Biographies/Johannes Lobbetius
From Theatrum Paracelsicum
Johannes Lobbetius
Given Names: Lobbetius, Lobetius, Lobettius
- Wikidata: Q94884479: Johannes Lobetius
- Theatrum Category: Johannes Lobbetius
- GND: 1028427492 (DNB / K10plus)
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Oswald Crollius, Alchemomedizinische Briefe 1585 bis 1597, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Stuttgart: Franz Steiner 1998, 195-196
Lobbetius, Johannes (1524–1601): Dr. jur, geb. in Valence (Flandern, nicht Frankreich), studierte in Löwen, Padua (1554/55) und Ferrara, entging in Paris knapp den Greueln der Bartholomäusnacht und wirkte danach in Straßburg: nicht an der Akademie, sondern als politischer Agent und juristischer Ratgeber der Stadt Straßburg sowie anderer Reichsstädte (Nürnberg, Augsburg, Ulm): „longe maxima gravissimaque in Gallis obeunda negotia huic potissimum crediderunt, eiusdemque indefessum laborem, fidem, singularem, eximiam industriam amplissimis honorarunt muneribus.“ L. starb im August 1601 im Hause des Magisters Theobald Lingelsheim, ehemaligen Lehrers der sechsten Klasse der Straßburger Akademie (Angaben nach dem lateinischen ‘Programma Funebre’ von Bartholomaeus Nasserus an die Straßburger Studenten mit der Einladung zum Leichenbegängnis, abgedruckt mit Nassers deutscher Leichenpredigt – hier säuerliche Bemerkung, daß sich L. um das Straßburger Predigtamt nicht gekümmert habe –, in: Klaghauß/ Das ist/ Christliche Leichpredigten über etliche Historien/ Psalmen und Sprüche der heiligen Schrifft [...] In der [...] Reichs Freyen Statt Straßburg [...] Von Weyland dem Ehrwürdigen [...] gewesenen Pfarrern und Probsten/ Herren Bartholomaeo Nassern. [...] Jetzt nach seinem seligen ableiben in Truck verfertiget/ Durch M. Danielem Gottwaldt Diaconum im Münster, Straßburg 1623, S. 163–175; Exemplar der Forschungsstelle für Personalschrifttum Marburg).
L. stand in enger Beziehung zu Johann Sturm, dem berühmten Straßburger Gymnasialdirektor, und zu dem Juristen Georg Michael Lingelsheim (1556– 1636) in Heidelberg, aber auch in brieflichem Kontakt mit dem Dichter Paul Schede Melissus (1539–1602), einem näheren Bekannten Crolls, und dem französischen Diplomaten Jacques Bongars (1554–1612). L. hatte außerdem Philipp Sidney (1554–1586) wahrscheinlich in Paris kennengelernt und unterhielt mit diesem bekannten Dichter und Diplomaten aus dem Umkreis Elisabeths I. von England in den Jahren 1574 bis 1581 eine rege Korrespondenz (abgedruckt und ausgewertet von James M. Osborn: Young Philip Sidney, 1572–1577, New Haven/London 1972, S. 53 und passim); in diesen personalen Konnex führt auch Millicent V. Hay: The Life of Robert Sidney, Earl of Leicester (1563–1626), Washington/London/Toronto 1984, S. 23 u. ö.; S. 34: zu einem Besuch, den R. Sidney und Hubert Languet bei L. in Straßburg abstatteten. – Weitere biographische Aufschlüsse dürften sich aus der Auswertung der erhaltenen Stammbucheinträge (u. a. Padua 1555; vgl. Klose, 1988, S. 517 f.) und einer weiteren Sichtung des verstreuten Briefwechsels ergeben. – Crusius (Diarium, Bd. 3, S. 414; März 1602) gibt merkwürdigerweise ein anderes Todesdatum an: „Ioan. Lobetius, V. I. D. et organicus Musicus insignis, olim 1549. circiter Argentinae mihi, et Dominis Werteris meis, notus, ac saepe nos accedens, obiit Argentinae 3. Febru. 1602. coelebs, andrárion philántropon [im Orig. griechisch, W. K.].“
Der enge Kontakt zwischen Schede Melissus und L. („amicus suavissimus“) zeichnet sich auch ab in Gedichten, die Melissus in seinen Schediasmata Poetica (Paris 1586, Pars Tertia mit bes. Paginierung, hier S. 127 und 272) abdruckte; dazu kommen Verse auf L. in phaläkischen Elfsilblern („Lobbeti, comes impiger Melissi/ Interpes bone Gallicae loquelae [...]“), in: Jani Dousae & Pauli Melissi Musae Errantes, ed. Justus Gnisius, Frankfurt/M. 1616, fol. X5 (7f.).
Croll ließ L. 1585 aus Paris durch * M. Sebiz grüßen und stand mit ihm offenkundig auch 1592 noch im Briefwechsel; gelegentlich erfolgte der Briefaustausch zwischen Croll und * J. Duchesne über L. (Br. Nr. 5).
L. stand in enger Beziehung zu Johann Sturm, dem berühmten Straßburger Gymnasialdirektor, und zu dem Juristen Georg Michael Lingelsheim (1556– 1636) in Heidelberg, aber auch in brieflichem Kontakt mit dem Dichter Paul Schede Melissus (1539–1602), einem näheren Bekannten Crolls, und dem französischen Diplomaten Jacques Bongars (1554–1612). L. hatte außerdem Philipp Sidney (1554–1586) wahrscheinlich in Paris kennengelernt und unterhielt mit diesem bekannten Dichter und Diplomaten aus dem Umkreis Elisabeths I. von England in den Jahren 1574 bis 1581 eine rege Korrespondenz (abgedruckt und ausgewertet von James M. Osborn: Young Philip Sidney, 1572–1577, New Haven/London 1972, S. 53 und passim); in diesen personalen Konnex führt auch Millicent V. Hay: The Life of Robert Sidney, Earl of Leicester (1563–1626), Washington/London/Toronto 1984, S. 23 u. ö.; S. 34: zu einem Besuch, den R. Sidney und Hubert Languet bei L. in Straßburg abstatteten. – Weitere biographische Aufschlüsse dürften sich aus der Auswertung der erhaltenen Stammbucheinträge (u. a. Padua 1555; vgl. Klose, 1988, S. 517 f.) und einer weiteren Sichtung des verstreuten Briefwechsels ergeben. – Crusius (Diarium, Bd. 3, S. 414; März 1602) gibt merkwürdigerweise ein anderes Todesdatum an: „Ioan. Lobetius, V. I. D. et organicus Musicus insignis, olim 1549. circiter Argentinae mihi, et Dominis Werteris meis, notus, ac saepe nos accedens, obiit Argentinae 3. Febru. 1602. coelebs, andrárion philántropon [im Orig. griechisch, W. K.].“
Der enge Kontakt zwischen Schede Melissus und L. („amicus suavissimus“) zeichnet sich auch ab in Gedichten, die Melissus in seinen Schediasmata Poetica (Paris 1586, Pars Tertia mit bes. Paginierung, hier S. 127 und 272) abdruckte; dazu kommen Verse auf L. in phaläkischen Elfsilblern („Lobbeti, comes impiger Melissi/ Interpes bone Gallicae loquelae [...]“), in: Jani Dousae & Pauli Melissi Musae Errantes, ed. Justus Gnisius, Frankfurt/M. 1616, fol. X5 (7f.).
Croll ließ L. 1585 aus Paris durch * M. Sebiz grüßen und stand mit ihm offenkundig auch 1592 noch im Briefwechsel; gelegentlich erfolgte der Briefaustausch zwischen Croll und * J. Duchesne über L. (Br. Nr. 5).
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