Jacob Mosanus to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 1612, January 28

From Theatrum Paracelsicum
Author: Jacob Mosanus
Recipient: Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel
Date: 1612, January 28
Place: Kassel

Pages: 1
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 16-17
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=330
Names: Daniel Radpoldt; Johannes Rhenanus; Peter Hermes

Regest (ChatGPT-o1)

Jacobus Mosanus teilt mit, dass Daniel Radpoldt bereit sei, Seiner fürstlichen Gnaden den Proceß „ad rubeum“ zusammen mit anderen „schönen Sachen“ zu übergeben und persönlich zu demonstrieren, wie man die sogenannten „Amausen“ fertigt und je nach Bedarf groß oder klein gießt. Radpoldt versichert, dass seine alchemistischen Verfahren „gewiss und wahrhaftig“ seien, und beabsichtige, sich in Kassel niederzulassen, um sich dort vorübergehend mit medizinischer und chirurgischer Praxis zu ernähren. Er wolle warten, bis sich die Wirksamkeit seiner mitgeteilten Prozesse hinreichend zeige.

Mosanus verweist darüber hinaus auf die Meinung von Johannes Rhenanus, welche der Fürst bereits aus dessen gestrigem Schreiben habe entnehmen können. Bezüglich Peter Hermes legt Mosanus ein weiteres Schreiben bei, zu dem er eine Entscheidung des Fürsten erbittet.

Edition

[f. 16r] Durchleuchtiger hochgebohrner furst, e[uer] f[ürstlich] g[naden] seint meine underthenige schultpfflichtige gehosame dienst jeder zeit zuvor.

Genediger furst und herr,

Radtolden [Daniel Radpoldt] belangent, ist er nicht allein uhrbütig den proceßum ad rubeum {nachgetragen: beneben vielen anderen schönen sachen, so er bey sich haben sol,} underthanig zu communiciren, sondern auch wie man die amausen machen und groß oder klein gießen sol, e[uer] f[ürstlich] g[naden] selbst in der hant arbeit zu zeigen willig.

Weil auch (wie er vorgibt) seine sachen gewiß und wahrhaftig seint, e[uer] f[ürstlich] g[naden] auch hinfüro vil hohere sachen zu communiciren im willens, ist er resolvirt sich alhier nieder zu schlagen, sicht mit der praxi medica und chirurgica zu behelffen, und sich zu ernehren wie er kan, bis der communicirten proceßen warheit thatlich erwiesen sein wirt.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] werden Renani [Johannes Rhenanus] mainung auß seinem gestrigen schreiben genediglich vernommen haben.

Wegen Hermetis [Peter Hermes] haben e[uer] f[ürstlich] g[naden] alhier beyligent ein schreiben zu empffangen, darauff er eine genedige resolution erwartet.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] Godt dem alchmechtigen zur glucklichen regierung, langem leben und leibs gesontheit auch mich derselbigen zu genaden underthenig empffelent.

Datum Caßell den 28ten Januarij ao. 1612.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] undertheniger gehorsamer diener

Jacobus Mosanus


German Translation (ChatGPT-4o)

Durchlauchtigster hochgeborener Fürst, Eurer fürstlichen Gnaden sind meine untertänigen, schuldpflichtigen und gehorsamen Dienste jederzeit zuvor.

Gnädiger Fürst und Herr,

Was Radtpold betrifft, so ist er nicht nur bereit, den Proceßum ad rubeum (neben vielen anderen schönen Dingen, die er bei sich haben soll) untertänigst mitzuteilen, sondern er ist auch willens, persönlich zu zeigen, wie man die Amausen herstellt und in großen oder kleinen Formaten gießt, indem er es Eurer fürstlichen Gnaden direkt vorführt.

Da er (wie er vorgibt) überzeugt ist, dass seine Methoden sicher und wahrhaftig sind, und da er Eurer fürstlichen Gnaden in Zukunft noch viel bedeutendere Dinge mitzuteilen beabsichtigt, ist er entschlossen, sich hier niederzulassen. Er plant, sich durch medizinische und chirurgische Praxis seinen Lebensunterhalt zu verdienen, bis die Wahrheit der von ihm mitgeteilten Prozesse durch praktische Ergebnisse bewiesen ist.

Eurer fürstlichen Gnaden werden die Meinung Renanus' aus meinem gestrigen Schreiben gnädig entnommen haben.

Bezüglich Hermetis erhalten Eurer fürstlichen Gnaden hiermit ein beigefügtes Schreiben, auf das er eine gnädige Entscheidung erwartet.

Eurer fürstlichen Gnaden empfehle ich mich hiermit Gott dem Allmächtigen für eine glückliche Regierung, ein langes Leben und Gesundheit, und zugleich empfehle ich mich Ihrer Gnade in aller Untertänigkeit.

Gegeben zu Kassel, den 28. Januar 1612.

Eurer fürstlichen Gnaden untertänig gehorsamer Diener
Jacobus Mosanus

English Translation (ChatGPT-4o)

Illustrious Highborn Prince, To Your Serene Highness, my humble, dutiful, and obedient services are ever pledged.

Gracious Prince and Lord,

Regarding Radtpold, he is not only willing to humbly share the Proceßum ad rubeum (along with many other fine things he claims to possess), but he is also prepared to demonstrate personally how to create the Amausen and cast them in large or small formats, showing it directly to Your Serene Highness in practical work.

Since he (as he claims) is certain that his methods are reliable and truthful, and since he intends to communicate much greater matters to Your Serene Highness in the future, he has resolved to settle here. He plans to support himself through medical and surgical practice until the truth of the processes he has shared is proven by practical results.

Your Serene Highness will have already noted Renanus’ opinion from my letter yesterday.

Regarding Hermetis, Your Serene Highness will find enclosed a letter to which he awaits your gracious decision.

I commend Your Serene Highness to Almighty God for a prosperous reign, long life, and good health, and humbly submit myself to your favor.

Given in Kassel, on the 28th of January, 1612.

Your Serene Highness’ most humble and obedient servant,
Jacobus Mosanus