Difference between revisions of "Biographies/Ulrich Bollinger"

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| Crollius1998=164-166$<i>Bollinger, Ulrich</i> (1568 oder 1569–26. Januar 1612): Der Sohn eines „Diaconus“ von Backnang (vorher Pfarrer in Wangen) studierte nach dem Besuch der Stiftsschule Bebenhausen in Tübingen (immatrikuliert 1585), erwarb dort den Titel eines Magisters (1589) und wurde – wahrscheinlich – von dem Dichter Paul Schede Melissus – zum Poeta Laureatus gekrönt. B. übernahm dann ein Pfarr- und Schulamt an der Klosterschule zur Bebenhausen bei Tübingen (ca. 1590–1600), wo er mit Croll engeren Umgang pflegte (hierzu auch * M. Crusius), anschließend eine Pfarrstelle zu Schlaitdorf bzw. „Waldenbuch“ (1610): Diese Angaben nach der von Georgius Lucas, „Pfarrherrn zu Steinenbronn“ gehaltenen Leichenpredigt (Exemplar UB Tübingen); ergänzend zu B. und zu seiner Familie Christian Sigel: Das evangelische Württemberg. Generalmagisterbuch. 2. Hauptteil, Bd. BI–C, o. J., Nr. 417 (masch.; Exemplar des Hauptstaatsarchivs Stuttgart bzw. des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Landeskirche im Württemberg). </br> B. gehörte zu den rüstigen neulateinischen Dichtern, kannte noch den alten Nicodemus Frischlin, den er im Gefängnis besuchte und dessen <i>Hebraeis</i> er 1599 in Straßburg herausgab. Neben zahlreichen (bisher nicht erfaßten oder gewürdigten) Kasualgedichten, geistlichen oder historischen Poemen und Beigaben zu Werken anderer ist seine lateinische Fassung der Evangeliumsparaphrase des Nonnos von Panopolis (Speyer 1597 mit Beigaben von Paul Schede Melissus) oder seine <i>Moseis</i>, ein <i>Carmen heroicum de rebus gestis Mosis</i> (Tübingen 1603), erwähnenswert. </br> In der lateinischen Erstausgabe von Crolls <i>Basilica chymica</i> (Frankfurt/M. 1609; vgl. die Beschreibung in Croll, ed. Kühlmann/Telle, 1996) wurden im Anhang zwei Gedichte B.s gedruckt: a) <i>Elegia De Vera Antiqua Philosophica Medicina</i> mit einer poetischen Genealogie der älteren und der zeitgenössischen alchemomedizinischen Größen, darunter vorzüglich auch einiger der im Briefwechsel Crolls genannten Personen wie * J. Hörner, * T. Hess, * J. Hiller und * F. Kretschmer [...]. Das Gedicht schließt mit Lobversen zu Ehren Crolls; b) <i>Encomium Wetterae Athenarum Hassiae</i>, in dem Bollinger sowohl des * P. Crollius gedenkt als auch seinen Freund Oswald Croll mit folgenden Zeilen preist (S. 19 f.): [...]. B. schuf diese Dichtung spätestens 1595, denn im März 1595 wurde sie von Croll an F. Kretschmer geschickt (siehe Br. Nr. 15). </br> In den Jahren 1594 bis 1596 lebte Croll in Bebenhausen bei Tübingen zumindest zeitweise mit B. zusammen. Dieser wurde Zeuge von Crolls alchemischen Experimenten (siehe dazu die oben zitierten Verse) und stellte wohl auch die Kontakte zu * M. Crusius her. B. berichtet von zahlreichen intensiven Gesprächen und von Crolls ausgezeichneter Kenntnis des Französischen und Italienischen, wovon er (B.) besonders profitiert habe.
| Crollius1998=164-166$<i>Bollinger, Ulrich</i> (1568 oder 1569–26. Januar 1612): Der Sohn eines „Diaconus“ von Backnang (vorher Pfarrer in Wangen) studierte nach dem Besuch der Stiftsschule Bebenhausen in Tübingen (immatrikuliert 1585), erwarb dort den Titel eines Magisters (1589) und wurde – wahrscheinlich – von dem Dichter Paul Schede Melissus – zum Poeta Laureatus gekrönt. B. übernahm dann ein Pfarr- und Schulamt an der Klosterschule zur Bebenhausen bei Tübingen (ca. 1590–1600), wo er mit Croll engeren Umgang pflegte (hierzu auch * M. Crusius), anschließend eine Pfarrstelle zu Schlaitdorf bzw. „Waldenbuch“ (1610): Diese Angaben nach der von Georgius Lucas, „Pfarrherrn zu Steinenbronn“ gehaltenen Leichenpredigt (Exemplar UB Tübingen); ergänzend zu B. und zu seiner Familie Christian Sigel: Das evangelische Württemberg. Generalmagisterbuch. 2. Hauptteil, Bd. BI–C, o. J., Nr. 417 (masch.; Exemplar des Hauptstaatsarchivs Stuttgart bzw. des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Landeskirche im Württemberg). </br> B. gehörte zu den rüstigen neulateinischen Dichtern, kannte noch den alten Nicodemus Frischlin, den er im Gefängnis besuchte und dessen <i>Hebraeis</i> er 1599 in Straßburg herausgab. Neben zahlreichen (bisher nicht erfaßten oder gewürdigten) Kasualgedichten, geistlichen oder historischen Poemen und Beigaben zu Werken anderer ist seine lateinische Fassung der Evangeliumsparaphrase des Nonnos von Panopolis (Speyer 1597 mit Beigaben von Paul Schede Melissus) oder seine <i>Moseis</i>, ein <i>Carmen heroicum de rebus gestis Mosis</i> (Tübingen 1603), erwähnenswert. </br> In der lateinischen Erstausgabe von Crolls <i>Basilica chymica</i> (Frankfurt/M. 1609; vgl. die Beschreibung in Croll, ed. Kühlmann/Telle, 1996) wurden im Anhang zwei Gedichte B.s gedruckt: a) <i>Elegia De Vera Antiqua Philosophica Medicina</i> mit einer poetischen Genealogie der älteren und der zeitgenössischen alchemomedizinischen Größen, darunter vorzüglich auch einiger der im Briefwechsel Crolls genannten Personen wie * J. Hörner, * T. Hess, * J. Hiller und * F. Kretschmer [...]. Das Gedicht schließt mit Lobversen zu Ehren Crolls; b) <i>Encomium Wetterae Athenarum Hassiae</i>, in dem Bollinger sowohl des * P. Crollius gedenkt als auch seinen Freund Oswald Croll mit folgenden Zeilen preist (S. 19 f.): [...]. B. schuf diese Dichtung spätestens 1595, denn im März 1595 wurde sie von Croll an F. Kretschmer geschickt (siehe Br. Nr. 15). </br> In den Jahren 1594 bis 1596 lebte Croll in Bebenhausen bei Tübingen zumindest zeitweise mit B. zusammen. Dieser wurde Zeuge von Crolls alchemischen Experimenten (siehe dazu die oben zitierten Verse) und stellte wohl auch die Kontakte zu * M. Crusius her. B. berichtet von zahlreichen intensiven Gesprächen und von Crolls ausgezeichneter Kenntnis des Französischen und Italienischen, wovon er (B.) besonders profitiert habe.
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