Letter, 1630-01-02, Karl Widemann to Moritz Landgraf von Hessen-Kassel, KassUB 2chem19.5 125

From Theatrum Paracelsicum
Author: Karl Widemann
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1630 January 02
Place: Augsburg
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 125 (alt f. 124)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=762
Names: Joachim Morsius; David Ehinger
Places: Frankfurt am Main; Kirchheim unter Teck; Ulm; Straßburg

[f. 125r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, gnediger herr. Eurer f[ürstlich] g[naden] seindt meine vnderthenige treü vnd willige dienst jederzeit beuor neben wünschung von Gott dem höchsten guet eines gueten, fridsamen vnd glügkhaften neüen jahres. Amen.

Eurer f[ürstlich] g[naden] gnediges an mich abgangenes sch[reiben] de dato Frangkhfort vom 12. <decem>b[ris] ist mir ab der posst den 19./29. <decem>b[ris] richtig zuekommen, deren g[nädig] offerte jch mich zuem vnderthenigsten gantz vleissig tue bedangkhen. Wir haeriren hier intra spem & metuem (zwaien schehenn). Wartten vnsers seruatoris Iesu in medio horum.

Es wirt doch ergeren{?}, wie Gott will ie vnd all zeitt nit anderst, cuius nomen sit benedictum in secula, fürwar wirdt man sich auf menschliche prouidents mehr dann auf Gott verlassen, actum erit, veniens ueniet & non tandabit, es müessen noch etliche auff die wage, damit sie es nicht jerer vorsichtigkeit zue schreiben, qui ad finem perseuerauerit, erit saluus. Vel in saluo, wie man jetzt gemainigklich redet &c.

H[err] Joachimus Morsius ist zue Kirchheim beim Dau[id] Ehinger zwar ankommen, aber in itinere, wie jch verstanden, vom roß abgesetzt vnd jhme alles genommen worden, dann es gar vnsicher derselben orten zwischen Vlm vnd Kirchheim ist, erbarmet mich eben gar sehr. Er vnd auch jch brauchten wohl hülf, hab jhme 2 brief dahin gsch[rieben]. Main, er werde mich in reditu hier wider besuechen, soll vnser aller gueter nutzen sein.

[f. 125v] H[errn] Morsio hab jch one ruem feine v[nd] nutzliche aller hand sachen mittgegeben, für e[uer] f[ürstlich] g[naden] v[nd] was weitter in meim schlechten vermögen, taile jch mit derselben vnderthenig auch mitt, bitt sie wollen mich in meinen 75 järigen alter nitt verlassen neben den meinigen. Ich sehe eben auch gern, dz meine söhne, deren 2 zue Straßb[urg] diser zeitt studieren, nottuestigklichen möchten vnderhalten werden, ist in mein vermögen ie nitt. E[uer] f[ürstlich] g[naden] wolle ein zimliches nit ansehen v[nd] mich gnedig retten helffen, jch trau mir es nechst göttlichem beisand also zue verdienen, dz sie mitt mir jnn g[naden] wohl content sein v[nd] bleiben sollen. Biß auf ostern wirt hier stricte alles fortgedriben werden v[nd] niemand verschonet; hierzu gehört abermal gelt zuem ab v[nd] außzug, zerung v[nd] anderem. So breucht jch auch ain gwise bstallung.

Will alles e[uer] f[ürstlich] g[naden] reiffem iudicio vnderth[änig] heimgestellet haben vnd dieselbe dem segen v[nd] schirm Iesu Christj gantz treü v[nd] vleissig empfohlen.

Augspurg, den 2. jenner a[nn]o 1630.

Eurer f[ürstlich] g[naden] vndertheniger diener allez[eit]

Cuius nomen & manum nouit [=Karl Widemann]