Petr Hlavsa z Liboslavi (um 1520? – nach 1589)
From Theatrum Paracelsicum
Petr Hlavsa z Liboslavi (um 1520? – nach 1589).
auch: Hlavsa z Liboslavě
H. war Bürger von Prag und bekleidete zunächst unterschiedliche Ämter in der Stadt, bevor er in die Dienste der königlichen Kammer trat. 1547 wurde er in das ständische Komitee gewählt, um die Münzverhältnisse in Böhmen zu regeln, von 1553-1561 war er Verwalter des obersten Münzamtes (Oberbergmeister) in Kuttenberg (Kutná Hora) und zudem an der Wiederaufnahme des Goldbergbaus in Eulau (Jílové) beteiligt. Mit dem Vorwurf, sich auf Kosten der königlichen Kammer zu bereichern, wurde er zusammen mit dem Alchemisten ↗ Sebastian Essen aus Kempten 1561 inhaftiert, einige Zeit später jedoch freigesprochen. Später war er Alchemist am Hof von ↗ Wilhelm von Rosenberg. Dort schloss er am 18. Januar 1574 mit ↗ Christoph von Hirschenberg einen Vertrag, dass Hirschenberg am Hof Rosenbergs die Transmutation der Metalle lehren solle. In einem Brief an Wilhelm von Rosenberg vom 27. Januar 1575 berichtete er von Kontakten zu einem Alchemisten namens «Matusalem» und zu ↗ Caspar von Schönberg; in einem Brief vom 14. April 1575 erwähnte er die Laboranten ↗ Jeremias Waldner von Greipelstein und seine Gehilfin Salomena; in einem Brief vom 11. Dezember 1576 schriebn er über Experimente von ↗ Daniel Prandtner und ↗ Bavor Rodovský z Hustiřan. H. hatte offenbar in dieser Zeit die Aufsicht über Wilhelm von Rosenbergs Laboratorium in Wittingau (Třeboň).
Julian Paulus
Literatur:
Petr Vágner: Dny všední a sváteční rožmberských alchymistů, in: Opera Historica 3 (1993), p. 265-278 (online, free)
Theatrum Paracelsicum
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Normdaten
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