KassUB 2chem19.1 140
Author: | Conrad Schuler |
Recipient: | Moritz Landgraf von Hessen-Kassel |
Date: | 1612 February 14 |
Place: | Kassel |
Pages: | 2 |
Language: | German |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 140—141 (alt f. 132—133) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=345 |
Names: | Jacob Mosanus; Johann Eckel |
Places: |
[f. 140r] Durchlauchtigster, hochgeborner fürst, e[uer] f[ürstlich] g[naden] seindt mein vntterthenig pflichtschuldig vndt jeder ziett eusserstes vermögens vndt bestes vleisses bereittwillige dienste zuuorn. Gnediger fürst vndt herr,
E[uer] f[ürstlich] g[naden] leibmedicus Doctor Mosanus hatt mihr heutt botten geschickt vndt im nahmen vndt von wegen e[uer] f[ürstlich] g[naden] angezeigt, daß e[uer] f[ürstlich] g[naden] mich bey dem dienst zu Epstein gnedig pleiben {einige Wörter gestrichen} zulassenendtlich gemeint vndt entschlossen; vndt versehen sich gleichwol sonstet e[uer] f[ürstlich] g[naden] ohne das in gnaden, das deroselben jch auch, quoad secundam operationem, nichtes verhaltten, sondern alles getrewlich communiciren werde. Thue mich derowegen solcher e[uer] f[ürstlich] g[naden] gnediger resolution gantz vntterthenig bedancken vndt wil im nahmen Gottes nun hinführo denselben von e[uer] f[ürstlich] g[naden] mihr ahnbevohlenen dienst, mittelst göttlicher hülff vndt gnad, wie auch sonstet, waß e[uer] f[ürstlich] g[naden] mihr, als dero ahngebornen gehorsamen vntterthan vndt geschwornen diener, in gnaden ahnevehlen werden, nach dem geringen vermögen, welches mihr der allmechtige gegeben, zu e[uer] f[ürstlich] g[naden] fürstlichen reputation mitt gebührendem vntterthenigem gehorsam also bedienen, das ob Gott wil e[uer] f[ürstlich] g[naden] mit mihr deßwegen in gnaden zufrieden, vndt gnediges gefallen daran haben vndt tragen werden.
Waß aber sonstet vndt ausserhalb dießer meiner ordentlichen vocatio darzu nechst Gott e[uer] f[ürstlich] g[naden], alß der gnedige landesfürst, mich gnedig gewürdiget, auch mein scientiam chemicam, welche jch neben meinem studio juris durch Gottes gnedige verleihung überkommen, ahnlangt, bitte e[uer] f[ürstlich] g[naden] jch gantz vntterthenig, sie wollen durchaus darfur gantz vngezweiffelt haltten, das jhro jch [nicht] das allergeringste weder in primo, noch auch in secundo opere verhaltten, sondern alles nicht allein zumahl communiciren, sondern jhe vndt allwegen auch, da e[uer] f[ürstlich] g[naden] die sachen der gebühr laboriren lassen wollen, vf zutragenden nothfall mit rath vndt thatt soviel jch deßen practicè vndt theoricè, nichts überall außgenommen studirt, erfahren vndt gesehen, in getrewem vleiß vndt gepührender vntterthenigkeitt an handt gehen, vndt gar nicht das wenigste ver- [f. 140v] haltten wolle, allermaaßen gegen e[uer] f[ürstlich] g[naden] jch mich auch allbereith dabevor zu verschiedenen mahlen resolvirt vndt erklehrt habe, dann e[uer] f[ürstlich] g[naden] begehre jch auß freyer angeborner vnttertheniger getrewen affection nicht allein in deme, sondern auch in mehrem nach vermögen vntterthnig zudienen, jmmassen daruff e[uer] f[ürstlich] g[naden] cammerdienern Eckelio jch nicht allein nunmehr itzo sobalde primum et secundum opus gentzlich eröffnet, das e[uer] f[ürstlich] g[naden] er davon vntterthnige relation speciatissimè thun solle, sondern bin selbstet auch des vnttertheniges erpiettens, bey e[uer] f[ürstlich] g[naden] mich nicht allein in puncto selbst, vf gnediges erfordern, vntterthenig zustellen, vndt darvon, wo nöttig, selbstet zureferiren, sondern bin auch willig vndt bereitt, den gantzen processum secundae operationis (wie in gleichem auch primae, si poscatur) vf e[uer] f[ürstlich] g[naden] gnediges begehren, zu papier zubringen vndt deroselben erstes tages gehorsamlich zuzuferttigen, e[uer] f[ürstlich] g[naden] gnedigen resolution hierüber vntterthenig erwarttend.
Vndt woltte e[uer] f[ürstlich] g[naden] jch dieses in vntterthenigkeitt nicht verhaltten, dieselbe dem lieben Gott getreulich vndt deroselben zubehanlichen gnaden mich vntterthenig bevehlend, vndt sosntet e[uer] f[ürstlich] g[naden] zum anfang, mittel vndt glücklichem gewünschtem ende dießes hochvortrefflichen wercks, des allmechtigen glück, heill vndt gedeylichen segen von hertzen wünschend.
Datum Cassel am 14ten febr. anno &c. 1612.
E[uer] f[ürstlich] g[naden] vnttertheniger gehorsamer
Cunradus Schulerus