Raphael Egli to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 1612, February 24

From Theatrum Paracelsicum
Author: Raphael Egli
Recipient: Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel
Date: 1612, February 24
Place: Marburg

Pages: 2
Language: Latin
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 44-45 (olim 41-42)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=7434
Names: Hermann Vultejus; Heinrich Dauber; Christoph Meyer von Windeck; Ernest of Bavaria, Prince-Elector-Archbishop of Cologne; Samuel von Dalwig; Hans Jacob Hochholtzer
Places: Marburg; Strasbourg; Arnsburg

Edition

[f. 44r] Gratia, Paxque Dei, superans quodcunque noëma,
Mauritio Heroi multiplicetur. Amen.

Illustrissime, Potentissimeque Princeps, Domine longè Clementissime, divina illa Ill[ustrissim]ae C[elsitudin]is V[estr]ae vox, quâ cum Marpurgo hinc discederet, me dignata est, nempe: Si coelum Marpurgense minus mihi constellatum foret, esse Sibi loca perplura, in quibus Ill[ustrissim]ae C[elsitudin]i V[estr]ae possim inservire, tantò me nunc in scribendo facit confirmatiorem, quantò providentius ab Ill[ustrissim]a C[elsitudin]e V[estr]a illud quasi praesagitum fuit, quantoque ego in spem certiorem nunc erigor, fore ut Ill[ustrissim]ae C[elsitudin]i V[estr]ae tam piè & Clementer in me affectae, non omnino sim futuras inutilis. Etenim, Illustrissime Princeps, reversus hûc Marpurgum, ad 11. Febr[uarii] diem, tantopere id adversum mihi habeo, tantamque Domini Vicecancellarij[e1] in me asperitatem experior, ut de meâ statone planè muntandâ cogitare cogar seriò. Quàm verò mihi optabiliorem dari occasionem (minimè suspecto hoc tempore) exoptem eâ, quâ Ill[ustrissim]a C[elsitud]o V[estr]a in re Dauberianâ Clementissimè nuper indultis mihi literis, evocatum me hinc voluit? Quod enim hinc in amici caussâ à me pro illo allaboratum fuit sedulò (licet eventus optatis & jam antè experis minus tunc responderit) ecquid in meâ ipsius caussâ, certè Dauberianâ haud inferiore, non & demissè ambiam, & supplex mihi expetam? Hoc enim asseveranter confirmare Ill[ustrissim]ae C[elsitudin]î V[estr]ae possum, non modò eum, quem novissimè Ill[ustrissim]ae C[elsitudin]i V[estr]ae humiliter obtuli processum, de quatuor auri lotonibus ex Marca argenti eliciendis, Argentinae à meo complice veteri jam feliciter in opus perductum esse, proptereaque Hoholzerum eôdem se contulisse, ut inde re exploratâ redeat in patriam: verùm etiam mihi ipsi probatum hîc Marpurgi processum novum esse transmutandi Lunam in Solem per aquam fixativam, magno foenore prius illud Particulare superantem. Ego verò non in hoc solo, quantumvis non poenitendo, specimine innitor: sed indidem, unde prius illud secretum habuit, ab amico integerrimo, Christophoro Meyero à Windek nobili Helvetio Arnspurgi nunc habitante. Sub Electore Coloniensi tincturam insuper accepi non parvi faciendam, tum ex eodem procedentem fundamentò, tum ab ipsomet eousque elaboratam, ut nullus cuiquam de veritate rei porrò scrupulus possit esse reliquus. Taceo de arcanis meis abditissimis, quibus si non aequare possum Tincturam eorum, quam ex Ill[ustrissim]ae C[elsitudin]is V[estr]ae nobilitate non neminem foecundissimam habere compertissimum est, non longo tamen intervallo proximè consequentur eam. Detur mihi modò locus, & tempus & facultas in opus ista perducendi, ut avocatus hinc ab Ill[ustrissim]a C[elsitudin]i V[estr]a Eidem fidem meam probem, sentiet profectò à devotissimo sibi servo humiliter oblatum iri ea, quae gratiosè acceptasse Illam nunquam peoniteat. Sed inde, unde digressus sum, telam exosam repetens, ab Ill[ustrissim]a C[elsitudin]e V[estr]a supplex peto, ut vel evocatorias me tradere Senantui Academico gratiosè jubeat: vel si hîc subsistere me diutius velit, sua gratiosâ authoritate mandet, ut Proceres Academici in me juvando minus praebeant se austeros & difficiles, donec meorum Quartalium tandem possum varsus fieri compos, aut donec aliunde mihi prospectum fuerit: qua [f. 44v] de re ad Nobilem Dominum Samuelem à Dalwig non ita pridem scribere me memini. Quoad debitum meum, dabo operam ut id primo quoque tempore dissolvam. Dominus Jesus Ill[ustrissim]am C[elsitudin]em V[estr]am cum totâ inclyta Domo, ad sui Nominis gloram, & impendentium malorum averruncationem diutissimè sospitet. Marpurgi 24. Febr[uarii] 1612.

Ill[ustrissim]ae C[elsitudin]i V[estr]ae Humilimus servus

Raphaël Eglino-Iconius, Professor Theol[ogiae].

[f. 45v] Illustrissimo, Celsissimo, Potentissimop Principi ac Domino, D[omi]n[o] Mauritio, Landgravio Hassiae inclyto, Comiti in Cazenelnbogen, Diez, Zigenhain, & Nidda, &c. Domino meo longè Clementissimo, ad manus proprias.



Apparatus

Word Explanations

  1. Hermann Vultejus

German Translation (ChatGPT-4o)

Gnade und Friede Gottes, die alle Vernunft übersteigen, mögen über den Helden Moritz im Überfluss kommen. Amen.

Erlauchter und mächtiger Fürst, überaus gnädiger Herr,

Diese göttliche Stimme Eurer erlauchten Hoheit, mit der Ihr mich bei Eurem Abschied aus Marburg beehrt habt, nämlich: „Sollte das Marburger Himmel für mich weniger günstig sein, gibt es doch zahlreiche andere Orte, an denen Ihr mir dienen könnt“, verleiht mir nun beim Schreiben umso mehr Zuversicht, je mehr dies von Eurer erlauchten Hoheit weise vorausgesehen wurde. Ebenso hebt es meine Hoffnung, dass ich für Eure erlauchte Hoheit, die so gnädig und liebevoll auf mich gesinnt ist, nicht völlig nutzlos sein werde.

Denn, erlauchter Fürst, seit meiner Rückkehr hierher nach Marburg am 11. Februar habe ich so viele widrige Umstände erlebt und so große Strenge von Seiten des Herrn Vizekanzlers erfahren, dass ich ernsthaft darüber nachdenken muss, meine Stellung hier vollständig zu ändern. Wie sehr würde ich mir doch wünschen, dass mir eine günstigere Gelegenheit gegeben wird (insbesondere in dieser Zeit, in der ich nicht verdächtig bin), diejenige, bei der Eure erlauchte Hoheit mir in der Angelegenheit Dauberius so gnädig in den letzten Schreiben die Berufung von hier ermöglicht hat!

Denn wenn ich mich schon in der Sache eines Freundes mit größtem Eifer für ihn eingesetzt habe (auch wenn der Erfolg damals nicht völlig den Erwartungen und früheren Erfahrungen entsprach), wie sollte ich nicht ebenso in meiner eigenen Angelegenheit, die sicherlich nicht weniger bedeutsam ist, demütig darum bitten und inständig für mich selbst ersuchen – insbesondere in der Dauberianischen Angelegenheit?

Ich kann dies Eurer erlauchten Hoheit mit Gewissheit bestätigen: Nicht nur wurde der Prozess, den ich zuletzt Eurer erlauchten Hoheit in aller Demut vorgelegt habe, über die Gewinnung von vier Goldportionen aus einer Mark Silber, erfolgreich von meinem alten Verbündeten in Straßburg in die Praxis umgesetzt, weshalb auch Hoholzer sich dorthin begeben hat, um nach erfolgter Prüfung der Sache in seine Heimat zurückzukehren; vielmehr habe ich selbst hier in Marburg auch einen neuen Prozess getestet, um Silber durch fixierendes Wasser in Gold zu verwandeln, und zwar mit einem erheblichen Gewinn, der das frühere Verfahren deutlich übertrifft.

Ich stütze mich jedoch nicht allein auf dieses durchaus zufriedenstellende Experiment, sondern auch auf eine Quelle, aus der das frühere Geheimnis stammt: einen äußerst vertrauenswürdigen Freund, Christoph Meyer von Windegg, einen edlen Schweizer, der derzeit in Arnsburg lebt. Von ihm habe ich unter dem Kölner Kurfürsten zudem eine Tinktur erhalten, die nicht gering zu schätzen ist, sowohl weil sie auf demselben Prinzip basiert als auch von ihm selbst so weit entwickelt wurde, dass niemand mehr Zweifel an der Wahrheit der Sache haben kann.

Ich schweige von meinen tief verborgensten Geheimnissen, durch die ich, selbst wenn ich die Tinktur derjenigen, von denen bekannt ist, dass sie aus Eurer Erlauchten Hoheit edlem Kreis stammen, nicht ganz erreichen kann, doch in nur geringem Abstand daran heranreichen werde. Gebt mir nur einen Ort, Zeit und die Möglichkeit, diese Dinge zur Vollendung zu bringen, damit ich, wenn ich von Eurer Erlauchten Hoheit von hier abberufen werde, meine Treue unter Beweis stellen kann. Ich werde Euch gewiss von einem demütig ergebenen Diener jene Dinge anbieten, deren gnädige Annahme Ihr nie bereuen werdet.

Doch zurück zu dem Punkt, an dem ich zuvor unterbrochen habe: Ich bitte demütig Eure Erlauchte Hoheit darum, entweder anzuordnen, dass mir die Entlassungsschreiben vom Akademischen Senat ausgehändigt werden, oder – falls Ihr wünscht, dass ich hier länger verbleibe – mit Eurer gnädigen Autorität zu verfügen, dass sich die Herren der Akademie weniger streng und schwierig bei der Unterstützung meiner Person zeigen, bis ich endlich die Quartalszahlungen erhalten kann oder bis anderweitig für mich gesorgt wird. Diesbezüglich erinnere ich mich, vor Kurzem an den edlen Herrn Samuel von Dalwig geschrieben zu haben.

Was meine Schuld betrifft, werde ich mich bemühen, diese so bald wie möglich zu begleichen. Möge der Herr Jesus Eure Erlauchte Hoheit und das gesamte ruhmreiche Haus zur Ehre seines Namens und zur Abwehr drohender Übel lange Zeit bewahren.

Marburg, am 24. Februar 1612.

Eurer Erlauchten Hoheit demütigster Diener, Raphael Eglino-Iconius, Professor der Theologie

German Translation (ChatGPT-4o)

Grace and peace of God, surpassing all understanding, be multiplied upon Maurice the Hero. Amen.

Most Illustrious, Most Powerful Prince, Most Gracious Lord,

That divine statement of Your Most Illustrious Highness, with which you honored me upon departing from Marburg—namely: "If the heavens of Marburg are less favorable for me, there are many other places where Your Most Illustrious Highness can have me serve"—now gives me greater confidence in writing to you. The more providentially this was almost foretold by Your Most Illustrious Highness, the more certain my hope now grows that I may not be entirely useless to Your Most Illustrious Highness, who has so piously and graciously regarded me.

Indeed, Most Illustrious Prince, upon my return here to Marburg on the 11th of February, I have found things so adverse to me and have experienced such harshness from the Vice-Chancellor that I am compelled to seriously consider entirely changing my position. How much more desirable an opportunity would it be (particularly at this time, when no suspicion might arise) if I could be granted that occasion through which Your Most Illustrious Highness, in the matter of Dauberius, so graciously summoned me in your recent letter?

For if I labored diligently in the cause of a friend (though the outcome at the time did not entirely meet expectations or previous experience), how could I not, in my own case—which is certainly no less significant than that of Dauberius—humbly seek and earnestly desire similar consideration? I can confidently assure Your Most Illustrious Highness of this: Not only has the process that I most recently humbly presented to Your Most Illustrious Highness—regarding the extraction of four portions of gold from a mark of silver—been successfully implemented in Strasbourg by my long-time associate, prompting Hoholzer to go there to verify the results and then return home; but I have also personally proven here in Marburg a new process for transmuting silver into gold using a fixing water, which significantly surpasses the earlier method in profitability.

I do not rely solely on this one experiment, however satisfying it may be, but also on that source from which the earlier secret originated, obtained from my most trustworthy friend Christoph Meyer of Windegg, a noble Swiss currently residing in Arnsburg. Under the Elector of Cologne, I further received a tincture of no small significance, both proceeding from the same foundation and elaborated by him to such an extent that no one can remain in doubt about the truth of the matter.

I remain silent about my most secret arcana, with which, even if I cannot equal the tincture of those individuals known to possess great fecundity from the nobility of Your Most Illustrious Highness, I would nonetheless follow closely behind it by only a small margin. If I am granted a place, time, and the resources to bring these matters to completion, I will be able, when summoned by Your Most Illustrious Highness, to prove my loyalty. Your Highness will surely find that a most devoted servant humbly offers things which you will never regret graciously accepting.

But returning now to the matter from which I digressed, I humbly ask Your Most Illustrious Highness to graciously command the Academic Senate to issue me release letters, or, if it pleases Your Highness for me to remain here longer, to mandate with your gracious authority that the academic authorities show themselves less harsh and difficult in assisting me, until I can finally obtain my quarterly payments or until other provisions are made for me. On this matter, I recall recently writing to the noble Lord Samuel von Dalwig.

As for my debt, I will endeavor to settle it as soon as possible. May the Lord Jesus long preserve Your Most Illustrious Highness and the entire noble house for the glory of His Name and the averting of impending evils.

In Marburg, February 24, 1612.

Your Most Illustrious Highness’s Most Humble Servant, Raphael Eglino-Iconius, Professor of Theology