Biographies/Oswald Crollius
{{BioPrinted
| Paulus1994=345-346$Geboren um 1560 in Wetter bei Marburg, gestorben vor dem 21. Dezember 1608 in Prag.
Croll studierte ab 1576 in Marburg, dann vielleicht in Straßburg und Genf, und wurde 1582 (?) in Heidelberg zum Dr. med. promoviert. Seit 1598 stand er als Leibarzt und Diplomat im Dienst von Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg, dessen Interessen von Croll bei dem böhmischen Magnaten Peter Wok von Rosenberg vertreten worden sind. Croll unterhielt Kontakte zu Dichtern und Paracelsisten, unter ihnen Michael Sendivogius, Joseph Duchesne (Quercetanus), Franz Kretschmeir und Johann Huser; sein Briefwechsel ist zum Teil erhalten. Crolls Hauptwerke sind die Basilica chymica und der Traktat De signaturis internis rerum (Frankfurt a. M. 1609).
Nach Crolls Tod bemühten sich sowohl Kaiser Rudolf II. als auch Christian I. von Anhalt, den Nachlaß des Verstorbenen in Besitz zu nehmen, der nach Christians Worten „nicht allein von allerhand vornehmen manu scriptis, vnd hierangehörigen Actis eine zimliche menge beysammen gehabt haben mag“. Glücklicher Besitzer wurde schließlich der Kaiser, dem Christian I. im März 1609 mit einem kleinlauten Begleitschreiben „des Crolij mihr [Christian] zugeschicktes kestlein, Sambt den darinnen mitt vleyß zusammen vorzeichneten sachen“ zukommen ließ.
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- Early Modern Letters Online: Croll, Oswald, 1563-1609