ gerechtigkeit/ rath vnd macht fürleucht.

Der allmechtig Gott wöll E[uer] F[ürstlich] G[naden] langes gesundes leben verleihen/ auff das sie seiner gemainde lenger wie bißher Christlich mögen fürstehen: wölches zubefürdern/ so vil mir müglich/ meinem beruff nach/ wil ich mich die tag meines lebens befleissen. Thu mich E[uer] F[ürstlich] G[naden] auff das vnderthenigst in jre gnad beuelhen.   Geben in München den achten Februarij/ im Jar nach Christi vnsers seligmachers geburt/ fünfftzehenhundert vnd sibentzig.

E[uer] F[ürstlich] G[naden]

Vnderthenigster gehorsamer diener.

{{MarkupAntiqua|Ioannes Albertus Vvimpinæus
D[octor] Medicus & Philosophus.


Apparatus

Corrections

  1. artztes] corrected from: artzetz



English Raw Translation

Generated by ChatGPT on 9 March 2023. Attention: This translation is a machine translation by artificial intelligence. The translation has not been checked and should not be cited without additional human verification.