Biographies/Johann Albrecht (Wimpinaeus)
From Theatrum Paracelsicum
Johann Albrecht (Wimpinaeus) war Arzt und Publizist.
Johann Albrecht, genannt Wimpinaeus, wurde um 1539 geboren und starb nach 1576.
Vita: Albrecht studierte in Ingolstadt (ab 1561) Medizin und wurde in Italien zum Doktor der Medizin promoviert. Ein Aufenthalt in Polen schloss sich an. Albrecht trat in die Dienste von Herzog Albrecht V. von Bayern und begleitete dessen Sohn Ernst 1574 nach Rom.
Veröffentlichungen: 1569 veröffentlichte er eine Schrift De concordia Hippocraticorum et Paracelsistarum (München 1569), bei der es sich um einen frühen Versuch der Vermittlung zwischen der „alten“ Medizin und der „neuen“ Lehre des Paracelsus handelte. Zudem gehörte er zu den frühen Paracelsus-Herausgebern (Archidoxa, München 1570).
Paracelsismus: Um 1565 wandte sich Albrecht der Paracelsischen Medizin zu, was ihm die Gegnerschaft anderer Ärzte am Hof von Herzog Albrecht V. einbrachte.
Netzwerk: Spätestens seit 1569 war Albrecht mit dem Paracelsisten und Nürnberger Stadtarzt Heinrich Wolff eng befreundet.
Albrecht ist wohl nicht identisch mit Johannes Albertus Wimpinensis, der in den 1560er Jahren an der Universität Ingolstadt tätig war.
Johann Albrecht (Wimpinaeus)
born ca. 1539
died after 1576
Killy Literaturlexikon, vol. 1
Nach Studien in Ingolstadt (1561) u. Italien (Promotion zum Dr. med.) sowie Aufenthalt in Polen trat A. zur Zeit seiner »Paracelsischen Wende« (um 1565) in das nähere Blickfeld des bayer. Herrscherhauses. Er fasste Fuß am Münchner Hof Albrechts V. u. begleitete Albrechts Sohn Ernst nach Rom (1574). Aufgrund seiner »Theophrastischen Arznei« erwuchsen ihm am Münchner Hof aber bald scharfe ärztl. Gegner, denen A. während der 1570er Jahre schließlich unterlag. Einen engen Freund fand A. spätestens 1569 in einem namhaften Paracelsisten, dem Nürnberger Stadtarzt Heinrich Wolff.
A. beteiligte sich an der frühen Paracelsicapublizistik (Paracelsus: Archidoxa [u. a. Paracelsica]. Mchn. 1570. Etliche Tractetlein zur Archidoxa gehörig. Mchn. 1570) u. plante eine kompendiöse Schrift zur Paracelsischen Naturlehre, Medizin u. Alchemia medica (Corpus Theophrasticae Philosophiae et Medicinae). Nachruhm sicherte ihm vorab seine Stellungnahme zum galenistisch-paracelsist. Wegestreit seiner Zeit (De concordia Hippocraticorum et Paracelsistarum. Mchn. 1569. Straßb. 1615). Sie eröffnete eine Reihe kulturhistorisch bedeutsamer Werke etwa eines Johann Winter, Andreas Libavius , Joachim Tancke oder Daniel Sennert, alles namhafte Autoren, die mit ihren Darlegungen zum Verhältnis der antik-mittelalterl. Naturkunde u. Medizin zur »Medicina nova« Hohenheims das vielfältig-weitläufige Schrifttum der epochalen »Querelle des anciens et des modernes« im frühneuzeitl. Europa maßgeblich bereicherten. De concordia macht in A. einen Eklektiker kenntlich, der zwar zwischen den Fronten lavierte u. dabei antik-mittelalterliches Erbe gelten ließ, andererseits aber an der Überlegenheit der alchem. Materia medica des neuen »Trismegistus« Paracelsus über die galenist. Pharmakontherapie durchaus keine Zweifel trug, sodass der stramme Alchemoparacelsist A. oftmals über den »Konziliator« obsiegte. (Joachim Telle)
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- DDL. Die Deutsche Literatur. Biographisches und bibliographisches Lexikon, ed. by Hans-Gert Roloff, vol. 2/A/1, Bern 1991, 1093-1098 n° 119: “Albert(us) Wimpinaeus, Johannes (Wimpinensis)” (by Theo G. M. van Oorschot)
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