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Karl Rauhenberger (fl. 1589).
Literatur: Joachim Telle: Johann Huser in seinen Briefen: Zum schlesischen Paracelsismus im 16. Jahrhundert, in: Parerga Paracelsica: Paracelsus in Vergangenheit und Gegenwart, ed. by Joachim Telle (Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit, 3), Stuttgart: Franz Steiner 1992, p. 159-248, esp. p. 221-222
Theatrum Paracelsicum
Normdaten
GND: kein Eintrag (23. April 2024)
Wikidata: kein Eintrag (23. April 2024)
Brief-Datenbanken
Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700):
00014706
Telle, ‘Johann Huser in seinen Briefen’, in Parerga Paracelsica (1991), 221-222 (Biogramm)
Telle, Johann Huser in seinen Briefen (1991)
Ein Besitzer Paracelsischer Schriften. R. stellte vor 1588 Vorlagen für Husers Paracelsusausgabe zur Verfügung (Nr. 9), doch ließ ihn Huser in seinem Bericht über die Leihgeber seiner Textvorlagen unerwähnt.
Im Jahre 1554 trat Aegidius Karl, ein in Salzburg lebender Geistlicher, mit einer (pseudo ?)paracelsische Einsprengsel enthaltenden Pestschrift hervor, von dem K. Sudhoff zeitweilig vermutete, daß er vielleicht mit „D. Carolus Salisburgensis“, dem Adressaten einer erstmals 1567 von B. Flöter veröffentlichten Lehrdichtung Alexander von Suchtens identisch ist. Eine Identität dieses Pestschriftherausgebers mit dem Gedichtadressaten A. von Suchtens ließ sich jedoch aus keiner vertrauenswürdigen Quelle bestätigen.
A. von Suchtens Adressat „D[octor? ominus?] Carolus“ dürfte indes mit Husers Paracelsicaleihgeber R. identisch sein, zumal dem mit A. von Suchten befreundeten Paracelsisten M. Toxites der Name dieses noch weitgehend in Dunkel gehüllten Mannes 1570 in der Form „Carolus Raubergius Salisburgensis“ bekannt war, die der von Huser gebrauchten Namenform nahe kommt.
Anzunehmen sind Beziehungen R.s zu Salzburg, doch bleibt Näheres zu ermitteln. Dabei verdiente künftig Beachtung, daß es sich bei dem umrätselten Textlieferanten Husers um einen vor 1588 verstorbenen „Vetter“ des Paracelsisten Hieronymus von Lüttich handelt, „Carll von Rauchenperg“, über den Hieronymus von Lüttich 1588 festhielt, er habe beim Erwerb von Paracelsica keine Kosten gescheut und zu den wenigen Menschen gehört, die „des Theophrasti aigne handtschrifft“ zu lesen und Paracelsische Texte „wider [zu] reformiren“ vermochten. Ferner wäre künftig zu berücksichtigen, daß sich von „Carolus von Rauchbirg“ eine handschriftliche Alchimia erhielt.
Im übrigen spricht die von Huser („Rauhenberger“), Toxites („Raubergius“) und Hieronymus von Lüttich („Rauchenperg“) gebrauchte Namenform gegen die von K. Sudhoff angesetzte Namenform „Rauber“ und ist R. fortan zu den um Husers Paracelsusausgabe verdienten Paracelsisten zu zählen.
Sources