Paul Nagel to Arnold Kerner; 1623, August 27
Author: | Paul Nagel | |
Recipient: | Arnold Kerner | |
Date: | 1623, August 27 | |
Place: | Torgau |
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Pages: | 3 | |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Leipzig, University Library, Ms. 0356, f. 74-75 |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=7488 |
Names: | Johann Tserclaes, Count of Tilly; Abraham von Einsidel; Elias Teichmann |
Places: | Leipzig |
Edition
[f. 74] Salutem & amorem etc. Ehrennvester GroßAchttbarer vnndt Hochgelahrter Herr Doctor, großgünstiger lieber wherter Freunndt, Deßelben beliebtes schreiben vndt antwortt ist mir wohl vndt zu recht zu kommen, drauß Jch dann auch mittleidende seinem Zustandt vernommen, erfreuwe mich mitt dem Herren der beßerung, vndt will gewiß hoffen, der liebe Gott werde dem Herrn wider Krafft geben, gesundheitt verleyhen, vndt seine wunder vndt Heil sehen laßen, wie wol wirs albereidt sehen. Es muß doch aus dem + [Kreuz] becher getrunncken sein, aber die gottlosen müßenn den höfenn sauffen. Es muß die preisung vndt leüterung noch fortt gehen, aber wir haben noch nichtt vberstannden biß auffs bludt.
Der liebe Gott steh vns bey mitt seiner hülff vnndt genaden etc. dz die wider Christen Tylli vndt andere seines gleichen anfenglich floriren vndt triumphiren muß also seinn vndt es wirdt dieser Tilli noch viell ein mehres ausrichten, drauff wirdt er gestürtztt mitt den gutten Friderico aber ists es drumb noch nichtt gar auß, denn die Zeitt seines Singens vndt triumphs ist noch nicht vorhanden wie wohl sie nahe ist, die große Schlangen so der Leviathan der eine schlechte schlange vndt der Leviathan so eine Krumme Schlange mitt Jhren SternKindern muß erst recht torquiret werden, denn denn der eine theill wirdt gehen in die fünsternüs nemblich der gifftige schwantz der ander teil durch die bekehrung vndt neue gebuhrtt △ 666 in mittag ins lichtt o der morgen der des lichtes aufgang
[f. 74v] wann dieses geschehen, so wirdt kommen der da kommen soll, vndt wirdt auffstehen der Löw vonn Mitternachtt, denn wirdt der schwartz wider gewachsen seinn, vndt wirdt seine freunde anbrüllen, sie zwingen vndt demütgen, mitt seinen Junngen löwen triumphierenn, vntter deßen laßen wir dem löwen ruhen vndt zu krefften kommen vndt sehen an dem hochmuhtt der Tryrannen Aber wir wollen noch geliebts Gott, in kurtzen niderfallen auff vnser knie bey dem gläsern Meer mitt seym vermischtt, vndt wollen sinngen dz liedt des knechts Morse vndt dz lied des Lambs &c.: dz verley vns der große hochgelobte Gott durch Christum Jesum dz Trumphirende lamb zu seines heiligsten Namens ewigen lob vndt preiß Amen
Das begehrte Natiuitet, soll so baldt müglich neben andren petitis so viell möglich vberschicktt werden. Der Herr Doctor woll mir mitt ehsten seinen zustandt berichten der von Einsiedell lest E. E. GA. seinen gruß anmelden, vndt bittet dz die Mützen möchte verfertigett werden.
Aus beyligenden schreiben hatt der Herr Doctor des H[err]n Teichmanns zustandt zuvernehmen Jch meine ia der gute gesell sey noch in weltlicher hoffart vndt großer titteley vndt narrenwerck ersoffen hette sich in dieser gefehrlichen zeitt vmb wz nötigers bekümmern sollen, denn vmb augen lust fleischeslust vndt hoffertiges wesenn etc. Der Herr Doctor woll es in geheim lesen vndt [f. 75r] Jhme dz Briefflein so Jch Jhme geschrieben, zustellen laßen, ist wonhafft beim goldtschmide in der grimschen gaßen an der Nickelstraß ecken.
Vntter deßen will Jch E. E. GA. alß meinem großgünstigen Herren vndt Hochgeehrten lieben gar wehrden vndt treuen ia teuren freundt mitt seinen lieben Kindern vndt allen den seinen in des Höchsten gnedigen schutz vndt schirm von hertzen gantz treulich befohlen haben.
Torg[au] den 27 Aug[usti] 1623.
E. E. GA. dienstw[illiger]
M. Paull Nagel
[f. 75v] Dem Ehrennvestenn GroßAchttbarn vnndt Hochgelahrtenn Herrn Arnoldo Kernernn, Philosophiae vndt Medicinae Doctori praecellentissimo meinem Großgünstigen Herren vnndt liebnn wehrden Freunnde, zu Leiptzigk Jnn der Nicollstraßenn.