KassUB 2chem19.2 107
Author: | Michel Kreps von Alnfeldt |
Recipient: | Moritz Landgraf von Hessen-Kassel |
Date: | 1620 February 02 |
Place: | Frankfurt am Main |
Pages: | 3 + 2 + 4 + 3 |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 107—108 (alt f. 102—103) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=621 |
Names: | Daniel Dusart; Aegidius Gutmann; Peter Hartmann; Andreas Villica; Albert von Toerring; Johannes Staricius |
Places: | |
Cited: |
[f. 107r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, gnediger furst vnd herr, ewer furst[lich] g[naden] vnd hocheit seindt mein vnderthenig gruß vnd ghorsame willige dinst zue jderzeit beuor.
Es hatt mir neulicher zeiten Daniel Dusart, burger alhie, referirt, wie das e[uer] f[ürstlich] g[naden] nit allein ein mechtiger patron vnd liebhaber der chimischen labor vnd laboranten, sondern auch ein herzlichs vnd begirlichs sehnen nach etwas gewisses vnd nutzlichs trugen, darzu er gern sein eusserstes vermugen darreichen vnd wundschen möchte, dieselben in etwas geahrt werden kunten, deren ohnzweiflichen vertröstung dieselben es reichlich belohnen wurden.
Wan dan, obwohl in anno 1612 derselbe e[uer] f[ürstlich] g[naden] jch die nuhnmehr lengst in druck gefertigte 24 bucher gottlicher offenbarung [1] in antiqua forma alhie durch Petrum Hartman vnderth[änig] antragen lassen vnd dero vor andern fursten gönnen wollen, aber durch jnen in tractatione verstumt worden.
Dieweil jdoch mich noch schuldig erkenne, wo jmmer möglich mit vnderth[änig] gehorsamen dinsten e[uer] f[ürstlich] g[naden] vffzuwarten vnd zwar selbsten nichts sonderbars noch erlangt hab als in theoricis mich noch detectirendt, jdoch mit volgenden vnd beigelegten arcano de cygno albo, so fern es ahnemlich, biß Gott ferner segen verliehen solt, vnderth[änig] dienen wöllen.
Es ist aber derselbe proces nit vff enigmatische weise geschrieben wie andere, sondern (ausgenomen die materia, zeit des samlens vnd einsatzs, deßgleichen das fewer, zu seiner zeit zu reueliren) [f. 107v] pur, klar vnd lauter, von worten zu worten, wie jch jnen von einem bayerischen vom adell (dessenn an itzo auch noch geschont) anno 1626 biß vff die aschenfarbe sehen laboriren, deme es mier von der fraternitet Ros. C. Andreas Villica eingesezt, der zuuor im jahr 1614 zue Regenspurg vor dem bischoff [=Albert von Toerring, Bischof von Regensburg] vnd thomherrn offentlich tingiret, sonsten gwaltige proben an menschen erwisen vnd vilen des tingirten golts mitgeteilt u[nd] mit hochbeteurlichen vermelden vnd asseueriren, das derselbe seinen lapidem vniuersamlem anderster nit gemacht, dan er jme angeben vnd eingesetzt, sondern deren gestalt zue Venedig in zehen monaten zu endt gebracht habe.
Ob nun zwar der saniorum ph[ilosoph]orum doctrin gemes prima materia metallorum, auch respec[tu] omnium rerum prima m[ateri] ist vnd andersten nix dan ein elementisch feuer vnd wasser, vnd derselben hochste tugendt von dem olympo komen muß, weil der himel causa efficiens vnd producens der dreien naturlichen reichen der vegetabilien, animalien vnd mineralien. Dahero vnser cygnus ohne zweiffel ein gewaltiges subiectum zur hohen medicin sein muß. Als in welchem der liquor vnd ignis offentlich vnnd sein sal oder erden genugsam drinen zu finden, auch sonsten allen philosophischen regeln nach sein labor vnd coctio in einem, mit einem vnd zweien vff einmal in einem glas, ohne sonderlich müh vnd arbeit oder kosten mit einem gradu zustnänet{?} vnd halte jch jnen fur der philosophen nassen weg, denen sie angeben, jdoch rationabiliter den besten [f. 108r] vnd nechsten nach dem mineralischen ente.
So wurdt auch diser proces vom Fr. Basilio angedeut, mit seinem baum ohne blettern, denen ein bauer mit einer axt will abhauen vnd weisse tauben darab fallen. Vnd hetten e[uer] f[ürstlich] g[naden] souil desto weniger zu zweifflen, das dises proces materia nit ein wahres subiectum seye, als dieweil es in beiligendem scripto die dritte in der ordnung gesetzt ist. Werden villeicht e[uer] f[ürstlich] g[naden] die tage jhres lebens dergleichen jnformation nie gesehen oder gehört haben. Derowegen vnderth[änig] pittende, solchs im hohen f[ürstlichen] vertrauen zuhalten.
Vnd wöllen es dieselbe e[uer] f[ürstlich] g[naden] zu vng[naden] nit vermercken, das jch ultio so vil vnderstanden. Cum ex latore harum humanissimam complexionem heroicaeque uerae uirtutes animum cunctis qvae principibus intellexerim celsit[udinem] suam gerere fratus talj benignitate, adscribere suplex tuj ausus.
Da aber e[uer] f[ürstlich] g[naden] vnd hoheit lieber geruheten ettwas magisch vnd chimisch zumal arbeiten zuelassen, habe jch einen gewaltigen schonen tractatum, so meins wüssens nie gedruckt, vom Helden Schatz,[2] wie desselben jnhalt auch hierbej zu finden, vnd wan jch ein geborner herr oder sonsten in vormögen hetten, liß jchs nit vnder wegen, die rüstung außzufertigen.
Stelle solches e[uer] f[ürstlich] g[naden] zu dero g[nädigen] gefallen, die geruhen, nach dero angeborner furstlicher discretion mir in g[naden] zubefehlen.
Datum Franckf[urt] den 2ten febr[uarii] a[nn]o 1620.
E[uer] f[ürstlich] g[naden] vnd hohheit vnderth[ändiger] gehors[amer]
Michael Kreps von Alnfelden
References
[f. 109r] Inhalt des Heldenschatzs
In disem Heldenschatz oder consilio bey vnd vber vulcanischer, auch naturlich magischer fabrefactione armorum Achillis, graecorum fortißimi omnium et cedere nescij, wie jnen der Prt Horatius nennet, auch sonsten zu sonderbarer martialischer vnndt naturlich magischer außrüstung eines mannhafften dapferen helden, werdt nit allein in genere vil schöner vnderschidlicher arten, hochnutzlichen vnd wunderbarlichen geheimnus der natur herfur gebracht vnd communicirt, sondern auch wurdt vber dieselben nach in specie gehandelt von zuberaitung eines schwerts vnd dolchens, dardurch dem gegentheil sonderbares schrecken vnd grausame furcht aus natürlicher anipathia, auch im balgen oder dreffen desselbige klingen bald zerspringet vnd in stuck zerschlagen werden. Item von vergifftung der wehren, flüssen, faustkolben oder streithamer, so wohl auch von gegen artzney desselben venenj. Item von natürlichen mitteln, durch stechen vnd hauen nit verwondet zu werden, auch sonsten victoriam zuerhalten in thurniren vnd mit spilen. Item die rhor oder buchsen zu sonderlichen vortheil zu laden, auch sporen, huffeisen vnd mundtstuk oder rossen durch naturlich mittel konstlich zuzurichten vnd sonsten auch ein pferdt dermaßen zu qualificiren, das das pferdt, so damit versorget, weit, weit sehr geschwinder als ein anders, auch vff ettliche meil wegs in zweien gantzen tag vnd nächten ohne gebreuchliche füterung [f. 109v] ohn sein verderben gehen kan. Item von praeparation vnd gebrauch der heilsamen waffensalbe jn wonden vnd beinbrechen, auch von schrot vnnd kugeln bey roß vnd man, wonderbarlich geschwind aus dem schaden zu fördern &c. Letzlichen dan auch von einem aqwua magnanimitatis oder wasser der großmütigkeit, dardurch den jenigen, so es geniessen, alle furcht vnd zaghafftigkeit benohmen, eines dapferen heldenmuth erwe vnd also recht heroisch qualificirt wurdt, mit behaltung guter bescheidenheit, vernunfft ansinnen vnd sonsten auch noch mancherley wonderbarliche kunstucklein mehr, als einen dapferen hoffman nit ohnnützlich zu wissen, wie jn angedeuten buch nach der lengden außgefuhret ist.
[f. 110r] Es hatt Gott kein mensch je gesehen noch wie vnd was er in seinem göttlichen weesen sey ergrunden, mercken oder verstehn mögen, vnd solchs in der dreyeinigkeit, das ist Gott Vatter, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist. Damit er jdoch von vns menschen in dieser sterbligkeit in etwas möcht erkent werden, hatt er vns vorgestelt himmell vnd erden, das ist die welt, jtem den menschen vnd sein heilges wort, das wir durch den geist der weißheit aus dem geschöpff der grossen welt, was darinnen begriffen, aller selbiger natur vnd aigenschafft wie auch gleichmessig aus der kleinen welt, dz ist aus vns selbsten, vnd dan aus der offenbarung seines göttlichen willens, dz ist der h[eiligen] schrifft (welche drey auch eins ist) jnen lernen erkennen.
Nuhn ist die grosse welt diser aigenschafft, dz alles was darinnen ist, eintweder thierlich oder aus der erden wechslich oder aber metallisch, vnd geben die oberkrefften jre eingüß zue solcher operation. Dises aber alles wurdt durch den geist, der durch Gott dise welt erschaffen, regirt vnd erhalten, welcher dan in dreyen, doch einigen wesenbesteht, als in schwefl, saltz vnd quecksilber, dz ist in der seelen, leib vnd geist, der weysen meister mercurio.
Es bestehet gleichwol der mensch, dz ist die kleine welt, auch in der dreyeinigkeit, jn der seel, leib vnnd geist, welcher die vordern zwey in eines bringet.
Im gleichen der will Gottes vnd sein h[eiliges] wort auch in dreyen, jm gesetz der natur, jm alten vnd neuen testament, welchs durch den h[eiligen] geist Gottes zur erfullung der vorigen zweyen offenbahret worden.
[f. 110v] Zugleich nuhn wir die gottheit jn der dreyfaltigkeit mit vnserem verstandt nit begreiffen (noch vns (ausserhalb des glaubens) nutz: vnd empfindtlich machen mügen. Aber vil besser durch anzundung seines lichts in vnsern hertzen, aus der welt, menschen vnd h[eiligen] schrift verstehn, sehen, hören vnd theilhafftig werden kennen.
Also ist der spiritus mundj oder der weisen meister mercurius in den dreyen reichen der grossen welt nit möglich zu bekomen oder zu nutz der medicin zu bringen. Aber vil eher vnd möglicher aus dreien andern, so in den dreien reichen nicht laichen oder denselben incorporirt seindt. Welche drey dan von den naturweiß meistern allein erkent werden, vnd ist jhr jedes gnugsam, den mercurium fur sich allein an des tages licht, dz vleissig, doch hnmühliche arbeit zubegeben vnd zur medicin gebrauchen zulassen.
Vnd ist die erste, so vnder der erden gefunden wurdt, eine confusa materia, die da weder warm noch kalt, weder drucken noch naß, saur noch süß, schwartz oder weis, noch mit einer andern glantz habender farben kan genent werden, darzu ein schweres, wüstes, zehes, schleimiges vnd nebelfeuchtes corpus.
Die ander vff der erden, ein weisses, lichtes, lindes, subtiles, zerschmeltzendes, ja auch wol nach gelegenheit ein von allerhandt farben klein vnd grobkorniges, steinhartes corpus.
Die dritte, so vberhalb der erden geborn, ein helles, klares, carfunkelglantzendes lüfftig vnd wesseriges ding anzusehen vnd zubegreiffen ist.
Ob nuhn wohl auch ein vniuersal materia seindt vor aller welt begreifflich vnd erkentlich ding, daraus des weisen mercurius auch gezogen wurdt, so ist jdoch dasselbige dem mineralischen reich nahe verwandt vnd darzu mit grosser müh vnd arbeit [f. 111r] mehrteils zu wachsung vnd mehrung golt vndt silbers angewendet, auch gemeiniglich die mesiter selbig fahren lassen, fur rathsamer eracht, den kern fur die handt zunehmen, dan die harte nuß erst vffzuschlissen. Wie dan aus den dreyen obbeschribenen dingen ohne grosse muh vnd nuhr durch absünderung der jmpuritet der mercurius zuerlangen, daher die vrsach, dz alle philosophj in jren scriptis also bald vff den einsatz gehn vnd keiner grober vorarbeit gedencken, sondern es ein kinder spil nennen.
Das aber eingeworffen werden möcht, die weisen meister sagen alle einhelliglich, das nuhr ein eintzig ding sey, draus der stein zu beraiten. Antwort: es ist ja nuhr ein eintzig ding, nemblich ein eintziger rechter mercurius catholicus, welcher vberal vnd in allweg eintzig vnd allein, sine me nihil potestis saget. Das er aber nuhr darumb in einer materia visibilj solle geschlossen sein, volget nit. Dan auch, wan man der philosophen scripta recht erliset vnd auffmercket, so wurdt man befinden, das der eine seinen mercurium aus dem ersten vnder der erden, der ander aus dem corpore vff der erden, der dritte aus deme, so vber der erden geboren, hatt erlanget. Daher auch zuschlissen, dz sie nit an dem ente mere mineralj gehanget haben, vnd wehr dise distinction obseruirt, der kan bald schlissen, was diser oder jener philosophus fur eine materiam gelaborirt hab.
Es ist aber auch wohl in acht zunehmen, dieweil die kunst niemandt leichtlich, als der Gott gefelligm erlanget, von wegen der wurdigkeit des geistes der weltt, welcher nit derwegen dem menschen geoffenbaret wurdt, das er jnen [f. 111v] mißbrauchen, zu golt vnd silber anwenden soll, sondern damit zufriden sein, dz er jnen erkent vnd durch jnen Gott seinen schöpffern, vnd allein zue vffhaltung seines leibs, widererlangung der gesuntheit vnd nit zur transmutation der metallen, dan es nit wohl möglich, dz einer, so es mit solchem grossen eiffer zue laboriren gedencke, nit vfs wenigst in seinem herzen empfindet, eines zeitlichen nutzes freüdt, daher solcher nit oder gar selten zur perfection komet oder, wo es von Gott schon zugelassen, jme zum fall vnd straff geraichen thut.
Vnd solches vmb souil mehr, obwohl etwan den alten philosophis vnd heiligen Gottes im alten testament solches vergönnet worden, weiln wir christen seindt vnd von dem sohn Gottes vnserm erlöser die sorg der nahrung verbotten, vnd jme jn armut, weuden vnd leiden zuuolgen angewiesen worden seindt. So geburt vns nit den heiden oder den alten hebreern, so den schatten des lichts allein gehabt, zuuolgen, sondern allein wie in dem gebett verordnet, vnser täglich brot von dem himlischen vattern zubegehren vnd hernacher mit denen ausserwelten kindern Gottes das zeitlich williglich erlassendt, das ewig leben zuerlangen drachten. Welches vnß Gott der vatter vmb Jesu Christj willen gnediglich geben wöllen. Amen.
[f. 112r] In nomine Dei patris, filij et spiritus s[ancti] amen.
Man samlet dz ding, so bekant vnd aller welt vor augen stehet, zur bequemer zeit, so vil man dessen zu seinen vorhaben bedurfftig, doch ohne berührung einer bloßen handt.
Man schleust es ein in ein hültzeren gefes von aichen holtz gemacht vnd verwahrets also, dz nichts ohnreines darzu kom, auch sonderlich vor dem lufft gesichert seye, vnd so es die zeit erfordert, so nimbt man es aus dem hulzeren geschir, doch ebenmessig ohne berührung der blossen handt, thuts in sein gehörig glesern geschir (vmb furdernus willen mag man der gleser mehr nehmen), setzt es in das philosophisch feuer, so wurdt sichs zu einem trüben vnd dunckeln wasser soluiren, ohne zuthon ainiger anderer aquositet, auch nach vnd nach eine fäwrige, schleimige erden fallen lassen, jn geringer zeit aber sich solche erden gar sichtbar an boden des geschirs finden vnd das wasser gar hell, schon klar vnd gelblicht werden. So man nuhn dessen gemacht vnd nach offtern herub schwencken oder aufrütteln des wassers vnd erden sich die erde als bald setzen vnd widerum gen boden fallen wurdt, hatt man sich keiner erden in seinem wasser mehr zugetrösten, derowegen man daselbe wasser von der erden gar süssiglich vnd vorsichtig in ein sauber hultzern oder glasern geschir abgissen vnd mit vleiß biß vff weitern bericht verwahrn soll.
Hernach thut man die erden widerum in ein darzu bequemes glas mit seinem gehebten deckel, als in disem abriß zu stehen (sonsten ein blindes helmlein genant), also dz der deckel jnnen hinein vnd nit von aussen, aber fein geheb druber gehe.
[f. 112v] Man theilt aber das glas mit sonderem vleis ab, das nuhr der virte theil desselben mit der erden gefült vnd die andern drey theil lähr stehn, drencket es mit seinem aignen obenbehaltenen wasser, doch das des wassers mehrers nicht als ohngefehr zweier messer zue kn hoch vber die erden gehe, setzet es also in Gottes nahmen verdeckter in den philosophischen ofen, so wurdt sichs bald zur putrefaction schicken, vbel stincken vber alle masß, letzichen aber sich in die aller schwertzeste farb verkehren.
Da aber vor erscheinung volkomener schwertzen, so vor 40 tagen schwerlich geschicht, die materi eindrucken wolte, soll man mit vleissigem jndrencken angedeutten seines wassers sich nicht versaumen, dan ohne die befeuchtigung kein ding faulen kan. In wehrender putrefaction werdt man vilmals in dem glaß einen schwartzen dunst oder rauch aufsteigen sehen, der das glas gantz verduncklen, aber gleich von stund an sich widerum setzen werdt, vnd so man nach verstreichung der 40 tagen vff der materj oder erden eine schöne grüne sehen vnd den vbeln gestanck verlohren, entgegen einen lieblichen wohlrichenden geruch spüren wirdt, hatt man dz gewisse kenn- vnd merck zeichen, dz es aus der putrefaction vnd zu fernerer perfection zugehen eylet, auch mitler zeit sich die erzeigte grüne widerum verlihren, allerley schöne jn ein ander gemengte farben in gantzem glas, vnd solchs fast bis zum endt des wercks entgegen stehen lassen [f. 113r] vnd hernacher durch stetige jmbibirung verstandener massen ein aschenarb erzeigen. Von derselben biß zur hochsten weisse (vff welcher etlich schone rotlechte prinzlein als blutdropflein erscheinen werden) sich begeben. Welche weißse dan das volkomne elixir genant, vnd so man will, dasß ein theil zur medicin ad mulieres aufgehoben, nit weniger ad transmutationem metallorum fermentirt werden kan. Mit dem vbrigen aber fehret man vleissig fort, dan es sich nach vnd nach in ein citrin gelbe vnd also fort in ein satten röthe, biß letzlich in ein blutrote farb erhöhen vnd begeben wurdt. Doch muß man wohl in acht nehmen, dz man ein materj niemals vnd zu keiner zeit, sonderlich, wann sie sich in die röte begibt, in die lenge druken stehen lasse, sondern stetigs, so offt es gedrucknet (so es des tages hundert mal geschehn, nuhr desto forderlicher dem werck wehre) mit besagtem seinem wasser begisse vnd speise, biß letzlich die volkomenheit der hochsten blutroten vnd rubinischen glantz herfur scheinet vnd dz werck coagulirt, hell vnd durchscheinet vnd nichts mehr von dem wasser an sich ziehent erweyset, so ists zum lob des hochsten gfertiget. &c.