KassUB 2chem19.1 235

From Theatrum Paracelsicum
Author: Caspar Hendel
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1615 April 29
Place: Kassel
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 235 (alt f. 223)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=518
Names: Johann Eckel; Georg Stange; Gabriel Gröschel; Christoph Cornet
Places: Wien; Pressburg; Iben


[f. 235r] Durchleüchtiger hochgeborner fürst &c.

Eueren fürstlichen genaden sol jch jhn vnderthenichem gehorsam nitt verhalden, wie dz jch mitt Johan Eckell zu Wien jhn Österreich geweßen deren vrsachen die weil jch mitt Georgj Stangen wellicher zu e[uer] f[ürstlich] g[naden] gehollet hatt werden sollen, lange zeitt vndt noch jm erlicher guder kuntschafft geweßen, auch dz jch einen bruter zu Preßburgk wonent besuchen wollen.

Wolte auch wol Georgj Stangen mitt heraußgebracht haben, wan etliche verwarnen nitt hinderung gemacht hetten, dan er sich erpotten wan jch jme 200 r[eichs] [taler] beneben e[uer] f[ürstlich] g[naden] &c. schreiben bringen wirde, so wolt ehr gentzlich mitt seinem weibe vndt haußhalt sich alhier jn e[uer] f[ürstlich] g[naden] &c. landt vnderthenich begeben, hatt mir euch bejligendt ahn e[uer] f[ürstlich] g[naden] &c. haldent ein verthraulich schreiben mit gegeben.

Ferner von Wien ab zog jch nach Preßburgk deß orts mein bruder wonett, der ein wol begütterder man ist, vndt keine leibs erben hatt, jme zubesuchen, wellicher mich vndt meine kinder nach seinem einer leben [f. 235v] jn seine gütter zu erben gemacht hatt.

Auch hab jch an dem ortt etwaß von vngerischem golt ertzen, auch golt vndt sielber haldige ertze, die auß den vngerischen percksteten kunnen seindt mitt bracht, vndt do e[uer] f[ürstlich] g[naden] &c. die selben haben wollen, wiel jch sie vnther thenich von mir geben, dan vmb e[uer] f[ürstlich] g[naden] &c. wiellen hab jch die selben bej mich brachtt.

Vnndt do e[uer] f[ürstlich] g[naden] &c. den Georgj Stangen haben wollen, so wiel jch mitt abfertigung zwejer personen zerung wieterumb hinein vndt jn hollen.

Vnangesehen dz jch armer mahn jn einer herberich außer halb waß jch am leib gehabett meinen borkaschj an mandel wattsackh vndt püchßen alles gestollen worden ist, vndt do mir auch beneben deme etwaß weider zuuer richten befollen wirete, sol mein fleiß dabej gespürett werden.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] &c. thue jch mich hiermitt jn vnderthenichen gehorsam befelhen. A: Casel am 29 aprilis 1615 &c.

Euern füstlichen genaden gehorsamer vnderthaner

Caspar Hendell


Beilage, 1615 Mai 5

[f. 236r] Caspar Händel sagt.

1. Er habe Krugen jn die 30 jahr gedienet vndt, vf gute vertröstung jederzeit warttendt, sich mit einer geringen ersoldung begnüget, aber vnder deßen dz seinige zu der geringen besoldung eingesteckt vndt zugebüeßet.

2. An dem jbischen bergwerck jst Caspar Händel von Krugen der vierdtte theil zugesagt, aber hat keine vrschreibung derüber, doch von Krugen vertröstung, jhnen nicht zuverlaßen.

3. Viertzigzwen gülden hat er ahn einem hauße zu Iben zu zu fordern, darumb er streit hat vnd Gabriel Gröschel jhme darinnen dienet vndt sagt, so jhme nicht entgehen können.

4. Bittet jhr f[ürstlich] g[naden] vnderthenig, jhn der jetzigen gefängnis zuerlaßen vndt ahn einen andern ort zu verstricken, damit er leutte gebrauchen möge, mittel zu finden vndt Krugen seinen zustandt zuschreiben, deßen diener er sey, ob er vieleicht etwas bey ihm thun wölle.

Signtum Caßel am 5ten maij a[nn]o 1615.

{Nachschrift:} Vff den dritten posten zue berichten jsts nitt ihne dz Caspar Hendell einen forderungen an solchen hause hatt. Weilen aber ein concursus creditorum vorhanden, auch jn meiner gegenwart die sache niemals geforet worden, dz jch de meritis nichts bestendigs berichten kan, alß will jch die von C. Hendeln mir zuegestellete documenta so balt vff sich vnd wz zur nachrichtung dienlich ... h[err]b Coneto zuesenden &c. denselben guthen morgen wünschend.

Khroschetius{?}