Letter Collections/Harburg/Letters/Harburg/Heinrich Wolff to Hieronymus Wolf, 1555-11-01
Edition
Scribere ad te literas nisi necessarias stercus et urinae non sinunt. 25. Julij accepi epistolam, in quâ certior fieri cupis, quo in loco res meae sint, et quomodo mihi cum meâ uxore conveniat. Deus mihi hactenus successus secundos est largitus, uxorem oeconomam et piam, pro quibus illi infinitas gratias ago. Literas inclusas Bituriges mitti cures oro. D[octor] Sebastianus Grossus[1] te resalutat. 28. Johannes Montanus[2] vetus tuuas amicus et cognati nostri in typographia praeceptor Francfordiâ aliam epistolam ad me attulit, in qua metuis, ne mea uxor[3] more quarundam valetudini meae incommodet; non est quod hac de re sis solicitus, castam et piam mihi Deus dedit, castior postquam natus sum, nunquam fui, quam in matrimonio, quare imaginationes tuas vacuas ex animo ejice. Te hero tuo[4] acceptum et gratum esse libenter audio, cum quo, si sapis, dum melior conditio offertur, manebis.
German Translation (ChatGPT-4o)
Zu schreiben, wenn es nicht notwendig ist, lassen Kot und Urin nicht zu. Am 25. Juli habe ich deinen Brief erhalten, in dem du wünschtest, Näheres über meine Lage zu erfahren und wie es mir mit meiner Ehefrau gehe. Gott hat mir bisher günstige Erfolge gewährt, eine haushälterisch gesinnte und fromme Ehefrau – wofür ich ihm unendlichen Dank schulde. Ich bitte dich, die beigefügten Briefe nach Bourges weiterzuleiten. Doktor Sebastian Grossus lässt dich grüßen. Am 28. hat mir Johannes Montanus, dein alter Freund und der Lehrer unseres Verwandten in der Druckerei zu Frankfurt, einen anderen Brief von dir überbracht, in dem du fürchtest, meine Frau könne – wie es bei manchen vorkommt – meiner Gesundheit schaden. Aber du brauchst dich dieser Sache wegen nicht zu sorgen: Gott hat mir eine keusche und fromme Frau gegeben; seit meiner Geburt war ich nie keuscher als im Ehestand. Deshalb wirf deine leeren Einbildungen aus dem Sinn. Ich höre gern, dass du bei deinem Herrn Aufnahme und Gunst gefunden hast; bei ihm sollst du, wenn du klug bist, bleiben, solange sich keine bessere Gelegenheit bietet.