Heinrich Meckbach to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 1619, March 16
Author: | Heinrich Meckbach | |
Recipient: | Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel | |
Date: | 1619, March 16 | |
Place: | Meiningen |
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Pages: | 2 | |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[2, f. 26--27 (olim 22--23) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=589 |
Places: | Leipzig |
Regest (ChatGPT-4o)
Henrich Megabach berichtet, dass er auf Anweisung des Fürsten gerne Eisenretorten und -kolben geschickt hätte, jedoch derzeit keine zur Verfügung hat. Der Grund dafür sei ein kürzliches Unglück in seinem Laboratorium, bei dem durch den Einsturz eines Gebäudeteils erhebliche Schäden entstanden seien und viele Glasgefäße verloren gingen.
Megabach erläutert weiterhin, dass er aufgrund zahlreicher Verpflichtungen am Hof wenig Zeit für Laborarbeiten habe. Dennoch wolle er ein chemisches Verfahren ausprobieren, das ihm vor kurzem aus Leipzig übermittelt wurde. Dieses Verfahren umfasst die Verwendung von hochgelbem Talk, der die luna (Silber) formen und veredeln soll. Er befürchtet jedoch, dass der Talk zu flüchtig sein könnte, erklärt sich jedoch bereit, das Verfahren mit Gottes Hilfe zu erproben.
Edition
[f. 26r] Durchleuchtiger Hochgeborner, gnediger furst vnd her, E[uer] F[ürstlich] G[naden] sein mein vnderthenige, gehorsame dienst jderzeit beuor.
G[nädiger] f[ürst] vnd her, e.f.g. gnedigem anbeuehlen nach wolte ich vndertheniges gern gratificiren, vnd eisern kolben vnd retorten hiermit vberschickt haben, so hab ich derogleichen Jtzo gar nichts vnd nur sorg vor weniger zeit durch einfallung eines gebaües ahn meinem laboratorio zimlicher schaden zu gefugt worden, Das ich wenig gläser erhalten.
Ob ich woll von wegen meines vil feltigen aufwartens bey hoff bishere wenig zeit zum laboriren gehabt, auch sonst die wenigere zeit zu haus sein kan, wolte ich doch gern ein proceß, so mir vor weniger zeytt von Leipzig verwarelich vberschickt, laboriren vnd einrichten, werde aber bis noch der Jnstrument halben daran gehindertt, der proceß gehet durch den hochgelben Talch, das durch mittell dessen die ⟨luna⟩ sich figiren vnd gradiren [f. 26v] solte, ich besorge es werde der Talch zu fluchtig sein, Jedoch will ichs, gemees got, versuchen.
Hab E.F.G. ich hinwider vnderthenig berichten sollen, vnd bin e.f.g. zu gehorsamen vnderthenig schuldig vnd willig, dieselbige gotlicher bewahrung zu lang werender gesundtheit treulich beuehlendt. Datum Mejningen am 26 Martij Anno [1]619.
E[uer] F[ürstlich] G[naden] vndertheniger gehorsamer
Henrich Megabach D[octor]
[f. 27v] Dem durchleuchtigen vnd hochgebornen Fursten vnd herrn, herrn Mauritio, Landgrauen zu Hessen, Grauen zu Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain vnd Nidda etc. Meinem gnedigen fursten vnd herrn.
Praesen[tatum] SchmalKalden Am 26 Martj Anno 1619.
English Translation (ChatGPT-4o)
Illustrious, Highborn, and Gracious Prince and Lord,
Your Serene Highness, I am always humbly at Your service with loyal and obedient devotion.
Gracious Prince and Lord, in accordance with Your Highness’s gracious command, I would gladly have provided iron retorts and flasks and sent them along with this letter. However, at present, I have none available, as I recently suffered considerable damage to my laboratory due to the collapse of a structure, resulting in the loss of a significant number of glass vessels.
Although my numerous courtly duties have left me little time for laboratory work and I am often away from home, I would like to undertake a process recently sent to me from Leipzig under careful advisement. However, I am currently hindered by a lack of the necessary instruments. This process involves high-yellow talc, which, through its means, should refine and elevate the luna. I fear, however, that the talc may prove too volatile, yet I shall attempt it with God’s help.
I humbly felt obliged to report this to Your Highness and remain at Your service, humbly obedient and ever willing. I commend Your Highness to God’s protection, wishing you enduring health and well-being.
Dated in Meiningen, March 26, 1619.
Your Serene Highness’s most humble and obedient servant,
Henrich Megabach, Doctor