Jacob Mosanus to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 1612, January 27
Author: | Jacob Mosanus | |
Recipient: | Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel | |
Date: | 1612, January 27 | |
Place: | Kassel |
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Pages: | 2 | |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 14-15 |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=329 |
Names: | Daniel Radpoldt |
Places: | Brandenburg; Meissen; Neuensee; Schweiz |
Regest (ChatGPT-4o)
Jacobus Mosanus übersendet Landgraf Moritz den versiegelten Prozessbericht des Radtpold und empfiehlt, diesen aufzubewahren. Er verweist darauf, dass der Landgraf anhand seines „hocherleuchteten Verstands“ leicht feststellen könne, ob die beschriebene Methode der Natur und den Möglichkeiten entspreche.
Mosanus berichtet, dass Radtpold derzeit um eine freie Unterkunft sowie um Unterstützung in Form von Vorräten und anderen Haushaltsgütern bittet. Da Radtpold mit seiner Familie vor Ort weilt und der Unterhalt während des Winters kostspielig wäre, schlägt Mosanus vor, Radtpold und seine Angehörigen vorerst aus der Herberge zu entlassen. Falls die Methoden in dem Bericht als praktikabel und wahr befunden werden, könne Radtpold in Zukunft eine Vergütung erhalten, die er nicht im Voraus spezifizieren möchte. Mosanus überlässt die endgültige Entscheidung über diese Angelegenheit jedoch vollständig dem Landgrafen und erklärt sich bereit, dessen Befehle unverzüglich auszuführen.
Mosanus erwähnt, dass Radtpold ehemals Stallmeister in Brandenburg war und möglicherweise aus einer Schweizer Familie stammt, die von Neuensee abstammt. Zudem soll er mit Mosanus verwandt sein.
Abschließend empfiehlt Mosanus den Landgrafen Gottes Schutz und betet für eine glückliche Regierung, langes Leben, Gesundheit und fürstliches Wohlergehen. Er schließt mit einer Bekundung seiner Untertänigkeit und Treue.
Edition
[f. 14r] Durchleuchtiger hochgebohrner furst, e[uer] f[ürstlich] g[naden] seint meine underthänige schultpfflichtige gehorsame dienste jeder zeit zuvor.
Genediger furst und herr,
Beyligent haben e[uer] f[ürstlich] g[naden] des Radtpoldi proceßus versigelt wohlverwahrlich zu empfangen, und werden dieselbige darauß leichtlich durch ihren hocherleuchten verstandt vermerken können, ob dieselbige proceßus der natur und der müglickeit gemehß sein. Weil aber mehrgedachter Radtpolt an itzo freye wohnung, auch sonsten an etwas zur haußbestallung von frucht und anderm von e[uer] f[ürstlich] g[naden] underthänig begehren thut, und er selbst funfter alhier, auch etwas in der hybernation auff so viel persohnen darauff gehen würde, hielt ich darfür, es wehre e[uer] f[ürstlich] g[naden] träglicher, dieselbige quittirten ihn sampt den seinigen ein. Vor alles an itzo auß der herberge und wen die proceßus versucht und wahr befunden worden, eine verehrung (welche er Radtpoldt nicht namhaftig machen will) versprechen ließen und also auff dißmahl darmit abwiesen. Jedoch e[uer] f[ürstlich] g[naden] stelle ich alles underthenig anheim, und was dieselbige genediglich hierin befehlen werden, wil ich so balt bey ihm Rahtpolden außrichten.
[f. 14v] Der Radtpold, so stalmaister bey Brandenburg gewesen, sol ein Meisner und gleichwohl ihm verwant sein, dan ihr geschlecht von Newensee auß der Schweitz herkommen soll.
E[uer] f[ürstlich] g[naden] hiermit Godt dem almechtigen zur gluckligen regierung, langem leben, leibs gesontheit und allem furstlichen wohlstant, auch mich der selbigen zu genaden underthenig empffehlent.
Datum Caßell den 27ten Januarij ao. 1612.
E[uer] f[ürstlich] g[naden] underthaniger gehorsamer diener
Jacobus Mosanus
German Translation (ChatGPT-4o)
Durchlauchtigster hochgeborener Fürst, Eurer fürstlichen Gnaden sind meine untertänigen, schuldpflichtigen und gehorsamen Dienste jederzeit zuvor.
Gnädiger Fürst und Herr,
Eurer fürstlichen Gnaden lege ich hiermit den versiegelten Prozessbericht von Radtpold zur wohlverwahrten Entgegennahme bei. Durch Ihren hocherleuchteten Verstand werden Sie leicht erkennen können, ob dieser Prozess der Natur und den Möglichkeiten entspricht.
Da jedoch der erwähnte Radtpold derzeit eine freie Unterkunft sowie zusätzliche Unterstützung in Form von Vorräten und Haushaltsgütern von Eurer fürstlichen Gnaden erbitten möchte und er sich mit seiner Familie hier aufhält, was während des Winters kostenintensiv ist, schlage ich vor, dass Eure fürstlichen Gnaden ihn samt seiner Angehörigen aus der Herberge entlassen. Sollte sich der Prozessbericht als brauchbar und wahr erweisen, könnte ihm später eine Vergütung zugesprochen werden, die er allerdings nicht vorab benennen möchte. Ich empfehle, ihn auf diese Weise vorerst abzuweisen.
Jedoch stelle ich alles in untertäniger Weise in das Ermessen Eurer fürstlichen Gnaden. Was Sie gnädig hierin befehlen, werde ich umgehend bei Radtpold ausrichten.
Radtpold, der zuvor Stallmeister in Brandenburg war, soll ein Meißner sein und möglicherweise mit mir verwandt. Es wird berichtet, dass seine Familie aus Neuensee in der Schweiz stammt.
Eurer fürstlichen Gnaden empfehle ich mich hiermit Gott dem Allmächtigen für eine glückliche Regierung, ein langes Leben, Gesundheit und fürstlichen Wohlstand. Zugleich befehle ich mich Ihrer Gnade untertänigst.
Gegeben zu Kassel, den 27. Januar 1612.
Eurer fürstlichen Gnaden untertänig gehorsamer Diener
Jacobus Mosanus
English Translation (ChatGPT-4o)
Illustrious Highborn Prince, To Your Serene Highness, my humble, dutiful, and obedient services are ever pledged.
Gracious Prince and Lord,
I hereby enclose, for Your Serene Highness’ secure and proper reception, the sealed process report of Radtpold. With your enlightened understanding, you will easily be able to discern whether this process aligns with nature and feasibility.
However, the aforementioned Radtpold is currently requesting free accommodation as well as additional support in the form of provisions and household goods from Your Serene Highness. Since he and his family are residing here, which entails considerable expenses during the winter, I suggest that Your Serene Highness dismiss him and his dependents from the lodging for now. If the process described in the report proves to be valid and reliable, he could later be granted a reward, which he himself does not wish to specify in advance. This would suffice as an interim resolution.
Nonetheless, I defer this entirely to the judgment of Your Serene Highness. Whatever you graciously command in this matter, I shall promptly implement with Radtpold.
Radtpold, who formerly served as a stable master in Brandenburg, is said to be from Meissen and possibly related to me. It is further claimed that his family originates from Neuensee in Switzerland.
I commend Your Serene Highness to Almighty God for a prosperous reign, long life, health, and princely well-being. At the same time, I humbly commend myself to Your Grace.
Given in Kassel, on the 27th of January, 1612.
Your Serene Highness’ most humble and obedient servant,
Jacobus Mosanus