Text.Duchesne.1604-01.A1r/TranslationDE

From Theatrum Paracelsicum

Kapitel I

Von der legitimen Berufung des Autors und dem Beweis des Alters der hermetischen Medizin

Die Wahrheit erzeugt Hass, sagte der große Redner Cicero. Daher streben nur wenige nach ihr, und nur diejenigen, die Jupiter in seiner Gerechtigkeit liebt, vermögen die Gipfel des Erkenntnisberges zu erreichen.

Kaum hatte ich vor Kurzem ein Buch in Freiheit veröffentlicht, wurde es sogleich von einem anonymen Feind der Wahrheit mit feindseligen Geschossen angegriffen. Dieser ließ nichts unversucht, um es aus der Gesellschaft der Menschen zu verbannen und seinen möglichen Nutzen, nämlich die Zerstreuung der geistigen Finsternis, zu verhindern. Dieser Kritiker attackiert sowohl das Thema meines Buches als auch mich als Autor und bezeichnet mich als einen aniatros (einen Unheilbaren) oder apiatrosynagogon (einen Arzt der Ignoranten). Dabei unterstellt er mir auf irrige Weise, eine bisher unerhörte Ansicht zu vertreten und neue Lehren in die Medizin einzuführen, während die Dekrete des Hippokrates und Galen verworfen und beseitigt würden.

Mit dieser Behauptung will er nicht nur mich, sondern auch alle Spagyriker und die gesamte Chymische Kunst in Misskredit bringen und Hass gegen uns schüren. So soll die wahre Medizin in den Augen der Allgemeinheit als eine Neuerung erscheinen, als eine Sekte von pseudo-iatroi (falschen Ärzten), die es zu verachten und auszumerzen gilt. Doch wie fern diese Anschuldigungen von der Wahrheit sind, zeigt bereits der Titel meines Buches deutlich. Wer es mit klarem Verstand liest und unvoreingenommen prüft, wird erkennen, dass seine Anschuldigungen nichts anderes sind als erdichtete Lügen.

Um mich gegen seine Angriffe zu schützen, die ich als ungerechte Verurteilung betrachte, will ich zuerst meine legitime Berufung verteidigen. Denn es ist eine unfaire und boshafte Ignoranz meines Gegners, meine wissenschaftliche Autorität in Frage zu stellen. Schließlich habe ich an der berühmten Universität Basel, einer der angesehensten Akademien, deren Fakultät mit den hervorragendsten Gelehrten Europas besetzt ist, meinen akademischen Grad mit Recht erworben. Dort gibt es eine lange Tradition der Forschung, bezeugt durch viele antike Denkmäler und eine Vielzahl höchst gelehrter Männer, die ihr Wissen über Generationen hinweg gefestigt haben.

Mit diesem Schild meiner legitimen Berufung gewappnet, lasse ich alle weiteren Schmähungen meines anonymen Gegners unberührt. Es kümmert mich wenig, dass er mich als Neuerer beschimpft und mich für meine Überzeugung verurteilt, die auch viele andere Hermetiker – die wahren Dogmatiker – entschlossen verteidigen. Ich werde deswegen als Überläufer geschmäht und mit Fluch und Verdammnis bedacht.

Doch ich erkläre offen, dass ich durch meinen an der Akademie geleisteten Eid verpflichtet bin, den Lehren der Asklepiaden treu zu bleiben. Würde ich gegen diesen Eid verstoßen, so würde ich unserem großen Diktator, Hippokrates, dessen Lehren ich folge und dessen Wissenschaft ich verehre, nicht die ihm gebührende Ehre erweisen.

Denn es war eben Hippokrates, der als Erster die Medizin wiederherstellte und stärkte, nachdem sie bereits gefallen, geschwächt und in völligem Zerfall begriffen war. Er sammelte die verstreuten Fragmente und fügte sie zu einem geordneten System zusammen, das durch präzise, durchdachte und äußerst scharfsinnige Prinzipien eine kohärente Struktur erhielt.

Doch die Schriften und Prinzipien dieses großen Meisters sind nicht ohne Weiteres zu entschlüsseln. Vielmehr benötigt es dafür einen zweiten Ödipus, einen Gelehrten von höchster Scharfsinnigkeit und tiefstem Urteilsvermögen. Denn Hippokrates selbst hüllte seine Lehren in Dunkelheit, damit sie nicht dem gemeinen Volk oder der ungebildeten Menge – also den Unwürdigen und Uneingeweihten – bekannt würden.

Schließlich hatte die gesamte Dynastie der Asklepiaden seit ihren ersten Vätern und Vorfahren großen Ruhm durch diese Kunst erlangt. Ihr Wissen wurde so hoch geachtet, dass es in den höchsten Himmeln gepriesen und mit Göttlichkeit in Verbindung gebracht wurde. Doch hätte man es der Masse zugänglich gemacht, wäre es unwürdig aufgenommen worden, bis es schließlich entehrt und mit Schande und Schmutz besudelt worden wäre.

Es ist gewiss wahr, dass Hippokrates und sein gesamtes Geschlecht – ebenso wie viele andere ausgezeichnete und berühmte Philosophen – die edelsten und hervorragendsten Lehrsätze der Wissenschaft von den Ägyptern bezogen und übernommen haben. Daher gebührt diesem Volk der erste Ruhm für die Erkenntnis der Astronomie, der Bahnen und Bewegungen der himmlischen Gestirne sowie der gesamten mathematischen Disziplinen und anderer Wissenschaften dieser Art, einschließlich der Medizin, für die sie als überaus kostbare Gabe Dank verdienen.

Doch die allgemeine Erkenntnis des gesamten Universums wird von Strabon in seinem letzten Buch der Geographie einzig und allein jenem bewundernswerten Hermes Trismegistos zugeschrieben, wenn er sagt, dass die Priester von Theben ihn als Erfinder der Astrologie und Philosophie verehrten. Diese Aussage wird auch von Diodorus Siculus bestätigt, der den Ägyptern den Vorrang und das Erstgeburtsrecht bei der Erfindung der Wissenschaften zuschreibt, sei es durch die Gunst des Himmels oder durch die Fruchtbarkeit und den Reichtum der Erde. Er erklärt sie zu den ältesten und ersten Beobachtern der Gestirne sowie zu den Erfindern vieler anderer Künste, die für das menschliche Leben von Nutzen sind – ja, sogar zur Quelle der gesamten Medizin –, indem er all diese Errungenschaften Hermes, oder Mercurius Trismegistos, zuschreibt. Dieser zog die größten Gelehrten der Antike in seine Bewunderung und Verehrung, aufgrund jener erhabenen Wissenschaft, die er besaß und die uns auch in göttlichen Schriften überliefert wurde.

Unter den großen Gelehrten unserer Zeit hat der hochberühmte François de Foix-Candale, aus der uralten und mächtigen Familie der Foix stammend, vor wenigen Jahren jene göttlichen Werke des Trismegistos zur Anschauung gebracht. Darin zeigte sich nicht nur die Exzellenz und Vertrauenswürdigkeit des Übersetzers und Kommentators, sondern auch sein außergewöhnlicher Scharfsinn. Ebenso hat der hochberühmte Ján Jesenský über denselben Hermes geschrieben.

Es sollte daher niemanden verwundern, wenn unsere Hermetiker, die sich aus jener alten Schule des Hermes ableiten, unter den Gelehrten und alten Philosophen sowie den Ärzten genannt werden. Doch jener anmaßende Kritiker, der mich zu verunglimpfen sucht, unterstellt fälschlicherweise, dass an deren Schule lediglich Betrüger, Quacksalber und betrügerische Empiriker Zutritt gefunden hätten. Dabei ist er selbst ein Stubenhocker, der nicht einen Fußbreit von seinem Herd oder Kamin entfernt hat, um, nach dem Vorbild Platons und vieler anderer, lange Reisen in ferne Länder zu unternehmen, um Wissen zu erwerben.

Denn die großen Denker der Vergangenheit scheuten keine Mühen oder Entbehrungen, um in fernen Ländern zu lernen. So reisten viele Gelehrte, um den großen Yarcha auf seiner goldenen Kanzel dozieren zu hören – den damals wohl versiertesten und erfahrensten Meister der hermetischen Disziplin.

Diese Lehren wurden durch den Lauf der Zeit und über viele Jahrhunderte hinweg nicht nur von den berühmtesten Philosophen, sondern auch von hochadeligen Herren und erstrangigen Fürsten, sowohl Griechen als auch Arabern und Lateinern, mit höchstem Eifer aufgenommen. Und noch heute werden sie von unzähligen Ärzten, herausragenden Professoren und berühmten Gelehrten der Medizin studiert und geschätzt.

Dennoch ist es gewiss, dass die Alten – so groß und mächtig wir sie auch anerkennen mögen, wie etwa die Athlanten – weder alles wissen konnten noch alles sagten, sodass nichts unberührt geblieben wäre. Vielmehr waren auch sie in vielen Dingen unwissend und unkundig. Und selbst in den Bereichen, in denen sie sich auszeichneten, lassen sich zahlreiche Irrtümer finden, die zu korrigieren wären.

Denn – um die Worte des trefflichen Guido zu verwenden – "Wir sind wie Zwerge, die auf den Schultern jener gewaltigen Riesen getragen werden, und so können wir nicht nur das sehen, was sie gesehen haben, sondern auch vieles darüber hinaus erkennen."

Möge es also fern von uns sein, zu behaupten, die Medizin habe bereits ihren höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht. Selbst der große Gesetzgeber Hippokrates gestand dies nicht ein, sondern erklärte in jenem Brief, den er an Demokrit richtete, offen und ehrlich, dass nirgends eine vollkommen abgeschlossene Form der Medizin zu finden sei und dass er sie bei niemandem je als gänzlich vollendet erkannt habe.

Doch der Anonymus könnte einwenden, dass der berühmte Pergamener (Galen), der etwa sechshundert Jahre nach Hippokrates geboren wurde, der Medizin den letzten Schliff gegeben habe, sodass sie in ihrer Vollkommenheit abgeschlossen sei und keiner weiteren Ergänzung mehr bedürfe.

Ich möchte keineswegs diesem großen Mann weniger Ehre erweisen, als du, Anonymus, oder viele andere es tun. Sein Scharfsinn, seine Feinheit des Geistes und die Tiefe seines Wissens bewundere und schätze ich hoch. Doch sollte er, wenn er zu den Göttern zurückgekehrt ist, nicht mit größerem Eifer herbeieilen, um von den zahlreichen bedeutenden und gelehrten Männern seiner eigenen Kunst und Wissenschaft zu lernen – und sich die Erkenntnisse anzueignen, die ihm unbekannt waren –, als er es einst tat, als er sich, wie er selbst im Buch über die Einfachen Arzneimittel bezeugt, sogar an Fischer und Menschen aus den unteren Schichten wandte, um von ihnen Wissen zu erlangen?

Dort gibt er zudem offen zu, dass er keinerlei Versuche mit Quecksilber (argentum vivum), weder innerlich noch äußerlich angewendet, unternommen habe. Darüber hinaus beging er selbst einen schwerwiegenden Irrtum, indem er glaubte, Hydrargyrum sei etwas anderes als Quecksilber und dass es sich in einer flüssigen Form – ähnlich wie trinkbares Gold – in eine heilkräftige Substanz auflösen ließe. Dies zeigt deutlich, wie wenig er über die Natur der Metalle wusste, da er nicht erkannte, dass Hydrargyrum und Quecksilber identisch sind.

Niemand würde dies bezweifeln, außer jemand, der so starr an den Worten seines Lehrers hängt, dass er bereit wäre, Schwarz für Weiß und Weiß für Schwarz zu halten, wenn es ihm von seinem Meister verkündet wird. Dies ist jedoch ein klares Zeichen für ein schwaches Urteilsvermögen.

Denn so wie wir jene scharf tadeln, die die Irrtümer der ehrwürdigen Alten durch neue Torheiten zu überdecken suchen – wie es viele Quacksalber, Empiriker und Betrüger tun, die sich als Paracelsisten bezeichnen –, und die Paracelsus irrtümlich alleinige Kenntnis der verborgenen Ursachen, die Entdeckung der Geheimnisse und die einzig wahre Zubereitung aller Heilmittel zuschreiben, ebenso muss jenen Einhalt geboten werden, die sich damit zufriedengeben, überall den Namen Galen zu rühmen, selbst wenn die Vernunft dagegen protestiert, und die blind daran festhalten, dass er nichts übersehen habe und die Medizin bis zur höchsten Perfektion gebracht habe.

Vollkommen treffend schrieb ein herausragender Rechtsgelehrter, sowohl durch seine Werke als auch durch seinen Namen berühmt: Es ist ein Zeichen von Überheblichkeit, Männer, die sich durch Weisheit auszeichnen, entweder sofort der Irrtümer zu bezichtigen oder das, was mit maßvoller Kritik korrigiert werden könnte, vollständig umzustürzen.

Doch gelehrte Männer scheuen sich oft nicht, der Wahrheit zu widersprechen, wenn es ihnen nützlich erscheint, und treten mit Ehrgeiz gegen die Größe der Alten an, als wären ihnen Ruhmespreise versprochen worden.

Doch damit mich unser Anonymus nicht fälschlicherweise bezichtigt, dass ich zu Unrecht behaupte, so viele bedeutende und angesehene Gelehrte würden auch heute noch als hermetische Ärzte gedeihen und wirken – jene Ärzte, die weit davon entfernt sind, die eleganten und tiefgründigen Forschungen über die Geheimnisse der wahren und alten Chymie oder der Spagyrik abzulehnen oder zu verdammen, wie es unser Anonymus zusammen mit einigen anderen allzu voreilig und ohne wirkliche Kenntnis der Sache tut.

Vielmehr betrachten diese Gelehrten die Spagyrik als einen echten und notwendigen Bestandteil der Medizin und schätzen sie ebenso hoch und loben sie nicht weniger als jene, die die unechte und verfälschte Praxis der Quacksalber, Scharlatane und Empiriker verwerfen und verabscheuen.

Daher werde ich hier einen Katalog jener Gelehrten anfügen, die zu meiner Zeit berühmt waren und mit denen ich während meiner Reisen entweder persönlich, durch Briefwechsel oder durch die Lektüre ihrer Kommentare in eine enge Verbindung trat.

Oder soll ich zunächst mit dem hochberühmten N. Brithmann beginnen, einst ein angesehener Arzt in Köln, unter dessen Gastfreundschaft ich zehn Monate verweilte und mit dem ich in harter Arbeit und unermüdlichen Studien dieser edlen Kunst zusammenwirkte? Ihm verdanke ich, ebenso wie dem großen Petrus Severinus, dem Dänen, die ersten und wertvollsten Grundlagen meiner Studien in dieser Wissenschaft.

Zu diesen beiden Lichtern der Medizin will ich zwei weitere hinzufügen: Johann Crato von Kraftheim, Leibarzt des Kaisers, und Johann Winter von Andernach, kaiserlicher Arzt – beide hochverdiente Männer in der medizinischen Kunst. Letzterer verfasste ein bedeutendes Werk über die alte und neue Medizin, das ich in Straßburg durch ihn persönlich kennenlernte und aus dem ich viele wertvolle chymische Geheimnisse entnahm.

Ferner will ich hinzufügen: Theodor Zwinger, Felix Plater, Isaac Keller und Johann Nicolaus Stupanus, alle angesehene Ärzte und Professoren an der berühmten Universität Basel – Gelehrte von außergewöhnlicher Einsicht und umfassendem Wissen, hoch angesehen und als führende Köpfe der Medizin unseres Jahrhunderts gefeiert. Diese verehre und anerkenne ich als meine angesehenen Lehrer.

In Basel war mir zudem Guillaume Arragos, der kaiserliche Leibarzt, bekannt. Ebenso gehörten dazu: Wilhelm Rascalon, Leibarzt des erlauchten Kurfürsten und Pfalzgrafen, Bulffius, Jean Michel Sterpin, Claude Aubery, Bernard Gilles Penot, Genandius und Giovanni Camilla – sie alle waren überaus geschätzte und berühmte Ärzte, teils in der Schweiz, teils in Italien. Einige von ihnen sind bereits verstorben, während andere noch das Licht des Lebens genießen.

Diejenigen, die ich entweder persönlich oder durch ihren Ruf und ihre hervorragenden Schriften kennengelernt habe und die noch immer in Deutschland florieren, sind folgende: Duncan Liddel, Doktor der Medizin und Professor an der Universität Helmstedt. Wechius, ein angesehener Mediziner. Johann Ratzenberger, Leibarzt des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig. Henricus Faber, Arzt am Hofe Johanns von Sachsen. Wilhelm Venator, Doktor der Medizin in Mainz. Jacob Alstein von Haldesleben, ein hochberühmter Arzt, mit dem mich enge Freundschaft verbindet. Franciscus Parcovius, Arzt der Herzöge von Braunschweig. Paul Linck, Mediziner in Zeithain. Andreas Libavius, berühmter Arzt aus Halle in Sachsen, gewissenhafter und unermüdlicher Forscher der Naturwissenschaften sowie ein leidenschaftlicher Verteidiger der wahren Chymie. Hätte unser Anonymus seine gelehrten Schriften gelesen, hätte er sich wohl kaum so ungestüm gegen die wahre Chymie ereifert. Hieronymus Reusner, ein hochangesehener Arzt, der kürzlich ein wahrhaft goldenes Buch über den Skorbut veröffentlichte. Darin zeigt er unter anderem auf, wie man nach den Therapien von Hippokrates und Galen ausgewählte spagyrische Arzneien sicher anwenden kann. Johannes Montanus, ein angesehener Arzt aus Striegau in Schlesien. Martin Coppus, Mediziner aus Magdeburg, Doktor der Medizin. Wenceslaus Lavinius, mit mir in engster Freundschaft verbunden, ein höchst gelehrter Mann, der nach vielen Reisen mit dem erlauchten Baron von Zerotin schließlich seinen Sitz in Prag nahm und Leibarzt des Kaisers Rudolf II. wurde.

Helisaeus Röslin, Mediziner und Physiker in Hagenau im Elsass. Johann Ludwig Havenreuter, Arzt und Professor der Physik in Straßburg. Eberbergier, ebenfalls in Straßburg, Doktor und Professor der Physik. Johann Jacob Niethammer, ebenso Doktor der Medizin in Straßburg. Johann Schenck von Grafenberg, Arzt in Freiburg im Breisgau. Johann Mock, Professor an derselben Universität. Johann Hartmann Beyer, Doktor der Medizin in Frankfurt am Main. Nikolaus Molanus, Arzt des erlauchten Landgrafen von Hessen. Martin Ruland der Ältere und sein Sohn Martin Ruland der Jüngere, beide Ärzte in Regensburg. Helisaeus Röslin, in Hagenau. Carl Worselius, Physiker in der Republik Breslau. Johann Heyden, Leibarzt des erlauchten Fürsten von Anhalt. Hermann Brichmann, Doktor der Medizin in Köln. Oswald Croll, ein berühmter Arzt und enger Freund. Heinrich Conrad, Doktor der Medizin in Hamburg. Johann Kume, in Gastron. Franciscus Rentzius, ein pommerscher Arzt in Mähren. Friedrich Egsius, Elsässer in Rheinfelden. Johann Terrentius, ein Schwabe.

Und viele andere, die mir entweder durch persönliche Bekanntschaft oder vom Namen her vertraut sind – allesamt jedoch hochberühmte, gefeierte und hochgelehrte Ärzte.

Soll ich in Stillschweigen übergehen, dass unser Zeitalter mit zwei strahlenden Lichtern gesegnet ist? Johann und Caspar Bauhin, mit denen mich höchste Freundschaft verbindet. Der eine war Leibarzt des erlauchten Herzogs von Württemberg und ein Diktator in der Botanik, während der andere als Professor der Anatomie an der Universität Basel lehrte.

Am Ende dieser Aufzählung deutscher Hermetiker oder wahrhaft dogmatischer Mediziner müssen zwei herausragende Männer genannt werden, die, obwohl jung an Jahren, in dieser Wissenschaft bereits weise Greise sind und sich als mutigste und edelste Athleten in diesem Kampf erwiesen haben – zwei zukünftige Leuchten der gesamten medizinischen Zunft:

Jacob Zwinger, Sohn des großen Theodor Zwinger, einer der leuchtendsten Sterne seiner Zeit. Er machte mich ebenso wie sein Vater zum Teilhaber seiner Freundschaft und seiner Tugenden.

Mit diesen Namen hat sich sein strahlender Ruhm nicht nur über Deutschland, sondern auch bis nach Italien verbreitet. Der andere ist mein lieber Heinrich Kerler, der mehrere Jahre mit mir lebte und mir entweder auf meinen Reisen oder in meinem spagyrischen Laboratorium als fleißiger Gehilfe zur Seite stand. Wie ein treuer Achates war er stets an meiner Seite.

Nachdem er mich verließ, noch keine fünfundzwanzig Jahre alt, trat er in der berühmten Stadt Nîmes, einer alten römischen Kolonie, als öffentlicher Professor der Philosophie in den Dienst des Königs und wurde dort mit unglaublichem Beifall aufgenommen. Dank seines umfangreichen Wissens und seiner hervorragenden medizinischen Fähigkeiten wurde er von den größten Gelehrten seiner Zeit, sowohl in Montpellier als auch an anderen Orten, hochgeschätzt. Neben seinem Studium verschiedener Sprachen vertiefte er sich auch in die Spagyrik, die hermetische Wissenschaft sowie die hippokratische Medizin. Schließlich wurde er mit großem Ehren an der Universität Basel zum Doktor der Medizin promoviert und aufgenommen.

Unter den Völkern, die sich mit dem Studium aller Arten von Wissenschaften, insbesondere aber mit der spagyrischen Kunst beschäftigten, hat sich Deutschland seit jeher durch die herausragendsten Männer auf diesem Gebiet ausgezeichnet. Es war und ist die fruchtbarste Wiege und Mutter der größten Geister der Welt.

Und wie sollte es auch anders sein, da Deutschland stets Kaiser und Fürsten hatte, die diese Wissenschaft förderten und unterstützten? Noch heute finden wir unter ihren Gönnern:

Kaiser Rudolf II., dessen erhabene Majestät selbst ein großer Liebhaber dieser seltenen, schönen und edlen Wissenschaft und Kunst ist. Sigismund III., König von Polen. Die durchlauchtigsten Fürsten: Der Erzbischof von Köln. Der Herzog von Sachsen. Der Markgraf von Brandenburg, beide Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches. Karl, Herzog von Schweden. Heinrich Julius, Fürst von Braunschweig. Moritz, Landgraf von Hessen. Ulrich, Herzog von Mecklenburg. Ferdinand, Herzog von Bayern. Der Markgraf von Baden. Die Fürsten von Anhalt. Julius, Bischof von Würzburg, Herzog von Franken. Und viele weitere große Helden von hohem Ansehen, die als Verteidiger und eifrige Förderer dieser erlesenen Wissenschaft gelten.

Auch andere Königreiche, Nationen und Provinzen dürfen nicht als gänzlich ohne solche gelehrte Männer betrachtet werden, wenn auch in geringerer Zahl. So hat Italien seine eigenen herausragenden Gelehrten, darunter: Julius Cäsar Claudinus, Professor in Bologna. Hercules Saxonia, bedeutender Professor in Padua. Giambattista Della Porta, in Neapel. Und viele weitere Ärzte, die durch ihre Gelehrsamkeit und Erfahrung herausragten.

Auch Schottland und England bringen ihre eigenen hermetischen Gelehrten hervor, darunter: John Dee. Antoine L’Escapia Silliuetanus. Laurent de Laune. Antoine Cobel. Musset. John Starfeld. Jacques Le Cadet. André Sellius. Silbert Guillaume. Allesamt bedeutende Mediziner und Philosophen.

Über die Franzosen schweige ich größtenteils, denn ihre hervorragenden Taten haben ihnen bereits Ruhm und Ansehen eingebracht, sodass sie gut auf meine Würdigung verzichten können.

Dies also ist die große Reihe und Anzahl der mir bekannten Philosophen und Mediziner, von denen die meisten, ja fast alle, sich der hermetischen Lehre verschrieben haben.

Viele andere wiederum, die vielleicht nicht tief in dieser Wissenschaft bewandert sind, zeigen sich dennoch als große Liebhaber der Hermetik. Auch wenn sie selbst nicht als Feinde dieser Kunst auftreten, erkennen sie doch die außergewöhnlichen Zubereitungen, die durch diese Lehre erworben werden, und widmen sich ihnen mit unermüdlichem Interesse.