Gerhard Culemann (gest. nach 1634)

From Theatrum Paracelsicum
Gerhard Culemann (gest. nach 1634) war Pastor.
Vater: Gerhard Culemann aus Minden (um 1555-1624). Ehefrau: Abel/Abigail Gude (1603-1663), Eheschließung 1630 in Rendsburg. Kinder: Christian Scriver (Stiefsohn, 1629-1693); Gerhard (ab 1654 Pfarrer in Bertingen bei Magdeburg) sowie die Töchter Lucia, Abel, Elisabeth.
auch: Gerhardus; Culemannus, Culmannus, Culman
C. wurde wohl um 1580 in Bovenau geboren, wurde 1604 an der Universität Rostock immatrikuliert, war von 1605 bis 1611 Pastor in Simonsberg und wirkte ab 1611 in Rendsburg, wo sein gleichnamiger Vater Hauptpastor war: 1611 Diakon, 1621 Archidiakon, 1624 Hauptpastor an St. Marien als Nachfolger seines Vaters. Er starb nach 1634.
C. steuerte 1621 ein Distichon und ein gereimtes lateinisches Akrostichon auf ↗ Joachim Morsius zu dessen Ausgabe von Cornelis Drebbel bei (Drebbel, De quinta essentia Tractatus, ed. Morsius, ohne Ort 1621, C7r–C7v; erneut in Drebbel, Tractatus duo, Hamburg 1621, ed. Morsius, F6r–F6v). Morsius seinerseits gab 1626 eine Schrift von C. heraus und widmete ihm im selben Jahr 1626 den Katalog des handschriftlichen Nachlasses von ↗ Adam Haslmayr, den Nuncius Olympicus («amico suo plusquàm fraterno amore aetatèm prosequendo»). In den Gedichten auf Morsius und in Morsius’ Widmung werden C.s alchemistische Interessen deutlich, auch Moller bezeichnet ihn als «Chymiae secretioris apprime, & studiosus, & gnarus». C. widmete sein Desiderium (1632) dem Hardesvoigt Detlev Ohm/Oheimb und dem Rendsburger Bürger Hans Lobedanz (1565-1633). Er trug lateinische Gelegenheitsgedichte bei zu einer Predigtsammlung von Christoph Thodänus (1590-1646) (Threni Magdaeburgici, 1632) sowie zu seiner Sammlung von Gedichten auf den Arzt Wendelin Sybelista (1597-1677) anlässlich dessen Abschieds vom Hof König Friedrichs III. von Norwegen und Dänemark, um als Hofarzt zu Zar Michael I. zu gehen (Schleswig 1633). Ob ein Brief von ↗ Johann Arndt vom 28. November 1617 tatsächlich an C. (so Moller) und nicht vielmehr an seinen gleichnamigen Vater gerichtet war, ist zu prüfen.
Ein aufwendiges Epitaph von 1626 mit Porträt des Vaters befindet sich in St. Marien, Rendsburg
Julian Paulus
Veröffentlichungen: Gründliche Warhafftige Relation vnd Bericht/ Von einem vbernatürlichen WunderZeichen, ed. Joachim Morsius, Philadelphia 1626 (VD17 23:670295A); Unicum Et Perpetuum Animae Credentis Desiderium. Das einige vnd immerwehrendes Verlangen der gleubigen Seelen/ nach ihrem Herrn Jesu Christo, Hamburg 1632 (VD17 1:035811W)
Literatur:
Johannes Moller: Cimbria literata, vol. 1, København, esp. p. 117 (Google Books)
Gerh. Culemann, in: Christian Gottlieb Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexicon, vol. 1 (A–C), Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch 1750 (Google Books (2) (3) (4))
Epistolae variorum eruditorum latinae hactenus indeditae, in: Brem- und Verdische Bibliothek, vol. 2, Hamburg: Christian Wilhelm Brandt 1756, p. 183-210, esp. p. 203-205 n° 8 (Google Books). – Johann Arndt an Gerhard Culemann, Probst zu Rendsburg, Celle 28. November 1617.
Ferdinand Höft: Versuch einer Geschichte der St. Marienkirche zu Rendsburg, Rendsburg: Möller 1887, esp. p. 205, 211 (online)
K. Fr. Leonhardt: Nachrichten über die Familie Culemann bezw. Kulemann, in: Familiengeschichtliche Blätter 2, n° 13 (1904), p. 108-109; n° 14/16, p. 122; n° 17/18, p. 143; n° 19/21, p. 164; n° 22/24, p. 184-185, esp. p. 122 (Google Books(A)
Otto Frederik Arends: Gejstligheden i Slesvig og Holsten fra Reformationen til 1864, vol. 1, København 1932, esp. p. 183 (online, free)

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Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700): kein Eintrag (19. März 2025)

Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 1 (2001): nicht im Register
Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 2 (2004): nicht im Register
Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 3 (2013): nicht im Register