Difference between revisions of "KassUB 2chem19.1 6"

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{{LetterInfobox |Author=Mosanus, Jacob |Recipient=Moritz Landgraf von Hessen-Kassel |Date=o.J. November 13 |Place=Kassel |Pages=1 |Language=German |Editor=Julian Paulus |Source=Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 3—4 (alt f. 3—4) |ID=KassUB_2chem19.1_3 |Names=Peter Hermes |Places=Ostland}}
1611-11-13, Kassel: Jacob Mosanus an Moritz Landgraf von Hessen-Kassel; 2 Seiten; deutsch; Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 6—7 (alt f. 6—7); ID: KassUB_2chem19.1_6
{{LetterInfobox |Author=Mosanus, Jacob |Recipient=Moritz Landgraf von Hessen-Kassel |Date=1611 November 13 |Place=Kassel |Pages=2 |Language=German |Editor=Julian Paulus |Source=Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 6—7 (alt f. 6—7) |ID=KassUB_2chem19.1_6 |Names=Raphael Egli; Dr. Gillen |Places=Marburg}}


[f. 3r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, e.f.g. seint meine underthanige schultpfflichtige gehorsahme dienst jeder zeit zuvor genediger furst undt herr.
[f. 6r] Durchleuchtiger hochgebohrner furst, e.f.g. seint meine underthenige schultpfflichtige dienste jeder zeit zuvor. Genediger furst und herr.


E.f.g. sol ich in underthenigkeit nicht verhalten, das es mit dero furstlichen jungen herrschaft, fräulin undt f. schwester noch im vorigen gutten wohlstant ist, Godt der almechtige erfriste sy samptlich lange zeit dabey.
E.f.g. sol ich underthenig nicht verhalten, das es mit derselbigen f[ürstlichen] jungen herschaft, fraulin und schwester noch im vorigen wohlstant ist, der almechtige Godt wolle sie sampt den ihrigen lange zeit darbey erhalten.


Was an e.f.g. Peter Hermes wegen einer augmentation <lunae>, so in der sechsten oder siebenden vermehrung zu einer bestendigen tinctur werden sol, wie dan auch von einer tinctur ex <saturno> gemacht, schreibet, haben dieselbig mit mehrerm auß beyligendem seinen schreiben in genaden zu vernehmen. So viel ich von ihm verstehe hat er dieße beyde stucke bey einem philosopho in Ohstlant dießen sommer mit eigenen henden verfertigen helffen
In den von e.f.g. mihr anbefohlenen operibus chymicis fahre ich noch täglich fleißig fort, und ist das menstruum olympicum nuhnmehr fertig, so stark und kreftig worden, das es einem so scharff bringt, das zu verwundern ist, ich auch solches nicht verhoft hette.


Ob nun e.f.g. sein Hermetis angeben annehmlich sey, werden dieselbige ihm genediglich verstendigen laßen, sonsten, weil er schon alhier auff dero glucklichen ankunft eine zeitlang geharret, wehr er willens sich an andern örtern zu begeben. Wofern nun sein furder nicht zu hoch, hielte ich darfür man könte ihm die zeit darzu vergunnen, jedoch steht alles bey e.f.g. genedige resolution.
Der <mercurius> <sublimatus> heplaster wirt heut zum dritten mahl sublimirt, hengt sich aber im sublimatorio so wunderlich von farben an, das ich mein leben lang desgleichen nicht mehr gesehen, an etzlichen ortern ist er braun-roht, an andern goltgelb, an andern schneeweiß. Dieße farben aber halt ich werden sich in die weiße alle verenderen, wen er zur perfection commen wirt, welches in die <sieben>de sublimation geschehen soll.


Mehr hab e.f.g. ich auff dismahl nichts in underthenigk vorzutragen, dieselbigen hiermit gottlicher almacht zu glucklichen regierung, langem leben und allem furstlichen wohlstant, auch mich derselbigen zu genaden underthenig empffehlent.  
Die calcination <lunae?> wirt morgen auch zum ende werden lauffen, und solches zum schonen zarten reinen pulver. Das menstruum, so auff dem calce corallorum Marpurg: geschutt, wirt nuhn nicht mehr rohtlecht wie im anfang, noch dunckel grühn wie zum andern mahl, sondern rauchfarb. Ich volge aber als nach mit dem auff schutten frisches menstruj, und sehe zu was darauß sauren will.


Actum Caßell. den 13ten <novem>bris.
[f. 6v] Das menstruum heptastrum, wie dan auch der thimian stehen noch in stetter digestion.
 
Mit der bewusten Eglini arbeit fahre ich auch fort, und lest sich das werk wohl an, also das ich verhoffe es sol guht thun. Dieses geschicht aber in mein privat laboratorio nemine conscio.
 
Was sonsten in e.f.g. laboratorio vorgenommen wirt, werden e.f.g. ex collegae mei, Doctoris nimirum Gillen relatione genediglich zu vernehmen haben.
 
Dieselbigen Godt dem almechtigen zur glucklichen regierung, langem leben, leibs gesontheit und allem furstlichen wohlstant, mich auch derslebigen zu genaden underthenig empffehlent.
 
Datum Caßell den 13ten <novem>bris ao. 1611.


E.f.g. undertheniger gehorsamer diener Jacobus Mosanus
E.f.g. undertheniger gehorsamer diener Jacobus Mosanus


[f. 4v: Anschrift] Dem durchleuchtigen hochgebohrnen fursten undt herren herren Moritzen lantgraven zu Heßenn, Graven zu Catzenelnbogen, Diek, Zigenhan undt Nidda &c. meinem genedigen fursten undt herren.
[f. 7v: Anschrift] Dem durchleuchtigen hochgeborhnen fursten und herren, hernn Moritzen lantgraven zu Heßen, Graven zu Catzenelnbogen, Diek, Zigenhan und Nidda &c. meine genedigen fursten und herren.


[[Category:Jacob Mosanus]] [[Category:Moritz Landgraf von Hessen-Kassel]]
[[Category:Jacob Mosanus]] [[Category:Moritz Landgraf von Hessen-Kassel]]
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Revision as of 17:16, 17 August 2022

1611-11-13, Kassel: Jacob Mosanus an Moritz Landgraf von Hessen-Kassel; 2 Seiten; deutsch; Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 6—7 (alt f. 6—7); ID: KassUB_2chem19.1_6

Author: Mosanus, Jacob
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1611 November 13
Place: Kassel
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 6—7 (alt f. 6—7)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=324
Names: Raphael Egli; Dr. Gillen
Places: Marburg

[f. 6r] Durchleuchtiger hochgebohrner furst, e.f.g. seint meine underthenige schultpfflichtige dienste jeder zeit zuvor. Genediger furst und herr.

E.f.g. sol ich underthenig nicht verhalten, das es mit derselbigen f[ürstlichen] jungen herschaft, fraulin und schwester noch im vorigen wohlstant ist, der almechtige Godt wolle sie sampt den ihrigen lange zeit darbey erhalten.

In den von e.f.g. mihr anbefohlenen operibus chymicis fahre ich noch täglich fleißig fort, und ist das menstruum olympicum nuhnmehr fertig, so stark und kreftig worden, das es einem so scharff bringt, das zu verwundern ist, ich auch solches nicht verhoft hette.

Der <mercurius> <sublimatus> heplaster wirt heut zum dritten mahl sublimirt, hengt sich aber im sublimatorio so wunderlich von farben an, das ich mein leben lang desgleichen nicht mehr gesehen, an etzlichen ortern ist er braun-roht, an andern goltgelb, an andern schneeweiß. Dieße farben aber halt ich werden sich in die weiße alle verenderen, wen er zur perfection commen wirt, welches in die <sieben>de sublimation geschehen soll.

Die calcination <lunae?> wirt morgen auch zum ende werden lauffen, und solches zum schonen zarten reinen pulver. Das menstruum, so auff dem calce corallorum Marpurg: geschutt, wirt nuhn nicht mehr rohtlecht wie im anfang, noch dunckel grühn wie zum andern mahl, sondern rauchfarb. Ich volge aber als nach mit dem auff schutten frisches menstruj, und sehe zu was darauß sauren will.

[f. 6v] Das menstruum heptastrum, wie dan auch der thimian stehen noch in stetter digestion.

Mit der bewusten Eglini arbeit fahre ich auch fort, und lest sich das werk wohl an, also das ich verhoffe es sol guht thun. Dieses geschicht aber in mein privat laboratorio nemine conscio.

Was sonsten in e.f.g. laboratorio vorgenommen wirt, werden e.f.g. ex collegae mei, Doctoris nimirum Gillen relatione genediglich zu vernehmen haben.

Dieselbigen Godt dem almechtigen zur glucklichen regierung, langem leben, leibs gesontheit und allem furstlichen wohlstant, mich auch derslebigen zu genaden underthenig empffehlent.

Datum Caßell den 13ten <novem>bris ao. 1611.

E.f.g. undertheniger gehorsamer diener Jacobus Mosanus

[f. 7v: Anschrift] Dem durchleuchtigen hochgeborhnen fursten und herren, hernn Moritzen lantgraven zu Heßen, Graven zu Catzenelnbogen, Diek, Zigenhan und Nidda &c. meine genedigen fursten und herren.