Abraham von Einsiedel to Arnold Kerner; 1623, February 08
Author: | Abraham von Einsiedel | |
Recipient: | Arnold Kerner | |
Date: | 1623, February 8 | |
Place: | Torgau |
|
Pages: | 3 | |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Leipzig, University Library, Ms. 0356, f. 68-69 |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=7487 |
Names: | Prussia; [[Biographies/Leipzig
Paul Felgenhauer|Leipzig Paul Felgenhauer]][[Category: BioLink: Leipzig Paul Felgenhauer]][[Category: Leipzig Paul Felgenhauer]][[Category: BioLink missing Leipzig Paul Felgenhauer]]; Paul Nagel; Valentin Grießmann |
[[Category: Leipzig
Paul Felgenhauer]]
Edition
[f. 68r] Ehwiges heil vnd freude in Christo dem Konige aller Könige, bneben meinen willigen dinsten bevohrenn.
Ehrenvester fürAchtbarer vnd Hochgelarter Herr Doctor Jensonders gönstiger vnd werdter freund. AUß beiden vberschickten tractättlein P[auli] felgenhawers, wie auch auß andern so H[err] Mag[ister] Nagel auß preüßen bekommen vnd eins teils mir Communiciret, habe ich erfrewlichen ersehen, Welcher gestalt nunmehr Nach geendeten Silentio, Der Lew auß Juda, Seine brüllende Stimme in den seinen widerumb erhebet vnd lam wird. Dahero den der sehenden augen Lenger sich nicht werden blenden laßen Die ohren der Zuhörer werden auffmercken, die vnvorsichtigen werden Klugheit lernen, vnd der Stamelden Zunge (Si bißhero nich muchzen dörffen) wird hinforder reindlich fertig vnd offentlich reden Esaia 32 v 3.
Dahinkegen aber die feinde der verheissung Christi, vnd lesterer der Gottlichen Mayerstätten vnd heiligen Geistes öffentlich verstummen vnd zuschanden werden. weiln sie nicht zulaßen wollen, daß der Son, sein Erbe vom Vatter heißche psalm 2. do er doch der heiden rechter Erbher ist. psalm 82. v 9. Vnd der vatter nun in seinem Reiche zum ersten Son ihn machen will allerhöchst. vnter allen Königen auff Erden. psalm 89. v 28. O, daß sie ihn Küßen, vnd nicht wehren möchten, so wurden sie nicht durch seinen brennenden Zorn vffn wege vmbkommen vnd verderben, sondern erhalten werden.
Aber es wollen solche Ehlenden durch fleischlichen Arm den Herren, vnd seinen gesalbten widerstehen, vnd wehren, geben auß falschen wahn vor die Rosen kreützer hetten eine [f. 68v] eine fleischliche Reformation vorhanden, wie den ir inquisitor Mag[ister] Valentin Grießman vnd vermeinter Wundergelerter melden, ehr wolle mit 500 gründen (Ja lügen) darthun, daß sie weren Conspirantes Contra Augustanam Confessionem, et Clandestinae seditioni addictj. vnd vorstehen solche blinden vnd blinden leiter auß heiliger Schrifft, deren meister sie doch sein wollen, nicht. Daß der Geist die welt straffen werde vmb Die sünde vmb die gerechtikeit: vnd vmb daß gerichte Joh: 16. Daß der Geist Reformiren Richten vnd ein fewer anzünden werde Esaia 4 daß es nicht durch höer oder krafft, Sondern durch des herren Geist, geschehen werde Sachar 4. v 6. Daß der herr durch fewer Richten vnd durch sein Schwerdt Tottenwerck alles fleisch vnd der gelobten vom herren viel sein werden. Esaia 66. Das er mit dem Stabe seines mundes den Erdboden schlagen vnd mit dem odem seiner lippen den Gottlosen tötten wird Esaia 11. v 4. Daß er den Gottlosen vmbringen wird mit dem Geist seines mundes. 2 Tessal. 2. v 8. Es wissen Solche blinden nicht. Daß der Reformator in ihnen Reformiren wird. wen er nemlich seine herlikeit anzünden wird, daß sie brennen wird wie ein fewer, inwendig in ihnen, den das licht Jsrael wird ein fewer sein vnd sein heiliger wird eine flamme sein, vnd wird seine dorn vnd hecken anzunden, vnd sie verzehren von der Selen biß auffs fleisch. Esaia 10. v 16. 17. 18. Da wird er verkehret sein bey den verkerten, vnd heilig bey den heiligen psalm 18. 2 Sam: 22. Daher er auch spricht. Du wirst sie machen wie ein fewer offen wen du drein sehen wirst, der herr wird sie verschlingen in seinem Zirn, fewer wird sie fressen. psalm 21. v 10. Den es wird der ein tag kommen der brennen wird wie ein offen, da werden alle verächter vnd Gottlosen Stroh sein, vnd der künfftige tag wird sie anzunden, spricht der herr Zebaoth. Vber euch aber soll auffgehen die Sonne der gerechtikeit etc. Malach: 4. v 1. Dieser tag wirds klar machen, den es wird durchs fewer offenbar werden welcherley eines ieglichen werck sey. wird diß fewer bewehren. 1 Cor 3. v 13. Daß fewer aber wird inwendig in ohfen, vnd in ihnen vnd nicht außer ihnen sein. Den es wird nicht eine glut sein, dabey man sich wermen, oder ein fewer, do man vmb sitzen möge, Esaia 47. v 14. Also wird daß wort welches fleisch ward, vnd in Christo sprach. Jch bin kommen, daß ich ein fewer anzünde auff Erden, was walte ich liber den es brennete schön, da redet er- [f. 69r] de futuro. Luc: 13. v 49. Vnd darumb sagt er auch. daß wort welches ich gered habe (oder vielmer welches in nur redet) daß wird dich richten am Jüngsten tage. Johann 12. v 48. Diß wort wird ab intra. Vnd nicht ab Extra Reformiren, vnd der Reformator selbst sein. Welches gedachte blinden nicht sehen noch vernemen können, den wen Jesus wird offenbar werden, vom himel, sambt den Engeln seiner krafft, so wird er Rache geben mit fewerflammen vber die So Gott nicht erkennet, vnd dem Evangelio vngehorsam gewesen sind. 2 Tessal: 1. v 7.
Hivon an itzo gnüg: Daß der herr vff vnterschidlich mein bitten durch meinen diner geschehen den Leonem Erugientem è Silva, mir zugeschickt thue ich mich bedancken, weiln ich aber vorstehe das ich selbiges tracktetlein behalten möge, thue ich ihme in ligend den außgelegten halben Reichstaller vbersenden mit sonderer bitte. er voriges sein tractätlein mir auch gönnen vnd lassen wolle, davor ich ihm inligend auch einen halben Spannischen dicktaller vberschicken thue. der zuvorsicht weil er in Leipzig dergleichen exemplar widerzuerlangen beßere gelegenheit hab als ich hir, er diese bitte mir nicht abschlagen werde. Kan es aber ihn nicht sein, so bin ich nochmals erbottig, daßelbe erste teil(?) nechst ihme widerzuschicken, vnd bitte ferner angelegens fleißes, do gedachtes Felgenhewers vorheißene Tractetlein mehr herrauß kommen möchten, er dieselben Ja vnbeschweret mir zuwegen bringen vnd zu schicken, vnd mein damit Ja nicht vergessen wollete, daß mehr in wercken als worten zuvordinen bin ich beflissen, himit vnß allerseits in die gnade vnd schutz des hochsten endfehlend eilend Torga[u] den 8 Febr[uarii] Anno 1623.
Des Herren d[ienst]w[illiger] freund
Abraham v. Einsidell
[f. 69v] Dem Ehrenvesten Für Achtbaren, vnd hochgelarten Herren Arnoldi Kernern, beydr Artzneyen Doctorj, vnd verodneten Statmedico, in Leipzig, Meinem insonders gönstigen vnd werdten freünde.