KassUB 2chem19.1 6

From Theatrum Paracelsicum
Author: Jacob Mosanus
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1611 September 08
Place: Kassel
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 8—9 (alt f. 8—9)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=324
Names: Arnold Gillen; Raphael Eglin


[f. 8r] Durchleuchtiger hochgebohrner furst, genediger herr, e[uer] f[ürstlich] g[naden] seint meine underthenige schultpfflichtige gehorsame dienst jeder zeit zuvor.

Genediger furst und herr,

E[uer] f[ürstlich] g[naden] sol ich underthenigst nicht verhalten, das dero f[ürstliche] junge herschaft fräulin und f[ürstliche] schwester noch samptlich wohl auff und bey guther gesuntheit sein.

Mit der pestilentz hat es alhier Godt lob keine noht, dan sy nicht in einem hause in der neustatt, auß welchem die uberige im pesthause gethan. Und dan, das in der alten stadt der keßellbaucher daran gestorben, deßen vatter das enbelgen{?} zu sich hinauß genomen, also das daßelbe hauß auch gahr lehr ist.

Was wihr in unseren laboribus chymicis verrichtet haben, wirt D[octor] Gillenius mein collega e[uer] f[ürstlich] g[naden] underthenig berichten konnen.

Mit dem abschreiben des bewusten buchs ist mein junge noch in fleißiger arbeit, und wirt daßelbige geliebts Godt morgen fertig, sol so balt solches mit eigene botschaft e[uer] f[ürstlich] g[naden] zu gefertiget werden.

Mein Stiffshon in der neustatt hat sein kint am vergangenen mitwochen täuffen laßen, weil daßelbe ein tag zuvor etwas unpaßlich worden, hat sich aber balt hernach widerumb gebeßert.

Wen auch e[uer] f[ürstlich] g[naden] ihm und mihr mit ein bißlein wiltpradt in genaden versehen wolten, würden wihr solches zu underthenigen danck auff und annehmen, und wen schon seine kint ta[u]ffe voruber, so wirt gleichwohl das wiltpradt nicht ohn geßen verbleiben und ja so angenehm sein, als wen es zeitlicher und vor der tauff kommen wehre.

[f. 8v] Meine liebe haußfrawe licht widerumb (Godt erbarme es) an ihr podagra, verhoffe aber die schmertzen sollen sich balt wider legen.

Mit Eglini werk hab ich als noch nicht zur arbeit kommen können, weil ich bis anhero und noch mit dem meurern{?} zu thun gehabt.

Sonsten hab ich auff dißmahl nichts e[uer] f[ürstlich] g[naden] underthenig vorzutragen, Godt dem almechtigen ernstlich bittent, er wolle e[uer] f[ürstlich] g[naden] bey glucklicher langwehrender regierung, langem leben und allem furstlichen wohl-stant, auch mich bey dero genaden genediglich erhalten.

Datum Caßell den 8ten <septem>bris 1611.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] undertheniger gehorsamer diener

Jacobus Mosanus

[f. 9v: Anschrift] Dem durchleuchtigen hochgebohrnen herren, herren Moritzen lantgraven zu Heßen, graven zu Catzenelnbogen, Diek, Zigenhan und Nidda &c. meinem genedigen fursten und herren.