KassUB 2chem19.1 225

From Theatrum Paracelsicum
Author: Johann Eckel
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1611 February 09
Place: Moritzaue
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 225—226 (alt f. 213—214)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=507
Names: Franz Becker; Wolf Philipp von Aurbach; Jacob Mosanus; Conrad Schuler; Grabius


[f. 225r] Durchleuchtiger hochgeborner gnediger fürst vnd herr,

so bald jch am vergangen dinstag heim kommen, hab jch Meister Frantz Beckern anhero zu mir beschrieben, demselben e[uer] f[ürstlich] g[naden] befelch, dz er so bald einen offen zu richten vnd die bewusten vasa vnd instrumenta verfertigen solle, angemeldet, welcher sich dan dessen alßbald vnderthenig zu thun erbotten, so ferne er nurt mit behöltzung vom forstschreiber /welchen jch auch angesprochen) vnd förster &c. befordert werden könne, vnd ob sich wol Aurbach vnd der forstschreiber dessen anfenglich hefftig beschweren wöllen, mit vorwendung dz der wald des orts sehr veröset vnd nuhmer sehr nötig wehr die glaßhütte des orts gar abzuschaffen, dessen dan e[uer] f[ürstlich] g[naden] selbst willens gewesen &c. Hab jch jhnen opponirt eß seye dieses ein mal e[uer] f[ürstlich] g[naden] ernster befehlen, welchem man allerseits mit ernst vnd fleiß nach zusetzen schuldig &c. Daruff dan dem M. Frantzen so bald ein zettul an hauß wicken, wegen anweisung des gehöltzes ertheilet, verseh mich also, es werde sich M. Frantz himit nit seümen. Haec de vitrificatione.

Belangend D[octor] Mosanum wegen der bücher, hab jch jhme wegen des grossen alten buchs vnd andern manuscriptis so bald geschrieben, erwartte als noch seiner antwortt. Sonstet hab jch noch etzliche manuscripta im laboratorio in ein tischlein funden, welche e[uer] f[ürstlich] g[naden] negstes tages neben ein par recipienten vnd etzlichen platten kolben wie man sie jtzt haben kan, negstes tages bekommen sollen, hatt nurt am keffdrager gemangeld, so jch noch nit haben können, dessen jch heutte gewerttig bin.

[f. 225v] Betreffend d[omi]n[um] Schulerum, den hab jch gewunnen, werde jhn nit bringen, jch wölte mich heute mit jhme auff gemacht haben, so hab jch aber diese gantze woche so grosse noth von flüssen an zähnen vnd zanfleisch gehabt, dz jch dafür weder tag oder nach ruh oder rast haben können, beginnet sich ein wenig wider zu lencken, vnd so es ein etwz wil nachlassen, will jch mich neben jhme biß montag oder dinstag (wils Gott) auffmachen vnd bey e[uer] f[ürstlich] g[naden] vnderthenig einstellen. Eß hat mir D[octor] Grabius gerathen, die heubt ader zu lassen, habs aber wegen der bösen aspecten vnd zeichen bißnoch lassen anstehen, bin willens es bleiben zu lassen, biß wir bey e[uer] f[ürstlich] g[naden] gewesen.

Ich habe nach gefragt, ob Chr. C. vber die gallery gesprengt, ist aber nit war.

Mein verleumbder ist vberwiesen, sitzt jtzt im thurm.

Von peststerben ists jtzt (gottlob) stil, vnd verneme jch davon nichts sonders, allein dz es noch an etzlichen örten nit der newen kranckheit anheldt; Gott wölle alles vbel gnedig wider abwenden, amen.

Dieses hab e[uer] f[ürstlich] g[naden] jch also kürtzlich vnderthenig nit verhalten söllen, e[uer] f[ürstlich] g[naden] himit sambt alle die jhren dem schutz des allerhögsten von hertzen befehlend.

Datum in der Moritz Aw am 9. febr. a[nn]o 1611.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] vndertheniger gehorsamer diener

Johann Eckel