Sermones in incantatores

From Theatrum Paracelsicum
Text: Paracelsus:
Sermones in incantatores
Editor: Edited by Julian Paulus
Description: Transcription of L2 (Leiden, VCF 25), f. 470v-491r
Note: not completed

[f. 470v]

Sermo primus


De incantatoribus & Maleficis


Damit vnnd yr glaubigen, die wort Christj yn seinen wunderwerckhen, mit dem fleyß den yr haben sollent, wol verstanndent, jst euch von nötten auch zu wissen, die außlegung dises wort gottes, jm 3.ten capitel Marcj, da er sagt, allein von den besessnen, vnd den bösen geystern ynn den menschen; nemblich, sollen wir wissen, das wir sollen verstehn, deß das wunderwerckh antrifft, die zauberey, heyerey, vnnd maleuicische christen, so damit vmbgehn, die da wöllen durch Christum, vnd durch sein leher, wortt, vnd durch sein h: geyst &c. [f. 471r] fallsche grosse wunderwerckh thun vnnd beweysen, darumb wissent zum ersten, das yr sollent verstehn, der bösen geyst gewalt, den sie treyben vnnd erzaygen wider sich selbst, nach vnserm dunckhen; zum andern, das Christus mehr ist, weder sie, vnnd das sie nit thun, das sie wöllen, noch ynen dasselbig zugibt. Zum dridten, was dieße wunderwerckh ynnhalten, yn einer prophecey, vnnd auff wehn sie geredt wirdt, vnd vermäint jm neuen testament, vnnd wiewol damit nit gnug ist, sonder noch vil mehr heimbligkeit, auß diesem text dieses mirackhels zunemben; so ist doch das der anfanng yhn andern sermon, vnd declaratio, yn welchem die mayssten wunderwerckh gnugsamb vnnd das gewaltigste außkhlaubt mag werden; so sehent jr wol die grossen jrrthumb, so yetzt yn der welt ist, vnd geweßen von anfanng deß neuen testaments, das ist, seydher der sendung deß heylligen geysts, der vnns alle dinng lehrnet, das da ein vndterschaydt ist, zwyschen den allten maleuicischen, vnnd yetzt den newen, das ist, ein anders ist die sündt der maleuicischen deß allten testaments, ein anders ist die sündt ym neuen testament, auß der malefitz, wann das gibt die sündt ynn heylligen geyst, der da sündet yn den heylligen geyst. Nun hat man yn die sündt deß haylligen geysts nit mügen sündigen, vor der sendung deß haylligen geysts, allein hernach, aber die allten so gesündt haben, haben gesündet yn Gott, der trinitet, die hat sein straff, dann yn der trinitet ist auch gewesen der hayllig geyst, ein anders aber ist dz sünden allein yn heylligen geyst, das ist, yn die person die ainig ist, geschieden yn der person von Gott dem vatter, vnnd Gott dem son, derselbig sündet yn haylligen geyst, vnnd ist die sündt yn haylligen geyst, die nymmermehr vergeben wirdt, dann es geschicht erkandtlich yn haylligen geyst, mit wissen der person, vnnd wiewol dez ist, das die allten auch yn haylligen geyst gesündt haben, wiewol sie yn nit erkhendt haben, dann sie haben Gott yhn [f. 471v] seiner gottheyt nach der trinitet nit erkehndt, habens ym Gott gesündt, yn sein trinitet, darumb sie auch yn haylligen geyst gesündt haben, aber dieselbig sündt ist hinläßig gewesen, darumb Christus gesagt hatt, es wirdt Tyro vnd Sydon leychter am jüngsten tag werden, dann euch; vrsach, hett der hayllig geyst dermassen geredt zu ynen, alls zu ynen Christus, sie hetten sich villeicht bekhert, diese aber haben sich nit bekhret, darumb wehe dir Bethsayda, Corazyn; dann du würsst zu vndterst yn die hellen getruckht vnd gestossen werden. Darauff so wissent nun, das yr sollent fürohin gedenckhen, yn diese myrackhel, das vnns Christus die prophecey dahin rycht vnnd stellt, das wir sollen wisßen ein auffsehen zuhaben, wider den haylligen geyst nit zuhandlen, dieweyl vnnd wir yn offentlich yn der person khennen, jn der gestallt der maleuicischen; wie sie dann ym neuen testament, wider den haylligen geyst handlen, vnd yr reych vnnd macht stellen; von der außlegung der artickhlen, so ich euch hab fürgehallten, jst von nötten euch ettlich exempel für zuhalten; durch die yr nachzuolgent verstehen, dieße mein sermon, wiewol ich die mit einem exempel nit mag begreyffen, doch mit mehrerm euch genugsamb zubegnüegen; jch sag euch allso, das das sey ein weyßsagung yn dz new testament, vnnd das alle die myracul, so die euangelisten beschrieben haben, allein außlegung seindt, auff dz euangelium vnnd capittel, da Christus sagt, von dem endt dieser welt, von der zerstörung Jherusalem, yber die er gewaynet hatt, vnnd von der zuekunfft derselbigen dinngen allen; da er anzaygt, es werden zaychen jn sonn vnnd mon, dasselbige wort, derselbige text, wirdt allein durch diesße grosße miracul, der besesßnen leut, yn eim thayl der außlegung außgelegt werden, wiewol von den kranckhen die Christus gesundt hatt gemacht auch ein thayl, vnnd von den gleychnußen die er gethon hat, auch ein thayl, was aber yetzt das antryfft, dasselbig von den myraculen der besesßnen gehet den andern, von wegen besser vndterricht vor, damit [f. 472r] die andern wol verstanndten werden, vnnd dessto leychter, so sollent yr wissen, das ich euch dermassen anzayge, das auff dieße zeyt, yetzt ynn der welt, jn der ich yetzt leb, meines allters ym 47.ten jar, vnnd yn der zal, von der gepurt Christj 1540. jar, sich so vil verlauffen hat, von der geburt Christj biß auff diese zeit, das ich, auff das so verlauffen ist, vnd nun yetz gegenwerttig am tag gestanndten seindt, das die prophecey yn die erfüllung sich nähere, yber den text Christj, wie er gesagt hat, vor der zeit, wie gemelt, das auch weitter erfüllet wirt, byß auff die tag die Christus wirdt verkürtzen, von wegen der erwöhlten, vnnd gerechten; so mag ich auch vil exempel für sagen, von den geschichten, so yn meiner zeyt geschehen seindt, die da auch anzaygen durch besesßne leut, weyssagungen, was yn kurtzen jaren auch komben wirdt, nitt das allein die besesßnen leut, so ym euangelion stehn gnugsam anzaygen, sonder das da anzeygt wirdt, noch vff dise stundt die besesßnen leut; alls yn weyssagung, vnd für weyßsagung soll mans achten. Vnnd deß teufels mordt, jn dem (ein endt) verstehn, vnnd erkhennen, wz er yn menschen handelt, haymlich, vnnd offentlich, allso, dz man mäindt, er khomb vom haylligen geyst, so kombt es vom teuffel. Diß exempel ist vnns von nötten, wol zu erkhennen, sich hatt begeben, yn die 24 jar, vor dem 40.ten jar nachent, jst zue Constenntz gewesen ein official, der yetzo yn dem 40.ten jar bey Ferdinando dem ersten dieses namens römischen kayser, ein ansehenlicher, oder jrrdischer gott ist; zu dem ist gefuert worden ein besessßen weyb, auß dem Schwabenlandt, nahent bey Waldtsee vnnd Rudlingen, ab einem dorff, von yrn freunden vnnd mannen, mit dieser fürhaltung, das die frau sey von einem teuffel beschwerer, beschworn worden, so strenng vnnd hart, das das teuffel hab müessen reden, vnd sey gefragt. Warumb er yn dz getaufft weyb dz mit dem tauff Christj getaufft worden, sich besesßen derff machen, vnnd yn yr wohnen, da hatt der gemelt teuffel [f. 472v] antwort geben, dem schwäbischen teuffel beschwerer, sie sey nit gar getaufft worden, sonder nur an ettlichen ortten, wo nun der tauff den menschen nit berhüert, an seinem ganntzen leyb, da sey es yn erlaubdt ein zufahren; nun hatt derselbig official sein theologey, sein weyßheyt, sein doctorey, vnnd officalitet gebraucht; vnnd dieße frau beschaffen (die da gewesen ist .30. järig) zum andern mahl zutauffen, alles vnd alles nichtz außgenomben, nun aber weitter so merckhent, das dieser official ein heimblichen teuffel yn ym gehabt hat, diese prophecey zuuollenden, dann er hat verzagt an dem tauff Christj, wellicher ist gnug ein mahl, nit zwey mal, hat sein theologiam da gnug teuflisch gebraucht, hatt ein rhat geben, das ein teuffel den andern sollt vertreyben, das noch mehr seindt hinzue khomben; dann sie ist darnach vil vnsynniger vnd besesßner geweßen, alls vor, hat dem teuffel glaubt, vnnd seim rhatschlag geuolgt; wann man die frau gar tauffe, so müesst er hinwegkh; (allso hat er auch angezaigt), er hatt nit gedacht, das Christus mit gewalt die teuffel hat außgetryben, vnnd nit nach deß teuffels rhat ym menschen; sondern mit gewalt gehanndelt, nit wie sollche schreyber, die der teuffell hin vnnd her vmbzeücht, vnnd yn die nasen beugt, wie es jm gefellt; nun ist er deß künigs jrrdischer gott, er vasset, wann ers beuilcht, vnnd nach dem beuelch handelt er, auff das geschicht, das ich gegenwürttig zu denselben zeyten gesehen hab, wissennt yn dem weg zu verstehn, das es ist ein weyssagung der zukhunfft der teuffelen, die da zum andern mahl tauffen, vnd nit content seindt, an dem, daran die apostlen, vnnd Christus selbst zufriden gewesen, vnd nit weitter gelehrnet, welches bedeut vnnd bewysen hatt; das mit den teuffern gleych ist, wie das exempel, so geschehen ist zu Costenntz, dann vrsach, sie seindt (dz ist, die täuffer) vnsynnig, vnd besesßen, thundt das nitt auß Christj mundt gehet, sonder auß dem bösen geyst, mit lüssten [f. 473r] vnnd mit dyckhen, zu einer zerstörung der christenheyt, vnnd anfachung eines neuen reychs, vnnd abthueung deß allten; das ist, ein fallsch yber den andern machen, ye lennger ye bößer, vnnd wie von diesem weyb die prophecey außgehet, allso haben sie es bewysen, widerumb auch das ein teuffel den andern nit beschwere, den andern nitt vertreyb, dem andern nitt zu wider ist, ob er schon ein posßen reysst? vor vnsern augen, sollent drumb wir gleych den haylligen geyst da suchen; dann so ein hur die ander ein hur hayßt, dieße ist darumb nicht dessto frümber; allso hat dieser official auß dem teuffel, denselbigen teuffel, yn der frauen, wöllen mit den teüffeln vertreyben, vnnd khein teuffel hat khein tauff nitt gesehen, auch khein teuffell, khein tauff nye vertryben, das khan ein schwäbischer theologus sein, vnnd ein schreyberischer vnrhainer official, das er durch den rhatt deß besesßnen menschen, der auß dem teuffel ganngen ist, denselbigen teufel hatt wöllen von hauß vnnd hoff treyben, hatt nit gedacht, das der teuffel sey ein lügner, auch ein vatter der lügen; das prognosticirt vnns, das wider die teufel, der teüffell wirdt auffstehn, vnnd wirdt den teufeln, jn den teüfflen außtryben (nach vnserm gedunckhen) vnd wirdt ein teufel den andern angreyffen, straffen, prennen, feüren, haglen, donnern, yn jhn, vnnd dieser teuffel ist wider diesen nitt; vnd dieser official hatt nit gedacht, an die redt Christj, der teuffel mag nit den teuffel außtreyben, wie möcht sein reych bestehn, das ist souil, ob gleych der teuffel sich außtreyben lässt, von einem andern; er ist darumb nichtt außtryben; er ist noch da; allso seindt sie bayde besesßen; vnnd das ist die vneinigkheit der welt, das wir einfältigen christen vnnser gemuet vnd hertz allein setzen yn die leut, die allso gegen einander zanckhen, vnd auffbenden, mit allen secten, werden wir verfüert, so wir vnns partheyen, so wir aber den teuffel lassen zannckhen yn seinem reych, wie [f. 473v] er will, vnnd bleyben yn vnnserm Christo der vnns erlößt hat, so thundt vnns die bößen offentlichen, oder haymblichen geyst nichtz. Darauff nun so wissent zum erssten artickhel, von dem gewalt vnnd herrligkheit deß Sathans, der ist allso, wie vnns das vorgemelt exempel vndterweyset, das sein lüsst ist yn dem, das er durch sein geselschafft sich selbst lässt angreyffen, vnnd beschweren, neben einander, jnn der gestallt, das wir mäinen, da sey ein grosser ernnst, vnd gewalt, wieder den teuffel, gleych alls zwen procuratores, wider einander schelment, bubent, einander, mit eim trunckh wein ists alles nichtz mehr; allso thun ym huren vnd buben auffm graben auch, die euch ein exempel geben, das der teuffel sich selbst nit vertreybt, alls wenig, alls ein hur zu der andern spricht; du bist ein hur, auß mit dir, nun sie ym ansehen mehr alls die, die hinwegkh muß, vnnd diese schweiget; weychet dieser huren; was ist aber die ein hur zuebrochen, die bleybt yn yrem reych ein hur; die ander yn diesem reych der huren auch ein hur, an huerey ist nichtz zubrochen, sonder auch ein hur ist, ein reich vnnd ein hauß; das maul redt waß will; huren, seindt nit dessto minder huren. Das ist aber sein gwalt, das er ein ainfältigen teufel, yn ein menschen stösst, der beym franckhen nit ein fränckhischen reytter geb, jn ein menschen stellet er darnach ein sterckhern teuffel bey ym, der wider diesen redt, vnd yn außtreibt, khombent aber nit auß yrem reych, sonder sie bleibent ym reych der teuffel, kheiner hat dem andern nichtz für ybel.

Ihm andern artickel, so ist aber der gewalt Christj yn der gestallt, das er nit officialisch handelt, sonder nach vrtheyl vnnd gewalt; darumb zayget dieser text ahn souil; das der teufel gewalt allein auß Christo gehet; darumb er sie hat lassen schweygen, dann sie haben jn [f. 474r] khendt, vnnd wol gewüsst, das er sie noch weitter zu verdamben hat, sie habent müessen schweygen, auß der vrsachen, das der teüffel nit offenbartt werde, auß dem offentlichen, das da nit hat mügen geschehen, so Christus yn nit zuzwingen hett, zuschweygen, vnd yn nit offenbar zumachen; allso ist der artickhel zuuerstehn, das die khrafft Gottes teufel außtreybt, vnnd die, den er gewalt gibt, das der euangelist meldet; deren seindt zwelff; nun die eylff seindt gerecht gewesen, der zwelfft ein verrhäter; aber doch auch ein außtreyber der teufel; auß dem ist zumerckhen, das auch schelmen vnnd buben, verrhäter deß euangelions &c. teüffel mügent außtreyben, doch mit vorbehaltung deß Judas belohnung, die ym wardt mit theylt; allso ist nun der gewalt Christj yber die teuffel, vnd aller deren, die yn außtreyben (das ist, wie das ein hur die ander schylt vnnd bleyben huren) mit gewalt, mit eim wort, wie Christus &c.

Zu dridten, so wissent, das diese dinng alle, propheceyung sein, darzu auch vndterricht, auff weitter besesßen leut, die hernach komben, das derselbigen weyß vnnd gebehrdt verstannden sollen werden, vnnd das zugleycherweys, wie Christus sagt, es werden an sonn vnd mond &c. souil ist das auch; es werden zaychen yn besesßnen leüten, jst souill, was mein wort euch yn propheceyen anzaigt, dasselbig sollent yr wissen, jn der gestalt, allein die falschen propheten, die fallschen apostell, die falschen christen, darnach zu erkhennen, vnnd das so nit zaychent euch also begegnet, ein falscher prophet hernach volgen wirdt, der da würdt vil verfüeren.

[f. 474v]

Sermo .II. in incantatores


Quomodo potest Sathans sathanam eijcere. Martj .3.


Allso merckhent yr glaubigen, yn Christo, wie vnns Christus da anzeygt, das ein Sathan den andern nit auß treybt, von seinem nesst, dann wo er sich selbs außtrybe, so würde sein reych zergehn, vnnd sein macht, was er aber thut, das ist alles allein darumb, das wir sollen wissen sein lüst vnd dückh, das er possen reyßt, trybt den einfältigen teüffell herauß, vnnd setzt ein geschickhtern an die stadt, nach dem, vnnd der gegenwurff das ist; alls wenn ein         [Lücke: ca. 2 Wörter] von einem         [Lücke: ca. 2 Wörter] yberwundten wirdt, hatt ein teüffel den andern hinan gesetzt, aber seines hauß darumb nit beraubt, oder so ein carthäuser den andern vertreybt von der pfründt, der ander bleybt nicht dessto minder ein carthäuser, laufft lanng vmb yber alle vellder vnnd dürre örtter, byß er einen andern fendt, damit das allso die carthauß nitt zerganng, noch aber sein die carthaußen nit vertryben, jr seindt yberflüssig gnug; vnnd mehren sich yn dem, vnd andern weg, was nit auß dem bapstumb carthäusert, das carthäusert auff zwinglisch. L.     [Lücke; = lutherisch], allso, das man dann vier oder fünff pfründten zusamben thut, vnd ein gutte darauß machen; nun wz ist den carthäusern daran vergeben, gar nichtz, darumb sagt Christus, wie mag der Sathan den Sathan vertylgen? alls sprech er, wie mag ein carthäußer den andern vertreyben; gehet er von dem, so kombt er yn ein andern; so er styrbt ein carthäußer bleybt ein Sathan yn ewigkeit; darumb ist khein vertreyben yn denselbigen; allso bleybt sein reych vnzerstört, [f. 475r] ganntz vnnd vnzerbrochen, dann das bezeüget Christus, das nyemandt den teuffel khan außtreyben, er sey denn sterckher denn der teufel, durch das exempel, das kheiner kheinen sein behaußung mag angewynnen, er hab dann zuuor den herren, vnnd den sterckhesten, deß hauses yberwundten, das ist souil geredt, jr sagendt, das ich treyb den teufel auß, durch den teufel, jst souil, wie mag ein carthäuser den andern außtreyben, das der ander darumb khein carthäuser mehr sey, es sey dann sach, das ein sterckherer kombdt, dz ist, das einer kombt, der den Sathan yn der hell zwinngen müge, vnd nit den teuffel allein ym menschen, sondern den haupt teuffel, der denselbigen außtreyben mag, vnd ym sein hauß zubrechen, vnnd yn gewältigen, derselbig ist gewaltig, diese teuffel auch zuuertreyben; alls sprech er, wer mag die carthäuser verrtreyben, es sey dann er sey so starckh; vertreyb am ersten den, desßen die seindt, das ist, den bapst, vnnd Z.     [Lücke; = Zwingli] L.     [Lücke; = Luther] &c. allsdann so seindt die andere alle geschlagen, darumb so verstandt die sermon dahin, das nit soll vndterstanndten werden, das cleinste, das wenigste anzugreyffen, sondern die wurtzen. Wer khan dem erdtrich sein natur nemben? Nyemandts; warumb, es sey dann sach, das er gewaltiger yber Gott sey, der sye beschaffen hat; allso sollent yr wissen, das nichtz ist anzupreyssen, das nit das sterckheste ist, sonder bey dem sterckhesten anfahen, allso fellt der paum gar vmb; vnnd wirt zerstöret, wie yr gemerckht habt jn diesem sermon, das zuuor am aller ersten, soll der starckh yberwundten werden; so merckhent yetzt diesen puncten auch, das Christus sagt, alle sündt die der mensch thut, die werden vergeben, alls allein die sünde ynn haylligen geyst, die werden nymmer vergeben, [f. 475v] nun wz die sündt ynn heylligen geyst seindt, das steht auf dieser redt Christi, nemblich allein, so man Christum zeycht, er hab ein vnrheinen geyst. Nun sollent wir die außlegung allso wisßen, das die sündt yn haylligen geyst dermassen verstanndten wirdt, so man sagt, der bapst, der L.     [Lücke; = Luther], der Z     [Lücke; = Zwingli], seindt das wort Christj, oder reden auß Christo, oder, sie seindt die, die Christum verthretten, sie seindt seine propheten, sie seindt seine apostell, der yn yre redt für Gottes wort acht vnd hellt, der sündet yn heylligen geyst, dann sie haben den vnrheinen geyst, vnnd so man sie würde darfür achten, das ist, für Christum, so ist es gleych so vil, alls die jüden zu Christo sprachen, auß dem teuffel thut ers, vnnd durch die teuffel treybt er die teufel auß, dann wz die falschen propheten, falsche cristen, falsch mirackhler lehren, vnnd sagen, ob er gleych wol gar ein gut wort ist, vnd von allen propheten zusamen gekhlaubdt, so ist doch nur dasselbig ym mundt, das hertz ist weytt dauon, dann yr leher ist voller gifft, deß giffts, das yn der schlang Leuiathan ist, dadurch Adam vnd Eua verfüert worden. Darauff so wissent nun, wer da sagt, der bapst ist vicarius Christj, der lästert yn heylligen geyst, dann sein stuhl sein reputam, ist vom teufel, vnnd ym teuffel, vnnd ist gleych souil gesprochen, alls sprach man Christus hat den teuffel, den Sathan, den Belzebub, an sein stadt gestellt, das er sein vicarj sey; auß dem volget nun, das er durch den teufel, teufel außtreybet; darumb nun so soll man den bapst, vnd die seinen an Gottes stadt not erkhennen, dann das ist die sündt die nymmermehr vergeben wirdt yn ewigkeit, allso mit den falschen lehrern, die sich propheten, apostell &c. nennen; darzu auch mörder; die seindt die fallschen propheten, von denen Christus sagt, die da vor dem jüngsten tag &c. khomben werden; aber sie khönnens fein vnd hüpsch [f. 476r] verbergen, legendt yr aigen ybel auff ein anderen, vnnd aber sie seindts, der nun yrer leher volget, yn Gottes wort, vnd darfür annembdt, der nembt den Sathan für Christum an, vnnd ist gleychsouil, alls sprechestu, mein prediger hatt heut das wort Gottes wol außgelegt, jch mäin, er hat dem bapst, pfaffen, münchen &c. troffen, Gott laß jn vnns lanng leben; jetzt schaue, gibsstu dem teuffel das lob; vnnd heltst den teüffel für Christum, glaubst seiner außlegung, die dann offenbar ist, das sie todt ist, dann nichtz denn ein buchstab, ohn ein geyst, das ist, da ist khein frucht yn ynen, noch yn dir, vnnd yn ewern früchten erkhennet man euch prediger, vnnd zuhörer, dann auß dem teuffell seindt yr, vnnd yn den teuffel glauben yr, das ist die sündt ynn heylligen geyst, die euch layder yn ewigkeit verdambt, vnnd verfüert; laß Gott ein Gott sein, vnnd den menschen ein ellende creatur; Gott setzt dich nit, der teuffel setzt dich, der macht dich gelehrt, der redt auß dir; vnnd alls dann sagt dein zuhörer, der hayllig geyst redt auß dir. Nun sehent, wz ist ewer glaub, was ist ewer predigen, vnnd leher, so doch gar kheine werckh, khein frucht, da ist, sondern die frücht, so vom teufel seindt; die seindt ynn dir, darbey wayß ich, das du der Sathan bist, gibst dich für Christum auß, allso würsstu ewig verdambdt.

Allso sollent yr nun wissen, was yr auff erdten thundt, vnd sollent euch recht bedennckhen, damit yr nit fallent jn die sünde deß haylligen geysts, dann vrsachen, secht an was die ewig verdambnus, jnn die yr fallent, vnnd sehet an, das yr diese lästerung yn haylligen geyst offentlich wol mügen erkhennen, bey den früchten vnd thaten derselbigen die vom teuffel seindt, vnd sagen, sie seyn Gott, vnnd haltens darfür, parthierent euch yetzt auff den hauffen, darnach auff den, yetzt dem einen beystehendt, [f. 476v] der ander dem andern, vnnd sie seindt alle vom teuffell da; der nach seinem gefallen vnnd wollust da mit ym selb kurtzweyhlet, darumb ists nun die sünde yn haylligen geyst, das yr sagent, jch bin euangelisch, deß neuen glaubens, deß allten glaubens, jch bin romanisch, jch bin zwinglisch, lutherisch, täufferisch, vnnd sie seindt alle vonn teuffel, das praefiguriert vnns das miracul yn seiner prophecey, vnd yr frücht, vnnd yr werckh seindt offenbar, vnnd zaygen an &c. vnnd du bist so blindt, hörst nitt wz Christus sagt, du hröst nur was sie sagen, allso hat der teüffel seine frücht erzaygt, das yr wol vil tausent menschen vmb das leben haben bracht, die auff ewere wort gestorben seindt; nun ist das nit ein schwere sündt zu erkhennen? (wiewol man mit den verdambdten khein erbärmnus haben soll) das sie auff ewere wort (das sie vor dz wortt Christj gehalten haben) jn ewige verdambnus komben, denn sie haben dem teuüfel gediendt, vnnd nit Gott; wider Gottes wort khomben, vnnd nit auß dem wort Gottes, das ist die erschröckhliche sündt ynn haylligen geyst, die nymmermehr vergeben wirdt, jr mäinen, darumb, das yr den bapst vmbstossen; er ist darumb nit vmbgestosßen, er wirdt bleyben, byß auff die ärndt zum schnydt; jhr werdent auch dahin khomben, vnnd mit mehrerm vnkraut vnnd ratten. Sehent wz yetz das miracul bedeut, das die jüden gesagt haben zu Christo; er hat den vnrheinen geyst, das ist souil ym neuen testament, alls so man sprech, Christus hatt den bapst an sein stadt gestellet, der L.     [Lücke; = Luther] ist sein gesandter, die tauffer seindt seine martirer, die Zwingle seine apostell; das ist yetz Gottes lesterung wider den haylligen geyst, das yr den vnrheinen geyst yn denselbigen leüten sollent darfür halten vnd achten, vnd ynen nit glauben geben, zu yrer lehr lauffen, rhennen &c. dann es seindt zue [f. 477r] bayden seydten Gottes lästerung, yn haylligen geyst, wie groß ist nun der hauff, der auff sollchen falschen chrsiten stehet, vnzalbarlich, durch die ganntz welt, die hayden, türckhen, werden am jüngsten tag baß bestehn alls yhr, ob yr gleychwol yn grossen städten seindt, wol aufgebutzt mit mauren, gräben, pollwerckhen, so ist doch yn derselbigen mauren der Sathan, yn allen ynnwohnern, vnd seindt yr gleych, wie ein todtengrab, das außwendtig hübsch ist, vnd ynnwendtig seindt yr stinckhent aß, stinckhent schelmen; das ist, jr seindt besessen mit vnrheinen geysten, jhn ewern predigern, vnnd bischoffen, sie seindt wie sie wöllen, so stehet ewer hertz zu ynen, vnd seindt zu demselbigen auch nichtz wehrdt, vndter denselbigen wucherer, falsch krämer; falsch wyrdt, lügent, triegent, bescheussent, vnd fälschen alle wahr vnnd gütter; zu demselbigen, das yr von grundt ewers hertzen, cräfften; Gottes nit gedenckhen; vnnd den nechsten nitt lieben alls euch selbst, sonder yhr betriegent yn, vnd wöllet nit dessto minder fromb gehayssen sein; allso sterben yr yn ewern sünden deß heylligen geysts; ligent besonder, von deren wegen, die ym weg Gottes wandlen, das sie dessto mehr auffsehen haben, das sie mit euch nit verfüert werden, dann yr alle, prediger vnnd hörer, vor vnnd ynn der mawren, seindt so freuentlich, das yr vndterstehn auch den gerechten zu verfüeren, so yr möchtent, jr mügent aber nit, dann Gott wirdt euch am letzsten, so yr mäinet, jr habt alles vnder euch, so wirdt der tag khomben werden, der wirdt euch von der erdten hinemben, wie der staub der erdten vom windt genomben wirdt, ab dem angesicht der erdten; vnnd yr yberredent euch selbst, jr seyndt die rechten christen, das ist die lästerung Gottes, die yn heylligen geyst geschicht &c.; das yr mäinen, yr wöllen ewer fallsch vnnd betrug, mit Christo verthädigen, ewern falschen glauben, ewer falsche [f. 477v] leher ewer falschen betrug, yn wyrdtshäusern, kramen, tuchladen, müntzen; vnnd dürffent von dem wortt Gottes sagen, schwätzen, vnd seindt allso blindt, dz yr euch selber nit erkhennen, so hart hatt euch Gott verblindt; dz yr nit anders mainen, jr, vnd sonnst nyemandts seyn allein seelig; vnnd euch ist gleych alls einem landtfahrer, der leüget ynn die weytte, vnnd ist der vernunfft beraubt, das er nit gedenckht, das die herrschafft seiner lugen gedenckht, vnnd verstanndens; allso wirdt er zuschandten vor denen die er gar veracht, vnnd maindt es werdt von ynen alles glaubt, vnnd seine lügen werden für ein warheyt angenomben; darumb so merckhent jr glaubigen yn Christo, das dz miracul vnns ein vndterricht gibt, das ein teuffel den andern nit außtreybt, das ist, der L. [Lücke; = Luther] vertreybt den bapst nitt, der Zwingle auch nit, der täuffer auch nitt, es ist alles ein dinng, der bapst wirdt den L. [Lücke; = Luther] auch nit vertreyben, noch den Zwinglj, noch die täuffer, der Zwingle die andern auch nit, der täuffer auch nit, darumb vertreybt ein teuffel den andern nit, gleych alle zwen hundt die einander anzahnnen; bleybent bayde ym hauß, vnnd einer wie der ander, so seindt sie allemal hündisch, ob gleych wohl der pfefferkrämer den wyrdt schendt, vnnd der wyrdt den tuchman, der tuchman den schuster, vnd hin vnd wider machen, so seindt sie allemahl burger yn einer statt, vertreybt kheiner den andern, das ist, ein schelm vertreybt den andern schelmen nit, sonder wie die todtengräber, so seindt ewere häuser, vnnd ynn häusern seindt yr nichtz alls stinnckhent aß, das ist, fallsch christen, vnnd durch ewern fallsch, wie erzehlt ist, erzaygen yr euch das yr seindt mit dem Sathan besesßen, ym glauben vnnd werckhen, dz ist nemblich die sündt ynn haylligen geyst, die euch nymmermehr vergeben wirdt; vnnd so groß ist ewer sündt, die jr gegen Gott, vnnd ewerm nechsten gehandelt haben; [f. 478r] das Gott nit will, das yr ewere grosse sündt erkhennen sollent, damit das yr nit yn rheu vnd laydt fallent, sondern dz yr bleybent yn ewern sündten, vnnd darynn sterben, vnd allso ynn die ewig verdambnus fallent; darumb so bedenckhent yr rechten christen, die grosße sündt, vnnd hüettent euch, damit (so yr doch nit wöllt) das ewer gesündt, ewere kinder &c. nit verfüert werden, vnd komben ynn die ewig verdambung &c.

Sermo .III. De incantatores. Marcj .3.


Et ascendemus in montem Vocauit ad se quos uoluit ipse &c.


Dieweyl vnns Christus ynn diesem miracul fürhelt, die zahl der apostlen; o yr glaubigen, sollent yr dasselbig zu dem grundtlichsten annemben, vnnd yn dem haylligen geyst verstohn, dann der euangelist Marcus, der diß miracul beschreybt, von den besesßnen menschen, das ist, von den vnrhainen gaysten, wie er dieselbigen, den benambten aposteln außzutreyben gewalt geben hatt; vnnd dieselbigen den er gewalt geben hat, seindt durch den haylligen geyst, dem euangelisten Marco, hye zuuermelden angezaygt worden, jn der gestalt, zu beschreyben, zum erssten, wie das Christus sonderlichen personen gewalt geben hab, die teufel auß zutreyben; zum andern, das er dieselben meldet mit namen; vor dem aber vnd ich euch das vndterricht, sollent yr weitter wissen, dz vil seindt die da teuffel außtreyben, vnd seindt nitt auß dieser zal, da muß ein vndterschaydt gefunden werden, zwyschen den yhenigen die yetzt Christus setzt, vnnd die sich selbst setzen, yn dieselbig [f. 478v] stadt, dann ein teuffel treyb den andern nit auß, die nitt yn der zal seindt vnd von Christo den gewalt haben empfanngen, dieselbigen seindt vom teufel außtryben, vnd yhm abgrundt der hellen, damit yr glaubigen recht vnd zum bassten verstandtent; wissent, das dz argument allein yn dem ligt, das der rechten apostell vnd gesandten von Gott, zwelff seindt, darnach die andern, die nicht teüfel außtreyben, jst ein vnzal, jch mäine aber die falschen christen, fallsche propheten, fallsch apostell, wdie da wahr sagent, sie seindt Petri, sie seyn die apostell, sie seyndt der propheten, sie sytzen auff dem stuhl Moysj, sie haben die schlüssel zum reych Gottes, sye haben zu bynnden, vnd entledigen; sye sagent, darnach sie haben jn nicht, sonder sie brinngen ein anders herfür, das seindt die nicht, sonder sie brinngen ein anders herfür, das seindt die *. [Lücke: ca. 2 Wörter] vnnd von derwegen aller, da ist auff dz mein fürnemben, das ich yn diesem fürhallte, durch Marcum beschrieben, verstohn wöllet, das ein teüfel dem andern nit außtreyb; sonder dz ist vnns ein fürbildtung, das die alle, die da sagen, sie seyent an Gottes stadt, an S: Peters stadt, an der propheten stadt, an der apostell stadt, die treyben khein teuffel auß, dann von ym seindt sie, vnd von ym da, die aber allein auß der zal die Christus anzeygt, da seindt, die haben gewalt teuffel außzutreyben, dann sie seindt von Gott da, vnd treyben teuffel auß &c. das alles ist vnns ein weyssagung jhn diesem exemepl, alls sprach der gayst Gottes zu den glaubigen, nun sehent, es werden fallsche propheten vndter euch khomben, vnd euch vihl verfüheren, habt aber allein acht auff die, die durch den euangelisten Marcum beschryben seindt, die seindt gerecht, die andern all seindt fallsch, vnd das nitt, darfür sye sich außgeben, darumb so schreybt der euangelisst hye, das die jüden gesagt haben, Christus treyb durch den teufel die teufell auß, das ist aber nit, dann ein teufel treybt den andern nit auß; [f. 479r] die nun nit teuffel außtreyben, seindt von dem teuffel, dz seindt nun die gegen {eingefügt: den} Christus gesagt {gestrichen: haben}, Vae uobis &c.

Es ist auch gepürlich, das wir wissen von denen, so Christus erwöhlet hatt, vnnd den er den gewalt gegeben aht, wie, vnnd yn was gestalt; zum ersten, seindt nur zwelff yn der zal; zum andern, ettlicher namen yrer erwöhlet hat; zum dridten, den verrhäter Judas darbey, auch yn die zal genomben; so ist das die summa aller, dieweyl Christus yn der stundt deß miraculs, die apostell ahtt gesätzt; bedeut souil, das wir doch sollen verstehn, wo Christus den gewalt nit gibt, da ist es alles vmb sonnst; vnnd das yn ym selber kheiner geben mag, noch der mensch, dem menschen, allein es muß von Christo da sein, dabey erkhennen wir yetzundt den falschen vnd gerechten Christus, den von Gott, vnnd den vom teufel; der außtreybtt den teuffel, der ist von Gott, ders not mag thun, der ist vom Sathan; darumb so mag er sich selber nit vertreyben, zum ersten, das Symon, von Christo, der namen verändert ist worden, alls Petrus, vnd bey dem namen bliben, vnnd nymmer Symon, sonder Petrus hayßt, jst der tauff Petrj hewesen, dann es seindt nit alle Christen mit dem wasser getaufft worden, sonder vom wortt Christj, den schächer am creütz hat Christus mit dem wort getaufft; heüt würsstu bey mir sein ym paradeis, das ist nun sein tauff gewesen, da er die apostell erwöhlet hat, vnd da ynen den namen geben, vnnd gewalt, da seindt sie durch das wort Christj getaufft worden, ohn wasser, darumb aber der namen Petrus ist gegeben, das ein velßen hayßt, jst die vrsach, das allein yn Petro ein grundt gesucht soll werden, vnnd vnser tempel, das ist, vnnser hertz auff yn setzen, wz die kyrchen weg begreyfft, vnnd nit auf den bapst, allso beweyßt vnns das miracul, dz von den [f. 479v] teuflischen gaysten sagt, vnnd aber die apostell seindt vonn Christo erwöhlt worden, vnnd zu einer vndterricht, das wir allein die apostell für die gerechten sollen halten; alls die, den er gewalt gegeben hatt, außzutreyben die teufel, vnnd die yhenigen dabey verstanndten, vnd erkhennen, die nit teufel außtreyben, vom teufel seindt, darumb dieselbigen auff dem sandt stehen, vnd nit auff dem velsen, dann Petrus ist der velß, dann Petrus yhn selbst gemacht hat, wider den verstandt, vnnd wider die so auff den sandt gebauen seindt, dann dz wort Petrus das ist, du bist ein felß, das ist, der teufel wirdt vnnd khan dich nit yberwenden, sonder du yn; alls Christus sprech, so dir der namen Symon blyeb; so würden nach dir ym neuen testament noch mehr Symones khomben, die sich deiner berhümben würden; jch mach aber ein vndterschaydt da; alls nämblich; du musst nun fürthin Petrus hayßen, so ist der vnderschaydt zwyschen euch, das du den gewalt hast teufel vertreyben, vnnd zu gewaltigen, der ander Petrus hat den gewalt nit, sonder er wirdt vom teufel sein, darumb vertreybt er khein teufel, allso ist die veränderung deß namens allein ain bedeutung, was auß Gott kombt das ist ein felß, dann der teüffel mag ym nichtz thun; was aber nitt auß Gott khombt, das ist khein fellß; darumb ist es vom teufel, darbey erkhennet man nun wz von Gott ist, vnnd wz vom teufel ist, vnd ob sich gleychwol der teufflische besesßne mann, von Petro nennet oder Christum, deß sollen wir khein achtung haben; dann es ist nun ein lügen, denn nun der teufel sein reych behelt, vnd man zayge Christum oder Petrus wie man wölle, jm waldt oder jn wynckheln, so seindt sie es nit, sie seindt ym reych Gottes, der ander ist jhm reych deß Sathans, dann er ist yn jhn, vnd redt auß yhm; [f. 480r] weitter so wissent, das er Johannem Jacoben auch mit dem namen verändert hat, hatt sie gehayßen söne deß donners; das ist, Christus würdt gehayßen ein son deß menschen, vnnd ist doch khein menschen son, sondern Gottes, von Gott geboren, nit von menschen; allso dieße zwen brüder seindt yn sollcher gestalt söne deß donners, vnd aber der donner ist nit yr vatter, darumb mügen sie nit vom donner geboren sein, warumb sye aber söne deß donners gehalten werden, jst die vrsachen; wie der son deß menschen ist verrhaten vnnd gecreutziget worden, das ist durch Judas, vnd durch die gaystlichheit, allso yn der gestalt verstandent, das die gerechten christen, die durch Jacobum Zebedej, vnnd Johannem sein bruder bedeut werden, würden vom donner verrhaten, vnnd gecreützigt, das ist, der donner ym neuen testament die gaystligkheit, die dann fallsche christen seindt, vnnd sein werden, aber yn der welt dermassen erschröckenlich yber dem volckh, wie der donner vom himmel, allso das yn nyemandt widerstehn mag; alls wenig alls dem donner, so greulich seindt sie yn der welt, das ist, so voller teufel seindt sie, das sie gegen dem volkch wüetten, vnnd erschreckhen gegen yn seindt, wie ein donner der vom himmel herab schlecht, darbey nun verstandent, das die gerechten christen söne deß donners sein, wie Christus ein son deß menschen, der muß von christen menschen verrhaten werden, vnnd an dz creutz gehenngkht, allso diese fromben christen dergleychen söne deß donners seindt, vnnd der donner handelt mit yn wie sein will ist, gleych wie ein vatter ein kindt schlecht, nach seinem willen, allso lebent die dondrischen, das ist, die gaystlichen, mit den gerechten christen, auch yres gefallens, sie lassens praten, sieden, mit den vier elementen tödten, erwürgen, von dieser welt, dz ist, der donner, dauon Christus sagt; den andern hatt Christus nit andere namen [f. 480v] geben, sonder sie bleyben lassen bey yren namen, mit gleichen gewalt der andern vorgemelten; auch dem Judas dergleychen sein namen bleyben lassen, aber doch durch den euangelisten angezaigt, das er der sey, der Christum verrhaten hatt, jst darumb geschehen, das sir dessto mehr achtung auff den haben sollen, das ist, auff sein verrhaterey vnnd seinen kusß, von wegen dz vil Judas auff erdten seindt, die Christum kusßen, vnnd esßen, vnnd yn doch nit anderst mäinen, alls allein wie Judas vnnsern herrgott, dann sie haben den seckhel an yrem halß, den nyemandt füllen khan, das ist das reych der welt; vnnd das alles ym namen Christj. Darauff volget nun, das sie yn kusßen, essen, vnd dz mit gar gutten wortten, mit ym zum bössten sein, vnd aber der beschluß ist fallsch, wie Judas, der yn auff dz alles verrhiet, ynn todt, das thun nun dieße auch, diese erzehlung der apostell, so yn diesem miracul, von den besesßnen leüten eingeschryben ist, jst vnns allein daraus zuuerstehn, die gerechten christen, vnnd die fallschen auß diesen zuerkhennen, vnnd allsdann dz vnns ein warnung sey, damit wir vnns behüeten, yn der hülff Gottes vor ynen, dann sie seindt also besesßen vnd voller teufel vnd vnrheiner geyster, darumb sollen wir alls die felßen sein, dz vnns die hellischen portten nit yberwenden, nitt die hellen nach vnserm sterben, sonder die hell, die vnns zugegen stehet vor augen, sagen, sie seindt, Christus, sie seindt Petrus, sie seindt die hellisch portten, das ist, die pfaffen, münch &c., sie seindt vnter ynen gethaylt, in scismata wie sie wöllen, vnns mit yberwendten, dann wz hie auff erdten ybersehen wirdt, das ist ewigclich ybersehen; vnd sollent nit gedenckhen, das wir Gott bitten, vnns zuuerhüeten vor den hellen, die nach vnserm todt khombt, sondern vor der hellen, die da außgehet, auß dem mundt der [f. 481r] haimblichen besesßnen christen, das ist, der gaystlichheyt, dz ist das böß, von dem vnns Gott erlößen soll, jn derselbigen kyrchen ist die versuchung, yn die wir gefüert werden, die kheine vergebung hatt, weder hie noch yn yhener welt, darauff merckhent nun, das der euangelist sagt, das die jünnger Christj auff sein redt, die dann hie nit alle stehet, auff die dieser spruch ganngen ist, aber hier allso zuuerstehn, sein hinauß gegangen, Christum zuhören, das ist zu verstohn, dz Christus den khünfftigen Sathan, deß neuen testaments ynn göttlicher weyßheitt verstandten vnd erkhendt hat, vnd sich ergrymet, yber den yammer der welt, allso dz der Sathan so mechtig ynn der welt herrschet, vnd regieren soll, vnd verfüeren ein sollche grosße menige volckhs, darauff nun der euangelist sagt (Quoniam in furorem uersus est) das ist souil gesprochen, da er sollichen yammer der welt, yn seiner gottheyt gesehen hat, da ist er von seiner güete, milte, vnd barmhertzigkeit gefallen, vnnd yn ein grymigkheit sich verkheret, das ist, das er sein barmhertzigkheit von ynen abzeücht, treybet sie yn einer grymigkeit auß, yn die ewige verdambnus, da ist der tag deß gerichts, auff den gesagt wirdt, gehet hin yr verfluchten, ynn das ewig feur, da ist nun vil zumerckhen, das Christus geredt hatt, vom euangelisten nit beschryben worden, nemblich aber so treffentlich wider den gaystlichen standt deß allten testaments, vnd praefigurirt den gaystlich standt deß neuen testaments, darzu das die jüdisch gestlicheit geursacht solchs wider sie zu reden (dieweyl sie doch von Gott nit seindt) alls sie sagten, er hatt den teufel, das ist dieweyl er so treffentlich redt, vnnd vnsern schalckh entteckht, so hat ers nit von ym selbs, alls ein mensch, von Gott hat ers nitt, dann sie waren ym nit so holdt, dz sie ym die ehrn geben hetten, sonder sagten zum gemainen volkch, er hat den teuffell, [f. 481v]

[f. 482r]

[f. 482v]

[f. 483r]

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[f. 484r]

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[f. 485r]

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[f. 486r]

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[f. 487r]

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[f. 488r]

[f. 488v]

[f. 489r]

[f. 489v]

[f. 490r]

[f. 490v]

[f. 491r]