Letter, 1630-03-13 st.n., Karl Widemann to Moritz Landgraf von Hessen-Kassel, KassUB 2chem19.5 134

From Theatrum Paracelsicum
Author: Karl Widemann
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1630 March 13 st.n.
Place: no place
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 134—135 (alt f. 133—134)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=766
Names: Georg Sebastian Widemann; Joachim Morsius
Places: Augsburg; Straßburg


[f. 134r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, gnediger herr &c.

Eurer f[ürstlich] g[naden] seien meine vnderthenige treüe vnd willige dienst yederzeit bestes vermögens beuor.

1. Hiebej haben e[uer] f[ürstlich] g[naden] meines sohnes Georgij Sebastianj medicinae candidatj theses, so er vnlangst do selsbten disputieret vnd cum laude defendieret hatt, gnedig zue empfahen, jst willens, nach bald könftigen ostern alda in doctorem neben andern zue promouieren, darzue geld gehörig sein will, disen solennitatibus zue begegnen in aim vnd anderm.

2. So seind wir hie jnn diser statt[1] in summo rerum & conscientiarum discrimine, jn dem man vns mitt gwaldtt jnn die kirchen v[nd] zue den bäbstischen greüeln dringen v[nd] zwingen will oder die statt zue raumen v[nd] seinen den weitter zue zehren, welches ain grossen jammer, weittere aufrhuer v[nd] mißverstandt verursachen wirtt v[nd] volgendt auch etlich 1000 krieger innd statt zue legen v[nd] den leütten vollendt das jenige zue nehmen, wz noch vbrig. Gott erbarme sich vnser jnn genaden. Amen.

3. Herr Morsius wirtt von Straßburg auß bej e[uer] f[ürstlich] g[naden] nun mehr vorlangsten wohl angelanget sein, mitt allem vnderth[änigen] bericht v[nd] den ghaimen manu scriptis, so er von mir für e[uer] f[ürstlich] g[naden] empfangen hatt.

4. Hier geet die verfolgung lenger je mehr fortt. Man will kainem kain kind mehr tauffen, die eltern haben dann zue vor communiciert v[nd] gebeichtet. Will niemand mehr erlauben anderer orten zue communiciren v[nd] sich einsegnen lassen v[nd] wz disem anhenggig sein mag.

[f. 134v] E[uer] f[ürstlich] g[naden] lasse sich mein v[nd] der meinigen nott gnedig zue <herzen> gohn, vns nechst Gott zue retten consilio & auxilio. Was weitter in meiner gwaldt noch ist, wartet auf e[uer] f[ürstlich] g[naden] befehl v[nd] erinnerung.

Damit will jch bschliessen v[nd] e[uer] f[ürstlich] g[naden] dem segen v[nd] schirm Iesu Chri[sti] vnderthenigen vleisses treülich empfohlen haben, noch lang in guetter gsundheit zue frissten. A[men].

Datum in loco consueto anno 1630 den 3./13. martij &c.

Eurer f[ürstlich] g[naden] vndertheniger williger diener allezeitt

Cuius nomen & manum nouit [=Karl Widemann]

References

  1. = Augsburg