Biographies/Henricus Smetius
From Theatrum Paracelsicum
Henricus Smetius
Verfasserlexikon – Frühe Neuzeit in Deutschland 1520-1620, vol. 6
Der Sohn des Senators und Mediziners Robert de Smet († 1540) besuchte die Schule in Gent. Er studierte in Löwen (1553) und Rostock (1557) sowie bei Thomas → Erastus, dem Mediziner und Dichter Petrus → Lotichius Secundus (an ihn Elegien in Wb 3, 81−86) und Jacob Curio in Heidelberg (1558−60). In Bologna erwarb er den medizinischen Doktorgrad (1561). Als sich in der Heimat, wo er Johanna van den Corput, die Tochter eines namhaften Ingenieurs und Festungsbaumeisters (Adressat der Widmungsvorrede von Wc 5), heiratete und in Antwerpen eine med. Praxis eröffnete, die konfessionspolitische Situation zuspitzte, entschloss sich S., als lippischer Leibarzt nach Lemgo zu gehen (1567). Von Kf. Friedrich III. nach einiger Zeit als Leibarzt nach Heidelberg berufen (1573), gesellte er sich zu der Gruppe der Calvinisten, die während der luth. Gegenreform an das akademische Gymnasium in Neustadt/Haardt auswichen (dort Rektor 1582−85). Nach der Rückberufung auf einen med. Lehrstuhl (1585: Physiologie, 1589: Pathologie) gehörte S. zu den namhaften Repräsentanten der pfälzischen Gelehrtenwelt, in die er auch als Schwiegervater Janus → Gruters, der mit der früh verstorbenen Johanna S. (1570−94) verheiratet war, integriert war. An der Heidelberger Universität bekleidete S. hohe Ämter (mehrfach Rektor seit 1587) und gründete hier den ersten Botanischen Garten (1593; beschrieben in Qr 1). (Wilhelm Kühlmann)
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