KassUB 2chem19.1 196

From Theatrum Paracelsicum
Author: Peter Hermes
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1612 February 15
Place: Kassel
Pages: 1
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 196 (alt f. 187)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=370
Names: Jacob Mosanus


[f. 196r] Durchlauchtiger hochgeborner furst, gnediger herr. E[uer] f[ürstlich] g[naden] sein meine vntterthänige vnnd gehorsame denst nach vermög allezeit beuor.

Eß hat mich gnediger furst vnd herr, auff e[uer] f[ürstlich] g[naden] befelch D[octor] Mosanus in mein jnhabendes losament besucht vnnd mir e[uer] f[ürstlich] g[naden] gesinnen angezeigt. Jhm nemlich zu berichten, ob meine labores e[uer] f[ürstlich] g[naden] nutzlich oder schädtlich sein möchten, e[uer] f[ürstlich] g[naden] daß selbe wider wissen lassen &c. Drauff jch dan e[uer] f[ürstlich] g[naden] selbst zur grundtlichen nachrichtung vntterthäniglichen also bericht, alß daß jch noch zur zeit hoffe, daß meine labores zu einem nutzlichen end gereichen sollen, dan jch hab den <luna> eingesetz mit dem vnverbrenlich oell (daran jch fest bißher hab gearbeitt) vnnd hat jetz 6 tag in digestione gestanden. Jst erstlich drin gantz schwartz worden, vnnd nun wirdt die masse widrumb weiß, wie das der herr D[octor] [Mosanus] selbst gesehen hat. Jedoch nicht wais waß es ist ohn allein selber vnnd verhoffe es soll ein lebendig geseelter mercurius dardurch zu weg gebracht werden &c.

Mit dem <gold> aber hab jchs noch nicht eingesetz, vrsach ist, das jch dasselbe nur vor 8 tag erst hab bekommen, vnnd daß mit seiner vorbereitung einen längeren hochsorglichen proceß leibes vnd lebens (so man damit eilen solte zu gewarthen ist) alß mit der <luna> vnd jhre vorbereitung, wie dan solches e[uer] f[ürstlich] g[naden] D[octor] Mosanus selbst berichten kan, vmb geliebter kürtz alhie vntterlaß, verhoffe aber noch dahin zu arbeiten, daß auff die kunfftige woche wils Gott gleicher gestalt sol eingesetz werden, waß auch drauß werden wirt, sol e[uer] f[ürstlich] g[naden] von mir auch trewlichen kundt gethan werden &c.

Daß jch aber gnediger furst vnd herr, bei einem jehtwedrenn opere eine bestimbte zeit setzen soll jst mir vnmuglich, dan wer nach der blosen speculation oder theorica ein ding sol ins werck richten (alß jch thuen muß) darumb vil eine andre gelegenheit hat, alß den nach einem vorgeschriben proceß, dem buchstaben nach arbeitten sein zil hat &c. Daher jch dan auch jn meiner supplication schrifft, so jch e[uer] f[ürstlich] g[naden] anfeniglich hab vbergeben, mich nicht daß geringste vermessentlicher weise verheissen zu praestiren, sondren allain daßselbe Gottes gnad vnnd segen anheimgestelt hab, wie dan solches e[uer] f[ürstlich] g[naden] hirmit sich gnediglichen werden wissen zu erihnren, dan mein vorsatz darihn (wie auch noch) auff kein finantz oder eigen nutz (der bösen jetzigen welt gebrauch nach) ist gerichtet, sondren auff einfalt vnd auffrichtigkeit. Daher jch dan auch von alle meine arbeit bißhero gehalten, mich nicht ein hellers werth zu stawr meiner notturfft mich hab zuerfarn wan nicht destoweniger kehr jch fleiß ahn souil mir möglich, damit eine nutzbarkeit mochte erlanget werden.

Solches hab jch e[uer] f[ürstlich] g[naden] vntterthänig vnnd demuttig hiemitt widerumb berichten sollen.

Datum Cassel den 15 februarj 1612.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] vnttertheniger

Peter Hermes