Letter, 1629-10-10, Karl Widemann to Moritz Landgraf von Hessen-Kassel, KassUB 2chem19.5 112

From Theatrum Paracelsicum
Author: Karl Widemann
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1629 October 10
Place: Augsburg
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 112—113 (alt f. 111—112)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=759
Names: Joachim Morsius

[f. 112r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, gnediger herr &c. Eurer f[ürstlich gnaden seien meine vnderthenige treü vnd willige dienst yederzeit beuor.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] gnediges ahn mich abgangenes schreiben vnd begeren hab jch auß dero sch[reiben] bej h[errn] Joächimo Morsio wie auch mündtlicher relation desselben nach gnüegen verstanden.

Thue mich erstlich vnderthenig bedangkhen, dz e[uer] f[ürstlich] g[naden] so ein gnediges grosses vertrauen zue meiner schlechten person vnd wissenschafft haben vnd dragen, jch kan mich nichts ruemen alß meiner vnwissenhaitt: dises alles vngeachtet, offerier e[uer] f[ürstlich] g[naden] jch (alß ainem verstendigen patrono) alles was jch hab vnd waiß vnd durch vill gfar, mhüe, raiß vnd versaumnis von 50 jahren ahn mich kommen ist bej kaisern, konigen, fursten vnd herren, sonderlichen aber diser zeit ettliche ghaime brief in sacratissima arte & nunquam satis laudanda, von ainem guetten ghaimen freundt, so in lumine supercoelestj & naturalj hoch fundirt ist. Wie jch nitt anderst weiß vnd jch nitt wenig vill jahr in die 400 vnd mehr thaler willig hab aufgewendet, nitt zweiflend, es sej ain guetter terminus G. L. verhanden, wie e[uer] f[ürstlich] g[naden] auß beiligenden briefen g[nädig] zue ersehen haben.

Im fall e[uer] f[ürstlich] g[naden] so gnedig will vns sambt vnd sonders willfaren, jnn diser hochbeschwerlichen vnd gferlichen zeitt mitt ehistem zuer{?} apprehension diser wissenschafft ein th[aler] 300 per wechsel her zuemachen, {am Rand: Weiln h[err] Morsius noch verhanden} so thuet sie ain guettes f[ürstliches] werckh, welches dem gmainen nutzen, auch e[uer] f[ürstlich] g[naden] selbsten wohl nutzlich wirt sein mögen.

[f. 112v] Es gee nun wie es wolle, soll e[uer] f[ürstlich] g[naden] schadloß gehalten werden.

Wil bschliessen vnd e[uer] f[ürstlich] g[naden] den segen vnd schirm Iesu Christj vnderthenig vnd treülich empfohlen haben noch lang in guetter gsundheit zue freisten, Amen.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] wolle mein vnd meiner IX sohn noch alle jm leben, gnediger herr sein vnd verbleiben.

Datum Augspurg den 10. <octo>b[ris] des neüen anno 1629 &c.

Eurer f[ürstlich] g[naden] vndertheniger diener

Carle Wideman, M[edicinae] D[octor], statt Augspurg bestelter physeous vnd coll[egii] medicj ibidem vicar[ius] perpetuus, a[nn]o aetet[is] 75.