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From Theatrum Paracelsicum


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Nicolaus Albinus war Arzt, persönlicher Bekannter des Paracelsus und Besitzer von Paracelsus-Texten. Albinus führte auch den Namen Weyß.
Er wurde möglicherweise um 1490 in Johnsdorf (Schlesien) geboren und starb nach 1554, vermutlich nach 1559
Familie: Albinus hatte einen Bruder Caspar (“Caspar Weyß von Ionsdorf”). Urkundlich belegt ist eine 1540 geschlossene Ehe mit Kunigunde, Tochter des Matthias Aichinger (Angehöriger des Inneren Rats zu Regensburg, gestorben 1539) und einer Angehörigen der Patrizierfamilie Ammann. Einer Regensburger Legende zufolge war Albinus wegen Misshandlung seiner Frau zeitweilig ins Gefängnis gekommen und hatte Urfehde schwören müssen. - Vermutlich ein Verwandter ist Johannes Albinus aus Johnsdorf, der 1551/52 in Ingolstadt zum Doktor der Medizin promoviert wurde.
Vita: Er studierte an der Universität Wien (1525) und wurde an der Universität Padua zum Doktor der Medizin promoviert (1533). An das Studium schloss sich ein Aufenthalt in Kärnten an, möglicherweise als Arzt in Diensten von Kaiser Ferdinand I. Später war er als Stadtarzt in Regensburg tätig (urkundlich erwähnt 1548).
Paracelsismus: Er war Besitzer der Wiener Handschrift Cod. 11198 und Urheber der Wiener Handschrift Cod. 11548: “Empirica ad varia Egritudium genera ... per Nicolaum Albinum suis discipulis proposita. Mundus regitur opinionibus. Sum Nicolai Albini a Jonnsdorff artium et medicinae Doctoris.”; fol. 175r: “finis in vigilia sacrali Joannis Baptiste Anno 1531 .24. die junii...” Die Handschrift, die unter anderem Texte von Paracelsus und Johannes Magenbuch enthält, kam über die Fugger-Bibliothek in die Österreichische Nationalbibliothek. Offenbar hat Albinus Paracelsus persönlich gekannt: Eine Heidelberger Handschrift (cpg 782, fol. 111r) enthält ein medizinisches Rezept von Paracelsus, das sich ausdrücklich auf Albinus als Augenzeugen beruft. Weitere Rezepte, die sich auf Albinus berufen, sind in vatikanischen (ehemals Heidelberger) Handschriften enthalten (cpl 1325, cpl 1876), die aus dem Besitz des Regensburger Arztes Ambrosius Prechtl stammen.
Netzwerk: Bei seiner Promotion waren als Zeugen anwesend: Johannes Boner (ca. 1516-1562), ein Sohn von Severin Boner (1487-1549) bzw. Neffen von Franz Boner (1499-1552), sowie Wolfgang Graf von Salm (um 1514-1555, seit 1541 Fürstbischof von Passau). Zum undatierten, jedoch wohl 1559 vorgenommenen Eintrag des Johannes Montanus in das Stammbuch des Conrad Gessner notierte der letztere: “Theophrasti assecla. Ait Ratisbone esse medicum 70 ὲ τῶν Nicol. Albinum, Theophrasti discipulum qui multa feliciter ex illius prescriptis agat. Persuasisse se cum Laurentio Grillo.”
Lit.: Christian Gottlieb Gumpelzhaimer: Regensburg’s Geschichte, Sagen und Merkwürdigkeiten von den ältesten bis auf die neusten Zeiten, vol. 2, Regensburg: Friedrich Pustet 1837, 888-889 (Google Books). — Dominicus Mettenleiter: Musikgeschichte der Oberpfalz, Amberg: Fedor Pohl 1867, 31 (Google Books). — Tabulae codicum manu scriptorum praeter graecos et orientales in bibliotheca palatina Vindobonensi asservatorum, vol. 7, Wien: Carl Gerold 1875, 5-6 (Google Books). — Karl Sudhoff: Paracelsus-Handschriften gesammelt und besprochen, Berlin: Georg Reimer 1899, 178 (Google Books). — Casimir von Miaskowski: “Erasmiana” [part 2 of 4], in: Jahrbuch für Philosophie und spekulative Theologie 15, no. 1 (1901), 105-124, esp. 114 (Google Books). — Rudolf Freytag: Regensburger Apotheken, Regensburg 1925, 37. — Paul Lehmann: Eine Geschichte der alten Fuggerbibliotheken, vol. 2, Tübingen 1960, 586 (online, free). — Hermann Menhardt: Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, vol. 3, Berlin: Akademie-Verlag 1961, 1227 (online, free). — Richard J. Durling: “Conrad Gesner’s Liber amicorum 1555-1565”, in: Gesnerus 22, no. 3-4 (1965), 134-159, esp. 136 (DOI: 10.5169/seals-520791, free). — Peter Assion and Joachim Telle: “Der Nürnberger Stadtarzt Johannes Magenbuch : Zu Leben und Werk eines Mediziners der Reformationszeit”, in: Sudhoffs Archiv 56, no. 4 (1972), 353-421, esp. 407 (online). — Ludwig Schuba: Die medizinischen Handschriften der Codices Palatini latini in der Vatikanischen Bibliothek, Wiesbaden: Otto Harrassowitz 1981, 431-433, 483-484 (DOI: 10.11588/diglit.12917, free). — Monika Franz: “Die Handschriften aus dem Besitz des Philipp Eduard Fugger mit Berücksichtigung der Handschriften des Johannes Schöner in der Österreichischen Nationalbibliothek”, in: Codices Manuscripti 14, no. 2-3 (1988), 61-133, esp. 98. — Sven Limbeck: “Paracelsus in einer frühneuzeitlichen Historiensammlung : Die »Rhapsodia vitae Theophrasti Paracelsi« von Peter Payngk”, in: Analecta Paracelsica, ed. by Joachim Telle, Stuttgart: Franz Steiner 1994, 1-58, esp. 18-19.