Wilhelm Stilo to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 16xx, April 14

From Theatrum Paracelsicum
Author: Wilhelm Stilo
Recipient: Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel
Date: 16xx, April 14
Place:

Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[2, f. 17 (olim 13)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=7502
Names: Johannes Rhenanus; Graf von Oldenburg
Places: Hamburg

Regest (ChatGPT-4o)

Wilhelm Stilo berichtet über mehrere Aufgaben und Anliegen:

Finanzielle Mission in Hamburg: Dr. Renanus hat ihm im Auftrag des Fürsten berichtet, dass 100.000 Thaler in Hamburg als Vorschuss für eine Pension aufgebracht werden sollen. Stilo erklärt, dass er diese Aufgabe mit vollem Einsatz und ohne Zögern ausführen werde, wenn er entsprechende Befehle und Vollmachten von dem Fürsten erhält. Er schlägt vor, bei Schwierigkeiten den Grafen von Oldenburg um Unterstützung zu ersuchen.

Alchemistische Experimente: Ein Verfahren zur Behandlung von Kupfer hat nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt, insbesondere im Vergleich zur „schwedischen Tinktur“, die zu flüchtig und instabil ist. Stilo äußert jedoch die Hoffnung, dass die Tinktur ein Geheimnis enthält, das weit über den Wert des Kupfers hinausgeht – ein möglicherweise herausragender alchemistischer Schatz. Er versichert, dass er dieses Wissen niemandem, nicht einmal seinem eigenen Sohn, offenbaren werde, da es ausschließlich dem Fürsten vorbehalten ist.

Persönliche Angelegenheiten: Stilo berichtet, dass er Kassel aufgrund dringender privater Verpflichtungen vorübergehend verlassen muss: Er muss die Beerdigung seiner Frau arrangieren und ausstehende Hausmieten begleichen.

Edition

[f. 17r] Durch[leuch]tiger hochgeborhener Furst vndt genediger her E.F.G. wunsche ych durch godt Ein geluckseliges gesundes vndt langes leben sampt Einer geluckseliger regerung Amen

vndt Fuge hir midt Eir Furstlich genaden yn aller vnder dienigidt zu wissen wy vndt welger gestalt mir dockter Renanus aus befelch Eir Furstlich genaden berichtet von wegen Einer zuma geldes als nemelich 1 hundert dusendt dl. zu Hamburch vorge borliche penzion auff zu brengen

wy ych den auch gentzlich hoffe yn vnderdienichidt zu vulbrengen vndt sul an mynen Flis nit Mangelen wen ych nor F.G. befelch vndt schriben van Eir Furstlich genaden anhereim zwey strengen haben mach,

wul auch beneffiz dissen Eir F.G. yn vnderdienigidt Erynnerdt haben ym fal Es uber hoffenung an dissen mangelen worde ob by dem graffe van Aldenborch nicht werdt were darumb zu Ersuchen

Ferners midt dem Kupffer genediger her wil alhir nicht gehen wy midt dem schwedischen dan Es zu Fluchtig vndt blich van Tincktur welkes ych wal nicht gehoffedt hette

vor hoffe aber vndt Erbiede mir yn bewuster tuncktur vndt das dinck aller Erdischen dingen auff Eir Furstlich genaden begeren Ein merers zu offenbaren dan yn der ⟨Kupfer⟩ verborgen ya dussendt mal mer welkes ych auch hernach keinen menschen auff Erden ya mynen Eigen son nicht macht habe zu leren den Es mer ist [f. 17v] wider Ewr Furstlich genaden noch zer zidt begriffen kan

den mir zwiffelt nicht auß dem schnoden ding wirdt ausser schehen der aller kostbarlichste schatz der auff Erden gefunden mach werden

dar van wir auff Eir Furstlich genaden begeren ych wider yn vnder dienichidt hir angelangen werde wider vndt grundtlicher zu redenn vndt mundtlich zu vor nhemen vor dis mal aber Fordert mir dy grosse nodt zu fuß van wegen myner husfrawen begrebnus vndt hus zens so ych auß zu geben

vndt bitte E.F.G. der wulle myn genediger Furst vndt Her sin vndt wunsche hir midt Ewr Furstlich genaden yn den genedeigen schutz gottes

den .14. april Ewr Furstlich genaden vnderdienige d[iener] was Jch vermach

Wilhelm stilo

[f. 18v] Dem Durchluchtigen Hochgeborenen Fursten vnd Herren Herrenn moritzen Landt graff zu hessen gravenn zu Catzenelenbogen Dietz zigenhagen vndt Nida Mynenn genedigen Fursten vndt Herrenn.


English Translation (ChatGPT-4o)

Illustrious, highborn Prince and gracious Lord,

I wish Your Serene Highness, by God’s grace, a prosperous, healthy, and long life, together with a fortunate reign. Amen.

I humbly inform Your Serene Highness that Dr. Renanus, by Your Highness’s command, has reported to me concerning the matter of raising a sum of 100,000 thalers in Hamburg as an advance pension.

I confidently hope to fulfill this task with diligence and will not fail in my efforts, provided I receive instructions and letters of authority from Your Highness to proceed with the necessary steps.

Additionally, I humbly remind Your Highness that, should unforeseen difficulties arise in securing this sum, it may be worth considering whether the Count of Oldenburg might assist in this regard.

Regarding the copper, gracious Lord, the matter does not proceed here as it does with the Swedish tincture, for it is too volatile and fades in its properties, which I had not anticipated.

Nonetheless, I remain hopeful and devoted to further exploration of this tincture. I am convinced that this substance holds a secret surpassing all earthly things, a secret far greater than what is concealed within copper itself—indeed, a thousand times greater.

I pledge that I shall not reveal this matter to any person on earth, not even to my own son, as I am duty-bound to Your Serene Highness. This matter is greater than what can currently be understood and will require time and wisdom to uncover fully. I have no doubt that from this seemingly insignificant thing, the most precious treasure that can be found on earth will emerge.

At Your Highness’s command, I am prepared to return and discuss this matter in greater detail and address it orally. However, for now, urgent personal matters call me away: I must arrange for the burial of my wife and pay my house rent.

I therefore humbly ask Your Highness for understanding in this regard and commend Your Serene Highness to the merciful protection of God.

April 14th

Your Serene Highness’s most humble servant, Wilhelm Stilo