Jacobus Masonus to NN; 1611, September 07

From Theatrum Paracelsicum
Author: Jacobus Masonus
Recipient: NN
Date: 1611, September 7
Place: Kassel

Pages: 1
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 5
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=326
Names: Jacques Verriers
Places: Frankfurt am Main

Regest (ChatGPT-4o)

Jacobus Masonus empfiehlt einem „französischen Arzt und wahren hermetischen Philosophen“ namens Monsieur Verriers dem Adressaten zur Unterstützung. Verriers wird als erfahrener Alchemist beschrieben, der den Lapis Philosophorum mit eigenen Händen hergestellt habe. Masonus versichert, dass Verriers die alchemistischen Prinzipien mit korrektem Material und auf richtige Weise anwendet und betont, dass er vollstes Vertrauen in dessen Aufrichtigkeit und Fähigkeit habe. Er hebt hervor, dass Verriers weder ein „leichtfertiger Alchemist“ noch ein „betrügerischer Herumtreiber“ sei, sondern ein ehrlicher und gottesfürchtiger Mann.

Masonus bittet den Adressaten, Verriers in Frankfurt willkommen zu heißen und ihn bei seinen alchemistischen Arbeiten zu unterstützen. Er argumentiert, dass der Adressat dadurch die Wahrheit der hermetischen Philosophie selbst erfahren könne. Masonus erklärt, dass er von Verriers’ Fähigkeiten und Wissenschaft aus den Schriften der Philosophen überzeugt sei und für dessen Integrität mit seinem Leben bürge.

Der Brief schließt mit der Bitte um eine Rückmeldung und mit Segenswünschen für den Adressaten.

Edition

[f. 5r] Meine willigste dienste vnnd freundtlichen grueß jederzeitt zuuohe.

Ehrentvester hochgelertter insondens großgunstiger herr vnnd weiser freundt,

Wiewol ich lange zeith nichts, so hab ich auch nihmals bessere gelegenheitt an den herrn zu schreiben gehabtt, dan zayger dieses ein frantzösischer medicus vnnd ein wahrer philosophus hermeticus, der den lapidem philosophorum mitt aigenen handen vor diesem gemacht, hatte mich gebetten, ich wolle ihme zu Franckhfurth an einen gutten freundt recommendirn. Weyl ich daselbsten keinen bessern weyss, der auch dieser kunst zugethan wehre, als den herrn, hab ich ihme solches nicht abschlagenn sollen noch wollen, vornemblich, diewiel dz ich ex verorum philosophorum nachgelassenen scriptis versichert woll weiss, dz er in debita materia & debito modo laborirt, darvor ich dan nicht allein meine wenige gütter, sondern dz leben wol selbst verpfänden kann vnnd will.

Woferne nuhn der herr noch wie vohrmals ein liebhaber dieser heremitischen philosophis ist, bitt ich den herrn freundtlich, er wolle diese gelegenheit nicht aus handenn lassen, vnnd ihme Monsieur Verriers alle beförderung erzeigenn, darmit der herr einmal die warheitt selbst sehen vnnd ergreiffen mag. Dann, wie vorgesagt, ich seiner kunst vnnd wissenschafft in diesem werckh auss den philosophis mehr als vergewisset bin, derowegenn darff sich der herr nicht befharenn, dz ich ihme einen liechtfertigen alchimisten oder betriegenden landtfahraren recommendiere, diewiel ich weis das dieser Verriers auffrichtig, ehrlich vnnd gotsförchtig ist vnnd pleiben wirdt, es gehe ihme wie es wolle.

Hiermit vns samptlichen göttlicher allmacht emfhelendt, mitt bitt der herr wolle mir auch ein wörtlein widerumb schreibenn, vnnd bleib des herren dienstwilliger freundt.

Cassel den 10. <septem>bris a[nn]o 1611.

Jacobus Masonus



German Translation (ChatGPT-4o)

Meine willigsten Dienste und freundlichen Grüße jederzeit zuvor.

Ehrenwerter, hochgelehrter, insbesondere großgünstiger Herr und weiser Freund,

Obwohl ich lange Zeit nicht geschrieben habe, hatte ich nie eine bessere Gelegenheit, Ihnen zu schreiben, als jetzt. Der Überbringer dieses Briefes, ein französischer Arzt und wahrer hermetischer Philosoph, der den Lapis Philosophorum bereits früher mit eigenen Händen hergestellt hat, bat mich, ihn einem guten Freund in Frankfurt zu empfehlen. Da ich dort niemand Besseren kenne, der auch dieser Kunst zugetan wäre, als Sie, konnte und wollte ich ihm diese Bitte nicht abschlagen – insbesondere, weil ich aus den hinterlassenen Schriften wahrer Philosophen mit Sicherheit weiß, dass er mit der richtigen Materie und auf die richtige Weise arbeitet. Dafür bin ich bereit, nicht nur meine wenigen Güter, sondern auch mein Leben selbst zu verpfänden.

Falls Sie, wie früher, ein Liebhaber dieser hermetischen Philosophie sind, bitte ich Sie freundlich, diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen und Monsieur Verriers jegliche Unterstützung zukommen zu lassen, damit Sie selbst die Wahrheit sehen und ergreifen können. Denn, wie gesagt, ich bin seiner Kunst und Wissenschaft in diesem Werk aus den philosophischen Schriften mehr als gewiss. Daher brauchen Sie keine Befürchtungen zu haben, dass ich Ihnen einen leichtfertigen Alchemisten oder einen betrügerischen Herumtreiber empfehle. Ich weiß, dass dieser Verriers aufrichtig, ehrlich und gottesfürchtig ist und bleiben wird, egal, wie es ihm ergeht.

Hiermit empfehle ich uns alle der göttlichen Allmacht und bitte Sie, mir auch ein paar Zeilen zurückzuschreiben. Ich verbleibe Ihr dienstwilliger Freund.

Kassel, den 10. September 1611
Jacobus Masonus

English Translation (ChatGPT-4o)

My most willing services and cordial greetings at all times.

Honored, most learned, especially gracious lord and wise friend,

Although I have not written for a long time, I have never had a better opportunity to write to you than now. The bearer of this letter, a French physician and a true hermetic philosopher, who has previously made the lapis philosophorum with his own hands, requested that I recommend him to a good friend in Frankfurt. Since I know no better person there who is also devoted to this art than you, I felt I could neither decline nor refuse his request—especially because I am well assured from the writings left by true philosophers that he works with the proper material and in the correct manner. For this, I am willing to pledge not only my modest possessions but also my very life.

If you are still, as before, a lover of this hermetic philosophy, I kindly ask you not to let this opportunity slip through your hands and to extend every possible assistance to Monsieur Verriers so that you might personally see and grasp the truth. For, as stated above, I am more than certain of his art and knowledge in this work from the philosophers’ teachings. Therefore, you need not fear that I would recommend to you a frivolous alchemist or a deceptive charlatan. I know that this Verriers is sincere, honest, and God-fearing, and he will remain so, no matter what may come.

With this, I commend us all to the almighty God and kindly ask you to write me a word in reply. I remain your devoted friend.

Kassel, September 10, 1611
Jacobus Masonus