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| Telle1991=$Seit ca. 1542 ein Vertrauter des pfälzischen Kurfürsten Ottheinrich (1502/59, Kurfürst seit 1556), dann Bibliothekar der Neuburger Pfalzgrafen Wolfgang (1526/69, reg. seit 1559) und  Philipp Ludwig; Buchdrucker (bis 1557) und Komponist; geb. 1516, gest. 29. 12. 1595. </br> K.s Lebensweg kreuzten Alexander von Suchten, Michael Schütz (Toxites) und Adam von Bodenstein, als diese Sturmvögel des deutschen Paracelsismus in Diensten Ottheinrichs standen, vielleicht auch der Breslauer Student Jonas Freudenberg, als dieser nachmalige Alchemiker Wilhelm von Rosenbergs in Reichenstein im Jahre 1554 zu Nürnberg dem Kurfürsten seine Margaritha philosophorum-Übersetzung verehrte. Im Rahmen der alchemomedizinischen Bestrebungen Ottheinrichs entwickelte sich K. zu einem Chemicus und unterhielt in Neuburg mit Gerät Ottheinrichs ausgestattete Labore. </br> Ottheinrich hatte K. testamentarisch auf Lebenszeit zum Verwahrer seiner „Theophrastischen Bücher“ bestimmt, so daß K. manchen Interessenten wie Kurfürst August von Sachsen die Anfertigung von Paracelsicaabschriften anbieten konnte. Zwar ließ pfalzgräflicher Wille bald manchen Band in fremde Hände übergehen, indes hütete K. nach einem Verzeichnis aus dem Jahre 1589 mindestens 141 „philosophische Alchimeybücher“, einen ansehnlichen Alchemicabestand, der manche Paracelsisten, Georg Phaedro (1562), Huser und Husers Helfer P.  Linck (Nr. 8), nach Neuburg lockte. Im Jahre 1585 übergab K. den größten Teil der „Alchimeybücher“ zu Husers Gebrauch dem Kurfürsten  Ernst von Bayern, 1594 dann in Neuburg an Huser noch manche Theologica Hohenheims. </br> Zwar bleibt K. in der Dankadresse, die Huser in seiner Paracelsusausgabe 1589 an Helfer und Textvermittler richtete, ungenannt, doch verdeutlichen Husers Briefe an K. (Nr. 8, 12) und Pfalzgraf Philipp Ludwig (Nr. 10, 11), daß K. an den Vorarbeiten zur Paracelsusausgabe Husers manchen Anteil hatte.
| Telle1991=$Seit ca. 1542 ein Vertrauter des pfälzischen Kurfürsten Ottheinrich (1502/59, Kurfürst seit 1556), dann Bibliothekar der Neuburger Pfalzgrafen Wolfgang (1526/69, reg. seit 1559) und  Philipp Ludwig; Buchdrucker (bis 1557) und Komponist; geb. 1516, gest. 29. 12. 1595. </br> K.s Lebensweg kreuzten Alexander von Suchten, Michael Schütz (Toxites) und Adam von Bodenstein, als diese Sturmvögel des deutschen Paracelsismus in Diensten Ottheinrichs standen, vielleicht auch der Breslauer Student Jonas Freudenberg, als dieser nachmalige Alchemiker Wilhelm von Rosenbergs in Reichenstein im Jahre 1554 zu Nürnberg dem Kurfürsten seine Margaritha philosophorum-Übersetzung verehrte. Im Rahmen der alchemomedizinischen Bestrebungen Ottheinrichs entwickelte sich K. zu einem Chemicus und unterhielt in Neuburg mit Gerät Ottheinrichs ausgestattete Labore. </br> Ottheinrich hatte K. testamentarisch auf Lebenszeit zum Verwahrer seiner „Theophrastischen Bücher“ bestimmt, so daß K. manchen Interessenten wie Kurfürst August von Sachsen die Anfertigung von Paracelsicaabschriften anbieten konnte. Zwar ließ pfalzgräflicher Wille bald manchen Band in fremde Hände übergehen, indes hütete K. nach einem Verzeichnis aus dem Jahre 1589 mindestens 141 „philosophische Alchimeybücher“, einen ansehnlichen Alchemicabestand, der manche Paracelsisten, Georg Phaedro (1562), Huser und Husers Helfer P.  Linck (Nr. 8), nach Neuburg lockte. Im Jahre 1585 übergab K. den größten Teil der „Alchimeybücher“ zu Husers Gebrauch dem Kurfürsten  Ernst von Bayern, 1594 dann in Neuburg an Huser noch manche Theologica Hohenheims. </br> Zwar bleibt K. in der Dankadresse, die Huser in seiner Paracelsusausgabe 1589 an Helfer und Textvermittler richtete, ungenannt, doch verdeutlichen Husers Briefe an K. (Nr. 8, 12) und Pfalzgraf Philipp Ludwig (Nr. 10, 11), daß K. an den Vorarbeiten zur Paracelsusausgabe Husers manchen Anteil hatte.
| CP1=663-664$mir von einem ... liebhaber ... zugestanden] N.N. hatte die Tractate in handschriftlicher Überlieferung samt Publikationserlaubnis von einem »liebhaber« Paracelsischer Schriften erlangt. Sudhoff identifizierte diesen Textlieferanten des N. N. (Sudhoff: Th. Birckmann) (1.) mit Johannes Scultetus Montanus (1894, S. 99), wobei er seine Behauptung mit der folgenden Suggestivfrage flankierte (ebd., S. 99f.): »Sollte Dr. Birckmann auf seinen Reisen [...] nicht den Montanus in Hirschberg besucht haben und [sollten] dort im Gespräch der Gleichgesinnten nicht alle diese kommenden guten Kölner Ausgaben [des Birckmann-Verlags] geplant worden sein?« Dazu bleibt festzuhalten: Die Herausgeberschaft Birckmanns ist keineswegs gesichert (siehe Biogramm). - Was Beziehungen zwischen Birckmann und Montanus anbelangt, so könnte Sudhoffs diesbezügliche Behauptung zunächst bestechen, denn immerhin handelt es sich bei Montanus (1531/1604) um eine Zentralgestalt des schlesischen Paracelsismus: Montanus hatte spätestens seit 1562 auf >vielfältigen Reisen< Paracelsica gesammelt und editorische Anstrengungen unterstützt, insbesondere die Paracelsusausgabe J. Husers maßgeblich gefördert (vgl. Teile, 1992, S. 216-219). Allerdings sind Zeugnisse, die direkte Beziehungen zwischen Birckmann und Montanus wie etwa ein Zusammentreffen bis 1564 in Schlesien bekunden, nicht bekannt. - Schließlich läßt sich aus der Tatsache, daß der Kölner Patrizier Antonius Rinck die Vorlage zu dem (von Rinck besorgten) Modus pharmacandi-Omck (Köln: J. Gennep 1562; Sudhoff, 1894, Nr. 48) von Montanus erhalten hatte, kaum ableiten, daß in Montanus der Tractaie- Lieferant des N. N. zu erblicken sei. Der üblichen Ansicht von der Existenz näherer Beziehungen zwischen Birckmann und Montanus (»Von des Montanus Manuskripten lebt [...] Birckmann«, so z.B. Peuckert, 21956, S. 468) mangelt es an quellenorientiertem Rückhalt. </br> Nach Sudhoff (Einleitung, in: Paracelsus, ed. Sudhoff, Bd. 1, 1929, S. XXXVIII) ist unter dem ungenannten »liebhaber« (2.) »zweifelsohne [...] Hans Kilian in Neuburg an der Donau zu verstehen«. Gemeint ist Hans Kilian (1516-1595), Bibliothekar der Neuburger Pfalzgrafen Wolfgang und Philipp Ludwig, der von Kurfürst Ottheinrich (gest. 1559) auf Lebenszeit zum Verwahrer seiner »Theophrastischen Bücher« bestimmt worden war und dessen Lebensweg von manchen Frühparacelsisten gekreuzt worden ist. Nun kann zwar kein Zweifel sein, daß von diesem Paracelsicahüter manchen Paracelsisten Texte zur Verfügung gestellt worden sind (vgl. Teile, 1992, S. 211 f.); daß aber auch Ν. N. (von Sudhoff für Th. Birckmann gehalten) zu diesem von Kilian unterstützten Paracelsistenkreis gehörte, ist nicht bezeugt. Aufgrund der Tatsache, daß in einem Paracelsicaverzeichnis Kilians eine Tractate- Parallelüberlieferung verzeichnet ist (Sudhoff, ebd., 1929, S. XXXVIII), den Textlieferanten des Ν. N. mit Kilian zu identifizieren, ist derzeit nichts als ein waghalsiger Einfall. </br> Der Vorlagenlieferant für den Tractate-Erstdruck, so bleibt zusammenzufassen, ist unermittelt. 
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Latest revision as of 07:14, 14 May 2024



Hans Kilian



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