KassUB 2chem19.2 22
Author: | Christian Gebhardt |
Recipient: | Moritz Landgraf von Hessen-Kassel |
Date: | 1619 April 07 |
Place: | Erfurt |
Pages: | 2 |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 22—23 (alt f. 18—19) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=582 |
Names: | Johannes Rheinfranck; Lenhart Krehoff; Johann Schwan |
Places: | Rudolstadt; Ohrdruf; Waldenburg bei Zwickau; Schkölen; Leipziger Messe; Leipzig; Nürnberg |
[f. 22r] Durchleuchtiger, hochgeborner fürst, e[uer] f[ürstlich] gn[aden] seindt meine vnderthenige dienste vermogens ieder zeitt zuuor. Gnediger herr,
E[uer] f[ürstlich] g[naden] den 4. hujus zu Rudelstadt datirtes schreiben ist mir noch selbigen tags woll zukommen, hab darauf alsbaldt den h[errn] Doct. Reinfrancken wegen bewuster sachen errinnert [=die Manuskripte des verstorbenen Lenhart Krehoff], welcher aber an deren aufsuchung durch vnabwendige geschefft in etwas verhindert worden, also das der von Ordruff zur abholung anher abgeschickte bott darauff wartten vnd biß vff den 7. hujus alhier still liegen müßen. Ahnreichende die erdene retorten hatt Johan Schwan deren ein bahr mittgeschickt, so gutt als er dieselben für dißmall hatt vnd dieselben zue Wallenburg gemacht worden, hatt mir darneben zu vernehmen geben, er hab e[uer] f[ürstlich] g[naden] vnderthenig alhier berichtet, das die, so zu Skölen gemacht, beßer seyen vnd lenger haltten als die Wallenburgische, seyen aber weder alhier noch zu Skölen zu bekommen, wan man sie nicht sonderlich bestelt, wie sie dan auch, do sie woll haltten soltten (nicht des winters in der stuben sondern) zu sommerszeiten in der sonnen gedrücknet werden müsten, mit fernerm vnderthenigem erbieten, do es e[uer] f[ürstlich] g[naden] gnedig begehren würden, er ausgangs beuorstehenden Leipziger ostermarckts in dem heimbwege auf Skölen zu reisen vnd das derselben von gutem topffthone ein karn voll gemacht vndt vff hiesigen trinitatis marckt anhero gebracht wirden, bestellen woltte, warzu ihme zur bezahlung, zehrung cndt fuhrlohn 19 oder 19 fl. zugeordnet vnd zugleich wie groß sie sein soltten zugeschrieben werden konte. Vnder den auffgezeichneten materialien ist der rote weinstein alhier nicht zubekommen gewesen, das übrige hab ich gekaufft vnd betzahlt, wie inliegend verzeichnus außweisett.
[f. 12v] Von frischen advisen ist am nechsten montag von Leipzig nicht mittkommen, so kombt die Nürnberger zeitung diesen mittwoch vmb den mittag erst alhier ahn, dan für dißmall nichts hatt konnen mittgeschickt werden. Welches alles e[uer] f[ürstlich] gn[aden] ich zu gnedig begerter nachricht vnd andwortt nicht verhaltten sollen vnd thue dieselb zu langewiriger leibsgesundtheit sambt allem andern fürstlichem hochwohlstande gottlicher obacht, mich aber e[uer] f[ürstlich] gn[aden] zu gnaden hiermitt beuehlen.
Datum Erffordt am 7ten aprilis a[nn]o 1619.
E[uer] f[ürstlich] g[naden] vndertheniger diener
Christian Gebhardt