Johannes Rhenanus to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; no date
Author: | Johannes Rhenanus | |
Recipient: | Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel | |
Date: | no date | |
Place: | no place |
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Pages: | 1 | |
Language: | Latin |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 125 (olim 117) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=7525 |
Regest (ChatGPT-4o)
Johannes Rhenanus erinnert Landgraf Moritz von Hessen-Kassel an sein vorheriges Schreiben, in dem er um ein Darlehen von 100 Talern bat, um seine finanziellen Nöte zu lindern. Er erläutert, dass er bislang keine Antwort erhalten habe, und berichtet von weiteren Belastungen, darunter die kürzliche Geburt eines Sohnes durch seine Frau sowie andere Schwierigkeiten. Er erneuert seine Bitte in untertänigster Form und versichert, dass es ihm nicht an Dankbarkeit oder tugendhaftem Verhalten mangeln werde, sollte seine Bitte erfüllt werden.
Rhenanus berichtet über den erfolgreichen Fortschritt seiner alchemistischen Arbeiten. Er benötigt in den kommenden Tagen Silber („Luna“), da das Sal tartari für die nächste Phase vorbereitet werde, um mit Weingeist weiterzuarbeiten. Er informiert den Landgrafen in aller Demut über diese Fortschritte und bittet darum, seine Notlage mit Nachsicht zu betrachten und ihm die Unannehmlichkeiten seines Schreibens zu verzeihen.
Edition
[f. 125r] Non dubito Illustrissime ac Potentissime Princeps, Domine Clementissime, quin I.V.C. in recenti adhuc memoria teneat quod superioribus diebus illam de inopia undique me premente certiorem redditi, simulque ut centum thaleris mutuis, quibus rebus meis consulere possem, me sublevare velit, humillimé rogavi.
Quia igitur hactenus ad meam petitionem nihil responsi accepi, et ante aliquot dies uxor mea puerum enixa est, nec non alia incommoda me premunt, adhuc fummissis precibus instare, nec non etiam atque etiam, ut I.V.C. clementem suum animum in me inclinare ac me juvare velit, humiliter otare res ipsa coëgit. Quare si et hisce supplicibus meis literis I.V.C. molestus sum, audaviam illam meam in meliorem partem interpretari, & petitioni meae favere ut I.V.C. velit perguam humillime rogo atque obsecro; quicquid ne me aut seu vitii aut grati animi fuerit pollicendo.
Ad labores meos quod attinet, prosperi succedunt, & si I.V.C. Lunam subministrare voluerit, proximo quoquodie illâ opus habebimus. Nam sal tartari hoc ipso die ad operationem perfectum reddetur, ut spiritus vini illi affundi possit. Haec celare I.V.C. non potui, et precor submissè ut illa aequo animo aegestati meae considere, nec non mihi molesto condonare velit, I.V.C. Deo ter optimo Maximo commendando.
I[llustrissimae] V[estrae] C[elsitudini] Humillimus alumnus
Johannes Rhenanus.
[f. 125r] Illustrissimo ac Potentissimo Principi atque Domino D[omi]n[o] MAURITIO Hassiae Landgravio, Comiti in Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain & Nidda, Principi ac Domino meo Clementissimo.
German Translation (ChatGPT-4o)
Durchlauchtigster und mächtigster Fürst, gnädigster Herr,
Ich zweifle nicht daran, dass Eure Durchlauchtigste Hoheit sich noch daran erinnert, dass ich vor einigen Tagen von der Not, die mich von allen Seiten bedrängt, berichtet und zugleich in aller Demut darum gebeten habe, mich durch ein Darlehen von hundert Talern zu unterstützen, damit ich meine Angelegenheiten regeln kann.
Da ich bisher keine Antwort auf mein Anliegen erhalten habe und meine Frau vor einigen Tagen einen Sohn geboren hat sowie weitere Unannehmlichkeiten mich bedrücken, bin ich gezwungen, erneut mit demütigen Bitten darauf zu drängen und abermals Eure Gnade zu erflehen, damit Ihr Euren barmherzigen Willen mir gegenüber neigt und mir helft. Sollte ich Eure Hoheit mit diesem meinem erneuten Flehen belästigen, bitte ich inständig, dies milde zu deuten und meinem Anliegen wohlwollend zu begegnen. Dies bitte und beschwöre ich in aller Demut, wobei ich verspreche, dass es mir weder an Dankbarkeit noch an einem tugendhaften Verhalten fehlen wird.
Was meine Arbeiten betrifft, so verlaufen sie erfolgreich. Sollte Eure Hoheit Silber bereitstellen wollen, so würde dieser in den nächsten Tagen benötigt. Denn das Sal tartari wird an diesem Tag für die Operation vorbereitet, sodass der Weingeist hinzugefügt werden kann. Dies konnte ich Eure Hoheit nicht verschweigen und bitte demütig, meine Notlage mit Gleichmut zu betrachten und mir meine Belästigung nachzusehen. Möge Eure Hoheit mit Ihrer Durchlauchtigsten Familie dem dreimal größten Gott anbefohlen sein.
Euer Durchlauchtigster Hoheit demütigster Diener und Schüler
Johannes Rhenanus
English Translation (ChatGPT-4o)
Most Illustrious and Mighty Prince, Gracious Lord,
I do not doubt that Your Most Illustrious Highness still remembers that I recently informed you of the distress pressing upon me from all sides and at the same time most humbly requested your assistance through a loan of one hundred thalers, so that I might address my circumstances.
Since I have not yet received a response to my petition and, a few days ago, my wife gave birth to a son, along with other burdens weighing on me, I am compelled to persist in my humble pleas and once again implore Your Grace to incline your merciful will toward me and help me. Should I be troubling Your Highness with this renewed appeal, I humbly ask that you interpret it in the best possible light and favor my request. I most humbly beg and beseech this while promising that I will not fail in gratitude or virtuous conduct.
As for my work, it is progressing successfully. Should Your Highness wish to provide the silver, it will be needed in the coming days. For the Sal tartari is being prepared today for the operation, so that the spirit of wine can be added. This I could not withhold from Your Highness, and I humbly pray that you consider my plight with equanimity and forgive me for this inconvenience. May Your Highness and your Most Illustrious Family remain under the protection of the thrice-greatest God.
Your Most Illustrious Highness’s Most Humble Servant and Student
Johannes Rhenanus