Dedication, 1602-12-20, Johann Thölde to Joachim Tancke and Johannes Hartmann

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Author: Johann Thölde
Recipients: Joachim Tancke
Johannes Hartmann
Type: Dedication
Date: 20 December 1602
Place: Leipzig
Pages: 7
Language: German
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=791
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Basilius Valentinus, Von den natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen, ed. Johann Thölde, Leipzig: Jacob Apel 1603, f. A2r—A5r
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Den Ehrnuhesten vnd hochgelarten Herrn Ioachimo Tanckio, vtriusque Medicinae Doctori vnd Professori der löblichen Vniuersitet Leipzig. Vnd Herrn Magistro Iohanni Hartmanno, Professori, Mathematico vnd Medico der auch löblichen hohen Schulen zu Marpurg in Hessen. Meinen großgünstigen Herrn/ Schwager vnd guten Freunden.

EEhrnvheste/ Hochgelarte Herrn/ Es ist ein altes/ doch gutes Sprichwort/ Das man der Könige vnd Fürsten Heimligkeit vnd Rathschläge verschweigen/ Aber Gottes Gutthat aller Welt offenbar machen sol/ zu erkennen seine Wunder/ so sonsten die Natur durch einfalt zu [f. A2v] rück helt/ vnd also vnwissend sticken bleiben/ das nicht viel daraus zu lernen noch zuerkennen ist.

Dieweil mir denn etliche alte Philosophische geschriebene Materia zu handen kommen/ eines Benedicter Mönchs/ so Frater Basilius Valentinus genant/ darinnen meines einfeltigen Verstandes nicht ein geringschätzige Anzeige vnd Grund der Artzney/ so wol auch/ was alle Mineralia vnd Metallen in rerum natura mit vnd in sich führen/ zu befinden sein wird/ vnd solche gegründte Schrifften weit vorgehen denen/ so sich mit dünckender Klugheit gezieret/ sonderlich wenn solche Schrifften mit Verstand vnd Nachdencken fleissig gelesen vnd vnuerdreossen obseruiret werden/ so wird sich das Lob selbesten finden/ vnnd zu Tage geben/ [f. A3r] Derwegen ich vnnöthig erachte/ diesen Schrifften einen sonderlichen Schmuck durch zierliche prechtige woirt außzuziehen/ oder einen Preiß zubereiten durch vielfaltige erzehlung. Vnter welchen Schrifften deß Basilij auch ein sonderlicher kurtzer Tractatus mit befunden worden worden von natürlichen vnnd vbernatürlichen dingen. Jtem von der ersten Tinctur, Wurtzel der Metallen/ vnd wie sie durch jhre tria principia geboren vnd gewircket werden.

Ob ich nun wol für diesem den ersten Theil neben den zwölff Schlüsseln darzu gehörig/ auff meinen Kosten drucken lassen/ so ist mir doch bald darnach solches anfenglich mit entziehung meiner Dedication-Schrifft verfelschet/ vnd zu Leipzig/ demnach auch zu Franckfurt nachge- [f. A3v] druckt worden/ welcher erste vnbilliche Nachdruck einßmals noch kan geeyffert werden/ dardurch ich mir gäntzlich vorgenommen hatte/ solcher vntrew halben das andere/ was hierbey geschrieben worden/ für mich zubehalten/ durch welches vornehmen ich zum theil bey etlichen eine Feindschafft erweckte/ darauff ich aber nicht viel gegeben.

Dieweil denn vnter andern jhr beyden großgünstigen Herren (ob keiner gleich zuuor mit mir in persönlicher Kundschafft nicht gewesen) gleichermassen an mich geschrieben/ vnd begeret haben das residuum, so in diesen Schrifften noch nachstendig/ so wol auch andere dinge mehr/ zu publiciren, vnd vollend zueröffenen/ hab ich also endlich aus aller hand bedencknüß solche nicht hinter- [f. A4r] halten wollen. Erstlich das Gottes Allmacht durch seine Geschöpff möge erkandt werden/ welche er vber Menschlichem Verstand mit grosser verwunderung begabet/ vnd auch die Arglistigkeit deß falschen Nachdrucks durch diese Anzeige (dauon ich im andern Druck in der DedicationSchrifft an Churfürstliche Gnad zu Brandenburg ermessen/ auch erwehrung gethan) möge bekant gemacht werden/ auff das solchen nicht Glauben zu geben.

Durch welche erzalte Vmbstende bin ich bewogen worden/ diesen kurtzen Tractat, wie für Augen/ ewer Herrligkeiten/ als meinen großgünstigen Herrn Schwager vnd guten Freunden zuzuschreiben/ dienstfleissig vnd freundlich bittende/ jhr wollet solche geringe Verehrung inn [f. A4v] allem guten vermercken/ vnd als Mehrverstendige gegen alle Hasser der waren Medicin, vnnd falsche Nachdrucke helffen defendiren vnd vertheidigen. Vnd ob ich wol den geringschätzigsten Verstand solcher Heimligkeiten habe/ so weiß ich doch mit grund/ das alle Philosophische Schrifften deß Fratris Basilij also mit satten Bericht gebawet/ das sie von dem Klüglinge/ so hierinnen am wenigsten etwas erfahren/ wol werden vnümbgestossen belieben. Befehle die Herrn beyderseits hiermit in den Schutz deß Allerhöchsten/ zuuersichtlicher Hoffnung/ die Herrn werden mit dieser kurtzen Beschreibung dißmals vor willen nehmen/ biß der Allmechtige Gott die nachstendigen vberlingen Schrifften Fratris [f. A5r] Basilij, zu vermehrung seines Lobes/ auch vollend hiernechst zu offenbaren/ vergönnen wird. Geben zu Leipzig den 20. Decemb[ris] im Jahr 1602.

E[uer] E[hrenvest] williger

Ioan Thõlde Hessus, Jetzo zu Franckenhausen.

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