Johannes Pratensis (1543–1576)
- Wikidata: Q98915756: Johannes Pratensis
- Theatrum Category: Johannes Pratensis
- GND: 119794187 (DNB / OGND)
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Sources
Dansk Biografisk Lexikon, bind 17
https://biografiskleksikon.lex.dk/Johannes_Pratensis
- Johannes Pratensis, 1543–1.6.1576, Professor. Geboren in Aarhus, gestorben in Kopenhagen, begraben in der Liebfrauenkirche. Pratensis' Vater, der mit Königin Elisabeth, der Gemahlin Christians II., ins Land gekommen war und hohes Ansehen genoss, bewirkte, dass dem Sohn zur Förderung seines Studiums ein Kanonikat in Aarhus samt zugehörigem Pfarramt (Brabrand) verliehen wurde, das jedoch vorläufig von einem Kaplan verwaltet werden sollte.
- 1560 wurde Pratensis Student, 1563 erlangte er den Baccalaureusgrad, im darauffolgenden Jahr den Magistergrad und wurde kurz darauf Rektor an der Schule, die er wenige Jahre zuvor selbst besucht hatte. Diese Stellung gab er jedoch bald auf, um Medizin im Ausland zu studieren. Im Januar 1566 wurde er gemeinsam mit seinem Freund Mag. ↗ Peder Sørensen an der Universität Padua immatrikuliert.
- Mit Unterstützung der Universität Kopenhagen hielten sich beide längere Zeit in Italien auf, reisten dann nach Deutschland, erneut nach Italien, außerdem nach Frankreich, Spanien und Ungarn. 1571 kehrten sie schließlich – beide als Doktoren der Medizin – nach Kopenhagen zurück, wo auf Pratensis bereits eine Professur für Medizin an der Universität wartete. Ihm wurde auferlegt, nicht von den alten medizinischen Autoritäten Hippokrates und Galenus abzuweichen – offenbar ein Zeichen dafür, dass man befürchtete, er könnte zur paracelsischen Richtung in der Heilkunde neigen.
- Pratensis wirkte nur wenige Jahre, erwarb sich jedoch sowohl als Lehrer als auch als praktischer Arzt hohes Ansehen; auch in Mathematik und Astronomie besaß er umfassende wissenschaftliche Kenntnisse. ↗ Tycho Brahe, Anders Sørensen Vedel und andere angesehene Persönlichkeiten – darunter der französische Gesandte Charles de Dançay – schlossen Freundschaft mit ihm. Doch sein Gesundheitszustand war schwach, und er erlitt einen plötzlichen Tod, als ihn während einer Vorlesung ein heftiger Blutsturz traf.
- Als wissenschaftlicher Autor konnte er sich nicht mehr einen Namen machen; von seinen Schriften sind nur einige lateinische Gelegenheitsgedichte und Briefe erhalten sowie das Vorwort, das er zu Tycho Brahes De nova stella (1572, 1573) schrieb.
Peter Zeeberg: Virgilian Imitation in Johannes Pratensis’ Latin Pastoral Daphnis (Copenhagen 1563), in: Symbolae Osloenses 83(1):96-103, October 2008; DOI 10.1080/00397670902811943
- The Latin pastoral Daphnis by the Dane Johannes Pratensis (known today as a close friend of the astronomer Tycho Brahe) was published in Copenhagen in 1563 for the wedding of the Danish hymn writer Hans Thomesen. This article analyses its use of references to Virgil's Eclogues. The overall composition of the poem is modelled on Virgil's 8, eclogue. But the references to that poem are fused with references to the Bucolica (1560) of the Danish poet Erasmus Laetus.
Anders Toftgaard: From Lutheran penitence to pastoral court culture. The use of Danish translations of Italian literature in 16th and 17th century Denmark, in: inTRAlinea Special Issue: Transit and Translation in Early Modern Europe, Edited by: Donatella Montini, Iolanda Plescia, Anna Maria Segala and Francesca Terrenato; https://www.intralinea.org/specials/article/2366
H. F. Rørdam: Kbh.s univ.s hist. II, 1869-72; IV, 1868-74.
- vol. 2, 598-604
Hist. saml. og studier, udg. samme III, 1898 291-94 324-26.
Brahe, Tycho (1913-29) Tychonis Brahe Dani opera omnia, Copenhagen, Gyldendal.
- Tyge Brahe: Opera omnia I, 1913; III, 1916; VII-IX, 1924-27 (fot. optr. Amsterdam 1972)
Aggebo, Anker (1938) “Hans Philipsen Pratensis 1543-76 : Rektor ved Aarhus Katedralskole, siden en af sin Samtids berømteste danske Læger”, Arosia 17, no. 1 (unpaginated offprint circulated by Dansk medicinsk-historisk selskab to its members); 3 pages
Jensen, Karsten Friis (1987) ‘‘Syvårskrig og salmesang. En gendigtning af Johannes Pratensis’ latinske hyrdedigt til Hans Thomesens bryllup 1563’’, Museum Tusculanum 57: 94-103.