Prefaces and Closing Address to Von dem wunderbarlichen übernatürlichen Zeichen, 1530

From Theatrum Paracelsicum


Prefaces and Closing Address to Von dem wunderbarlichen übernatürlichen Zeichen, 1530

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A – Paracelsus: Von den wunderbarlichen/ vbernatürlichen zeychen, [Augsburg] 1534 http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0004/bsb00049983/images/

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Paracelsus ed. Sudhoff 9, 429-432, 442-443

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Doctor Theophrastus dem leser seinen gruß.

Der sich understeen wil auszelegen die eigenschaft der cometen, wird gezwungen, seine zwen beistend nit außzulassen. dan die cometen haben ire bedütung kurzlich in begriff, das das selbig, so sie bedüten, under geen wird, und so der selbig der under gehen sol, erkennet wird, oder was es dan ist, so seind noch nit gefunden, in was weg und gestalt dasselbig geschehen wird. soliches auch zuwissen, folgent mit einem ieglichen cometen anhangende zeichen, welche beistand genant sollen werden. in selbigen gefunden wird, in welchem weg der undergang beschehen und begegnen werd. darauf wissent nun von den iezt vergangnen cometen, das sie zweierlei beistand mit in füren, sternen, die nit aus der geburt natürlich sind, dergleichen auch figuren, außerhalb natürlichs laufs. durch welche zwen beistend das fürnemen der cometen verstanden und erkant mag werden. auf das folgen nun drei traktet, zwen beistend und die cometen darinen begriffen. darumb leser so lise das du mit grunt den verstant empfahest und mit richtigem wissen die wunderwerk gottes erkennest.

Die vorred Theophrasti.

Das firmament in seinen erscheinungen erzeigt sich zwifach, darumb und zu der auslegung der vorred not ist, in welicher ein soliche anzeigung verstanden sol werden. unser manlichheit, taten, hüpsche, sterke, gelerte, weisheit, geschiklikeit &c werden geteilt in zwei wesen, in ein natürlichs und ubernatürlich, auch in ein uberwüntlichs und in ein unüberwüntlich, in ein tötlichs auch untötlichs. wie wir menschen also ein instrument seind, durch welchs natürlichs und ubernatürlichs, uberwüntlichs und unüberwüntlichs, tötlichs und untötlichs verbracht und volendet wird. auf solichs wissent, das im firmament die zeichen dermaßen esels kinbacken ein große zal des kriegsvolkes. dise sterke ist nit Hercules sterke gewesen noch Alexandri Magni, sonder ubernatürlich. die manlicheit und sig Davids wider Goliam was nicht ein sterke Catonis oder Hanibalis sonder war unüberwüntlich. darauf so merkent nun, das der mensch ein instrument ist, durch den die natur wirkt, ist auch ein instrument dardurch got wirkt. was die natur durch in wirkt, das verschlucket die erden. also ward Alexander, Barbarossa &c verschlukt; was aber got durch den menschen wirkt, das verschlukt die natur nit. also ist Julio sein monarchi bliben, darumb seiner monarchi Christus geheißen hat, dem kaiser geben was dem kaiser zugehört, das muß folgen bis an das end der welt. die hüpsche der Helena von Troia und die schöne der hüpschen Lucretia waren liechter aus der natur, die sich da erleücht haben, darumb warden sie von der erden verzeret. die hüpsche und schöne Petronellae war aus got ir geben, darumb mag sie die natur nicht verzeren noch hinnemen; das ist die underscheid in den zeichen des himels angesehen.

Also auf solichs merkent weiter, das aus disen zweien exempeln folget, das ein teil sein muß und der ander muß nicht sein. der teil der nicht sein muß, das ist der natürlich sig. dan was nuz ist gewesen der Römer weisheit der ganzen welt? nichts, dan ursach, ob gleich wol die Carthager oder gleich wol die Teütschen und ander nationen iren gemeinen nuz so wol und aufrecht gefürt hetten in aller bilikeit und gerecht als die Römer, darumb dieweil got die weisheit einem andern reich auch geben hat, ließ er die Römer undergeen als die unnotürftigen die ganzen welt zu regiren, die on sie auch weisheit genugsam haben. die aber sein muß, als die monarchi des kaisers, welche die natürlich weisheit uberwant, zu gleicherweis wie Samson die Philistiner. darauf merkent nun ir astronomi in der gemein, so die natur ein frolocken hat und ein liecht herfür stellen wil, so gibt sie natürlich vorpotten. so nun das ubernatürlich auch wil ein liecht herfür stellen, so gibt es desgleichen auch ein vorpotten. auf das merket, das in der astronomei ein spruch gefürt wird (alein got wents dan). warumb ist das? darumb das die natur zuruck mag gezogen werden, das ubernatürlich aber nit.

Nun auf solichs stont die praesagia im himel, ein teil jovis, ein teil veneris &c. auf den andern teil cometae, halones &c. so nun von denen dingen sol praegnosticirt werden, so sol man am ersten betrachten, das ein teil natürlich, das ander ubernatürlich ist. nun muß das natürlich dem ubernatürlichen weichen, und das nit sein muß, muß dem stat geben, das do sein muß. daraus dan folget, das mer aufsehens in die cometen und beistenden zehaben ist, denn aufmerkung in die natürlichen leuf und influenz. dan das besiglet das ding alles, das das, so sein muß, aus dem gewaltigsten der himel und erd regirt, gefürt werd. nun werden sie nicht gefürt als alein wider die natürliche operation, darumb so felt das natürlich und das ubernatürlich behelt den sig. dan kurzlich der cometen beschreibung ist, das ir eigenschaft wider die natur strebet. darauf folget nun der cometen auslegung nach inhalt ires des ersten tractats inmaßen wie gezelt.


Beschlußred.

So ist doch nit minder, es seind eingefallen tenebrae und obfuscationes in die augen der planeten und ir kraft etwas gemindert und geschwecht, wie ein verborgen eclipsis. der bedeüten ist also, das die kinder des himels, so aus dem angesicht erhaben werden in irem fürnemen, verstand und weisheit entzogen und genomen wird und werden mit sehenden augen nimen sehen und nit alles das hören, das sie begeren, und auch nimer die müglichkeit haben zu volbringen einem ieglichen, das so er in seinem herzen begert. solche schweche wird natürlichen kreften hinfallen, das nichts wird sein von oben herab aus dem firmament, das do werde widerstehen mögen und sigen wider den cometischen gewalt. dan es werden vil entsezt irer reichtumb, beraubt ires freien willens und beladen mit widerwertigen dingen, die andere ding zuruck schlahen werden. wan allein darum, das der natürlich freimut die wag zu fast ubertriffet und ein ieglicher was in gelust das selbig tut, wie in den zeiten Sodomae und Noae, da niemants seinen lust mindert, sonder beim mutwilligsten laufen ließ, darumb dan Sodoma durch feuer verprant ward, und die zu des Noae zeiten waren mit wasser ertrenkt. also sol im auch iez ein ieglicher gedenken, das got die welt abzeton verschworen hat, aber straf und rutten in ander weg zeschicken seiner hand behalten hat. darumb so ermeß ein ieglicher das gewaltig fürnemen das iez regirt. solchs wird die ding in ein reformation bringen und volenden alles das, das lange zeit bisher verhoft und angezeiget ist worden dermaßen erkennents wegens, ein ieglicher nachdem er im frid oder unfrid zu und erschaffen hat.


Notes

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