Sprengel 1827 Versuch
Kurt Sprengel,
Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneykunde 1827 |
Text
[p. 384]
Neuntes Kapitel.
Ausbreitung des Aberglaubens aller Art im sechzehnten Jahrhundert
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[p. 419]
202.
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23) Dies zeigte schon Smetius miscell. lib. 12. p. 697., wo man überhaupt die Gründe und Gegengründe der Alchymie recht gut neben einander gestellt findet.
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24) Gesch. der Arzneyk. Th. 2. S. 220 f.
25) Die spätern Anhänger des Paracelsus suchten dennoch aus dem Aristoteles selbst den Beweis von der Verwandlung der Metalle zu führen. Er läßt (meteorolog. lib. 3. s. 157. a.) aus trocknen Ausdünstungen alle Fossilien, den Sanderach, Schwefel und die Ocher entstehen. Die feuchten und wässerichten Dünste erzeugen die schmelzbaren Metalle. Nun schloß man: quae generabilia sunt et corruptibilia, ea et transmutabilia. S. vorzüglich Libavii alchym. transmutator. defens. 2. contra Guibert. p. 163. (fol. Frcf. 1615.) Ferner machte man auch gewöhnlich die Ausflucht, species in speciem non transit formaliter sed materialiter, ob principii materialis genericam communionem: so wie nämlich der Chylus ins Blut übergeht. Die Form des Chylus wird nicht in die Form des Bluts verwandelt, sondern jene vergeht, und diese entsteht von neuem. (Libav. l. c. p. 190.)
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203.
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26) Rehkopfs Gesch. des Schulwesens, Th. 1. S. 125.
27) Vergl. Möhsens Lebensbeschreibung Thurneyssers in dessen Beyträgen zur Geschichte der Wissenschaften, S. 32 f. (4. Berlin 1785.)
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28) Wieglebs Untersuchung der Alchymie S. 230.
29) Henry’s history of Great-Britain, B. V. ch. 4. §. 1. p. 413.
30) Boecler. memorabil. saecul. 16. p. 674.
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204.
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31) Geschichte der Wissenschaften in der Mark, S. 522.
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Da übrigens die wahre Geschichte der ältern Alchymisten solchen oft unübersteiglichen Hindernissen unterworfen ist, so können auch hier nicht mehr als gewöhnliche Nachrichten gegeben werden. Unter dem Namen des Basilius Valentinus besitzen wir eine Menge von alchymistischen Schriften, deren Verfasser im Anfange des funfzehnten Jahrhunderts gelebt haben und ein Benedictiner-Mönch im Peterskloster zu Erfurt gewesen seyn soll 34). Und in der That hatte man schon in der Mitte des funfzehnten Jahrhunderts mehrere Schriften unter diesem Namen, aus welchen __________
32) Paracels. de pestilit. tr. 1. p. 338.
33) Abrah. Seyler in Craton. epist. lib. 6. p. 528.
34) Gudenii Erfurtische Historie, B. 2. K. 21. S. 129.
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35) Guainer. opus praeclar. ad prax. tr. 9. c. 7. f. 29. a.
36) Placcius catalog. pseudonym. p. 159. - Morhof. polyhist. lib. 1. cap. 9. §. 25. p. 91.
37) Theodori Kerkringii Anmerkungen zu Basilii Valentinii Triumph-Wagen des Antimonii, S. 50. (8. Nürnb. 1724.)
38) Daher sagt auch Sennert (de consens. et dissens. chymic. cum Galen. c. 11. p. 224. Opp. vol. 1. fol. Lugd. 1666.), dass Basilius zu Ende des funfzehnten Jahrh. gelebt habe.
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Seine übrigen chymischen Schriften 43) enthalten ebenfalls viele Spuren eines spätern Zeitalters, aber auch viele wichtige Entdeckungen. Die Bereitung des __________
39) Chymische Schriften, S. 752.
40) Triumph-Wagen, S. 31.
41) S. 41 f.
42) S. 94. Hier findet man die Spuren der drey chemischen Elemente, deren Erfindung dem Paracelsus zugeschrieben wird. (Helmont tria chymica princip. p. 324 f.)
43) Basilii Valentini sämmtliche chymische Schriften. 8. Hamb. 1740.
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205.
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44) Das. S. 402. 408.
45) S. 421. 1075.
46) S. 810.
47) S. 191.
48) S. 907.
49) S. 547.
50) S. 806.
51) S. 765. 836.
52) S. 429.
53) S. 396. 1076.
54) S. 720.
55) S. 881.
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56) Mencken. script. rer. German. vol. 5. p. 740.
57) Adami p. 34.
58) Geschichte der menschl. Narrheit, Th. 1. S. 71. - Vergl. Libavii alchym. transmutator. defens. 2. contra Guibert. p. 234, 250 s.
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Zehntes Kapitel.
Paracelsus und seine Lehren.
206.
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59) Quadriga aurifera. 4. LB. 1599.
60) Appendix syntagm. arcan. p. 268. (fol. Frcf. 1615.)
61) Gesch. der menschl. Narrheit, Th. 1. S. 119. - Seine chrysopoea steht im dritten Bande des theatr. chym.
62) Gesch. der menschl. Narrheit, Th. 6. S. 76.
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207.
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63) Von Franzosen. B. 2, S. 174.
64) Ein Valentinus Antaprassus Siloranus sagt (tom. 1. p. 176.) in der Vorrede: Paracelsus habe lateinisch geschrieben (welches grundfalsch): seine Schriften seyn vom Doctor Ciperinus Flaënus in welschen und französischen Zungen transferirt; Bebeus Ramdus habe alle seine Bücher zu griechischen Zungen verwandelt, und die Griechen haben ihn Monarcham perpetuum genannt. In der Philosophey habe er geschrieben 235 und in der Arzney 53 Bücher. Ein anderer dieser Lügner, Valentius de Retiis sagt (tom. 1. p. 824): ausser 230 Büchern in der Philosophie habe Paracelsus 66 über Nekromantie, 46 über die Medicin, 12 über den Staat und 7 über Mathematik geschrieben.
65) Zu diesen Widersprüchen könnte man rechnen, dass in der Archidoxia magica (tom. 2. p. 547 f.) eine Menge Amulete und Talismane empfohlen, in dem Buch de origine morborum (tom. 1. p. 116) die Charaktere aber verdächtig gemacht werden. Indessen leidet dieser anscheinende Widerspruch noch eine andere Deutung.
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66) Eigentlich Philipp Bombast von Hohenheim. Er nannte sich aber Theophrastus und Paracelsus (quasi superior Celso), wie er Para überall gern vorsetzt (Paramirum, Paragranum.)
67) Bibl. med. pract. vol. 2. p. 2.
68) Erast. disputat. de medicina nova Paracelsi, P. 1. p. 237. (4. Basil. 1572.)
69) Observat. lib. 1. p. 15.
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70) Testamentum Paracelsi. 8. 1574. Auch in Murr neuem Journal, Th. 2. S. 264. f. Helmont hielt es für untergeschoben. (Arcana Paracels. p. 627.)
71) Murr a. O. S. 183. 276.
72) Grosse Wundarzney, B. 2. Tr. 3. S. 101. Erastus (disp. de medic. Paracels. 1. p. 237.) erzählt, dass er als dreyjähriger Knabe seine Mannheit eingebüsst, indem ihn ein Soldat castrirt habe. Andere erzählen, dass dies durch den Biss eines Schweins geschehen sey. (Helmont hist. tartar. p. 187.) So viel ist gewiss, Paracelsus hatte keinen Bart und hasste das weibliche Geschlecht. (Murr neues Journal, Th. 2. S. 182.)
73) Testament. Paracelsi. Murr a. O. S. 262. Sprengels Gesch. der Arzneyk. 3. Th. 3. A.
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208.
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74) Chronica des Landts Kärnten, S. 243.
75) Conr. Gesner. epistol. medic. lib. 1. f. 1. b. -- Murr bezweifelt, dass Paracelsus fahrender Schüler gewesen, weil er auf diese Vagabunden schelte. Allein man muss die Sitte der damaligen Zeit kennen, um Gesners Angabe sehr wahrscheinlich zu finden. (Ruhkopfs Gesch. des Schul- und Erziehungswesens in Deutschland, S. 129 f.) Luther selbst war in seiner Jugend fahrender Schüler gewesen, und eiferte gleichwohl gegen diese verderbliche Sitte, wie sie es verdiente. (Ruhkopf, das. S. 132 f.)
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Daß er jemals auf hohen Schulen gewesen, daran wird hin und wieder gezweifelt: und in der That, wenn man bedenkt, wie höchst unwillend er in den so genannten Schul-Wissenschaften war, wovon hernach noch Beweise vorkommen; wie sehr er immer darauf pochte, daß der Arzt müsse geboren werden, und alle seine Kenntniß unmittelbar aus Gott schöpfen; wenn man ferner lieset, daß er ausdrücklich sagt: „Das höchste der gelehrten Aerzte wider mich ist, daß ich nicht aus ihren Schulen komme 78):” so sollte man wirklich meinen, er habe sich den Doctor-Titel bloß angemaßt, und Smetius vermuthet es wirklich 79). Allein, wenn es erlaubt ist, den Erzählungen dieses Menschen selbst Glauben beyzumessen; so kann man es doch nicht läugnen, daß er den akademischen Unter- __________
76) Paracels. grosse Wundarzney, B. 2. Tr. 3. S. 101. Tritheim und Siegmund Fugger nennt auch Helmont seine Lehrer (hist. tartar. p. 187).
77) Vorrede des Spittal-Buchs, S. 310.
78) Vorrede über das Buch Paragranum, S. 198. -- Auch de podagricis, lib. 1. p. 566. heisst es: "Jedoch aber muss ich meinen Lehrmeister anzeigen, dieweil euch das Wunder so übel beist, das ich von keim Schulmeister hie sey."
79) Miscellan. med. lib. 12, p. 684.
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Weit mehr sagt er uns von seinen Reisen, die er nach Art anderer Alchymisten seines Zeitalters vorzüglich in das Erzgebirge, in den Orient, und nach Schweden unternahm, um theils die Processe zu beobachten, welche die Hütten-Arbeiter anstellten, theils sich in die Mysterien der morgenländischen Adepten einweihen zu lassen, theils endlich die Wunder der Natur und den berühmten Magneten-Berg in der Nähe zu besehen. In der Vorrede zur grossen Wundarzney nennt er Spanien, Portugall, Preußen, Pohlen und Siebenbürgen, als die Länder, welche er durchreiset, und in denen er nicht allein von dem Umgange und __________
80) Vorrede zur grossen Wundarzney.
81) Vorrede zum Spittal-Buch, S. 310.
82) Sechste Defension, S. 262.
83) Adami vit. medic. German. p. 30.
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Der Himmel weiß, wie er wieder nach Deutschland zurückgekommen. Helmont sagt, in seinem acht und zwanzigsten Jahr sey er von einem Goldmacher mit __________
84) Vierte Defension, S. 257.
85) Große Wundarzn. B. 1. S. 22.
86) Helmont. hist. tart. p. 187.
87) Fragm. medic. p. 131.
88) Murr a. O. S. 274.
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[p. 438]
209.
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89) Hist. tartar. p. 187.
90) Vorrede zum Spittal-Buch, S. 310.
91) Fragm. medic. p. 132.
92) Archidox. lib. 4. p. 796. – Smet. miscellan. lib. 12. p. 685. Helmont ignotus hydrops p. 417. Arcana Paracelsi p. 624.
93) Libav. defens. alchem. lib. 2. p. 153.
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93) Vita Oporini. Argent. 1569.
94) Oporinus schrieb lateinisch nach, und, wenn er nach der Stunde den P. fragte, ob es auch richtig sey, so billigte dieser Alles, zum Beweis, dass er kein Latein verstehe. Auch botanische Wanderungen machte er. Fragte ihn Jemand nach dem Namen einer Pflanze, die er nicht kannte, so antwortete er: sie sey zu nichts nütz. Vita Oporini.
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An einem Ort sagt er: „Ich bezeug mit Gott, daß ich nit leug, obs schon der Natur unmöglich scheint, nemlich, daß keiner itzt noch gewesen ist, noch seyn wird, der die Natur so tief ersucht hat 96). Dergestalt fing er seine Vorlesungen an, daß er die Werke des Avicenna und Galen öffentlich in seinem Hörsaal verbrannte, und seine Zuhörer dabey versicherte: seine Schuhriemen wissen mehr als Avicenna und Galenus; alle hohe Schulen haben nicht so viel erfahren als sein Bart, und sein Gauchhaar im Genick sey gelehrter als alle Scribenten 97). Machaon (!) und Hippokrates waren die einzigen Alten, denen er Gerechtigkeit widerfahren ließ 98). Indessen hingen im Anfange seine Zuhörer an ihm, in der eitlen Hoffnung, seine Arcana und den Stein der Weisen zu erhalten. Er aber benahm sich unsittlich und roh genug gegen sie. Als er einst behauptet hatte, __________
95) Philosophiae magnae collectanea per G. Dorn, p. 6. 7. (8. Basil. 1580.) Paracels. de gradib. et composit. recept. et natural. p. 951.
96) De lapid. philos. p. 671.
97) Fragm. med. p. 144. Vorrede über das Buch paragranum, S. 203.
98) Erste Defension, S. 272.
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Die Kur, welche er an Frobenius verrichtete, machte selbst Erasmus aufmerksam: er zog ihn über seine kränklichen Umstände zu Rathe, und man hat noch die Briefe, die Sie mit einander gewechselt haben. Allein Frobenius starb nicht lange nachher, im October 1527: und Paracelsus Gegner schoben nicht ohne Wahrscheinlichkeit die Schuld auf die scharfen mineralischen Mittel, welche Paracelsus diesem entnervten Podagristen gereicht habe. Dieser Umstand trug sehr viel dazu bey, Paracelsus Ruhm zu schmälern: am meisten aber that dies seine Trunkenheit, der er sich itzt schon ergeben hatte, und seine niedrige schmutzige Lebensart. Er kam, nach Oporins Versicherung, selten anders als im halben Rausch aufs Katheder, dictirte seinen Schreibern auch gewöhnlich erst, nachdem er betrunken nach Hause gekommen. Wurde er zu Kranken gerufen, so ging er oft nicht eher hin, als bis er sich mit Wein überfältigt hatte. __________
99) Vita Oporini. Argent. 1569.
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Als Albert Basa, Leibarzt des Königs von Pohlen, aus Italien zurück kam, und auch den Theophrast in Basel besuchte, nahm ihn dieser mit zu einem Kranken, dessen Kräfte, nach dem Urtheil Basa’s, völlig niedergeschlagen waren, und dem er daher das Leben absprach. Paracelsus aber ladete den Kranken, um die Macht seiner Kunst zu zeigen, auf den folgenden Tag zu Tische, gab ihm darauf drey Tropfen von seinem Laudanum, und der Kranke fand sich wirklich am folgenden Tage in Paracelsus Wohnung ein 1). Endlich gab gegen das Ende dieses Jahres 1527 eine Geschichte seinem Ruf den letzten Stoß. Der Canonicus Cornelius von Lichtenfels nämlich, der schon lange am Podagra gelitten, nahm den Paracelsus zum Arzt an, und versprach ihm hundert Floren, wenn er ihn kuri- __________
100) Oporin’s Brief an Wyer und Solenander steht in Sennert’s Tractat de consensu ac dissensu chymicorum cum Galen. et Aristot. c. 4. p. 188. (Opp. vol. 1. fol. Lugd. 1666.) abgedruckt. Die Züricher Studenten nennt er seine combibones optimos. (De gradib. recept. p. 953.)
1) Adami p. 34.
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[p. 443]
210.
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2) Vita Oporini 1569.
3) Arnold’s Kirchen- und Ketzer. Historie, Th. 2, B. 16. K. 22. S. 508.
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[p. 444]
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4) Von Franzosen, B. 1. S. 149.
5) Paramir. lib. 3. p. 51.
6) Vom Bad zu Pfeffers, S. 1116.
7) Erast. disputat. de medicin. nov. Paracels. P. 4. p. 175.
8) Consil. med. p. 688.
9) Chronica des Landes Kärnten, S. 249. De natur. rerum p. 181.
10) Adami p. 32.
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[p. 445]
211.
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11) Hessling’s Theophrastus redivivus illustratus, p. 133. Hamb. 1663.
12) Salzb. med. chir. Zeitung, 1815. B. 1. S. 47. 48. Ueber seine Verachtung des weiblichen Geschlechts nur folgende Stelle: Die Frauen sind nur halbe Creaturen ihr Haar ist halb Haar, ihr Herz halb Herz.” (de caduco matricis , p. 622.)
13) Sennert, de consensu et dissensu chymicor. cum Galen. c. 4. p. 191.
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[p. 446]
„Aerzten geboren habe: aus den hunderten von Pannonia, seyn zween wohl gerathen: aus der Confin Poloniä drey, aus den Regionen der Saxen zween, aus den Sclavonien einer: aus Bohemien einer: aus dem Niederland einer: aus Schwaben keiner. Wiewohl in einem jeglichen Geschlecht große Zahlen gewesen sind. Ein jeglicher aber hat meine Lehre nach seinem Kopf gesattelt: einer führet mirs in einen Mißbrauch zu seinem Seckel, ein anderer zeuchts ihm in seine Hoffart: aber ein anderer glossirts und emendirts, und im Fürlegen für mich, warens erstunkene Lügen 18).” 212.
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14) Von Franzosen, B. 2. S. 174.
15) Libav. defens. alchem, lib. 2. p. 153. -- von Murr a. O. S. 210 f.
16) Sennert l. c.
17) Von Franzosen, B. 2. S. 174. „Der Henker hat mir zu seinen Gnaden genommen ein und zwanzig Knechte und von dieser Welt abgethan! Gott helf’ ihnen allen! Wie kann einer bey mir bleiben, so ihn der Henker nicht bey mir lassen will.“ (Sechste Defension, S. 261.)
18) Vorrede der Bücher Bertheoneae, S. 355.
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[p. 444]
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19) Paramir. lib. 2. p. 50.
20) Fragm. med. p. 148.
21) De caduc. matric. p. 612.
22) Paramir. lib. 1. p. 21.
23) Paragraph. lib. 4. p. 460.
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[p. 449]
213.
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24) Philosoph. lib. 5. p. 39, 40.
25) Von tartarischen Krankh. S. 313.
26) Gesch. der Arzneyk. Th. 2. S. 190.
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[p. 450]
Das innere Licht, durch welches wir alle Weisheit und alle medicinische Gelehrsamkeit erhalten, zündet, wie Paracelsus sagt, der heilige Geist in uns, ohne unser Zuthun, an; dieser offenbart seiner Schüler Weisheit und Verstand durch ihre Werke, also daß __________
27) Erast. P. 1. c. 24. -- Sennert c. 4. p. 189. -- Arnold S. 309 f.
28) Sennert p. 190 f.
29) Fragm. med. p. 143. -- Adami p. 32. -- Libav. de philosoph. harmon. fratr. de Ros. Cruce p. 264.
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[p. 451]
Gott, heißt es an einem andern Ort, „bleibt in allen Dingen der oberste Scribent, der höchste, und unser aller Text. Und wiewohl die Glosse, die da soll ausgehen aus demselbigen, den er ausgesandt am Pfingstfeyertage, nicht daß derselbige allein sey ein Apostel, ein Theologus. Sondern es siehet in der Geschrift: der wird uns in alle Wahrheit führen, uns alle Dinge lehren. Unter dem alle Dinge ist auch die Arzney, die Philosophie und Astronomie begriffen.“ 32) „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das andere alles (auch die Arzneykunst) zufallen. Solches Spruchs mag sich der Arzt nicht erwehren: denn er wähnt falsch, wenn er glaubt, die Natur gehöre nicht zum Reiche Gottes. Und, so Jemand Weisheit mangelt, der bitte von Gott, so wird sie ihm gegeben werden.“ 33)
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30) Paragran. lib. 1. p. 208.
31) De imagin. p. 308.
32) Labyrinth, medic. p. 277.
33) Labyrinth. medic. p. 266.
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[p. 452]
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34) De pestilit. lib. 2. p. 345.
35) Labyrinth. medic. p. 277.
36) Paragran. lib. 2. p. 214. Vergl. Guinth. Andernac. de medicin. vet. et nov. dial. 2. p. 30. Ad. von Bodenstein onomast. p. 411.
37) Vorrede über das Buch paragran. p. 200.
38) Paragran. lib. 4. p. 227.
39) Verantwort. über etliche Unglimpf. S. 252. Spittal-Buch, Th. 2. S. 318.
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[p. 453]
214.
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40) Von französischen Blattern S. 301.
41) De peste cum addit. lib. 2. p. 383.
42) De caduc. lib. 4. p. 603.
43) Morbor. invisib. p. 85.
44) De tinctur. physic. p. 921. „Meine Theorick wird in dem Jahr 58 anfangen zu grünen, und die Practick, so darauf folgt, wird sich mit unglaublichen Zeichen und Wunderthaten beweisen, dass auch die Handwerksleut werden verstehn, samt dem gemeinen Pöffel, wie Theophrasti Kunst bestehe gegen der Sophisten Sudlerey, welche mit bäptischen und keyserlichen Freyheiten, von wegen ihrer Untüchtigkeit, will bekräftiget und beschützt seyn.” Vergl. Semlers Samml. zur Hist. der Rosenkreuzer, St. 1. S. 64.
45) Paragran. lib. 3. p. 225.
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[p. 454]
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46) Gesch. der Arzneyk. Th. 2. S. 181–188. 206.
47) De pestilit. lib. 2. p. 348.
48) Von podagrischen Krankheiten, B. 1, S. 581.
49) Grosse Wundarzn. B. 2. S. 73.
50) Gesner. epist. med. lib. 1. f. 2. b. -- Erast. P. 1. p. 24. -- Servets Anhänger urtheilten zu Paracelsus Zeiten eben so, auch Socinus stimmte hierin mit dem Paracelsus überein. (Sandii hist. ecclesiast. p. 427. Arnold Th, 2. B. 16. K. 33. S. 396.)
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[p. 455]
215.
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51) Morbor. invisib. p. 90.
52) Gesch. der Arzneyk. Th. 2. S. 190. 191.
53) Labyrinth. medicor. p. 277.
54) Paragran. lib. 1. p. 207.
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[p. 456]
Ein jeder Körper, besonders der menschliche, ist doppelt, ein geistiger und ein materieller 58). Der geistige, der zugleich der syderische oder astralische genannt werden kann, entsteht aus den himmlischen Intelligenzen, und man kann nach ihm eine Figur machen, wodurch alle magische Wirkungen vollbracht werden. Ist man nicht im Stande, auf den Körper selbst zu wirken, so wirke man auf seine astralische Form, auf sein syderisches Urbild durch Charaktere, durch Beschwörungen und andere theurgische Kün- __________
55) De caduc, matric. p. 616.
56) Fragm. med. p. 141.
57) De modo pharmacandi. lib. 2. p. 775.
58) Archidox. lib. 1. p. 788.
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[p. 457]
__________
59) Das Buch vom langen Leben S. 837 -- Praelection. de vulner. p. 558.
60) Morb. invisib. p. 114.
61) De signatur. rer. natural. lib. 9. p. 910. 919. Andeutungen der Natur von den Kräften der Pflanzen in Form und Farbe werden auch von den Einwohnern von S. Paul in Brasilien angenommen. Martius Reise nach Brasilien, Th. 1. S. 256.
62) Ib. p. 918.
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[p. 458]
216.
__________
63) Archidox. lib. 8. p. 818.
64) Morb. invisib. p. 112.
65) Adami p. 35.
66) De modo pharmacandi , lib. 2. p. 772. De vita rerum naturalium p. 889.
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[p. 459]
__________
67) Des Bueles Meteororum p. 78. Paracelsi philosoph. magna, ed. Dorn. p. 176.
68) Ib. p. 177
69) Ib. p. 178.
70) Ib. p. 179. Philos. t. 3. p. 314. Opp. tom. 2.
71) Ib. p. 180.
72) Ib. p. 186.
73) Ib. p. 187.
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[p. 460]
217.
__________
74) Fragm. philos. p. 272.
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[p. 461]
__________
75) Philos. Fragm. p. 433.
76) Philosoph. magn. p. 212.
77) De podagric. lib. 2. p. 572.
78) De pestilit. lib. 2. p. 351. f.
79) De vita longa p. 860.
80) Morb. invisib. p. 98.
81) Ib. p. 94. Auch die Kometen sind Werke der Geister, Lib. meteor. p. 99.
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[p. 462]
218.
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82) Philos. magn. p. 218.
83) Paramir. 1, p. 5. 2, p. 49.
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[p. 463]
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84) Paramir. 1. p. 7.
85) Ib. 3. p. 14. S. 387
86) Von offenen Schäden, B. 4.
87) De pestilit. lib. 1. p. 339.
88) Ib. lib. 2. p. 349.
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[p. 464]
219.
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89) Paragran. 2. p. 219.
90) Ib. p. 213.
91) De pestilit. lib. 1. p. 339. Vergl. Guinth. Andernac, medicin. veter. et nov. comment. 2. p. 30.
92) Smet. lib. 12. p. 653. 655.
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[p. 465]
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93) Erast. disput. de medicin nov. Paracels. P. 2. p. 37.
94) Sennert l. c., c. 9. p. 203. -- Paracels. philosoph. magn. p. 90 s.
95) De pestilit. lib. 1. p. 339.
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Die Elemente selbst betreffend, so nimmt Paracelsus hie und da zwar ihren Einfluß auf die Functionen des Körpers und auf die Erklärung der Krankheiten an: allein sie erhalten ihre Wirksamkeit doch vorzüglich von den astris. Es ist bekannt, daß durch Paracelsus die alte Lehre des Empedokles von den vier Elementen den kräftigsten Stoß bekam. Die Herrschaft der Alchymie führte auch chemische Principien ein, und schon Isaak Hollandus und Basilius Valentinus hatten behauptet, daß Salz, Schwefel und Quecksilber die __________
96) Von Gebährung des Menschen, S. 121.
97) Paragraph. 2. p. 452. -- Labyrinth. medic. p. 280. – Smet. miscellan. lib. 12. p. 665.
98) Labyrinth. medicor. p. 281.
99) Von Gebährung des Menschen, S. 124.
100) Gesch. der Arzneyk. Th. 1. S. 336.
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1) Sennert c. 11. p. 224.
2) Paramir. 2. p. 26. 39. – Grosse Wundarzn. B. 2. S. 81.
3) Labyrinth. med. p. 269.
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Eine wichtige physiologische Lehre betrifft ferner den Archeus, einen Dämon, der im Magen das Geschäft des Alchymisten verrichtet, und das Gift von dem Nahrungsstoff in den Speisen scheidet, und ihnen die Tinctur giebt, wodurch sie fähig zur Assimilation werden. Den schärfsten Alchymisten dieser Art hat das Schwein erhalten, der aus bloßen Excrementen Nahrungsstoff hervor bringt 5). Dieser Meister im Magen, der Brodt in Blut verwandelt, ist das Vorbild des Arztes, der ebenfalls sich mit dieser geistigen Substanz verstehen und sie unterstützen muß. Die Säfte zu verändern, kann nie die Absicht des wahren Arztes seyn, sondern alle Wirkung der Mittel concentrirt sich auf den Magen und auf den Meister in demselben 6). Dieser Archeus, den man auch mit dem Namen Natur belegen kann, nimmt alle Veränderungen eigenmächtig vor, und kurirt auch die Krankheit allein. Er hat Kopf und Hände, und ist nichts anders als der spiritus vitae, der astralische Leib des Menschen, und außer ihm giebt es keinen spiritus im Körper 7). Jedes Glied hat auch seinen eigenen Magen, wodurch es die Abscheidung bewirkt 8). Ueber die Ernährung des Kin- __________
4) Paramir. 2. p. 47.
5) Ib. 1. p. 11.
6) Ib. 2. p. 36. 4. p. 77.
7) De virib. membr. lib. 2. p. 318.
8) De modo pharmac. p. 771. 772.
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220.
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9) Paramir. 4. p. 74.
10) Ib. 1. p. 8.
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Eben jene Grille von der Harmonie und wechselseitigen Beziehung aller Dinge im Universum auf einander führte den Paracelsus zu ganz sonderbaren Methoden, die Ursachen zu erforschen. Er schloß nämlich aus den beobachteten Eigenschaften der Päonie auf das Wesen und die Ursachen der Epilepsie 14): und diese Schlüsse finden wir sehr häufig bey seinen Nachfolgern. Auch die Vergleichung der Krankheiten mit den Erscheinungen der Natur, die eine scheinbare Unvollkommenheit anzeigen, fließt aus dieser Quelle. So ist die Epilepsie das Erdbeben des Mikrokosmus, wel- __________
11) Paramir, p. 11. 12.
12) Ib. p. 14. 26.
13) Ib. p. 18. 21.
14) Paragran. 1. p. 209.
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15) De morb. ament. lib. 1. p. 487. -- De caduc. p. 596.
16) De colica, p. 524.
17) Ib. p. 527
18) De morb. ament. p. 495.
19) Von den Farbsuchten, S. 522.
20) Von podagrischen Krankheiten, S. 585
21) De caduc. matric. p. 619.
22) Paramir. 4. p. 78.
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221.
Darin ging er aber freylich zu weit, daß er diese Beobachtungen durchgehends auf die Pathologie anwenden wollte: er führte dadurch die Lehre von den __________
23) Von den Bergkrankh. B. 1. S. 645.
24) Eb. B. 1. S. 648. B. 5. S. 665.
25) Eb. B. 2. S. 657.
26) Archidox. lib. 5. p. 805.
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[p. 473]
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27) Paramir. 2. p. 26. 30.
28) Ib. p. 4.4. 45.
29) Fragm. medic. p. 134.
30) Von den drey ersten Essenzen, S. 324.
31) Fragm. med. p. 134.
32) Paramir. 2. p. 45.
33) Fragm. med. p. 154.
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[p. 474]
222.
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34) Von den drey ersten Essenzen, S. 324.
35) Ebend.
36) De caduc. matric, p. 620.
37) Von den tartarischen Krankh. S. 284.
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[p. 475]
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38) Von den tartar. Krankh. S. 302.
39) Eb. S. 302.
40) Eb. S. 299.
41) Eb. S. 305.
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Paracelsus giebt auch Anleitung, wie man aus dem Harn das Daseyn dieses Tartarus erkennen soll. Nicht das bloße Ausehen des Harns reicht dazu hin, sondern die chemische Zerlegung desselben ist ein unentbehrliches Erforderniß zu dieser Untersuchung 44). Er eifert überhaupt sehr gegen das Seichsehen, wie er __________
42) Von den tartar. Krankh. S. 306.
43) Paramir. 3. p. 56. s.
44) Von tartar. Krankh. S. 304.
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223.
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45) Paragran. 2. p. 220.
46) Vom Urtheil des Harns, S. 747. 750.
47) Von tartar. Krankh. S. 508.
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Auch bey den vegetabilischen Mitteln muß man auf ihre Harmonie mit den Constellationen und auf ihre magische Harmonie mit den Theilen des Körpers und mit den Krankheiten Rücklicht nehmen. Denn jeder Stern zieht sein verwandtes Kraut auf magnetische Art an sich und theilt ihm seine Wirksamkeit mit: ein jedes Kraut ist deswegen ein irdischer Stern 50). Darum muß jeglicher Arzt sein Herbarium spirituale sydereum haben 51). Man muß die Anatomie und Chiromantie der Kräuter studiren, wenn man ihre Wirkung erfahren will: denn die Blätter sind die Hände der Pflanzen, und deren Linien geben uns Aufschluß über die Eigenschaften und Kräfte der letztern. So lehrt die Anatomie des Chelidonii, daß es gegen die Gelbsucht ein dienliches Mittel ist 52). Dies waren die berühmten Signaturen, wo man aus der Aehnlichkeit der Form der Pflanzen und Arzneymittel auf ihre Kräfte Schloß. Der Grund dieses Wahns lag wiederum in der Meinung von den syderischen Impressionen, wodurch den Pflanzen die Flecken und Zeichen eingedrückt seyn, welche auf die Kräfte derselben führen können. Wie man die Frau __________
48) De virib. membr. lib. 2. p. 319. 320.
49) De mineral. p. 136.
50) De pestilit. lib. 1. p. 339.
51) Labyrinth. med. p. 278. -- De pestilit. 1. p. 339.
52) Von podagrischen Krankheiten, S. 587.
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So wie diese Signaturen dem Aberglauben sehr willkommen waren, weil sie alles Nachdenken über die Kräfte der Arzneymittel unnöthig machten; so sehr consequent verfuhr Paracelsus, wenn er sie hauptsächlich aus der Influenz der Gestirne herleitete, und wenn er die Beobachtung der günstigen Constellation als unentbehrlich bey dem Gebrauch eines Arzneymittels angab. „Die Arzney ist in dem Willen der Gestirne, und wird von ihnen geleitet und geführt. Du mußt einen günstigen Himmel haben, wenn du Arzneymittel verordnen willst.” 54) So giebt er die Eichen-Mistel gegen die Epilepsie im Ascendenten, und hält dafür, daß die Vernachlässigung dieser Regel die Ursache sey, warum die Mistel so oft nicht hilft 55). __________
53) Von den tartar. Krankh. S. 312. — De pestilit. lib. 1. p. 331.
54) Paragran, 2. p. 219.
55) De caduc.. p. 602.
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224.
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56) Paramir. 2. p. 51.
57) Archidox. lib. 5. p. 804.
58) Smet. miscellan. lib. 5. 1. p. 241.
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59) Smet. misc. lib. 12. p. 650.
60) Conring, introduct. c. 3. §. 57. p. 111.
61) Craton. epistol. lib. 1. p. 190. 5. p. 303.
62) Smet. lib. 12. p. 650.
63) Paracels. de morb. ament. lib. 2. p. 499. -- Grosse Wundarzn. B. 1. S. 7. -- Smet. lib. 12, p. 716.
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225.
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64) Erast. disputat. de medicin. nov. Paracels. P. 4. p. 301.
65) Craton. epistol. lib. 5. p. 309. -- Erast, P. 3. p. 221. P. 4. p. 253.
66) Paragran. 3. p. 220. 223. -- Labyrinth. medicor. p. 272.t
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67) De pestilit. lib. 1. p. 341.
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Interessant ist auch sein Tadel der so genannten Correctionen der Arzneymittel vermittelst verkehrter Dinge. Er sahe schon die Vergeblichkeit der Bemühung ein, das Scammoneum durch Schwefel zu corrigiren, und verwarf dieses Diagrydium eben so sehr als das Diaturbith. „Durch die Chemie und durch das Feuer muß die Correction gehen, sonst ist es gar keine Correction.” 69) Den Tartarus im Körper sucht er durch Sauerbrunnen und Vitriolsäure zu corrigiren, und empfiehlt in dieser Ablicht besonders das Pfeffersbad und die Sauerbrunnen in den Rheinländern 70). Uebrigens hat er von der Diät, besonders in hitzigen Krankheiten, fast gar keine Idee. In den meisten Fiebern läßt er zur Ader, warnt vor Purganzen, giebt weiße Korallen, Gold und Weingeist, und tadelt die blutreinigenden Mittel 71).
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68) Archidox. lib. 4. p. 796.
69) Paragran. 3. p. 224.
70) Von tartar. Krankh. S. 309.
71) Paragraph. 9. p. 470. – Unterricht vom Aderlassen, S. 728.
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Als Verdienst kann man es ihm anrechnen, daß er zuerst das Zinn als ein Mittel gegen die Würmer, aber auch gegen die Wassersucht und Gelbsucht einführte, obgleich seine Bereitungsart desselben fehler- __________
72) Andre Defension, S. 254.
73) L. c. lib. 12. p. 655. 685.
74) Bruno Seidel de morb. incurabilib. p. 133. (8. Frcf. 1593.)
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226.
Ein vortrefflicher Grundsatz war es zuvörderst, daß er die Chirurgie nicht von der Medicin getrennt wissen wollte, und die Halb-Aerzte nannte, welche sich Leibärzte aber nicht Wund-, und Wund- aber nicht Leibärzte nannten. „Lerns beyde, oder laß underwegen.” 76). Er verwarf ferner die Anwendung der schneidenden und brennenden Werkzeuge und selbst der Nähte durchaus, weil seine arcana sich oft eben so wirksam bewiesen, und weil er auch in Wunden und Geschwüren von dem Archeus alles erwartete 77). Die Natur, sagt er, hat eine wachsende und nährende Kraft in ihr, und der Wundarzt soll blos ein Schirmer der Natur vor den äußern Elementen seyn. Die Natur __________
75) De praeparat. lib. 1, p. 876.
76) De ligno gallico , p. 525.
77) M. A. Severin, de efficac. medic. lib. 1. C. 8. 9. p. 26 s. (fol. Frcf. 1646.)
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Sogar die Beinbrüche getraut er sich ohne Umstände in jedem Falle zu heilen. Die Beinwelle (Sym- __________
78) Grosse Wundarzn. B. 1. S. 2. -- De mum. p. 650. - Bertheoney B. 1. S. 338. B. 2. S. 363.
79) Grosse Wundarzn. B. 1. S. 12.
80) Eb. S. 5. 6.
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[p. 488]
227.
Seine Rathschläge in Rücklicht des Aderlasses sind charakteristisch. Er tadelt die astrologischen Kalender, aber aus einem ganz andern Grunde, als man vermuthen sollte. Der Schaden der Aderlässe, sagt er, rührt nicht von der widrigen Influenz, sondern von der unrechten Anwendung überhaupt her. In der Schlacht, wo so viele tausend oft zu gleicher Zeit verwundet wer- __________
81) Grosse Wundarzn. B. 1. S. 49.
82) Eb. S. 55.
83) Eb. B. 2. S. 68.
84) Eb. B. 2. 6. 89.
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Auch sind seine Grundsätze über die Kräfte des Magnets nicht mit Stillschweigen zu übergehen. Sie sind so eigenthümlich, neu und wichtig, daß sie allerdings die Aufmerksamkeit verdienen, deren sie Lessing 87) und Hemmann 88) gewürdigt haben. Alle die Krankheiten, die Paracelsus vom Einfluß des Mars herleitete, das heißt, alle Blutflüsse und solche Uebel, die sich vom Mittelpunkt des Körpers zu seiner Peripherie erstrecken, könen durch Anwendung des Magnets am besten bezwungen werden, weil er sie im Mittelpunkt zurück hält. Legt man also den Magneten auf die Quelle des Blutflusses oder auf die Stelle des Körpers, __________
85) Unterricht vom Aderlassen, S. 712. 713.
86) Spittal-Buch, 3. S. 320.
87) Lessings Collectaneen, Th. 2. S. 117.
88) Medic. chirurgische Aufsätze, S. 23 f.
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Auch die Talismane, eine sehr alte Erfindung des Aberglaubens und der Betrügerey 90), wurden durch Paracelsus mehr als jemals in Umlauf gebracht. Ihre Theorie beruhte theils auf der Voraussetzung, daß gewisse Steine giftwidrige Eigenschaften haben, theils auf dem Einfluß der Planeten auf die metallischen Mischungen, woraus diese Münzen oder Siegel bestanden. Durch Hülfe dieser Talismane war man vor der Zauberey sicher, konnte vermittelst derselben fast alle Krankheiten heilen, und gewiß auf großes Glück und Ehrenstellen rechnen. Sie enthielten gewöhnlich magische Figuren, die Symbole der Sonne und des Jupiters, oder auch Zahlenbretter, auf welchen allemal eine gewisse mystische Zahl heraus kam, man mochte sie in der Länge, oder in der Breite, oder in der Dia- __________
89) Von den Kräften des Magneten, S. 1019. 1020.
90) Gesch. der Arzneyk. Th. 2. S. 207.
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228.
Sein größtes Verdienst, welches ihm nur der Geist des Widerspruchs abläugnen kann, besteht in der Empfehlung der mineralischen Arzneymittel, die statt der alten unkräftigen Syrupe und Abkochungen von ihm gerühmt wurden, und in der Beobachtung mancher einzeler Erscheinungen der Natur und vieler merkwürdiger, vorzüglich chirurgischer, Krankheiten. Uneingenommene Männer erkannten dies auch, und wenn sie gleich, wie Crato 92), aus der Hippokratischen Schule waren. Aber andere wollten lieber ruhig bey dem Alten bleiben, als dem neuen Schwärmer folgen, von dessen Arzneymitteln so viel Nachtheiliges erzählt wurde. Indessen kam die Chemie nach und nach immer mehr in Ansehen, wurde zwar anfangs noch mit der Alchymie verwechselt, hatte aber zu Anfange des folgenden Jahrhunderts schon eine weit würdigere Gestalt angenommen. Trotz der zahllosen und heftigen Wi- __________
91) Beyträge zur Gesch. der Wissenschaften, S. 133 f.
92) Epist. lib. 3. p. 236 f.
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