Caspar Köppern to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 1618, October 11
Author: | Caspar Köppern | |
Recipient: | Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel | |
Date: | 1618, October 11 | |
Place: | Iserlohn |
|
Pages: | 1 | |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[2, f. 19-21 (olim 15-17) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=7509 |
Names: | Friedrich Jänisch; Johann Eckel |
Regest (ChatGPT-4o)
Caspar Köppern bestätigt den Empfang eines Schreibens des Fürsten, das am 10. Oktober durch den Lakaien Friedrich Jänisch überbracht wurde. Aufgrund einer Reise zu einem Patienten hatte Köpperen das Schreiben erst verspätet erhalten. Er bedankt sich demütig für die ihm erwiesene Gunst und bietet an, mit seinen bescheidenen medizinischen Künsten dem Fürsten oder dessen Angehörigen jederzeit zur Verfügung zu stehen.
Im Hinblick auf die Krankheit des fürstlichen Obergärtners Johan Eckel bedauert Köppern dessen Zustand zutiefst. Er erklärt jedoch, dass er aufgrund der Vielzahl von Patienten, darunter auch prominente Persönlichkeiten, die er aktuell behandelt, nicht persönlich erscheinen kann. Er bittet den Fürsten um Verständnis dafür, dass er momentan keine Reise antreten kann.
Als Ersatz schickt Köppern drei medizinische Präparate (Extrakt, Elixier und Öl) zusammen mit einer genauen Beschreibung ihrer Anwendung. Er äußert die Hoffnung, dass der Patient die Medikamente sorgfältig nutzen wird, und vertraut auf Gottes Hilfe, um deren Wirksamkeit zu unterstützen.
Edition
[f. 19r] Durchleuchtig vnd Hochgeborner Furst, Gnediger Herr, E[uer] D[urchleuchtig] vnd F[ürstlich] G[naden] an mich sub dato den 7. hujus styl[i] vet[eris] an mich gethanes gnediges schreiben, Jst mir von Zeigern dieses Friderich Jänischen, E.D. vnd F.G. Lackeyen, gestrigs abendtz alß des 10. ejusdem (weil Jch vorigen tages zu meines Patienten verraiset gewesen, vnd nicht ehe wieder an heimb kommen konnen) woleinigelieferts, hab solchs auch mit behörlicher reverentz empfangen, verlesen, vnd deßen Jnhalt verstanden.
Thue demnach zuuorderst E.D. vnd F.G. vor die mir mildiglich zugeschickte vereherungh, in aller vnderthenigkeitt zum höchsten bedancken, Mitt vndertheniger erbietung, Dan deroselben oder den Jhren mitt lieb vnd Kunst, alß ein gerniger Artist, widervmb einige angenehme Dienste erzeigen könte, daß mich JederZeit nach eußerster mugligkeit willigst finden laßen woll.
Waß demnach E.D. vnd F.G. obersten Garten Meister Johan Eckell vnd deßen leibs schwacheit betreffen thuett, Jst mir weiß Gott deßen infirmitet sehr leidt, Solte vff E.D. gesinnen mich Personlich einstellen, vnd g[nädig] Eckeln muglichen fleißes mitt meiner von Gott verliheten Artzenej berechtig(?) sein, Weil Jch aber täg- stundt- vnd augenblicklich dieser artt von Patienten vnd Bresthafftig besucht vnd angelangt werde vnd dan auch sonderlich etzliche vornehme leuthe in meiner Cur habe, So ists mir ohnmuglich vor dißmahl auß vnd abzukommen, Vnderthenigst bittendt E.D. mich inn diesen in vngnadreichten(?) verdencken wollen.
Vberschicke aber vor denselben neben der designation vnd verzeichnuß, wie es absonderlich solle gebraucht werden, drei gläßlein, respective mitt Extract, Elixir vnd olitet, Deren dan der Patient fleißig zu gebrauchen, gentzlich hoffendt, Gott Almechtig alß Summus & Medicorum Medicus zu solchen medicamenten sein gnaden vorlihen werden.
Thue E.F.D. vnd Gnedig hiemitt Gottlicher Protection in aller vnderthenigkeit zu lankwirigen Furstlichen wolstandt getrewlichen empfehlen, Sig[natum] Isernlohn Anno 1618. amb 11ten 8bris styl[i] vet[eris].
E[uer] Durchleuchtt[ig] vnd F[ürstlich] G[naden] vndertheniger
Caspar Köpperen Burger vnd Artist zu Jsernlohn.[1]
[f. 20r] Das großeste gleßlein, Darein ein Extract ist, Soll folgender gestalt gebraucht werden
Abendt vnd morgen soll der Patient vnd Obristen Garten M[eister] Johan Eckeln auß selbigen glaßlein ein halbes loth vngehr in ein loffell oder zwei Anißwaßer, mit ein tröpfflein 6. oder 8. aniß olij einnehmen.
Auß dem mittelsten gleßlein
Soll der Patient Jedesmahls vber des andern Morgens etwa ein tro[p]ffen 10. oder 12. in ein leffell voll aqua vitae, vnd ein tropffen 5. oder 6. essentia vel olei Croci orientalis einnehmen.
Mitt dem olij so im Kleinsten glaßlein ist, Soll den Obristen Garten M[eiste]r in der linken seithen, da die mithe ligtt, alle abendt schmieren vnd solchs continuiren.
Vor Jhrer F[ürstlich] D[urchleuchtig] Landtg[rafen] zu Heßen Obristen Garten M[eiste]r Johan Eckell.
[f. 21v] Dem Durchleuchtig vnd Hochgebornen Fursten vnd Herren, Herren Moritzen Landtgraffen Jn Heßen, Catzenellebogen, Dietz, Ziegenhain vnd Nidda etc. Meinem gnedigen Fursten vnd Herren.
- ↑ Wilhelm Schulte, Iserlohn: Die Geschichte einer Stadt, Bd. 2, 1938, 179 n° 318: "1651 Februar 25. Bürgermeister und Rat der Stadt Iserlohn urkunden, daß sie im Jahre 1624 Februar 22 'zu dieser Stadt Nothwendigkeit' diejenigen 50 Rtlr. verwendet haben, die der verst. Meister Caspar Köppern für seine Begräbnisstätte 'unterm Leichhause darunten in der Pfarkirchen' der Kirche gezalt habe."
English Translation (ChatGPT-4o)
Illustrious and Highborn Prince, Gracious Lord,
Your Serene and Princely Highness's gracious letter, dated the 7th of this month in the old style, was delivered to me yesterday evening, the 10th of the same month, by Your Highness's lackey, Friedrich Jänisch. Due to my travel on the preceding day to attend to one of my patients, I could not return home earlier to receive it. I have now duly accepted it with proper reverence, read it, and understood its contents.
First and foremost, I express my deepest gratitude to Your Serene and Princely Highness for the generous favor you have shown me, and I humbly offer my services. Should Your Highness or those under your care require any assistance through my modest skills as an artist of healing, I shall always endeavor, to the utmost of my ability, to serve willingly and diligently.
Concerning Your Highness's chief gardener, Johan Eckell, and his physical infirmity, I sincerely regret his illness. If Your Highness were to desire my personal attendance, I would gladly, to the best of my ability, apply my God-given skills in medicine to assist the gracious Eckell. However, as I am constantly occupied, day and night, with patients suffering from similar ailments, including several prominent individuals currently under my care, it is impossible for me to leave at this time. I humbly ask Your Highness to understand my situation and not hold it against me.
In the meantime, I am sending three small bottles—respectively containing an extract, an elixir, and an oil—along with instructions and a detailed description of their proper usage. I sincerely hope that the patient will use them diligently, and I trust in Almighty God, the Supreme Physician of Physicians, to grant His grace to these remedies.
I commend Your Serene and Princely Highness to divine protection and, with utmost humility, wish you enduring princely prosperity and well-being.
Signed in Iserlohn, in the year 1618, on the 11th of October in the old style.
Your Serene and Princely Highness’s most humble servant,
Caspar Köpperen, Citizen and Practitioner in Iserlohn