Sermones in incantatores

From Theatrum Paracelsicum
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Text: Paracelsus:
Sermones in incantatores
Editor: Edited by Julian Paulus
Description: Transcription of L2 (Leiden, VCF 25), f. 470v-491r
Note: not completed


[f. 470v]

Sermi primus


De incantatoribus & Maleficis


Damit vnnd yr glaubigen, die wort Christj yn seinen wunderwerckhen, mit dem fleyß den yr haben sollent, wol verstanndent, jst euch von nötten auch zu wissen, die außlegung dises wort gottes, jm 3.ten capitel Marcj, da er sagt, allein von den besessnen, vnd den bösen geystern ynn den menschen; nemblich, sollen wir wissen, das wir sollen verstehn, deß das wunderwerckh antrifft, die zauberey, heyerey, vnnd maleuicische christen, so damit vmbgehn, die da wöllen durch Christum, vnd durch sein leher, wortt, vnd durch sein h: geyst &c. [f. 471r] fallsche grosse wunderwerckh thun vnnd beweysen, darumb wissent zum ersten, das yr sollent verstehn, der bösen geyst gewalt, den sie treyben vnnd erzaygen wider sich selbst, nach vnserm dunckhen; zum andern, das Christus mehr ist, weder sie, vnnd das sie nit thun, das sie wöllen, noch ynen dasselbig zugibt. Zum dridten, was dieße wunderwerckh ynnhalten, yn einer prophecey, vnnd auff wehn sie geredt wirdt, vnd vermäint jm neuen testament, vnnd wiewol damit nit gnug ist, sonder noch vil mehr heimbligkeit, auß diesem text dieses mirackhels zunemben; so ist doch das der anfanng yhn andern sermon, vnd declaratio, yn welchem die mayssten wunderwerckh gnugsamb vnnd das gewaltigste außkhlaubt mag werden; so sehent jr wol die grossen jrrthumb, so yetzt yn der welt ist, vnd geweßen von anfanng deß neuen testaments, das ist, seydher der sendung deß heylligen geysts, der vnns alle dinng lehrnet, das da ein vndterschaydt ist, zwyschen den allten maleuicischen, vnnd yetzt den newen, das ist, ein anders ist die sündt der maleuicischen deß allten testaments, ein anders ist die sündt ym neuen testament, auß der malefitz, wann das gibt die sündt ynn heylligen geyst, der da sündet yn den heylligen geyst. Nun hat man yn die sündt deß haylligen geysts nit mügen sündigen, vor der sendung deß haylligen geysts, allein hernach, aber die allten so gesündt haben, haben gesündet yn Gott, der trinitet, die hat sein straff, dann yn der trinitet ist auch gewesen der hayllig geyst, ein anders aber ist dz sünden allein yn heylligen geyst, das ist, yn die person die ainig ist, geschieden yn der person von Gott dem vatter, vnnd Gott dem son, derselbig sündet yn haylligen geyst, vnnd ist die sündt yn haylligen geyst, die nymmermehr vergeben wirdt, dann es geschicht erkandtlich yn haylligen geyst, mit wissen der person, vnnd wiewol dez ist, das die allten auch yn haylligen geyst gesündt haben, wiewol sie yn nit erkhendt haben, dann sie haben Gott yhn [f. 471v] seiner gottheyt nach der trinitet nit erkehndt, habens ym Gott gesündt, yn sein trinitet, darumb sie auch yn haylligen geyst gesündt haben, aber dieselbig sündt ist hinläßig gewesen, darumb Christus gesagt hatt, es wirdt Tyro vnd Sydon leychter am jüngsten tag werden, dann euch; vrsach, hett der hayllig geyst dermassen geredt zu ynen, alls zu ynen Christus, sie hetten sich villeicht bekhert, diese aber haben sich nit bekhret, darumb wehe dir Bethsayda, Corazyn; dann du würsst zu vndterst yn die hellen getruckht vnd gestossen werden. Darauff so wissent nun, das yr sollent fürohin gedenckhen, yn diese myrackhel, das vnns Christus die prophecey dahin rycht vnnd stellt, das wir sollen wisßen ein auffsehen zuhaben, wider den haylligen geyst nit zuhandlen, dieweyl vnnd wir yn offentlich yn der person khennen, jn der gestallt der maleuicischen; wie sie dann ym neuen testament, wider den haylligen geyst handlen, vnd yr reych vnnd macht stellen; von der außlegung der artickhlen, so ich euch hab fürgehallten, jst von nötten euch ettlich exempel für zuhalten; durch die yr nachzuolgent verstehen, dieße mein sermon, wiewol ich die mit einem exempel nit mag begreyffen, doch mit mehrerm euch genugsamb zubegnüegen; jch sag euch allso, das das sey ein weyßsagung yn dz new testament, vnnd das alle die myracul, so die euangelisten beschrieben haben, allein außlegung seindt, auff dz euangelium vnnd capittel, da Christus sagt, von dem endt dieser welt, von der zerstörung Jherusalem, yber die er gewaynet hatt, vnnd von der zuekunfft derselbigen dinngen allen; da er anzaygt, es werden zaychen jn sonn vnnd mon, dasselbige wort, derselbige text, wirdt allein durch diesße grosße miracul, der besesßnen leut, yn eim thayl der außlegung außgelegt werden, wiewol von den kranckhen die Christus gesundt hatt gemacht auch ein thayl, vnnd von den gleychnußen die er gethon hat, auch ein thayl, was aber yetzt das antryfft, dasselbig von den myraculen der besesßnen gehet den andern, von wegen besser vndterricht vor, damit [f. 472r] die andern wol verstanndten werden, vnnd dessto leychter, so sollent yr wissen, das ich euch dermassen anzayge, das auff dieße zeyt, yetzt ynn der welt, jn der ich yetzt leb, meines allters ym 47.ten jar, vnnd yn der zal, von der gepurt Christj 1540. jar, sich so vil verlauffen hat, von der geburt Christj biß auff diese zeit, das ich, auff das so verlauffen ist, vnd nun yetz gegenwerttig am tag gestanndten seindt, das die prophecey yn die erfüllung sich nähere, yber den text Christj, wie er gesagt hat, vor der zeit, wie gemelt, das auch weitter erfüllet wirt, byß auff die tag die Christus wirdt verkürtzen, von wegen der erwöhlten, vnnd gerechten; so mag ich auch vil exempel für sagen, von den geschichten, so yn meiner zeyt geschehen seindt, die da auch anzaygen durch besesßne leut, weyssagungen, was yn kurtzen jaren auch komben wirdt, nitt das allein die besesßnen leut, so ym euangelion stehn gnugsam anzaygen, sonder das da anzeygt wirdt, noch vff dise stundt die besesßnen leut; alls yn weyssagung, vnd für weyßsagung soll mans achten. Vnnd deß teufels mordt, jn dem (ein endt) verstehn, vnnd erkhennen, wz er yn menschen handelt, haymlich, vnnd offentlich, allso, dz man mäindt, er khomb vom haylligen geyst, so kombt es vom teuffel. Diß exempel ist vnns von nötten, wol zu erkhennen, sich hatt begeben, yn die 24 jar, vor dem 40.ten jar nachent, jst zue Constenntz gewesen ein official, der yetzo yn dem 40.ten jar bey Ferdinando dem ersten dieses namens römischen kayser, ein ansehenlicher, oder jrrdischer gott ist; zu dem ist gefuert worden ein besessßen weyb, auß dem Schwabenlandt, nahent bey Waldtsee vnnd Rudlingen, ab einem dorff, von yrn freunden vnnd mannen, mit dieser fürhaltung, das die frau sey von einem teuffel beschwerer, beschworn worden, so strenng vnnd hart, das das teuffel hab müessen reden, vnd sey gefragt. Warumb er yn dz getaufft weyb dz mit dem tauff Christj getaufft worden, sich besesßen derff machen, vnnd yn yr wohnen, da hatt der gemelt teuffel [f. 472v] antwort geben, dem schwäbischen teuffel beschwerer, sie sey nit gar getaufft worden, sonder nur an ettlichen ortten, wo nun der tauff den menschen nit berhüert, an seinem ganntzen leyb, da sey es yn erlaubdt ein zufahren; nun hatt derselbig official sein theologey, sein weyßheyt, sein doctorey, vnnd officalitet gebraucht; vnnd dieße frau beschaffen (die da gewesen ist .30. järig) zum andern mahl zutauffen, alles vnd alles nichtz außgenomben, nun aber weitter so merckhent, das dieser official ein heimblichen teuffel yn ym gehabt hat, diese prophecey zuuollenden, dann er hat verzagt an dem tauff Christj, wellicher ist gnug ein mahl, nit zwey mal, hat sein theologiam da gnug teuflisch gebraucht, hatt ein rhat geben, das ein teuffel den andern sollt vertreyben, das noch mehr seindt hinzue khomben; dann sie ist darnach vil vnsynniger vnd besesßner geweßen, alls vor, hat dem teuffel glaubt, vnnd seim rhatschlag geuolgt; wann man die frau gar tauffe, so müesst er hinwegkh; (allso hat er auch angezaigt), er hatt nit gedacht, das Christus mit gewalt die teuffel hat außgetryben, vnnd nit nach deß teuffels rhat ym menschen; sondern mit gewalt gehanndelt, nit wie sollche schreyber, die der teuffell hin vnnd her vmbzeücht, vnnd yn die nasen beugt, wie es jm gefellt; nun ist er deß künigs jrrdischer gott, er vasset, wann ers beuilcht, vnnd nach dem beuelch handelt er, auff das geschicht, das ich gegenwürttig zu denselben zeyten gesehen hab, wissennt yn dem weg zu verstehn, das es ist ein weyssagung der zukhunfft der teuffelen, die da zum andern mahl tauffen, vnd nit content seindt, an dem, daran die apostlen, vnnd Christus selbst zufriden gewesen, vnd nit weitter gelehrnet, welches bedeut vnnd bewysen hatt; das mit den teuffern gleych ist, wie das exempel, so geschehen ist zu Costenntz, dann vrsach, sie seindt (dz ist, die täuffer) vnsynnig, vnd besesßen, thundt das nitt auß Christj mundt gehet, sonder auß dem bösen geyst, mit lüssten [f. 473r] vnnd mit dyckhen, zu einer zerstörung der christenheyt, vnnd anfachung eines neuen reychs, vnnd abthueung deß allten; das ist, ein fallsch yber den andern machen, ye lennger ye bößer, vnnd wie von diesem weyb die prophecey außgehet, allso haben sie es bewysen, widerumb auch das ein teuffel den andern nit beschwere, den andern nitt vertreyb, dem andern nitt zu wider ist, ob er schon ein posßen reysst? vor vnsern augen, sollent drumb wir gleych den haylligen geyst da suchen; dann so ein hur die ander ein hur hayßt, dieße ist darumb nicht dessto frümber; allso hat dieser official auß dem teuffel, denselbigen teuffel, yn der frauen, wöllen mit den teüffeln vertreyben, vnnd khein teuffel hat khein tauff nitt gesehen, auch khein teuffell, khein tauff nye vertryben, das khan ein schwäbischer theologus sein, vnnd ein schreyberischer vnrhainer official, das er durch den rhatt deß besesßnen menschen, der auß dem teuffel ganngen ist, denselbigen teufel hatt wöllen von hauß vnnd hoff treyben, hatt nit gedacht, das der teuffel sey ein lügner, auch ein vatter der lügen; das prognosticirt vnns, das wider die teufel, der teüffell wirdt auffstehn, vnnd wirdt den teufeln, jn den teüfflen außtryben (nach vnserm gedunckhen) vnd wirdt ein teufel den andern angreyffen, straffen, prennen, feüren, haglen, donnern, yn jhn, vnnd dieser teuffel ist wider diesen nitt; vnd dieser official hatt nit gedacht, an die redt Christj, der teuffel mag nit den teuffel außtreyben, wie möcht sein reych bestehn, das ist souil, ob gleych der teuffel sich außtreyben lässt, von einem andern; er ist darumb nichtt außtryben; er ist noch da; allso seindt sie bayde besesßen; vnnd das ist die vneinigkheit der welt, das wir einfältigen christen vnnser gemuet vnd hertz allein setzen yn die leut, die allso gegen einander zanckhen, vnd auffbenden, mit allen secten, werden wir verfüert, so wir vnns partheyen, so wir aber den teuffel lassen zannckhen yn seinem reych, wie [f. 473v] er will, vnnd bleyben yn vnnserm Christo der vnns erlößt hat, so thundt vnns die bößen offentlichen, oder haymblichen geyst nichtz. Darauff nun so wissent zum erssten artickhel, von dem gewalt vnnd herrligkheit deß Sathans, der ist allso, wie vnns das vorgemelt exempel vndterweyset, das sein lüsst ist yn dem, das er durch sein geselschafft sich selbst lässt angreyffen, vnnd beschweren, neben einander, jnn der gestallt, das wir mäinen, da sey ein grosser ernnst, vnd gewalt, wieder den teuffel, gleych alls zwen procuratores, wider einander schelment, bubent, einander, mit eim trunckh wein ists alles nichtz mehr; allso thun ym huren vnd buben auffm graben auch, die euch ein exempel geben, das der teuffel sich selbst nit vertreybt, alls wenig, alls ein hur zu der andern spricht; du bist ein hur, auß mit dir, nun sie ym ansehen mehr alls die, die hinwegkh muß, vnnd diese schweiget; weychet dieser huren; was ist aber die ein hur zuebrochen, die bleybt yn yrem reych ein hur; die ander yn diesem reych der huren auch ein hur, an huerey ist nichtz zubrochen, sonder auch ein hur ist, ein reich vnnd ein hauß; das maul redt waß will; huren, seindt nit dessto minder huren. Das ist aber sein gwalt, das er ein ainfältigen teufel, yn ein menschen stösst, der beym franckhen nit ein fränckhischen reytter geb, jn ein menschen stellet er darnach ein sterckhern teuffel bey ym, der wider diesen redt, vnd yn außtreibt, khombent aber nit auß yrem reych, sonder sie bleibent ym reych der teuffel, kheiner hat dem andern nichtz für ybel.

Ihm andern artickel, so ist aber der gewalt Christj yn der gestallt, das er nit officialisch handelt, sonder nach vrtheyl vnnd gewalt; darumb zayget dieser text ahn souil; das der teufel gewalt allein auß Christo gehet; darumb er sie hat lassen schweygen, dann sie haben jn [f. 474r] khendt, vnnd wol gewüsst, das er sie noch weitter zu verdamben hat, sie habent müessen schweygen, auß der vrsachen, das der teüffel nit offenbartt werde, auß dem offentlichen, das da nit hat mügen geschehen, so Christus yn nit zuzwingen hett, zuschweygen, vnd yn nit offenbar zumachen; allso ist der artickhel zuuerstehn, das die khrafft Gottes teufel außtreybt, vnnd die, den er gewalt gibt, das der euangelist meldet; deren seindt zwelff; nun die eylff seindt gerecht gewesen, der zwelfft ein verrhäter; aber doch auch ein außtreyber der teufel; auß dem ist zumerckhen, das auch schelmen vnnd buben, verrhäter deß euangelions &c. teüffel mügent außtreyben, doch mit vorbehaltung deß Judas belohnung, die ym wardt mit theylt; allso ist nun der gewalt Christj yber die teuffel, vnd aller deren, die yn außtreyben (das ist, wie das ein hur die ander schylt vnnd bleyben huren) mit gewalt, mit eim wort, wie Christus &c.

Zu dridten, so wissent, das diese dinng alle, propheceyung sein, darzu auch vndterricht, auff weitter besesßen leut, die hernach komben, das derselbigen weyß vnnd gebehrdt verstannden sollen werden, vnnd das zugleycherweys, wie Christus sagt, es werden an sonn vnd mond &c. souil ist das auch; es werden zaychen yn besesßnen leüten, jst souill, was mein wort euch yn propheceyen anzaigt, dasselbig sollent yr wissen, jn der gestalt, allein die falschen propheten, die fallschen apostell, die falschen christen, darnach zu erkhennen, vnnd das so nit zaychent euch also begegnet, ein falscher prophet hernach volgen wirdt, der da würdt vil verfüeren.

[f. 474v]

Sermo .II. in incantatores


Quomodo potest Sathans sathanam eijcere. Martj .3.


Allso merckhent yr glaubigen, yn Christo, wie vnns Christus da anzeygt, das ein Sathan den andern nit auß treybt, von seinem nesst, dann wo er sich selbs außtrybe, so würde sein reych zergehn, vnnd sein macht, was er aber thut, das ist alles allein darumb, das wir sollen wissen sein lüst vnd dückh, das er possen reyßt, trybt den einfältigen teüffell herauß, vnnd setzt ein geschickhtern an die stadt, nach dem, vnnd der gegenwurff das ist; alls wenn ein         [Lücke: ca. 2 Wörter] von einem         [Lücke: ca. 2 Wörter] yberwundten wirdt, hatt ein teüffel den andern hinan gesetzt, aber seines hauß darumb nit beraubt, oder so ein carthäuser den andern vertreybt von der pfründt, der ander bleybt nicht dessto minder ein carthäuser, laufft lanng vmb yber alle vellder vnnd dürre örtter, byß er einen andern fendt, damit das allso die carthauß nitt zerganng, noch aber sein die carthaußen nit vertryben, jr seindt yberflüssig gnug; vnnd mehren sich yn dem, vnd andern weg, was nit auß dem bapstumb carthäusert, das carthäusert auff zwinglisch. L.     [Lücke: wohl = lutherisch], allso, das man dann vier oder fünff pfründten zusamben thut, vnd ein gutte darauß machen; nun wz ist den carthäusern daran vergeben, gar nichtz, darumb sagt Christus, wie mag der Sathan den Sathan vertylgen? alls sprech er, wie mag ein carthäußer den andern vertreyben; gehet er von dem, so kombt er yn ein andern; so er styrbt ein carthäußer bleybt ein Sathan yn ewigkeit; darumb ist khein vertreyben yn denselbigen; allso bleybt sein reych vnzerstört, [f. 475r] ganntz vnnd vnzerbrochen, dann das bezeüget Christus, das nyemandt den teuffel khan außtreyben, er sey denn sterckher denn der teufel, durch das exempel, das kheiner kheinen sein behaußung mag angewynnen, er hab dann zuuor den herren, vnnd den sterckhesten, deß hauses yberwundten, das ist souil geredt, jr sagendt, das ich treyb den teufel auß, durch den teufel, jst souil, wie mag ein carthäuser den andern außtreyben, das der ander darumb khein carthäuser mehr sey, es sey dann sach, das ein sterckherer kombdt, dz ist, das einer kombt, der den Sathan yn der hell zwinngen müge, vnd nit den teuffel allein ym menschen, sondern den haupt teuffel, der denselbigen außtreyben mag, vnd ym sein hauß zubrechen, vnnd yn gewältigen, derselbig ist gewaltig, diese teuffel auch zuuertreyben; alls sprech er, wer mag die carthäuser verrtreyben, es sey dann er sey so starckh; vertreyb am ersten den, desßen die seindt, das ist, den bapst, vnnd Z.     [Lücke: wohl = Zwingli] L.     [Lücke: wohl = Luther] &c. allsdann so seindt die andere alle geschlagen, darumb so verstandt die sermon dahin, das nit soll vndterstanndten werden, das cleinste, das wenigste anzugreyffen, sondern die wurtzen. Wer khan dem erdtrich sein natur nemben? Nyemandts; warumb, es sey dann sach, das er gewaltiger yber Gott sey, der sye beschaffen hat; allso sollent yr wissen, das nichtz ist anzupreyssen, das nit das sterckheste ist, sonder bey dem sterckhesten anfahen, allso fellt der paum gar vmb; vnnd wirt zerstöret, wie yr gemerckht habt jn diesem sermon, das zuuor am aller ersten, soll der starckh yberwundten werden; so merckhent yetzt diesen puncten auch, das Christus sagt, alle sündt die der mensch thut, die werden vergeben, alls allein die sünde ynn haylligen geyst, die werden nymmer vergeben, [f. 475v] nun wz die sündt ynn heylligen geyst seindt, das steht auf dieser redt Christi, nemblich allein, so man Christum zeycht, er hab ein vnrheinen geyst. Nun sollent wir die außlegung allso wisßen, das die sündt yn haylligen geyst dermassen verstanndten wirdt, so man sagt, der bapst, der L.     [Lücke: wohl = Luther], der Z     [Lücke: wohl = Zwingli], seindt das wort Christj, oder reden auß Christo, oder, sie seindt die, die Christum verthretten, sie seindt seine propheten, sie seindt seine apostell, der yn yre redt für Gottes wort acht vnd hellt, der sündet yn heylligen geyst, dann sie haben den vnrheinen geyst, vnnd so man sie würde darfür achten, das ist, für Christum, so ist es gleych so vil, alls die jüden zu Christo sprachen, auß dem teuffel thut ers, vnnd durch die teuffel treybt er die teufel auß, dann wz die falschen propheten, falsche cristen, falsch mirackhler lehren, vnnd sagen, ob er gleych wol gar ein gut wort ist, vnd von allen propheten zusamen gekhlaubdt, so ist doch nur dasselbig ym mundt, das hertz ist weytt dauon, dann yr leher ist voller gifft, deß giffts, das yn der schlang Leuiathan ist, dadurch Adam vnd Eua verfüert worden. Darauff so wissent nun, wer da sagt, der bapst ist vicarius Christj, der lästert yn heylligen geyst, dann sein stuhl sein reputam, ist vom teufel, vnnd ym teuffel, vnnd ist gleych souil gesprochen, alls sprach man Christus hat den teuffel, den Sathan, den Belzebub, an sein stadt gestellt, das er sein vicarj sey; auß dem volget nun, das er durch den teufel, teufel außtreybet; darumb nun so soll man den bapst, vnd die seinen an Gottes stadt not erkhennen, dann das ist die sündt die nymmermehr vergeben wirdt yn ewigkeit, allso mit den falschen lehrern, die sich propheten, apostell &c. nennen; darzu auch mörder; die seindt die fallschen propheten, von denen Christus sagt, die da vor dem jüngsten tag &c. khomben werden; aber sie khönnens fein vnd hüpsch [f. 476r] verbergen, legendt yr aigen ybel auff ein anderen, vnnd aber sie seindts, der nun yrer leher volget, yn Gottes wort, vnd darfür annembdt, der nembt den Sathan für Christum an, vnnd ist gleychsouil, alls sprechestu, mein prediger hatt heut das wort Gottes wol außgelegt, jch mäin, er hat dem bapst, pfaffen, münchen &c. troffen, Gott laß jn vnns lanng leben; jetzt schaue, gibsstu dem teuffel das lob; vnnd heltst den teüffel für Christum, glaubst seiner außlegung, die dann offenbar ist, das sie todt ist, dann nichtz denn ein buchstab, ohn ein geyst, das ist, da ist khein frucht yn ynen, noch yn dir, vnnd yn ewern früchten erkhennet man euch prediger, vnnd zuhörer, dann auß dem teuffell seindt yr, vnnd yn den teuffel glauben yr, das ist die sündt ynn heylligen geyst, die euch layder yn ewigkeit verdambt, vnnd verfüert; laß Gott ein Gott sein, vnnd den menschen ein ellende creatur; Gott setzt dich nit, der teuffel setzt dich, der macht dich gelehrt, der redt auß dir; vnnd alls dann sagt dein zuhörer, der hayllig geyst redt auß dir. Nun sehent, wz ist ewer glaub, was ist ewer predigen, vnnd leher, so doch gar kheine werckh, khein frucht, da ist, sondern die frücht, so vom teufel seindt; die seindt ynn dir, darbey wayß ich, das du der Sathan bist, gibst dich für Christum auß, allso würsstu ewig verdambdt.

Allso sollent yr nun wissen, was yr auff erdten thundt, vnd sollent euch recht bedennckhen, damit yr nit fallent jn die sünde deß haylligen geysts, dann vrsachen, secht an was die ewig verdambnus, jnn die yr fallent, vnnd sehet an, das yr diese lästerung yn haylligen geyst offentlich wol mügen erkhennen, bey den früchten vnd thaten derselbigen die vom teuffel seindt, vnd sagen, sie seyn Gott, vnnd haltens darfür, parthierent euch yetzt auff den hauffen, darnach auff den, yetzt dem einen beystehendt, [f. 476v] [f. 477r] [f. 477v] [f. 478r] [f. 478v] [f. 479r] [f. 479v] [f. 480r] [f. 480v] [f. 481r] [f. 481v] [f. 482r] [f. 482v] [f. 483r] [f. 483v] [f. 484r] [f. 484v] [f. 485r] [f. 485v] [f. 486r] [f. 486v] [f. 487r] [f. 487v] [f. 488r] [f. 488v] [f. 489r] [f. 489v] [f. 490r] [f. 490v] [f. 491r]