KassUB 2chem19.1 146
Author: | Bruno Carl von Uffeln |
Recipient: | Moritz Landgraf von Hessen-Kassel |
Date: | 1619 February 26 |
Place: | Kassel |
Pages: | 2 |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 146—147 (alt f. 138—139) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=348 |
Names: | Georg Stange |
[f. 146r] Durchleuchtiger hochgeborener furst, gnediger herr.
E[uer] f[ürstlich] g[naden] gnediger schreiben, das separillen golt belangendt, habe ich bneben den beilagen vnterthänig verlesen vndt verstanden, befinde auch das es nicht alleine eben des Stangens materi, sondern auch verstehe auß den conditionibus das es auch eben der sei, so Stangen das werck zu verkauffen zu geschickett, dan ich die selbigen gleichformig bei ihme gelesen. Nuhn hatt Stange auch des angebers processum, welchen ehr verschlossen e[uer] f[ürstlich] g[naden] zu geschickett, also das ich den selbigen nicht gelesen, sondern sölchen ihme wider zu hause gesendett.
Sonstett aber meine vnterthänige gedanken, mitt disser materi zu laboriren seindt disse, das es nicht aller dinges solvirett werden müsse, sondern das es erstlich in einem warmen mörsell klein zerstossen (wie es sich dan vff sölche ahrtt leichtlich stossen lessett) hernacher nur alleine mitt einem spiritu nitri, darinnen ein weinig salis armoniaci solvirett, angefeuchttet, vndt in stetter werme putreficirt werde, also das es sich innerlich erbrenne, hernacher durch warmwasser die scharffen spiritus abgesüssett vndt etzliche fingerhoch spiritum vini so mitt dem spiritu salis gescherffett, hinauff gossen [f. 146v] vndt auff etzliche zeitt in der werme digerirett, wann als dan guldische artt darinnen steckett, so wirtt solche sich herfur thuen, vndt extrahirett werden, an solchem extractt wirtt man als dan vernehmen was es vermagk, befindett sich dan ettwas, kan solchs durch mittell dem silber zu gesetzett vndt dasselbige zu tingiren gebraucht werden: welchs e[uer] f[ürstlich] g[naden] so es derselben nicht zuwider, bneben noch andern processen in g[naden] leichtlich probiren lassen können.
Wöllen auch furdißmahl e[uer] f[ürstlich] g[naden] dem herr Greffen{?] zur g[nedigen] antwortt geben, das eben dieselbige materi e[uer] f[ürstlich] g[naden] praesentiret worden sei, haben sie g[nedig] macht wie sie dan auch die materi vff allerlei artt probiren lassen, vndt wan sie ettwas gutts befunden, g[nedig] mitttheilen welch ferners mitt ihme, in vorstehenden{?} musse in vertrawen aus der sache Eden{?} lassen wolten.
Welche e[uer] f[ürstlich] g[naden] ich in vnterthänicheitt nicht verhalten söllen, vndt thue e[uer] f[ürstlich] g[naden] hirmitt göttlichem almechtigen schutze, mich aber zu allen g[nedig] gantz trewlich empfehld.
Geben zu Cassell den 26. febr. anno 619.
E[uer] f[ürstlich] g[naden] vnterthäniger vndt gehorsamer thiener
B[runo] Carll von Vffeln