Sermones de Antichristo
Text: | Paracelsus: Sermones de Antichristo |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Description: | Transcription of L2 (Leiden, VCF 25), f. 460r-470v |
[f. 460r]
[f. 461r]
Ir christen yn Christo, Christus legt vnns für ein spruch, vnnd lehret vnns auß seinem göttlichen mundt, da er sagt, hüetent euch für dem saurtayg der phariseer, das ist, der tempel obersten herren vnnd verwalter, das wir daß recht verstanden nach dem willen gottes, vnd nit nach deß menschen, so ist es nichtz anders, alls allein die yhenigen die der tempel verwalter seindt, jn der gemain, kheinen außgenomben, die ein saurtayg anmachen, dadurch sie vnns, das ist das maul, das dz rhaine brot gibt, das ist, die kinder gottes verfüeren, vnnd mit yrem saurtayg dasselbig anmachen, das nach dem saurtayg sauret, vnd verleurt sein süesße, sein ahrt, vnnd eigenschafft, vnd schlecht yn die ahrt deß saurtaigs.
Darauff sollent yr nun wisßen, was der saurtayg sey; nemlich nichtz anders, alls allein ain füchsische lüsstigkheit, wie sye das gelt, vnnd das reych der welt von leüten brinngen; yn yren gewalt, vnd handt; auff das, das sye werden kinder deß liechts, dz ist, deß endtechrists dieser welt; darauff sagt nur Christus, das wir vnns sollen hüeten, vor yrem saurtayg, das ist, das wir ynen das nit glauben, sonder sye lassen bleyben, bey seiner ordtnung vnd leher, die er ynen geben hat; alls nemblich, das sye nitt seckhel, noch nichtz aigens haben sollen; wo aber wir das ybersehendt, das wir die ordnung Christj, so er geben hatt; (die nit zuuerbessern mag sein) verlassen, vnnd volgen yrem saurtayg nach, so haben wir die schanntz schon ybersehen, vnd vergeben das vnsere; was volget allso auff dz hernach? nichtz, alls allein das der saurtayg den endtechrist bäcket, vnnd sein brodt auß vnns wirdt, dz wir esßen zur ewigen [f. 461v] verdambung, das wir durch den saurtayg dz reych der welt ynen zustellen, mit dem ist der Endtchrist geboren, vnd augenscheynlich für vnns, vndter vnns, bey vnns, bekhlaydt gehet yn schaffkhlaidern, jst vnns vnbekhandt für vnsern augen, gleych wie Judas für den apostlen, die yn auch nit erkhanndten, das er der sollt sein, so wir aber vesst bleyben yn vnserm fürnemben, bey dem, das vnns Christus sagt; hüettent euch vor dem saurtayg der phariseer, jst souil, alls sprech er, hüettent euch für den phariseern, dann sie seindt die auss den der endtechrist geboren wirdt, ligent ym luder jhn einem saurtayg verseüret, damit sie nur ewern willen an sich bringen, auff das man jn abetthe, ym die füeß küsße, vnd dz er gottes gewalthaber sey, vnnd setzt sich ahn seiner stadt, durch wellichen gewalt er euch verfüeren wirdt, yn die ewig verdambnus, darumb so hüettent euch für den phariseern, damit sie euch nit verfüeren; dann sie richten euch den stryckh, vff dz sie euch von mir abfellen, vnnd weysent euch den weytten weg gehn himmel &c.
Da sehent widerumb, wie vnns Christus noch ein mahl wahrnet, wie wir vnns sollen hüeten; vor den schreybern, die da wöllen wandlen yn den lanngen vnd sonderlichs klaidern mit sampt den tugenten, sie wöllen gegrüesßet sein am platz, nun ist das souil zuuerstehn; ob gelychwol ein schanntz durch einfalt von vnns ybersehen wirdt; allso das der endtechrist an kheinen ort eingerysßen were, so gibt yn vnns Christus da zu erkhennen, wer er sey, nemblich die schreyber, die hie yn diesem artickhel begryffen werden; sagt allso, hüettent euch vor &c., alls sprech er, ob gleychwol Constantinus den endtechrist eingesätzt hat, so ist er doch noch nit durch die gantz welt;
[f. 462r] Darumb so habt achtung auff yn, so er allso khomben wirdt, jüetten euch vor yn, das yr yn nit volgen, dann sie haben einen saurtayg bey ynen, wöllen euch verfüeren, vnnd dem endtechrist sein reych mehren, damit das sye euch vmb das bringent, das yr noch habent; das raychet so weytt, sollche schreyber werden sein byß zum endt der welt, vnd nit nachlassen, byß sieß alles fresßen, vnd vndter sich brinngen; derowegen ob schon ein schantz ybersehen ist, bey ewern vorältern, auß einfallt derselbigen, so lassets euch eine wytzigung sein, nembent sye nit mehr an, lassets fahren, vnnd gedenckhet an die reden, das ich euch auff dißmahl da wahrne, mit yren zaychen vnd tugenten, wie sie am ersten wöllen sytzen beym nachtmal, da man pflegt alle füllerey zutreyben, vnnd fresßen die häuser der wittiben, nit allein dz ich euch das allein sage, sondern jch gib euch noch mehr wahrnung, durch auß vnd auß, yn meinem euangelion, die durchsehent wohl, vnnd forschent die geschrifft, durchfahren sye, so werdent yr souil fennden, wer der endtechrist ist; vnnd wo er ist, vnnd wz er ist, damit dz yr euch für jn hüeten, das yr wachent, damit der dieb nit yn ewer hauß khimbe, vnd stehle euch das ewer, dann das ist derselbig dieb, von dem Christus sagt, das wir wachen sollen, ohne vndterlaß, vnnd betten, damit dz der leyb dieb der endtechrist, nicht khimbe, vnd vnns fennde schlaffen, dz ist, das wir yn nit khennen, lassent yn einprechen vnnd stehlen was er will, vnd sehent vnd verstandents nitt, vnnd fendt vnns ohne betten, das ist, wir bitten nicht; wir vergessen gottes, vnd gedencken an yn nicht, so schleicht er ynn der zeyt herein, vnnd yber windet vnns, verlieren allso das vnnser blindtlich hinwegkh, darumb sollen wir ein auffsehen haben, das wir vnns hüeten vor denen, die scheynbarlich vor vnsern augen vmbgehn, vndter vnns seindt, vnnd gebrauchen alle zaychen, von denen Christus sagt; so wir aber das ybersehent, lasßen yne einwurtzen, so werden [f. 462v] wir vndter yn komben, vnnd am jüngsten tag vndter yhm erfundten werden, so wir nun schlaffen vnd ybersetzen die schantz, werden wir mit demselbigen geurtheylt yn die ewig verdambnus.
Da merckhent weiter, Christus, alls der höchst prophet, hat wol gewüsst, den ersten endtechrist, vnnd den obersten, er hat wol gewüsst seine ordensleüt, wie sie sich thaylen werden, yn vihlerley khlayder, er hatt auch wol gewusst, das durch yr hoffart vnnd reychtumb, die da all ein mutter der vneinigkeit seindt, werden sich selber aufflaynen, allso das einer besßer denn der ander werde; er hat auch wol gewüsst, das sie yre khlayder würden veränderen, yr einer dem andern sein habitum schelten, vnnd verrhaten, newe auffrichten, andere machen, vnd dz sie wurden haußuäter machen, damit sie yr neydische hertzen wol zuerkhennen geben, vnnd alle jn dem namen deß herren predigen dz wortt gottes, ye einer dem andern gleych, (alls der prophet sagt) mit den lefftzen ehrn sie mich, aber yr hertz ist weytt von mir, darauff, so merckhent nun, das Christus ein anzaygung gibt, auff yre mäuler, sie seindt bey yren mäulern zu erkhennen, das sie falsch seindt, jr maul verrhat yr hertz, sie khönnen es nit verbergen, aber er zaygt andere anzaigung; dabey wir sie erkhennen, alls dann da auch eins ist, dz er sagt, wir sollen vnns hüeten, vor denen die da khomben yn schaffskhlaydern, das ist souil gesagt; noch weitter wahrne ich euch vor ynen; bey aren schaffklayderen vnnd aber ynwendtig seindt sie reyssendte wölff, dz ist, ob sie gleych verändert werden, wider einander würden sein, so haben sye doch allemahl schaffsklayder an, werffen sie die khutten hinweg, so legens vngerisch schafheut an, [f. 463r] das ist, den gleüßner mag nyemandt ergründen, wie so manicherley weg der gedacht hat, tregt er nit ein schaffkhlaydt an, gegen dem paurn, yedoch gegen dem fürsten, dem der paur volgen muß, sie wissen den mandtel zurichten, doch allemahl ohne schaffklayder seindt sie nitt, es hab aber ein gestalt wie es wöll, so ist es doch nur ein schaffkhlaydt; vnnd aber es sey das schaffkhlaydt wie es wöll, so seindt sie jm hertzen all reyssendte wölff, mag einer nitt reysßen jn sein seckhel, so reyßt er doch eim andern auß, vnd eim andern yn sein handt, was ym nit werden mag, dz es doch dem andern werde, damit dieser yn schaffskhlaydern nichtz habe, vnd reysst souil wider einander, das vatter vnd mutter wider einander seindt, der vatter wider den son, der son widern vatter, vnnd machen sollche trubsahl alls nye auff erdt gewesen ist, das alles sollen wir christen betrachten, vnd dz wort gottes von den reyssendten wölfen nit hören, vnd sye erkhennen bey jren schaffs khlaydern, deren manicherley sein, dann ein schaffklaydt ist allein ain khlaydt, dz den wolff verdeckht, es sey wie es wöll, so rycht es sich nach dem vnd der gegenwurff ist, das ist, allein, das die entgegen personen, den wolff nit scheuhen.
Nun wissent auff dz, das Christus vnns gnugsam anzaiung gibt, vom erkandtnus deß endtechrists, vnd bleybt ym alten weg der propheten, die nit mit namen, oder nomina der personen geweyssagt haben, sonder allein durch anzaygung zaychen, gnugsamlich fürbracht; jn dem so wissent, das er vnns noch ein anzaygung gybt; das wir sye erkhennen, bey yren früchten vnd werckhen; so wir auff dasselbige gehn, so sollen wir wissen, ob jre werckh schäffisch seindt, lämbisch, oder wölfisch vnd hündisch; so wir allein auff die zwen weg acht haben, so fenden wir, [f. 463v] das sie wölffisch an werckhen seindt, vnd nit schäffisch, vnd so wir das ym rechte erkhündigung nemben, so fenden wir den Antichrist auff Moyses stuhl sytzen, der ym allten testament praefigurirt ist worden, zu bedeutung dem stul Petri, das seindt nun die wölff, dz seindt die Entechristen, der will seine hündische werckh ynn hurerey suchen, der ym seckhel, der ym luder, der yn gleyßnerey, der yn reychthumb, der yn grosser gelertheit, der ym allmusen, allso gleysnet offt ein vneheliche tochter, veracht den hurer, vnnd sie beyde seindt reyssendt wölf, vnd tragen schafklayder an, einer auff lämbleins arth, der ander auff schäffleins arth, der dridt auff widers arth, yedoch, innsumma sye all ausserhalb der lehr sein, so sie von Christo haben, leben anderst, das sein Endtchristen, vnd yr maul ist yr schafkhlaydt, jr wolff das hertz, dz alles, jr christen, wie yr yn der sermon gehört habt, jst allein dahin, das wir den Endtchrist lehrnen erkhennen, wie vnns Christus denselbigen praefigurirt, yn diesem mirackhel wunderbarlich eröffnet, vnd an tag legt, das sollen wir nun yn vnserm hertzen fassen, vnd dz grundtlich betrachten, vnnd es nit ynn windt schlahen, dann darynnen ligt vnnser seeligkeit; betrachten wirs aber nit, sonder wir hörens, vnd lassents dabey bleyben, so hören wir die ewig verdambnus, yber vnns alle, vnd sündten yn heylligen geyst, jn sollchen sünden sterben wir, das vnns dieselbigen weder hie noch yn yhener welt, nit vergeben mügen werden, vnnd Christus will nitt das wir sehen sollen, dieweyll wir sein wort, so verächtlich halten, vnnd lohßen de, reyssendten wolff, vnd legen vnns jn yr zanckhen vnnd hadern, vnnd erblyndten yn ym, so werden wir mit ym ynn die ewig verdambnus gesprochen, die da berayt ist dem teüffel, vnd den seinen, darumben so thundt ewere augen auff, schreyent zu gott, lehrnet von ym, er ist myldt, vnd eines demüettigen hertzens, [f. 464r] er wirdt euch nichtz versagen; gedenckhent nit wie das geschehen wirdt, er wirdt yn euch wunderbarlich würckhen, so yr zu ym ruffent, vnnd yn lieben von ewerm gemuet, vnnd von alle ewern cräfften; so jhr aber dz nit thun, so seindt yr mit dem endtechrist vmbfanngen, vnd werden mit ym yn ewern sünden sterben, vnnd beraubt sein deß ewigen liechts.
Da nun Christus khomben ist, yn die gegen Gergesener, hat ym gott der vatter zugeschickht, zwen besessene menschen, (dann nyemandts kombt, oder komben ist zu Christo, es hab yn denn sein hymblischer vatter zy ym gezogen) auff dz er ein zaychen beweyset, götlichs gewalts, seiner gottheit, damit er für die andern priester, an der gottheyt erkhennet würde; darzu auch nit allein sein gewalt zu erzaygen, sonder auch sein weyßheyt, sein prophecey, seine liebe, so er gegen seinen getaufften hatt, darumb so verstanndent diese drey artickhell, yn dieser sermon nacheinander allso; nemblich, zum ersten, dz Christus bewyßen hatt ein zaychen, vnnd miracul, das er der rechtte herr sey, yber alle teüfel, jnen zugepietten seines gefallens; darauß dann volget, dieweyl er den herrn deß haußes, vnd deß reychs yberwindet, vnd yberwunden hat, so hat er auch noch vihl mehr yberwundten seine diener, alls nemblich den Endtchrist, der ein diener deß teuffels ist, wellcher herr, von Christo gewältiget wirdt, darumb hat [f. 464v] Gott der vatter dieße besessene menschen, mit aller vngestumbigkheit, vnnd wüetterischen wesen, gegen Christo lasßen lauffen, das ist, nach der arth deß endtechrists, der auch allso wider Christum wüettet, vnd tobet, damit dz gleych vnnd seines gleychen hierynn begryffen würden, das ist nun der gewalt Christj yber seine vheindt; zum andern, hat er da ein weyßheyt, jnn der prophecey begriyffen, das nit allein Christus den teuffel, von den besesßnen menschen treyben khan, vnnd den mennschen erlößen, sonder auch das er den menschen, der vom endtechrist besesßen wirdt vil mehr von ym erledigen vnnd erlößen wirdt, khan vnd mag, damit wirdt vnns angezaygt, göttliche weyßheit zukhünfftiger zeyt, byß yn das endt der welt, nach dem wir vnns sollen richten, vnnd tröstlich sollcher erlößung erwartten sein, mit der hoffnung, wie er vnns vom teufel erlößt hatt, von endtechrist auch wirdt erlößen, ym tag der aufferstehung; allso zum dridten, sollen wir sein göttliche liebe, so er gegen vnns tregt, yn vnsern hertzen erkhennen, das er gegen vnns mit sollicher lieb verfasßet ist, wie wir dann yn seinem euangelium befendten, das er vnns von hertzen treulich fürhelt deß teufels anfechtung gegen vnns, nitt allein durch sich selbst, sonder seine caplan, das ist, durch seine endtechristen, die vnns täglich anfechten vnnd verfüeren, von Christo hinwegkh, auff yren teuflischen weg, vnnd hellische strasßen, darumb er vnns auch treulich wahrnet, da er sagt, hüettent euch, vor den falschen christen, falschen propheten, vnnd mitt den wahrzaychen begriyffen, es werden rhumor werden, alls nye gewesen seindt vnnd vheindtschafft.
Darauff so merckhent nun, das yr dieselbigen wol erkhennen, damit yr mit ynen nit yn verdambung verdambdt werden, darumb auß liebe deß der vnns am creütz erlößet hat, der wahrnet vnns auch noch für vnnd vür, vor eim andern teufel, das ist, für dem endtechrist, doch wirdt der verschondt, wz yhn Christo bleybt, yn seinem hertzen, dasselbig wirdt von Christo [f. 465r] erlößet, auß den händten der falschen christen, dann er verfüerte auch den gerechten, so er möcht die handt gottes von jm brinngen &c.
Diese besessne menschen, hetten yr wohnung vnd wesen, yn den todten gräbern, dadurch sollen wir verstehn die prophecey Christj, mehr alls die miracul an ym selbst, dann durch diß miracul wirdt Christus ein wahrer gott zusein erkennt, vnnd ein son gottes, aber durch die prophecey werden nun erzelt vnnser sündt zu erkhennen, alls nemblich, diese besesßne mennschen haben den leutten vil widerwerttigs thon, vnnd sein nitt zuzämen noch zu maystern gewesen, das bedeut, es werden leut sein, die voller teuffellischer arth vnd wesenn sein, die da werden das volkch dermassen peinigen vnnd strenngen, dann sie werden auß dem teuffel yr wesen vnd wandel empfahen, vnnd allso gegen dem volckh teufellisch handlen, dasselbig volckh wirdt ohn ein zayger sein, ohn ein maysterschafft, ohn ein forcht, ohn ein obrigkhait, sie werden vmb nyemandt nichtz geben, sie werden thun wz sye wöllen, sie werden khetten vnnd alle bänder außreysßen, dz ist, alle gebott gottes zuthrynnen, zu nichten machen, zureysßen vnnd yres gefallens leben, nyemandts wirdt ynen widerstehn, sye werden auch yre wohnungen haben, yn den enden vnd ortten, da man das volkch begrebet, das ist, sye werden den platz beschützen, da man die todten begräbet, bey denselben gräbern, werden sye yre wohnung haben, da werden sye nit von künden, sonder alles volkch dahin brinngen, das ein todter den andern vergräbet; von todten werden sye fresßen, von todten leben sye, jre gräber werden sie auffputzen, schön machen, vnnd dz stynckhet aß darynnen nitt achten; deßgleychen werden sie auff den bergen, ynn wälden, jr wohnung auffrichten, das sie da werden pauen, clöster, tabernackhel, palläst, tempel, vnd andere dinng, so zu der endtechristischen hoffart füegt, werden allso bey dießen [f. 465v] todtengräbern vnnd bergen auffrichten, verstandten dz reych dieser welt, vnnd dz kindt deß liechts darein setzen, vnd werden da außgiessen das endtechristisch gifft, vnnd sich gnug wüettent erzaygen gegen dem volkch, ohn gnaden vnd barmhertzigkeit, wie dann dieße besessne menschen gegen dem volckh gethon haben, mit nyemandts khein mitleyden haben, nun wüettendt, tobendt, yn die schaff Christj fallen, sie werden da yre frücht nit verbergen, die sie yn yrem hertzen haben; nemblichen das sie reyssende wölff seindt, das werden sie da eröffnen, yn yren schlössern, tabernaculen, pallästen, das seindt yre frücht, darbey yr sie erkhennen sollen, von denselbigen khan sie nyemandt bringen, nyemandts gewaltigen, dann sye seindt deß volkch ohn ein haubt, die seindt die, die alles dz zerreyssen, zerprechen, dz wider sie ist, nemblich, dz wortt gottes, die götliche warheyt, die götliche weyßheit, die göttliche leher, das ybrige muß für sich geen, dz ybrige muß platz haben, jnen muß Christus weychen, jnen muß gott vatter weychen, jnen muß der heyllig geyst erlogen sein, das ybrige muß allein gerecht sein, das ander wz von oben herab ist, soll nichtz sein, allein wz von vndten herauff ist vom teufel, das muß allso sein; auß dem teuffel seindt sie, teuffellische werckh thun sye auch, denn wer auß gott ist, der thut göttliche werckh, sye aber thun teufellische, auß dem sie seindt, darumb so sehent ahn das yr die götliche weyßheyt, yn dieser prophecey Christj wol verstandent, dann sie zaygt vnns da an yr wesenn, das sie die seindt, die da praefigurirt werden, bey den bößen menschen, allso das sie sich mit stäinen schlagen, das ist nun hypocritisch, das ist gleyßnerey, das ist yr gaystlichheit, so sie vor dem volckh thun, wie die vnsynnigen, vnuernünfftigen; vnnd aber es wirdt ynen von menschen zu einer haylligkheit gerechnet, dann warumb, sie wöllen das wort nach seiner prophecey nit erkhennen, darumb so werden sie verfüert mit ynen, daruaff sagt nun Christus was sye euch hayßen thun, das thut, aber nit nach yren [f. 466r] werckhen, das ist, sie hayssen euch vassten, das solt yr thun; aber nit gleysnerisch vassten, wie sie, sie hayssen euch betten, das thut, nitt wie sie, sonder wie ich euch gelehrnet hab; sie hayssen euch allmusen geben, das thüet, aber wie ichs euch lehrne, nit mit gleysnerey, das tellerbrot vnd küchenspüele, den armen leüten geben, nicht den armen dz yhr wölfisch abreysßen, vnd andern armen die spreuer dauon geben, secht, das seindt nun die endtchristischen, die hie jn dem euangelion begryffen werden, vnd geöffnet durch den hypocrisum, so sie gegen leüten treybent; weitter so merckhet, das diese vnsynnige menschen, da sye Christum gesehen häten, seindt sie ym eyllendt entgegen gelauffen, vnnd haben yn angebetten; darauff wissent, der teuffel yn ynen hat vermäindt, er wöll fürkomben, mit seinem gleysnerischen abetten, so er gethon hatt, auß jnen, damit er für ein gerechten menschem geacht würde, dz weyssaget vnns, das die yhenigen, die da hye praefigurirt werden; yber das, das sie vom teuffel seindt, zu erfüllen yr hypocrisum khönnen, vnnd fallen nider auff die bildtnus Christj, vnd küssents, halßents, o du Judas kuß, o du gleyßnerischer teüfel, sie sinngen laut, vnnd schreyen laut, vnd machen für ym, alls vor yrem lieben gott, gleych alls sey sonnst khein lieb auff erdten zu Christo jn den menschen, alls allein bey ynen, vnd wo sie nit werden, da wer es gar auß, das ist das gyfft das der Antichrist braucht, yn seiner artzney; das ist sein magnet, sein agtstein, damit er dz volkch ahn sich zeücht, von Christo yrem seeligmacher; sye sagen zue Christo, wie dieser vnrheiner geyst zu Christo sagt, o du son deß allerhöchsten, was willtu vnns zu laydt thun, laß vnns gut gesellen sein, wir seindt doch die, die deinen namen verkünden, die, die da horas petten, die dich täglich esßen vnnd trinckhen; ich beschwere dich, thu nichtz wider mich, das ist ein praefiguration, das die endtechristischen deßgleychen thun; sie beschwern Christum; vnnd haben nit gewalt den mindssten haarlockhen zumachen, [f. 466v] sie wöllen, er soll nit wider sie sein, das ist, sie haben den schlüssel zum himmel, sie haben die portten deß himmels auf vnd zu zuthun, sie haben die sündt zu vergeben, sie haben zubynden, zu entledigen, nach yrem gefallen; so sie nun den gewalt haben, so sprechen sie zu Christo. * * [Lücke: ca. 6 Wörter], das ist auff das geredt, nun seindt wir doch Petrj; vnnser ist der gewalt, darumb zeuch ab, laß vnns zu friden, das ist, jn vnnser endtechristlichen teuffellischen wohnung.
Allso merckhet weitter, das Christus vmb deß geysts anbetten vnnd geplerr nichtz gab, sonder er gab die antwort, gehe hinauß, du vnrheiner geyst, das ist die antwort, gehet hin yr verfluchten, ynn das ewig feür, dz euch berayt ist, die yr nichtz guts nye gethon habent; dergleychen, jch khenne euch nit, jch wayß nit wer yr seindt, gehet hin, das ist ein weyßsagung die groß ist vnnd ein grosße praefiguration ynn das new testament, auff die falschen christen, vnnd falschen apostel, vnd falschen propheten, deren ye lennger ye mehr werden, vnd der letzste wirdt der ärgeste sein; nun seindt die falsch christen, wellche die endtechristen seindt, von den dann Christus sagt, dem teüffel, jn den besesßnen, wie hayssestu, das ist, wer bistu, er sagt legion; das ist nun die praefiguration, wie der vnrheine geyst handelt, allso wirdt der vnrheine mensch auch handeln; aber der vnrheine geyst hat wol gewüsst, der yn Christus nit wurde lassen bleyben, sondern er würde erledigen den menschen, allso soll auch der endtechrist wissen, das er durch Christus, auß dem schaffstall außgetryben wirdt, vnd auß demselbigen weychen muß, mitt allen seinen legionibus, dann da muß ein hyrtt werden; nun aber weiter, der begert, das er yn nit ausserhalben der gegent tryebe; sonder ließ yn yn der gegnet bleyben; allso wirdt auch der endtechrist thun, ahn dem tag der aufferstehung, so das leben vnnd der todt von einander geschieden werden, so werden sie an yn begeren, so sie doch sehen werden, [f. 467r] das es ein mahl sein muß, das doch Christus sie nit auß dem schaffstall thue, das ist, yn die eussere finsternus, darauff volget nun, das der teuffel yn die säu begert hat, vermäinendt, wann er ynn seuen wer, so wer er doch noch yn der region, das ist, noch ym schaffstall, Christus hatt ym nun das gewehrt, hatt yn ynn die säu gelassen, aber von stundtan darauff volget, das dieselbigen säu lauffen yn das meer, vnd ertrinckhen, da kamben sie von säuen yn abgrundt der hellen; allso mit dem endtechristen der wirdt auch ertrinckhen ym schaffstall, vnnd sein seel fendten ym ewigen feuer, das ym berayt, vnd yrem vatter dem teüfel, allso ist nun der besesßene mensch erlößet worden, vom teufel, allso wirdt der arm mann erlößt vom endtchrist, der von jm besessen ist, vnd ym yn seiner handt vnnd gewalt steht, allsdann wirdt sein ein hyrdt, ein schaffstall; vnd da wirt verstanndten, das der teüffel fortthin nymmer regiern wirdt, sonder die erlößung, vom teüfel vnd endtechristen ist volbracht.
Ihr Christen; merckent eben auff; was ynn dieser sermon begryffen wirdt; Christus sagt, lasst die todten die todten begraben, volge du mir nach; nun magstu von dir selbst wol merckhen, das hie an diesem ort, von den todtengräbern gleych ein verstandt ist, die dem grab dienent, leben von gräbern, das grab ist todt? todt ist das dienen; darumb soll man Christo nachuolgen, er ist das leben; verborgen ist die redt Christj, da er dz sagt, lasst die todten die todten vergraben, doch den glaubigen nit verborgen; dann laß die, so nichtz sollen, dz vergraben, das nichtz soll, das ist, laß den entdechrist der nichtz soll, [f. 467v] das, das nichtz soll auch vergraben, das ist, todtenleyb, yn den nichtz ist, dann staub vnnd äschen, würm vnd natern speyß die sie dann auch werden, nach dem letzsten gericht.
Allso hie auch die gräber, darynnen dieser besesßner mensch gelegen ist, vnd gewohnt hat, von dem euangelisten beschryeben, durch den haylligen geyst, jst dergleychen allso, das der da nichtz soll, handelt auch mit nicht sollendten dinngen, der deß todts wardt, wendt vnd vergräbt, vnd diendt dem todt, der soll nichtz, dann der todt der soll nichtz, dann der todt ist nichtz, er lobet gott nit, allein die lebendigen loben yne, dieser besessener mensch, jst an ym selbst gut gewesen, der teuffel hat yn besesßen, vnnd geregiert nach seinem gefallen; nun ist der teuffel yn ym nichtz werdt, vor gott, nichtz ist auch wehrt sein wohnung, darumb hat er sich eingelegt, ynn das ym ist gleych gewesen, damit das die wohnung anzayg, wer der sey, der yn jhr gewohnet habe, darauff volget nun billich, das, dieweyl diß miracul, ist ein praefiguration vnnd figur, deß endtechristen, das es recht verstanndten werde, dann allso ist der text, das Christo entgegen gelauffen sey, ein besessner mensch auß den gräbern, das doch nitt anders ist zuuerstehn, dann das ym entgegen lauffen die endtechristen die dann leben von den todten, yn yrem gebett vnd andacht
Nun ist aber das auch zumerckhen, das wir gedenckhen, dz die göttlich weyßheyt yn yrem werdt nit zu ergründten ist, gar yn dem grundt, so lanng, byß alle dinng geschehen seindt; wie Paulus sagt, von den vrtheyln gottes; wie sie so gar vnergründtlich seyndt; auff dz volget nun, das das yhenige, souil wir byßher, von der zeyt deß todts Christj gefiert, erkhendt mag werden; das dieses myracul ein prophecey ist, die da ganngen ist, vnd wirdt [f. 468r] vollendet auff alle endtechristen, vnnd yn den endtechristen; vnnd souil angezaygt, das wir noch bißher khein apostell, keinen propheten nit gehabt haben, seydher dem todt Johannis Baptista, vnnd der apostell, auch khein gesandten von gott, dann wie die geschrifft sagt, ein yedliche volkhombene gaab ist von gott, dieselbig volkombenheyt, ist yn den gemelten beschlossen worden, das ander alles gemyscht, gott hat das gericht yn seiner handt, wie er mit eim yedlichen handelt, dann das ist allso am tag, byß auff die stundt, da ich das geschrieben hab, zu Saltzburg ym 40ten jar; kheiner auß denen, die sich an gottes stadt setzen, vnd predigen seinen namen, volkhomben gewesen sey, wie vnsere vätter jm himmel, das ist, die apostel vnnd propheten seindt gerecht gewesen, nach derselbigen abganng, ist angangen der endtchrist, einer mehr denn der ander, yedoch einer nitt, sonder thailhafftig.
Warumb o yr christen vermäinendt yr, das gott vnser himblischer vatter, den menschen sollt lassen besesßen werden, der doch sein aigne creatur ist, nach seiner bildtnus gemacht, solt er ein solliche bildtnus mit dem teüfel, so er von himmel verstossen hat, besesßen lassen werden? vnd ym sein vernunfft nemben, khein mensch mehr sein, sonder teufellisch sich erzaygen?; so nnit das die vrsach wer, das ein praefiguration ynn das new testament, von dem endtchrist sollt praefigurirn, dann zugleycher weys wie der mensch wüett, welches der teuffel ym menschlichen thun; allso der endtechrist auß dem menschen, yn dem er ist, dergleychen wüettet vnnd tobet, dann yr müessent vor euch nemben das wortt Christj, da er den blinden gesundt macht, wardt gefragt, wer hatt da gesündet, vatter oder mutter, dz der blindt geboren ist, da sagt Christus, weder seine ältern noch er, haben da gesündiget, aber damit göttliche zaichen offenbart würden, vnd göttliche werckh, darumb ist er blindt geporen; nun zum [f. 468v] zum erssten, der blindt wardt gesehent, jst ein myracul gewesen; weitter aber, ein weyssagung, dz Christus der blinden augen würde auffthun, auch dz die stumen reden werden &c. vnnd sonnst khan sye nyemandt auffthun, allso ist das auch, die beseßnen leüt habens nit verdiendt, jst auch nit müglich, dz der teüfel yn die bildnus gottes soll gehn, vnd sie regieren, darumb aber das götliche weyßheyt erkhenndt werde, so ist das besytzen von bößen geystern, denselbigen ohne schaden, aber zugleycher weys, wie der teuffel den menschen besytzt, allso der endtechrist auch, nun ist das khein anders mittel nit, das da außtreybt den teuffel, denn Christus, auch kheiner der den endtchrist außtreybet alls Christus, jn wem er ist, das aber alles geschicht nit, allein es sey dann, das durch vnnser vassten vnnd betten, nach der lehr Christj, sollches von Christo erlanngt werdt, sonnst würden wir kheine teüfel außtreyben, ohn seinen gewalt, auch kheine endtechristen nit von vnns außtreiben, ohn den gewalt Christi; darumb, so muesßen wir zum erssten vnsern dorn auß den augen thun, vnd betten, vassten, ankhlopffen, suechen, alls dann werden wir gewehret, vnnd werden den gewalt empfahen, so die apostell von Christo empfanngen haben, dieweyl nun sollche dinng alle darumb, von gott zugelasßen werden; von wegen das sein glorj vnnd eher hierynn erzaigt werden, durch Christum, sollent wir dieselben myracul, prophetisch außlegen, nit nach dem miracul allein, dann ym allten testament, seindt alle dinng miraculs weyß geschehen; Abraham, hatt drey personen gesehen, eine wie die ander, das ist, er hatt die tryualtigkheit gesehen, vor dem vnd sie personirt seindt worden, er hatt die stymb gottes geredt, gegen yn, auß einem busch, jst ein figur gewesen, das gott mit vnns mundlich reden wirdt, das ist, das Christus vollendt; allso nun [f. 469r] yn der zeyt, sein alle figuren geschehen, die da ym neuen testament sein mit dem endtechrist erstandten; darumb redt Christus, es ist not, das schandt vnnd laster geschehen, jtem, es werden falsch propheten khomben, jtem, hüetten euch vor dem saurtayg, jtem, wehe euch, wehe euch, auß vrsachen, er hatt sein aigene prophecey außgelegt, wehn sie tryfft, vnnd wohin, sie wissen aber nitt, von wahnnen er kombt, oder wo er hin will, dann sie seindt blindt mit gesehendten augen, das sye selb antryfft, werffens auf andere; nun sehent weitter; yhr wissent, das Christus sagt, von der zukunfft deß jüngsten tags, durch ein gleychnus allso; wann der sommer komben will, so gehen die sprößlein herfür, darnach das geblüeßt; (der frücht) so wissent yr alls dann, das der sommer nahent ist, das natürlich exempel ist souil hie auch zuuerstehen; so wir sehent vnnd wissent, das der endtechrist vndter vnns ist, das wir yn dergleychen auch sollent verstehn, nemblichen so einer oder mehr wurden auffstehn, vnnd sagen, jch bin Christus, dortt ist Christus, jch bin ein gesandter von gott, jch bin ein prophet, jch bin ein apostell, vnnd ettlich schlagent sich selbs mit staynen, ettlich treybent andere dergleychen frücht, vnnd bey dem sollen wir wissen, das der endtechrist neher bey vnns ist, dann dieße sprößlen vnnd blüeßt ist schon vor augen; so wir nun wissen, das Christus sagt, wehe euch, wehe euch, warumb? jr fressent der wittiben haußer, jr nembent den schlüssel der weyßheyt?; nun wz ist das anderst, dann das der endtechrist näher ist, er gehet vndter vnns vmb, er ist aber nitt bekhandtlich, verborgen vndter vnns, wie Christus vndtern jüden, dann sie wahren nit würdig, das sie yhne sehen sollten, allso ists vndter vnns auch, so aber die stundt khombt deß gerichts, zuschayden von einander die lämblein vnd böckh, so wirdt er offennbar werden vndter vnns christen, dann wirdt Christus den jüden auch offenbar werden, das er ist ein son gottes, dasselbig ist nun der sommer, [f. 469v] seelig aber wirdt der sein, der am sabbath die flucht nichtt darff nemben, vnnd der ym wintter nit fliehen darff, das ist, auff denselbigen tag, allso sollen wir aigentlich wissen, das der endtechrist von Christo yn seinen wahrzaychen, vnnd vorbotten gnugsamb erzehlt, es nembt es aber nyemandt an, nyemandt gedenckht an dz wortt gottes, nur allein, dz die fallschen propheten gehört werden, ist einem yedlichen genug, allso erkhaltet yr liebe, allso bleybt sie, sollches alles wirdt vnns da fürgehalten, durch Christum, yn diesen myraculen, das der besessene mensch der ist, der da praefygurirt, die frücht, vnnd vorbotten deß sumers, das ist, deß endtechrists, jnn dem, das er alles zureyßt, darumb er soll gebundten werden, vnd nitt allein dasselbig, er cösstiget sich selber ohne not, schlecht sich selber mit stäinen, pleret vnnd schreyet, das alles allein die praefiguration ist deß endtechristen, der auch allso thut.
Deßhalben sollen wir nit gedenckhen, mit sollchen possen gott dienen oder nachuolgen, sonder ansehen den weg Christj, vnnd sein creutz betrachten, das vnnser auff vnns nemben, das vnns gott aufflegt, nit mit vnns selbst ein besonders machen, dann dz creütz, das Christus getragen hat, dasselb ist von seinem himblischen vatter auff yn gelegt, darumb er baht, mag es sein, so nymb den kelch von mir, also sollen wir wartten deß creütz, das vnns auffgelegt wirdt, vnd vnns khein newes machen, sonder dz der will gottes geschehe, nitt vnserer, das sein reych zu vnns khombe, nitt dz vnser zu ym, vnnd das auff erdten wie ym himmel, nit ym himmel wie auff erdten, das alles praefigurirt, vnnd dz miracul yn dem besesßnen menschen, der sich selbst bestettigt ohne not, darumb was nitt von gott, khombt vom teufel, wie yn diesem menschen, sein creütz trug er nit von gott, sondern das ym der teufel auffleget, das trug er, schlug sich selbst, das ist, auß deß teuffels gewalt, not auß gott, o yr christen merckent, das der teuffel auff Christj frag, wie er hayße, ein antwort gab, er hiess legion, dann [f. 470r] yr wahren vil, nun hat legion ein vnendtliche zal, die ohn endt ist, o freylich, seindt yr vil, gehet die ganntze welt auß; wo ist ein ortt da sie nit seindt, wie ein grosße zal, ohn endt zu zehlen, alls wenig alls die sternn am himmel, vnd dz meer nach dem tropffen, seindt vntödtlich, wann eine abgehet, seindt zwo an der stadt, vnnd ye lennger ye mehr, dann da wirdt die weyssagung Christj erfüllet, da er sagt, sye suchen ein preselitum, vnnd wenn sie den gefundten haben, so machent sie yne zwey mahl böser, dann sie seindt, nun sehendt yr christen, wie sye yetzt zu vnserer zeyt so böß seindt; so yr rechnen vom erssten, byß auff den yetzigen, so gyfftig sein sie, alchimey giffts vermögen, jst nit hoch gnug, hatt nit arsenic, vnd mercurius sublimatus gnug yn ym, spynnen, krotten, wörm, helffen nichtz mehr, sye haben nit genug, an dem gifft, sonder werffens hinweg, vnd legen ein neuen glauben an, predigen Christum anders denn vor, das vorige war nichtz, weniger ist er yetz, dann so sye yhe lennger ye bößer werden, so ist von nötten, dz sie ein neues auß dem allten nemben, darumb ist es ein grosße zal, vnnd yr seindt vil, dann yr mügent wol ermesßen den grossen hauffen, der an ym selbst ist, vnd der ist auch, der ym anhannget, darumb ist es eine grosse legion, aber das, o yr christen, das yr geyst yn die sau soll, vnnd yn säuen ertinckht werden, dasselbig ist das vnnß zu hertzen soll gehn, dieweylen wir alle von Adam seindt gefreundt, vin einem blut, das die so vnnser freundt vnnd prüder seindt, sollen vnns verfüeren, die yhenigen die nit mehr seindt dann wir, sie seindt von Adam, vnd wir von Adam, zu dem, wir seindt von Christo, darnach das creutz, vnnd sie auch, allso gar prüder, vnd vnsere prüder sollen wider vnns sein, zur ewigkheit, aber dz soll den gerechten hauffen Christj nitt berauben, dann Cayn schlug sein pruder Abell zu todt; allso sollen wir [f. 470v] auch die praefigurationes für vnsern augen haben, dz wir kheinem pruder sollen mehr vertrauen, alls dz an jm selbst ist; auß Abell seindt die frumben, auß Cayn der antichrist, dieweyl, vnd wir dz offentlich sehen, das vndter vnns zwey geschlecht seindt, so sie es gott beuehlen, deß geschöpff wir alle seindt, die bößen mitt den säuen lassen ertrinckhen, jm hellischen feur, der mit vnns ist, der ist nitt wider vnns, der wider vnnß ist, der bleyb da dieselbigen bleyben sollen, das aber sollen wir wissen, das Christus den besesßnen menschen hat gesundt macht, vnd erlöset vom bößen geyst, allso wirdt er vnns auch erlößen werden, vom endtechristen, dem wir volgen müessen, vnnd vndter ym sein, der auch vndter sich gebracht hat den kayser, den gott vnns geben hat, allso von allen verlassen; frölich aber sollen wir die gefänkhung tragen; von wegen der hoffnung der letzsten erlößung, jnn dz ewigen paradeis.