Biographies/Jean Fernel
From Theatrum Paracelsicum
Jean Fernel
Oswald Crollius, Alchemomedizinische Briefe 1585 bis 1597, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Stuttgart: Franz Steiner 1998, 176-177
Fernel, Jean: geb. 1497 in Montdidier (Picardie); gest. 26. April 1558 in Fontainebleau. – Nach Erlangen der Magister-artium-Würde in Paris veröffentlichte F. astronomisch-astrologische Werke (Monalosphaerium, Paris 1527; De proportionibus, Paris 1528; Cosmotheoria, Paris 1528); seit 1534 akademischer Lehrer der Medizin zu Paris; Leibarzt des französischen Königs Heinrich II.
F. hinterließ eine Vielzahl medizinischer Schriften (von denen einige häufig nachgedruckt worden sind), unter ihnen eine Art ‘Summe’ des medizinischen Galenismus, die Universa medicina (Paris 1554), ein bis in das 18. Jahrhundert führendes Handbuch der galenistischen Schulmedizin. Nachruhm sicherten F. insbesondere seine Lehren zur „Physiologia“ (De naturali parte medicinae, 1542) und seine Spiritus-insitus-Doktrin.
F. war alchemisch interessiert (Sherrington, 1946, S. 45–51) und aufgrund seiner dialogisch gefaßten Darlegungen zur Alchemie in den De abditis rerum causis libri duo (Paris 1548 [u. ö.], Buch 2, Kap. 18) wurde F. von Gaston Dulco/Duclo (De […] ratione progignendi lapidis philosophici [1592], in: Theatrum chemicum, Bd. 6, Straßburg 1659, S. 288–413, hier S. 393), David Lagneus/Lagneau (Harmonia […] philosophorum [1611], in: ebd., Bd. 4, 1659, S. 705–809, hier S. 803 f.: Auszug aus Kap. 18) und manchen weiteren Alchemikern zu ihren Autoritäten gezählt.
Ins Crollsche Blickfeld geriet F. zunächst jedoch nicht als Alchemiker, sondern aufgrund akademischer (von * J. Duret ausgelöster) Kontroversen in Paris um F.s Krankheitslehre (Br. Nr. 1). Später dann wurde F. aufgrund einer Empfehlung seines Alchemikerfreundes * N. N. (Lyon) von Croll zu seinen Autoritäten gezählt (Br. Nr. 8–10).
Corpus Paracelsisticum, v. 1, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Tübingen: Max Niemeyer 2001, 68
Jean Fernel: geb. 1497 in Montdidier (Picardie), gest. 26. April 1558 in Fontainebleau; akademischer Lehrer der Medizin in Paris (seit 1534); Leibarzt des französischen Königs Heinrich II. - F. schuf eine Vielzahl medizinischer Schriften (von denen einige häufig nachgedruckt worden sind), darunter eine Art >Summa< des medizinischen Galenismus, die Universa medicina (Paris 1554 u. ö.), ein bis in das 18. Jahrhundert führendes Handbuch der Schulmedizin, und die De abditis rerum causis libri duo (Paris 1548 u. ö.).
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