Grass 1790 Verzeichnis

From Theatrum Paracelsicum
[Franz Grass],
Verzeichniß einiger Büchermerkwürdigkeiten
1790

Text

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Theophrasti Aur. Paracel. libri XIV. Paragraphorum nunc primum a Doctore Toxite in communem utilitat. integritati restituti, latinisque expositionibus qua fieri potuit diligentia & studio illustrati. Cum grat. imperiali ad decenn. Argent. ap. Christian. Mylium 1575. 4. — Von ersten dreyen Principiis, was jre formen vnd wirckung. Item zwey Tractat von Läme sampt gründtlicher gewiser jrer Cur. auch lxiii Capp. von apostematibus, ulceribus sironibus vnd nodis wahrhafter vnd trostlicher Bericht. Publiciert durch Adam von Bodenstein medicum vnd philosophum. 8. ohne Druckort und Jahr. Bodensteins Zuschrift an Carl Crafft von Telmassingen ist datirt Basel die Trinitat. 1563. — de Tartaro seu de morbis ex Tartaro prodeuntibus libri V. ab Adamo Bodenstein editi. (Das Titelblatt geht ab) Bodensteinszuschrift an Herzog Cosmus Medicis ist dat. 7 Martii 1563. 8. — das Buch Paragranum, darinnen die vier Columnae als da ist, Philosophia, Astronomia, Alchimia und Virtus auf welche Theophrasti Medicin fundiert ist, tractiert werden. Item von Aderlassens, Schrepfens,

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und Purgierens rechtem gebrauch, alles newlich publiciert durch Doct. Adam von Bodenstein. Frankf bey Chri. Egen. Erben. 1565. 8. — Das Buch Meteororum. Item Liber quartus Paramiri de Matrice. vor nie in Truck ausgongen. Gedruckt zu Cöln bey Arnaldi Birckmanns Erben. 1566. 4. — drey Bücher den hochwürdigsten Erzbischöfen, Bischöfen, Prälaten, Graven, Freiherrn, Rittern, vom Adel und Landschaft des Erzherzogthum Carnten zu ehren geschrieben: das I Buch die Verantwortung über etlich verunglimpfung seiner Misgön̄er. das II von dem Irrgang und Labyrinth der Arzten, das sie in andern Büchern lehrnen sollen, den bisher geschehen. das III von dem Ursprung und herkom̄en der tartarischen krankheiten nach dem alten Namen vom Stein, Sandt, oder Grieß, auch heilung derselben. darbey ist vom I Buch ein wahrhafter kurzer Auszug der Carntnischen Kronick. Cöln durch die Erben Arnoldi Birckmann. 1564. 4. — Philosophiae ad Athenienses. III Bücher von Ursachen und Cur Epilepsiae, das ist, der hinfallenden siechtagen, vor nie in Truck ausgangen. Item von Ursprung, Cur, und heilung der contracten Gliedern iezt newlich aus Theophrasti selbst eigner Handschrift trewlich an Tag geben. Cöln. durch ebendiese. 1564. — Holzbüchlein, darin gründtlich der recht nuz vnd Gebrauch des Franzosenholzes samt allen misverstandt, verderbung, falschen schein vnd jrrsal der vermainten Artzet reichlich würt angezaigt, trewlich aus seinen Büchern durch einen trewen liebhaber der Arzneyen zusamgetragen. Item ain nuzlicher Tractat von dem Vitriol und seiner Tugen. Strasb. bey Christian Müller. 1564. 8. Der Collector und Herausgeber ist Michael Toxites oder Schüz Doctor zu Strasburg, der es Philipp dem ältern, Grafen zu Hannau zuschrieb. — Wunderarzney vnd verborgene Geheimnussen etc. in III Bücher verfasst. dergleich eine sonderbare Lehr die quintam essentiam aus allen metallen auszuziehen, und die grossen Geheimnussen Gottes aller Geheimnussen zu erkennen zu lernen. Basel. Sebast. Heinrichpetri. 1586. 8. Philipp Aureolus Theophrastus Paracelsus genannt Bombast von Hohenheim geb. 1493 zu Einsiedeln ohnweit Zürich, studirte bey seinem Vater, der Medic. Lic. war, die Arzneikunst und Chirurgie und bey Trithem Abt zu Spanheim die Chemie, von welchem, und von Sigmund Fugger er verschiedene Geheimnisse erlernte. Er besuchte die vornehmste Städte, hohe und niedere Schulen, bibliotheken, berühmte Männer etc. in Europa. Ob er nach Arabien und Aegypten gekommen, ist eben nicht gewiß. Auf seinen Reisen sammelte er von Chymisten, Jugen, Zeigeunern, Marktschreiern, Barbierern etc. viele sonderbare Arzneymittel, wodurch er im Stande gesezt wurde, Wunderkuren zu verrichten und viele schwere Krankheiten zu heilen. Zu Basel ward er von 1527 an einige Jahre Phisicus und Prof. der Chymie, wo er grossen Zulauf von Zuhörern

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und Patienten hatte. 1530 gieng er in das Elsaß und strich überall herum, bis er den 24 Sept. 1541 im Wirthshause zu Salzburg ohnverehelicht starb, wo ihm der Erzbischof ein Denkmal errichten ließ. Von einigen wird er als ein wahrer Adept verehret: von andern als ein Prahler, Trunckenbold und Zauberer gehalten. Daß er mit seiner großen Wissenschaft viele Charlatanerie verband, und mit seiner Kunst mehr Aufhebens machte, zeigt sein Elixir proprietatis wodurch er das Leben auf mehrere Jahrehunderte zu verlängern versprach; daß seine Lebensart nicht die ordentlichste war, kann man nicht läugnen. Seine Zauberkunst mag, wie Naudé in seiner Apologie pour les grands hommes soupçonnes de Magie erweist, eine natürliche Magie gewesen seyn. Er bediente sich der chimischen und sympathetischen Mittel und verwarf die Galenische Arzneimittel. Ohnerachtet er die Goldmacherey soll verstanden haben, war er doch immer dürftig. Mehrers S. Reinm. Hist. litter. Germ. Vol. VI. p. 554 sqq. Seine Schriften (alle sehr verworren, dunkel und unordentlich in einem harten Stil) besonders seine biblische Auslegungen, sind rar, wie die gelehrten Verff. der Sammlung vom Alten und Neuen erinnern. Sie sind unter dem Namen Theophrastus Paracals. in die I Klasse des Ind. Rom. eingesetzt.

Bibliography

anon. [Grass, Franz] (1758–1833): Verzeichniß einiger Büchermerkwürdigkeiten aus den sechzehenten und siebenzehenten Jahrhunderten, welche sich in der Bibliothek des regulirten Korherrenstiftes des heil. Augustin zu Neustift in Tyrol befinden, Brixen: Thomas Weger, 1790, pp. 227—229.
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